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Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, I. Semester. II. Band.

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18. Jahrhunderts. Die Gräfin Reichenbach empfängt den preußischen Ge¬
schäftsträger officiell. geruht "kalt und zurückhaltend" gegen denselben zu
sein und präsidire bei den Hoffestlichkeiten, als ob sich das von selbst ver¬
stände. Der versammelte hohe Adel des Kurfürstenthums entblödet sich nicht,
der frechen Buhlerin den Hof zu machen; die Gräfin v. Hessenstein ist "fast
den ganzen Abend" um die kurfürstliche Maitresse bemüht, der Prinz von
Solms-Lied ..beugt sich über die Maßen" vor ihr und nennt sie unterwürfig
Excellenz, "was hier nur ganz gemeine Leute thun." Die Frau des östreichi¬
schen Gesandten ist die einzige Dame, die der Gräfin nicht "den Rang läßt".
Da es mit den Aussöbnungsversuchen in Kassel nicht vorwärts gehen will,
reist Varnhagen nach Bonn, um bei der Kurfürstin und dem Kurprinzen,
der bis dahin die Rolle der gekränkten Tugend gespielt, sein Heil zu ver¬
suchen. An diesem lernt er einen Menschen kennen, der noch tief unter seinem
Vater steht, die Frau des Lieutenant Lehmann öffentlich zur Geliebten hat,
die Bauerdirnen auf offenem Felde anfällt, weder Adjutanten noch Cavaliere
hält, sondern blos mit der "niedern Dienerschaft verkehrt", bei jüdischen
Wucherern Geld aufnimmt und sich "verlegen, aber trotzig, dünkelhaft und
ungeschickt" benimmt. Das Schlimmste bei der Sache ist. daß Preußen die¬
sem unwürdigen Geschlecht gegenüber so langmüthig und charakterlos auf¬
tritt, daß es an der eigenen Würde Schaden leidet und schließlich alle Theile
zu Feinde hat, -- zum schlimmsten Feinde den Kurprinzen, dessen der König
sich in großmüthigster Weise angenommen und den er, der strenge, gewissen¬
hafte Haushalter, aufs Reichlichste unterstützt hatte. "Der König hatte ihm
den Major von Trützschler als Begleiter beigegeben, der Kurprinz hat den¬
selben fast beleidigend fortgeschickt und gemeint, er brauche keinen Spion. . .
Er ist eigentlich schon ein Feind Preußens und glaubt über unsere Schwäche
und Inkonsequenz spotten zu dürfen". -- "Dem König", schreibt Varnhagen
nach seiner Rückkehr, "hat es einen angenehmen Eindruck gemacht, daß ich,
sein Abgesandter, vom Kurfürsten durch einen Orden ausgezeichnet worden,
nachdem Herr Generallieutenant v. Natzmer in Kassel eine fast beleidigend
schnöde Zurücksetzung erfahren hatte." -- Wie oft ist dieselbe Geschichte seitdem
noch erlebt worden, bevor Preußens Geduld zu Ende war und bevor es die¬
sen an seinem Busen genährten Schlangen endlich das verdiente Garaus
machte, um hinterher von "deutschen" Demokraten des Verraths an der kur¬
hessischen Freiheit bezüchtigt zu werden!

Wie erwähnt, schließt der fünfte und letzte Band der "Blätter aus der
preußischen Geschichte" mit einer Schilderung des Eindrucks, den die Or¬
donnanzen Karls X. und die diesen folgenden verhängnißvollen Julitage mach¬
ten. Als die erste Nachricht von dem wahnwitzigen'Unternehmen Polignacs
in der preußischen Hauptstadt anlangt, weiß die reactionaire Partei sich kaum
vor Jubel zu lassen. Während (wie wir aus dem Gentz-Pilatschen Brief¬
wechsel wissen) Metternich und dessen Getreue klug genug waren, diese Nachricht
mit Besorgniß vor dem Ausgang und mit bedenklichem Kopfschütteln aufzu¬
nehmen, erklärte Herr v. Kamptz feierlich, "das allein habe dem politischen
Zustande von Europa gefehlt, nun sei Alles vortrefflich, nun werde man gol¬
dene Zeiten der Ruhe und Ordnung erleben. Ancillon triumphirt mit gra¬
vitätischer Miene, eine weise Kraft habe sich endlich gezeigt, Schmalz und
Jarcke nehmen Theil am Siege, der katholisch gewordene Professor Valentin
Schmidt fiel dem gleichgesinnten Regierungsrath Witte entzückt in die Arme."
Als wenige Tage später die ersten Nachrichten von dem Widerstande des
Pariser Volks eintreffen, erklären dieselben Weisen, das könne und dürfe nicht
wahr sein. Die Staatszeitung hatte die Phrase gebraucht, "man hofft jeden


18. Jahrhunderts. Die Gräfin Reichenbach empfängt den preußischen Ge¬
schäftsträger officiell. geruht „kalt und zurückhaltend" gegen denselben zu
sein und präsidire bei den Hoffestlichkeiten, als ob sich das von selbst ver¬
stände. Der versammelte hohe Adel des Kurfürstenthums entblödet sich nicht,
der frechen Buhlerin den Hof zu machen; die Gräfin v. Hessenstein ist „fast
den ganzen Abend" um die kurfürstliche Maitresse bemüht, der Prinz von
Solms-Lied ..beugt sich über die Maßen" vor ihr und nennt sie unterwürfig
Excellenz, „was hier nur ganz gemeine Leute thun." Die Frau des östreichi¬
schen Gesandten ist die einzige Dame, die der Gräfin nicht „den Rang läßt".
Da es mit den Aussöbnungsversuchen in Kassel nicht vorwärts gehen will,
reist Varnhagen nach Bonn, um bei der Kurfürstin und dem Kurprinzen,
der bis dahin die Rolle der gekränkten Tugend gespielt, sein Heil zu ver¬
suchen. An diesem lernt er einen Menschen kennen, der noch tief unter seinem
Vater steht, die Frau des Lieutenant Lehmann öffentlich zur Geliebten hat,
die Bauerdirnen auf offenem Felde anfällt, weder Adjutanten noch Cavaliere
hält, sondern blos mit der „niedern Dienerschaft verkehrt", bei jüdischen
Wucherern Geld aufnimmt und sich „verlegen, aber trotzig, dünkelhaft und
ungeschickt" benimmt. Das Schlimmste bei der Sache ist. daß Preußen die¬
sem unwürdigen Geschlecht gegenüber so langmüthig und charakterlos auf¬
tritt, daß es an der eigenen Würde Schaden leidet und schließlich alle Theile
zu Feinde hat, — zum schlimmsten Feinde den Kurprinzen, dessen der König
sich in großmüthigster Weise angenommen und den er, der strenge, gewissen¬
hafte Haushalter, aufs Reichlichste unterstützt hatte. „Der König hatte ihm
den Major von Trützschler als Begleiter beigegeben, der Kurprinz hat den¬
selben fast beleidigend fortgeschickt und gemeint, er brauche keinen Spion. . .
Er ist eigentlich schon ein Feind Preußens und glaubt über unsere Schwäche
und Inkonsequenz spotten zu dürfen". — „Dem König", schreibt Varnhagen
nach seiner Rückkehr, „hat es einen angenehmen Eindruck gemacht, daß ich,
sein Abgesandter, vom Kurfürsten durch einen Orden ausgezeichnet worden,
nachdem Herr Generallieutenant v. Natzmer in Kassel eine fast beleidigend
schnöde Zurücksetzung erfahren hatte." — Wie oft ist dieselbe Geschichte seitdem
noch erlebt worden, bevor Preußens Geduld zu Ende war und bevor es die¬
sen an seinem Busen genährten Schlangen endlich das verdiente Garaus
machte, um hinterher von „deutschen" Demokraten des Verraths an der kur¬
hessischen Freiheit bezüchtigt zu werden!

Wie erwähnt, schließt der fünfte und letzte Band der „Blätter aus der
preußischen Geschichte" mit einer Schilderung des Eindrucks, den die Or¬
donnanzen Karls X. und die diesen folgenden verhängnißvollen Julitage mach¬
ten. Als die erste Nachricht von dem wahnwitzigen'Unternehmen Polignacs
in der preußischen Hauptstadt anlangt, weiß die reactionaire Partei sich kaum
vor Jubel zu lassen. Während (wie wir aus dem Gentz-Pilatschen Brief¬
wechsel wissen) Metternich und dessen Getreue klug genug waren, diese Nachricht
mit Besorgniß vor dem Ausgang und mit bedenklichem Kopfschütteln aufzu¬
nehmen, erklärte Herr v. Kamptz feierlich, „das allein habe dem politischen
Zustande von Europa gefehlt, nun sei Alles vortrefflich, nun werde man gol¬
dene Zeiten der Ruhe und Ordnung erleben. Ancillon triumphirt mit gra¬
vitätischer Miene, eine weise Kraft habe sich endlich gezeigt, Schmalz und
Jarcke nehmen Theil am Siege, der katholisch gewordene Professor Valentin
Schmidt fiel dem gleichgesinnten Regierungsrath Witte entzückt in die Arme."
Als wenige Tage später die ersten Nachrichten von dem Widerstande des
Pariser Volks eintreffen, erklären dieselben Weisen, das könne und dürfe nicht
wahr sein. Die Staatszeitung hatte die Phrase gebraucht, „man hofft jeden


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[0087] 18. Jahrhunderts. Die Gräfin Reichenbach empfängt den preußischen Ge¬ schäftsträger officiell. geruht „kalt und zurückhaltend" gegen denselben zu sein und präsidire bei den Hoffestlichkeiten, als ob sich das von selbst ver¬ stände. Der versammelte hohe Adel des Kurfürstenthums entblödet sich nicht, der frechen Buhlerin den Hof zu machen; die Gräfin v. Hessenstein ist „fast den ganzen Abend" um die kurfürstliche Maitresse bemüht, der Prinz von Solms-Lied ..beugt sich über die Maßen" vor ihr und nennt sie unterwürfig Excellenz, „was hier nur ganz gemeine Leute thun." Die Frau des östreichi¬ schen Gesandten ist die einzige Dame, die der Gräfin nicht „den Rang läßt". Da es mit den Aussöbnungsversuchen in Kassel nicht vorwärts gehen will, reist Varnhagen nach Bonn, um bei der Kurfürstin und dem Kurprinzen, der bis dahin die Rolle der gekränkten Tugend gespielt, sein Heil zu ver¬ suchen. An diesem lernt er einen Menschen kennen, der noch tief unter seinem Vater steht, die Frau des Lieutenant Lehmann öffentlich zur Geliebten hat, die Bauerdirnen auf offenem Felde anfällt, weder Adjutanten noch Cavaliere hält, sondern blos mit der „niedern Dienerschaft verkehrt", bei jüdischen Wucherern Geld aufnimmt und sich „verlegen, aber trotzig, dünkelhaft und ungeschickt" benimmt. Das Schlimmste bei der Sache ist. daß Preußen die¬ sem unwürdigen Geschlecht gegenüber so langmüthig und charakterlos auf¬ tritt, daß es an der eigenen Würde Schaden leidet und schließlich alle Theile zu Feinde hat, — zum schlimmsten Feinde den Kurprinzen, dessen der König sich in großmüthigster Weise angenommen und den er, der strenge, gewissen¬ hafte Haushalter, aufs Reichlichste unterstützt hatte. „Der König hatte ihm den Major von Trützschler als Begleiter beigegeben, der Kurprinz hat den¬ selben fast beleidigend fortgeschickt und gemeint, er brauche keinen Spion. . . Er ist eigentlich schon ein Feind Preußens und glaubt über unsere Schwäche und Inkonsequenz spotten zu dürfen". — „Dem König", schreibt Varnhagen nach seiner Rückkehr, „hat es einen angenehmen Eindruck gemacht, daß ich, sein Abgesandter, vom Kurfürsten durch einen Orden ausgezeichnet worden, nachdem Herr Generallieutenant v. Natzmer in Kassel eine fast beleidigend schnöde Zurücksetzung erfahren hatte." — Wie oft ist dieselbe Geschichte seitdem noch erlebt worden, bevor Preußens Geduld zu Ende war und bevor es die¬ sen an seinem Busen genährten Schlangen endlich das verdiente Garaus machte, um hinterher von „deutschen" Demokraten des Verraths an der kur¬ hessischen Freiheit bezüchtigt zu werden! Wie erwähnt, schließt der fünfte und letzte Band der „Blätter aus der preußischen Geschichte" mit einer Schilderung des Eindrucks, den die Or¬ donnanzen Karls X. und die diesen folgenden verhängnißvollen Julitage mach¬ ten. Als die erste Nachricht von dem wahnwitzigen'Unternehmen Polignacs in der preußischen Hauptstadt anlangt, weiß die reactionaire Partei sich kaum vor Jubel zu lassen. Während (wie wir aus dem Gentz-Pilatschen Brief¬ wechsel wissen) Metternich und dessen Getreue klug genug waren, diese Nachricht mit Besorgniß vor dem Ausgang und mit bedenklichem Kopfschütteln aufzu¬ nehmen, erklärte Herr v. Kamptz feierlich, „das allein habe dem politischen Zustande von Europa gefehlt, nun sei Alles vortrefflich, nun werde man gol¬ dene Zeiten der Ruhe und Ordnung erleben. Ancillon triumphirt mit gra¬ vitätischer Miene, eine weise Kraft habe sich endlich gezeigt, Schmalz und Jarcke nehmen Theil am Siege, der katholisch gewordene Professor Valentin Schmidt fiel dem gleichgesinnten Regierungsrath Witte entzückt in die Arme." Als wenige Tage später die ersten Nachrichten von dem Widerstande des Pariser Volks eintreffen, erklären dieselben Weisen, das könne und dürfe nicht wahr sein. Die Staatszeitung hatte die Phrase gebraucht, „man hofft jeden

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341809_120686/87>, abgerufen am 24.07.2024.