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Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, I. Semester. II. Band.

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beiden Fregatten normaler Größe, die andere auf "König Wilhelm" und
Panzercorvette "Hansa"; 24 Maschinisten und 40 Heizer auf die beiden
Panzerfahrzeuge; 55 Maschinisten und 115 Heizer auf die fünf gedeckten
Corvetten; 65 Maschinisten und 75 Heizer auf die fünf Glattdeckscorvetten.
von denen die neueren viel stärkere Maschinen haben als die beiden älteren;
36 Maschinisten und 81 Heizer auf die acht Schraubenkanonenboote I. Classe
und den "Rhein"; 42 Maschinisten und 84 Heizer auf die vierzehn Schrau¬
benkanonenboote II. Classe und 12 Maschinisten und 27 Heizer auf die drei
Aviso's, also zusammen 280 Maschinisten und 634 Heizer oder 914 Köpfe
für die jetzt existirenden Schiffe.

Dagegen werden für die künftige Flotte in der Stärke, wie sie vom
Flottenentwickelungsplan in Aussicht genommen ist, nach demselben Ma߬
stabe nöthig sein: 208 Maschinisten und 584 Heizer für die 16 Panzerschiffe
und .Fahrzeuge, 231 Maschinisten und 399 Heizer für die 21 Corvetten
(gedeckte und Glattdeckscorvetten), 12 Maschinisten und 27 Heizer für die drei
Transportschiffe, 74 Maschinisten und 156 Heizer für die schon gegenwärtig
vorhandenen 22 Schraubenkanonenboote und 32 Maschinisten und 72 Heizer
für die acht Avisos, also zusammen 557 Maschinisten und 1238 Heizer, d.h.
1795 oder rund 1800 Köpfe des Maschinenpersonals, während die 1864 er¬
schienene Brochüre "eines Fachmanns" nur 400 Maschinisten und 1000
Heizer -- 1400 Mann in Aussicht nimmt, allerdings nur als Dreiviertel der
etatsmäßigen Zahl und ohne Rücksicht auf Bildung einer Reserve.

Wenn nun auch für die Indienststellung der Schiffe im Frieden nicht die
volle angegebene Summe, sondern eine viel geringere Stärke des Maschinen-
Personals ausreichen wird, so genügt die gegenwärtig vorhandene Zahl doch
auch für die Verhältnisse des Friedens nicht, sobald die Flotte planmäßig
vergrößert ist. Indessen wird sich in dem mehrjährigen Zeitraum, ohne allzu¬
große Mühe, die Anzahl heranbilden lassen, welche für die Bedürfnisse des
Friedens allmählig nothwendig wird -- nach einer kürzlich erfolgten Be¬
kanntmachung des Martneministeriums ist bereits die Schaffung neuer Ma¬
schinistenstellen in diesem und dem nächsten Jahre in sichere Aussicht ge¬
nommen.

Anders dagegen und viel schwieriger stellt sich die Frage der Comple-
tirung des Maschinenpersonals in Kriegszeiten, wo alle Schiffe zugleich in
Dienst gestellt werden. Wenn wir nur die Stärke der Besatzung für jedes
Schiff annehmen, wie sie in dem Friedensetat für 1868 vorgesehen war, ohne
Kriegsverstärkung jeder einzelnen Equipage und ohne Reserven am Lande, so
ergibt sich bei einer Flotte, wie sie die Negierung herstellen will, keine ge-
ringere Zahl als etwa 560 Maschinisten und Maschinistenmaate und 1250
Heizer. Diese Stärke ist trotz der großen Zahl von Maschinisten, welche


beiden Fregatten normaler Größe, die andere auf „König Wilhelm" und
Panzercorvette „Hansa"; 24 Maschinisten und 40 Heizer auf die beiden
Panzerfahrzeuge; 55 Maschinisten und 115 Heizer auf die fünf gedeckten
Corvetten; 65 Maschinisten und 75 Heizer auf die fünf Glattdeckscorvetten.
von denen die neueren viel stärkere Maschinen haben als die beiden älteren;
36 Maschinisten und 81 Heizer auf die acht Schraubenkanonenboote I. Classe
und den „Rhein"; 42 Maschinisten und 84 Heizer auf die vierzehn Schrau¬
benkanonenboote II. Classe und 12 Maschinisten und 27 Heizer auf die drei
Aviso's, also zusammen 280 Maschinisten und 634 Heizer oder 914 Köpfe
für die jetzt existirenden Schiffe.

Dagegen werden für die künftige Flotte in der Stärke, wie sie vom
Flottenentwickelungsplan in Aussicht genommen ist, nach demselben Ma߬
stabe nöthig sein: 208 Maschinisten und 584 Heizer für die 16 Panzerschiffe
und .Fahrzeuge, 231 Maschinisten und 399 Heizer für die 21 Corvetten
(gedeckte und Glattdeckscorvetten), 12 Maschinisten und 27 Heizer für die drei
Transportschiffe, 74 Maschinisten und 156 Heizer für die schon gegenwärtig
vorhandenen 22 Schraubenkanonenboote und 32 Maschinisten und 72 Heizer
für die acht Avisos, also zusammen 557 Maschinisten und 1238 Heizer, d.h.
1795 oder rund 1800 Köpfe des Maschinenpersonals, während die 1864 er¬
schienene Brochüre „eines Fachmanns" nur 400 Maschinisten und 1000
Heizer — 1400 Mann in Aussicht nimmt, allerdings nur als Dreiviertel der
etatsmäßigen Zahl und ohne Rücksicht auf Bildung einer Reserve.

Wenn nun auch für die Indienststellung der Schiffe im Frieden nicht die
volle angegebene Summe, sondern eine viel geringere Stärke des Maschinen-
Personals ausreichen wird, so genügt die gegenwärtig vorhandene Zahl doch
auch für die Verhältnisse des Friedens nicht, sobald die Flotte planmäßig
vergrößert ist. Indessen wird sich in dem mehrjährigen Zeitraum, ohne allzu¬
große Mühe, die Anzahl heranbilden lassen, welche für die Bedürfnisse des
Friedens allmählig nothwendig wird — nach einer kürzlich erfolgten Be¬
kanntmachung des Martneministeriums ist bereits die Schaffung neuer Ma¬
schinistenstellen in diesem und dem nächsten Jahre in sichere Aussicht ge¬
nommen.

Anders dagegen und viel schwieriger stellt sich die Frage der Comple-
tirung des Maschinenpersonals in Kriegszeiten, wo alle Schiffe zugleich in
Dienst gestellt werden. Wenn wir nur die Stärke der Besatzung für jedes
Schiff annehmen, wie sie in dem Friedensetat für 1868 vorgesehen war, ohne
Kriegsverstärkung jeder einzelnen Equipage und ohne Reserven am Lande, so
ergibt sich bei einer Flotte, wie sie die Negierung herstellen will, keine ge-
ringere Zahl als etwa 560 Maschinisten und Maschinistenmaate und 1250
Heizer. Diese Stärke ist trotz der großen Zahl von Maschinisten, welche


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341809_120686/223>, abgerufen am 24.07.2024.