Die Grenzboten. Jg. 27, 1868, I. Semester. II. Band.sein konnte, haben die einzelnen Fabriken verschiedene Marken im Gebrauch 6 Krateren zum Preise von 4 Drachmen (1 Thlr. 4 gr.) 14 Fischteller zum Preise von 12 Drachmen (3 Thlr. 4 gr.) 32 Gefäße zum Preise' von 2 Drachmen 6-/- Obolen (20 gr.) S Krateren 40 Näpfchen 9 Drachmen (2 Thlr. 11 gr.) und häufiger ohne Angabe des Preises. Leider haben diese Angaben, da Die vielfachen Beziehungen auf Fabrik- und Handelsverkehr, welche sein konnte, haben die einzelnen Fabriken verschiedene Marken im Gebrauch 6 Krateren zum Preise von 4 Drachmen (1 Thlr. 4 gr.) 14 Fischteller zum Preise von 12 Drachmen (3 Thlr. 4 gr.) 32 Gefäße zum Preise' von 2 Drachmen 6-/- Obolen (20 gr.) S Krateren 40 Näpfchen 9 Drachmen (2 Thlr. 11 gr.) und häufiger ohne Angabe des Preises. Leider haben diese Angaben, da Die vielfachen Beziehungen auf Fabrik- und Handelsverkehr, welche <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0497" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/118029"/> <p xml:id="ID_1546" prev="#ID_1545" next="#ID_1547"> sein konnte, haben die einzelnen Fabriken verschiedene Marken im Gebrauch<lb/> gehabt, und man darf daher schließen, daß, wo an verschiedenen Orten die-<lb/> selben eingekratzten Marken sich finden, die Gefäße aus denselben Fabriken<lb/> bezogen sind. Gelegentlich hat man auch auf diese Weise Vermerke über<lb/> Bestellungen gemacht z. B.,</p><lb/> <list> <item> 6 Krateren zum Preise von 4 Drachmen (1 Thlr. 4 gr.)</item> <item> 14 Fischteller zum Preise von 12 Drachmen (3 Thlr. 4 gr.)</item> <item> 32 Gefäße zum Preise' von 2 Drachmen 6-/- Obolen (20 gr.)</item> <item> S Krateren 40 Näpfchen 9 Drachmen (2 Thlr. 11 gr.)</item> </list><lb/> <p xml:id="ID_1547" prev="#ID_1546"> und häufiger ohne Angabe des Preises. Leider haben diese Angaben, da<lb/> über Größe, Güte und sonstige Beschaffenheit des Geräths wie über das<lb/> Verhältniß des Preises nichts bestimmt ist, keinen eigentlich statistischen Werth;<lb/> merkwürdig bleibt der jedenfalls geringe Preis. Beachtenswerth ist ferner,<lb/> daß auch hier der Preis in attischer Münze mit den dort gebräuchlichen<lb/> Zeichen angegeben ist.</p><lb/> <p xml:id="ID_1548" next="#ID_1549"> Die vielfachen Beziehungen auf Fabrik- und Handelsverkehr, welche<lb/> überall hervortreten, führen nothwendig auf die Frage, wo und unter<lb/> welchen Verhältnissen diese Vasen gesunden werden, und wo sie verfer¬<lb/> tigt worden sind. Auf die erste Frage kann natürlich nur eine bedingte<lb/> Antwort gegeben werden. Jeden Tag können Ausgrabungen die Statistik<lb/> der Fundorte von bemalten Vasen nicht nur erweitern, sondern wesentlich<lb/> verändern. Im Jahr 1828 konnte O. Müller in seinem Buch über die<lb/> Etrusker mit Recht sagen, es sei nicht mit Sicherheit nachzuweisen, daß be¬<lb/> malte Vasen mit griechischer Schrift im Gebiet des alten Etrurien gefunden seien:<lb/> die nächsten Jahre brachten deren Tausende zum Vorschein. Soweit bis jetzt<lb/> sichere Nachrichten reichen, ist das Terrain der Vasen ein sehr ausgedehntes,<lb/> aber innerhalb der Grenzen desselben in bestimmten Kreisen beschränkt. Vom<lb/> eigentlichen Griechenland sind wir leider sehr mangelhaft unterrichtet. Seit<lb/> Menschengedenken sind dort nur sehr selten regelmäßige, wissenschaftlich con-<lb/> trolirte Ausgrabungen gemacht worden; nur vereinzelt, meist im Verborge¬<lb/> nen und auf den Raub wird gegraben, und. was das nachtheiligste ist, die<lb/> gefundenen Gegenstände heimlich in den Kunsthandel gebracht und zerstreut,<lb/> ohne den Fundort zu constatiren. Hätte in Griechenland über die Vasen-<lb/> fünde Buch geführt werden können, wie es Gerhard über die etruskischen<lb/> Ausgrabungen that und es seitdem in Italien vielfach geschieht, man würde<lb/> schon eine beträchtliche Summe von Thatsachen zu einer Vasenstatistik Grie-<lb/> chenlands kennen. Allein schon die unzureichende Kenntniß, welche wir be¬<lb/> sitzen, läßt darüber keinen Zweifel, daß im Bereich des ganzen eigentlichen<lb/> Griechenlands bemalte Vasen in den Gräbern beigesetzt wurden. Es kann<lb/> Zufall sein, daß Vasen der alten korinthisch-dorischen Weise in der That</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0497]
sein konnte, haben die einzelnen Fabriken verschiedene Marken im Gebrauch
gehabt, und man darf daher schließen, daß, wo an verschiedenen Orten die-
selben eingekratzten Marken sich finden, die Gefäße aus denselben Fabriken
bezogen sind. Gelegentlich hat man auch auf diese Weise Vermerke über
Bestellungen gemacht z. B.,
6 Krateren zum Preise von 4 Drachmen (1 Thlr. 4 gr.)
14 Fischteller zum Preise von 12 Drachmen (3 Thlr. 4 gr.)
32 Gefäße zum Preise' von 2 Drachmen 6-/- Obolen (20 gr.)
S Krateren 40 Näpfchen 9 Drachmen (2 Thlr. 11 gr.)
und häufiger ohne Angabe des Preises. Leider haben diese Angaben, da
über Größe, Güte und sonstige Beschaffenheit des Geräths wie über das
Verhältniß des Preises nichts bestimmt ist, keinen eigentlich statistischen Werth;
merkwürdig bleibt der jedenfalls geringe Preis. Beachtenswerth ist ferner,
daß auch hier der Preis in attischer Münze mit den dort gebräuchlichen
Zeichen angegeben ist.
Die vielfachen Beziehungen auf Fabrik- und Handelsverkehr, welche
überall hervortreten, führen nothwendig auf die Frage, wo und unter
welchen Verhältnissen diese Vasen gesunden werden, und wo sie verfer¬
tigt worden sind. Auf die erste Frage kann natürlich nur eine bedingte
Antwort gegeben werden. Jeden Tag können Ausgrabungen die Statistik
der Fundorte von bemalten Vasen nicht nur erweitern, sondern wesentlich
verändern. Im Jahr 1828 konnte O. Müller in seinem Buch über die
Etrusker mit Recht sagen, es sei nicht mit Sicherheit nachzuweisen, daß be¬
malte Vasen mit griechischer Schrift im Gebiet des alten Etrurien gefunden seien:
die nächsten Jahre brachten deren Tausende zum Vorschein. Soweit bis jetzt
sichere Nachrichten reichen, ist das Terrain der Vasen ein sehr ausgedehntes,
aber innerhalb der Grenzen desselben in bestimmten Kreisen beschränkt. Vom
eigentlichen Griechenland sind wir leider sehr mangelhaft unterrichtet. Seit
Menschengedenken sind dort nur sehr selten regelmäßige, wissenschaftlich con-
trolirte Ausgrabungen gemacht worden; nur vereinzelt, meist im Verborge¬
nen und auf den Raub wird gegraben, und. was das nachtheiligste ist, die
gefundenen Gegenstände heimlich in den Kunsthandel gebracht und zerstreut,
ohne den Fundort zu constatiren. Hätte in Griechenland über die Vasen-
fünde Buch geführt werden können, wie es Gerhard über die etruskischen
Ausgrabungen that und es seitdem in Italien vielfach geschieht, man würde
schon eine beträchtliche Summe von Thatsachen zu einer Vasenstatistik Grie-
chenlands kennen. Allein schon die unzureichende Kenntniß, welche wir be¬
sitzen, läßt darüber keinen Zweifel, daß im Bereich des ganzen eigentlichen
Griechenlands bemalte Vasen in den Gräbern beigesetzt wurden. Es kann
Zufall sein, daß Vasen der alten korinthisch-dorischen Weise in der That
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