Die Grenzboten. Jg. 27, 1868, I. Semester. II. Band.lange und auch °/" Meile breite Bassin 25--26 Fuß Tiefe bei sehr gutem lange und auch °/» Meile breite Bassin 25—26 Fuß Tiefe bei sehr gutem <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0436" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/117968"/> <p xml:id="ID_1370" prev="#ID_1369" next="#ID_1371"> lange und auch °/» Meile breite Bassin 25—26 Fuß Tiefe bei sehr gutem<lb/> Untergrunde mißt, so hat auch diese Wasserrinne, welche nach der offenen<lb/> See führt, bei ^ Meile Breite überall 26—26 Fuß Tiefe, die sich westlich<lb/> beim Ausgang in die See sogar auf 42 Fuß steigert, während der östliche<lb/> Ausgang zwischen der Insel Poet und Redentin auch immer noch 21 Fuß Tiefe<lb/> zeigt, also für gedeckte Corvetten Passtrbar ist. Die Einfahrt speciell wird<lb/> rechts durch die Höhen der Halbinsel Wustrow (am wustrower Riff) und<lb/> der Insel Poet vollständig beherrscht, während auf der anderen Seite eine<lb/> große Sandbank, der sogenannte Hannibal und die Lips nicht minder voll¬<lb/> ständig dominiren, wenn auf denselben Befestigungen angelegt und mit schwe¬<lb/> ren gezogenen Geschützen armirt werden. Die Nähe der offenen See erlaubt<lb/> außerdem den Schiffen der Station sofortiges Auslaufen. Auch das innere<lb/> Bassin ist in gewöhnlichen, nicht allzustrengen Wintern vollständig eisfrei;<lb/> seine Lage ist vor Wind und Wellenschag so geschützt, daß von einem Schiff¬<lb/> bruch in diesem Meerestheile überhaupt nichts bekannt ist, und daß auch die<lb/> Hansa im Is. Jahrhundert keinen besseren Vereinigungspunkt für ihre Kriegs¬<lb/> flotten zu finden wußte als eben diese Rhede von Wismar. — Die Verbin¬<lb/> dung mit dem Hinterkante ist jetzt durch die Wismar berührende mecklen¬<lb/> burgische Eisenbahn hergestellt, also bleibt auch in dieser Beziehung nichts<lb/> zu wünschen übrig. Auch ist Mecklenburg keineswegs, wie man wohl an¬<lb/> genommen hat, vertragsmäßig verhindert, im wohlenberger Wiek einen<lb/> Kriegshafen anzulegen oder die Anlegung eines solchen zu gestatten. Die<lb/> Stadt Wismar selbst mit ihrer nächsten Umgebung ist zwar kein mecklenbur¬<lb/> gisches Eigenthum, sondern nur ein von Schweden auf die Zeit 1801—1901<lb/> erworbener Pfandbesitz aber die erwähnte Bedingung knüpft sich blos an<lb/> den Hafen von Wismar speciell, nicht an das jenseits der Psandgrenze lie¬<lb/> gende wohlenberger Wiek. Wie bei Oxhoft ist ebenfalls hier die Anlage<lb/> von Befestigungen, die ja bereits durch die militärische Küstenbefestigungs¬<lb/> commission seiner Zeit vorgeschlagen worden sind, nach zwei Seiten hin<lb/> überaus wünschenswerth. Einmal ist es geboten, einer feindlichen Seemacht<lb/> die Möglichkeit zu nehmen, in diesem prachtvollen Bassin ein größeres<lb/> Heer auf die bequemste Weise landen zu lassen; und sodann ist es im In¬<lb/> teresse der eigenen Flotte nothwendig, derselben einen so vorzüglichen Hasen<lb/> als Zufluchtsort und als Sammelpunkt für etwaige Operationen offen zu<lb/> halten. Auch im Kriege von 1864 wurden im wohlerberger Wiek, wie in<lb/> Travemünde, an der holsteinischen Küste und an einigen Punkten Rügens<lb/> Kohlendepots angelegt. — Wir glauben daher eine berechtigte Forderung<lb/> zu stellen, wenn wir wünschen, daß das wohlenberger Wiek zwar nicht<lb/> zum Constructionshafen, aber zur Marinestation mit einem Dock, mit Ma-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0436]
lange und auch °/» Meile breite Bassin 25—26 Fuß Tiefe bei sehr gutem
Untergrunde mißt, so hat auch diese Wasserrinne, welche nach der offenen
See führt, bei ^ Meile Breite überall 26—26 Fuß Tiefe, die sich westlich
beim Ausgang in die See sogar auf 42 Fuß steigert, während der östliche
Ausgang zwischen der Insel Poet und Redentin auch immer noch 21 Fuß Tiefe
zeigt, also für gedeckte Corvetten Passtrbar ist. Die Einfahrt speciell wird
rechts durch die Höhen der Halbinsel Wustrow (am wustrower Riff) und
der Insel Poet vollständig beherrscht, während auf der anderen Seite eine
große Sandbank, der sogenannte Hannibal und die Lips nicht minder voll¬
ständig dominiren, wenn auf denselben Befestigungen angelegt und mit schwe¬
ren gezogenen Geschützen armirt werden. Die Nähe der offenen See erlaubt
außerdem den Schiffen der Station sofortiges Auslaufen. Auch das innere
Bassin ist in gewöhnlichen, nicht allzustrengen Wintern vollständig eisfrei;
seine Lage ist vor Wind und Wellenschag so geschützt, daß von einem Schiff¬
bruch in diesem Meerestheile überhaupt nichts bekannt ist, und daß auch die
Hansa im Is. Jahrhundert keinen besseren Vereinigungspunkt für ihre Kriegs¬
flotten zu finden wußte als eben diese Rhede von Wismar. — Die Verbin¬
dung mit dem Hinterkante ist jetzt durch die Wismar berührende mecklen¬
burgische Eisenbahn hergestellt, also bleibt auch in dieser Beziehung nichts
zu wünschen übrig. Auch ist Mecklenburg keineswegs, wie man wohl an¬
genommen hat, vertragsmäßig verhindert, im wohlenberger Wiek einen
Kriegshafen anzulegen oder die Anlegung eines solchen zu gestatten. Die
Stadt Wismar selbst mit ihrer nächsten Umgebung ist zwar kein mecklenbur¬
gisches Eigenthum, sondern nur ein von Schweden auf die Zeit 1801—1901
erworbener Pfandbesitz aber die erwähnte Bedingung knüpft sich blos an
den Hafen von Wismar speciell, nicht an das jenseits der Psandgrenze lie¬
gende wohlenberger Wiek. Wie bei Oxhoft ist ebenfalls hier die Anlage
von Befestigungen, die ja bereits durch die militärische Küstenbefestigungs¬
commission seiner Zeit vorgeschlagen worden sind, nach zwei Seiten hin
überaus wünschenswerth. Einmal ist es geboten, einer feindlichen Seemacht
die Möglichkeit zu nehmen, in diesem prachtvollen Bassin ein größeres
Heer auf die bequemste Weise landen zu lassen; und sodann ist es im In¬
teresse der eigenen Flotte nothwendig, derselben einen so vorzüglichen Hasen
als Zufluchtsort und als Sammelpunkt für etwaige Operationen offen zu
halten. Auch im Kriege von 1864 wurden im wohlerberger Wiek, wie in
Travemünde, an der holsteinischen Küste und an einigen Punkten Rügens
Kohlendepots angelegt. — Wir glauben daher eine berechtigte Forderung
zu stellen, wenn wir wünschen, daß das wohlenberger Wiek zwar nicht
zum Constructionshafen, aber zur Marinestation mit einem Dock, mit Ma-
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