Die Grenzboten. Jg. 27, 1868, I. Semester. II. Band.Transportkosten sich vielleicht auf 10 Sgr. per Centner und Meile stellten; Aber auch bei dem Güterquantum von nur 477,107,000 Centner, welches 1- Zinsen und Amortisation der Locomotiven und Wagen 1,659 Pfennig 2- Zinsen und Amortisationen der dazu gehörigen Schuppen und Werkstätten............ 0.098 " 3. Bedienung der Züge............ 0,384 4. Schienenabnutzung............. 0,639 5. Zugkraft...............- 0,833 " 6. Unterhaltungskosten der Wagen.......- 0.889 " mithin per einfache Zugmeile Summa...... . 5,502 Pfennig Vertheilt man diese Summe auf den Centner und die Meile eines jeden mit Wir verweisen weiter auf einen Vortrag des Maschinendirettors Kirch- 3
Transportkosten sich vielleicht auf 10 Sgr. per Centner und Meile stellten; Aber auch bei dem Güterquantum von nur 477,107,000 Centner, welches 1- Zinsen und Amortisation der Locomotiven und Wagen 1,659 Pfennig 2- Zinsen und Amortisationen der dazu gehörigen Schuppen und Werkstätten............ 0.098 „ 3. Bedienung der Züge............ 0,384 4. Schienenabnutzung............. 0,639 5. Zugkraft...............- 0,833 „ 6. Unterhaltungskosten der Wagen.......- 0.889 „ mithin per einfache Zugmeile Summa...... . 5,502 Pfennig Vertheilt man diese Summe auf den Centner und die Meile eines jeden mit Wir verweisen weiter auf einen Vortrag des Maschinendirettors Kirch- 3
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Transportkosten sich vielleicht auf 10 Sgr. per Centner und Meile stellten;
diese Eisenbahnen würden also mit einem Frachtsatze von S Sgr. mit großer
Aufopferung zur Hälfte des Selbstkostenpreises transportiren. Der Kosten¬
preis des Transports kann also in der Regel keinen Maßstab für die Höhe
des Tarifs abgeben, weil sich der Kostenpreis des Transports erst durch die
Höhe des Tarifs bestimmt. Je größer durch billige Frachtsätze die Masse
der Güter wird, welche der Eisenbahn zum Transport zugeführt werden,
um so geringer wird der Selbstkostenpreis. Eben weil die englischen Eisen¬
bahnen im Jahre 1858: 1,483,933,000 Centner Güter zu befördern hatten,
betrugen die Selbstkosten des Transports von Steinkohlen, Coaks und Erzen
auf diesen Bahnen für größere Entfernungen nur Pfennig, etwas mehr
V. Pfennig per Zollcentner und deutsche Meile.
Aber auch bei dem Güterquantum von nur 477,107,000 Centner, welches
sämmtliche deutsche Eisenbahnen i. 1.1838 beförderten, waren die Selbstkosten
des Transports relativ nicht hoch. Wir verweisen dafür zunächst auf den
Commissionsbericht, welcher dem Abgeordnetenhause in Betreff der niederschlesisch-
märkischen Staatsbahn vorgelegen hat. Diesem Bericht lag eine Denkschrift
über die Selbstkosten des Kohlentransports auf Eisenbahnen bei, welche die¬
selben auf sage nur einen halben Pfennig pro Centner und Meile
berechnet. Die Denkschrift berechnet nämlich an Selbstkosten pro Zug und
Meile bei einer Million Centner Transporte im Jahr wir folgt:
1- Zinsen und Amortisation der Locomotiven und Wagen 1,659 Pfennig
2- Zinsen und Amortisationen der dazu gehörigen Schuppen
und Werkstätten............ 0.098 „
3. Bedienung der Züge............ 0,384
4. Schienenabnutzung............. 0,639
5. Zugkraft...............- 0,833 „
6. Unterhaltungskosten der Wagen.......- 0.889 „
mithin per einfache Zugmeile Summa...... . 5,502 Pfennig
Vertheilt man diese Summe auf den Centner und die Meile eines jeden mit
8000 Centnern Nettoladung abgehenden und ohne Rückfracht zurückfahrenden
Kohlenzuges so ergibt sich ein Kostenaufwand von 0,495 Pf. sodaß den
Eisenbahnverwaltungen bei einem Transportsatze von einem Pfennig per
Centner und Meile ein Bruttogewinn von einem halben Pfennig per
Centner und Meile übrig bleibt. Auch verdient es Beachtung, daß jede
Rückfracht die Rentabilitätsberechnung günstiger stellt und daß bei billigen
Tarifen auf nicht unbedeutende Rücktransports zu rechnen ist.
Wir verweisen weiter auf einen Vortrag des Maschinendirettors Kirch-
^ege in der Generalversammlung des Gewerbevereins für das Königreich
Hannover am 13. Mai 1860, worin es wörtlich heißt:*
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