Die Grenzboten. Jg. 27, 1868, II. Semester. II Band.den stets den Zugang gestattet, auch den größten Schiffen, wenn sie etwas Die Eisenbahnverbindung dieser Stationen, auf welche ganz besonderes den stets den Zugang gestattet, auch den größten Schiffen, wenn sie etwas Die Eisenbahnverbindung dieser Stationen, auf welche ganz besonderes <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0496" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/287768"/> <p xml:id="ID_1260" prev="#ID_1259"> den stets den Zugang gestattet, auch den größten Schiffen, wenn sie etwas<lb/> geliechtet sind. Diese beiden Linien sollten auf jeder Karte angegeben sein,<lb/> wobei ihre Distanz ohne Schaden im Interesse der Deutlichkeit nach der See<lb/> hin größer genommen werden kann, als sie nach dem Maßstab der Karte sein<lb/> müßte, wie ja auch der Kartograph die Flüsse stets breiter zeichnet, als sie<lb/> eigentlich sein dürften — es handelt sich hier lediglich darum zu zeigen, wo<lb/> diese Tiefen ans Land herantreten bez. Verbindungscanäle bilden. Der<lb/> Raum zwischen beiden punktirten Linien würde dann auf der Karte passend<lb/> mit einem locker punktirten Grunde, der Raum zwischen der inneren Linie<lb/> und dem Lande mit einem dicht punktirten Grunde auszufüllen sein. In<lb/> Handatlanten mit Karten etwas größeren Maßstabs könnten noch zwei an¬<lb/> dere Linien eingezeichnet werden: die Linie von 4 Faden — 24 Fuß. welche die<lb/> Grenze für gedeckte Corvetten angiebt, und die Linie von 2 Faden — 12 Fuß<lb/> welche die Grenze für leichte Schiffe der Handelsmarine und für Kanonen¬<lb/> boote bezeichnet. Derartige Linien würden auch dem Laien oft erwünschten<lb/> Aufschluß geben. Gerade jetzt ist die so lange ersehnte, durch Deutschlands<lb/> Uneinigkeit bisher nie zu Stande gekommene, nunmehr aber auf Grund<lb/> mehrjähriger Vermessungen der norddeutschen Marine glücklich vollendete of-<lb/> ficielle Seekarte der deutschen Nordseeküsten von den Seeleuten mit wahrem<lb/> Jubel begrüßt worden.</p><lb/> <p xml:id="ID_1261" next="#ID_1262"> Die Eisenbahnverbindung dieser Stationen, auf welche ganz besonderes<lb/> Gewicht zu legen ist, wird bei der geringen Ausdehnung der Nordseeküste<lb/> weit weniger schwierig sein als in der Ostsee. Bereits ist zur Herstellung<lb/> derselben Bedeutendes geschehen. Die Eisenbahn, welche von Süd nach Nord<lb/> die untere Hälfte der cimbrischen Halbinsel durchzieht, genügt auch für die<lb/> westcimbrische Küste als Parallelbahn für Truppenbeförderung, sobald nach<lb/> dem Strande gegenüber Sylt ebenso eine Zweigbahn gebaut, d. h. die<lb/> Zweigbahn nach Tondern etwa bis Hoher fortgeführt ist, wie im Süden<lb/> nach Glückstadt, Husum und Tönning. Alle wichtigen Punkte der nordsrie-<lb/> sischen Küste sind dann genügend mit Hamburg verbunden. Die Eisenbahn<lb/> von Hamburg nach Harburg mit ihrer kolossalen Ueberbrückung der Eibinseln<lb/> (Wilhelmsburg) ist im Interesse der Linie Hamburg-Verlöv bereits sicher ge¬<lb/> stellt, und auch die Bahn von Harburg nach Stade wird dem Vernehmen<lb/> nach binnen Kurzem durch die Regierung ausgeführt werden. Ebenso ist der<lb/> Bau von Stade nach Cuxhaven bereits projectirt, und nur für die directe<lb/> Verbindung von Cuxhaven mit Bremerhaven über Jmsum und Bremerlehn<lb/> fehlt es noch an festen Projecten. Die Bahnen von Bremen zur Wesermün¬<lb/> dung und Jahde sind bereits im Betrieb und auch die Herstellung einer 10<lb/> Meilen langen Bahn von Heppens über das oldenburgische Jever, Witt-<lb/> mund, Esens. Dornum und Norden nach Emden und von letzterem Orte</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0496]
den stets den Zugang gestattet, auch den größten Schiffen, wenn sie etwas
geliechtet sind. Diese beiden Linien sollten auf jeder Karte angegeben sein,
wobei ihre Distanz ohne Schaden im Interesse der Deutlichkeit nach der See
hin größer genommen werden kann, als sie nach dem Maßstab der Karte sein
müßte, wie ja auch der Kartograph die Flüsse stets breiter zeichnet, als sie
eigentlich sein dürften — es handelt sich hier lediglich darum zu zeigen, wo
diese Tiefen ans Land herantreten bez. Verbindungscanäle bilden. Der
Raum zwischen beiden punktirten Linien würde dann auf der Karte passend
mit einem locker punktirten Grunde, der Raum zwischen der inneren Linie
und dem Lande mit einem dicht punktirten Grunde auszufüllen sein. In
Handatlanten mit Karten etwas größeren Maßstabs könnten noch zwei an¬
dere Linien eingezeichnet werden: die Linie von 4 Faden — 24 Fuß. welche die
Grenze für gedeckte Corvetten angiebt, und die Linie von 2 Faden — 12 Fuß
welche die Grenze für leichte Schiffe der Handelsmarine und für Kanonen¬
boote bezeichnet. Derartige Linien würden auch dem Laien oft erwünschten
Aufschluß geben. Gerade jetzt ist die so lange ersehnte, durch Deutschlands
Uneinigkeit bisher nie zu Stande gekommene, nunmehr aber auf Grund
mehrjähriger Vermessungen der norddeutschen Marine glücklich vollendete of-
ficielle Seekarte der deutschen Nordseeküsten von den Seeleuten mit wahrem
Jubel begrüßt worden.
Die Eisenbahnverbindung dieser Stationen, auf welche ganz besonderes
Gewicht zu legen ist, wird bei der geringen Ausdehnung der Nordseeküste
weit weniger schwierig sein als in der Ostsee. Bereits ist zur Herstellung
derselben Bedeutendes geschehen. Die Eisenbahn, welche von Süd nach Nord
die untere Hälfte der cimbrischen Halbinsel durchzieht, genügt auch für die
westcimbrische Küste als Parallelbahn für Truppenbeförderung, sobald nach
dem Strande gegenüber Sylt ebenso eine Zweigbahn gebaut, d. h. die
Zweigbahn nach Tondern etwa bis Hoher fortgeführt ist, wie im Süden
nach Glückstadt, Husum und Tönning. Alle wichtigen Punkte der nordsrie-
sischen Küste sind dann genügend mit Hamburg verbunden. Die Eisenbahn
von Hamburg nach Harburg mit ihrer kolossalen Ueberbrückung der Eibinseln
(Wilhelmsburg) ist im Interesse der Linie Hamburg-Verlöv bereits sicher ge¬
stellt, und auch die Bahn von Harburg nach Stade wird dem Vernehmen
nach binnen Kurzem durch die Regierung ausgeführt werden. Ebenso ist der
Bau von Stade nach Cuxhaven bereits projectirt, und nur für die directe
Verbindung von Cuxhaven mit Bremerhaven über Jmsum und Bremerlehn
fehlt es noch an festen Projecten. Die Bahnen von Bremen zur Wesermün¬
dung und Jahde sind bereits im Betrieb und auch die Herstellung einer 10
Meilen langen Bahn von Heppens über das oldenburgische Jever, Witt-
mund, Esens. Dornum und Norden nach Emden und von letzterem Orte
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