Die Grenzboten. Jg. 27, 1868, II. Semester. II Band.baggermaschinen, 2 Traßmühlen, 2 Mörtelmühlen, 6 Wasserhebungsmaschinen ") Einschließlich der bereits ausgeführten Beschaffung von Dampfbagger "Ur, I", Dampf, bugstrbvot "Royal Victoria" und "Jahde", Transportschiff "Neptun". Die Anlage der Befestigungen gestattet später eine Erweiterung, sobald sich eine Ver¬ größerung des Binnenhafens durch neue Bassins wünschenswert!) zeigt. Für diese Befestigung war namentlich der Nachtragsvcrtrag vom 14. Februar 1864 von hoher Wichtigkeit: denn erst durch diesen erwarb Preußen von Oldenburg ein Terrain von 190--201 oldenburger Incl d. h. 416--438 Morgen mugdcbmgisch, die es gestatten, das werthvolle Material des Kriegshafens durch eine Umwallung und drei detachirte Forts zu decken. Die ganze Befestigung ist ein- schließlich der Grundcrwcrbung und der Ausrüstung auf 3,220,000 Thlr. veranschlagt. Die Entschädigung der Grundbesitzer für das Terrain zu den drei detachnten Forts hat dabei Olden¬ burg im Nachtragsvertrag für ein Pauschquantum von S0,000 Thlr. übernommen. Grenzboten IV. 18K8. 3
baggermaschinen, 2 Traßmühlen, 2 Mörtelmühlen, 6 Wasserhebungsmaschinen ") Einschließlich der bereits ausgeführten Beschaffung von Dampfbagger „Ur, I", Dampf, bugstrbvot „Royal Victoria" und „Jahde", Transportschiff „Neptun". Die Anlage der Befestigungen gestattet später eine Erweiterung, sobald sich eine Ver¬ größerung des Binnenhafens durch neue Bassins wünschenswert!) zeigt. Für diese Befestigung war namentlich der Nachtragsvcrtrag vom 14. Februar 1864 von hoher Wichtigkeit: denn erst durch diesen erwarb Preußen von Oldenburg ein Terrain von 190—201 oldenburger Incl d. h. 416—438 Morgen mugdcbmgisch, die es gestatten, das werthvolle Material des Kriegshafens durch eine Umwallung und drei detachirte Forts zu decken. Die ganze Befestigung ist ein- schließlich der Grundcrwcrbung und der Ausrüstung auf 3,220,000 Thlr. veranschlagt. Die Entschädigung der Grundbesitzer für das Terrain zu den drei detachnten Forts hat dabei Olden¬ burg im Nachtragsvertrag für ein Pauschquantum von S0,000 Thlr. übernommen. Grenzboten IV. 18K8. 3
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0027" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/287299"/> <p xml:id="ID_43" prev="#ID_42" next="#ID_44"> baggermaschinen, 2 Traßmühlen, 2 Mörtelmühlen, 6 Wasserhebungsmaschinen<lb/> (die letzteren 10 durch Dampf getrieben), 2 Holzkrahne, 1 eiserner Bugsir¬<lb/> dampfer, 1 großes gedecktes Segelboot für Materialientransport (zusammen<lb/> 533,000 Thlr.) bringen durch die Kosten ihrer Anschaffung und Erhaltung<lb/> den Anschlag sämmtlicher Wasserbauten auf 7,926,000 Thlr.^). Rech¬<lb/> net man hierzu die oben specificirten Landbauten mit 1,849,000 Thlr. und<lb/> die Straßenbauten, so erhält man einen Gesammtanschlag von 10,900,000<lb/> Thlr. — doch werden schließlich die Kosten 11 Millionen Thlr. sicher nicht<lb/> unbedeutend übersteigen. Nach der Vorlage, welche dem Reichstag 1867<lb/> gemacht wurde, waren bis Ende 1866 verausgabt 6,626,550 Thlr., und man<lb/> hoffte, mit weiteren 4 Millionen in den Jahren 1868—70 die eigentlichen<lb/> Hafenbauten vollenden zu können, während man außerdem mit 3 Millionen<lb/> in den Jahren 1868—1874 die Befestigungen zu Ende bringen wollte (eine<lb/> sturmfreie Enceinte zur Abhaltung feindlicher Handstreiche, sodann detachirte<lb/> Forts auf der Landseite zur Abhaltung eines ernsten Angriffs oder Bombarde¬<lb/> ments durch eine Landarmee, endlich Strandbefestigungen im rüstringer Land<lb/> und bei Eckwarden zur Abhaltung einer feindlichen Flotte)."") Diese 7 Mil¬<lb/> lionen sollen in den genannten 7 Jahren dem Extraordinarium des auf<lb/> 8 Millionen Thlr. jährlich normirten Marinebudgets entnommen werden.<lb/> Indessen scheint uns zweifelhaft, ob man trotz der solchergestalt gewährten<lb/> Mittel in der angegebnen Frist völlig zum Ziele kommen wird, nachdem<lb/> infolge des unglücklichen Zerwürfnisses zwischen Negierung und Reichstag<lb/> gelegentlich der Marineanleihe die Arbeiten eine Zeit lang halb geruht ha¬<lb/> ben. Jetzt allerdings herrscht wieder reges Leben und man arbeitet mit<lb/> allen Kräften — 4000—5000 Arbeiter sind gegenwärtig beschäftigt (dabei<lb/> ausfallend viel Schlesier) — auch ist für dieses Jahr, wie ursprünglich festgesetzt<lb/> war, ein Betrag von 918,376 Thlrn. ausgeworfen und angewiesen worden.<lb/> Ferner ist noch zu berücksichtigen, daß bei Weitem die größten Schwierig¬<lb/> keiten bereits überwunden sind: die örtlichen Verhältnisse, der schwere Klei¬<lb/> boden, das Grundwasser, lauter Dinge, die sich während des Baues un¬<lb/> endlich viel ungünstiger gezeigt haben, als anfangs erwartet werden konnte,</p><lb/> <note xml:id="FID_13" place="foot"> ") Einschließlich der bereits ausgeführten Beschaffung von Dampfbagger „Ur, I", Dampf,<lb/> bugstrbvot „Royal Victoria" und „Jahde", Transportschiff „Neptun".</note><lb/> <note xml:id="FID_14" place="foot"> Die Anlage der Befestigungen gestattet später eine Erweiterung, sobald sich eine Ver¬<lb/> größerung des Binnenhafens durch neue Bassins wünschenswert!) zeigt. Für diese Befestigung<lb/> war namentlich der Nachtragsvcrtrag vom 14. Februar 1864 von hoher Wichtigkeit: denn erst<lb/> durch diesen erwarb Preußen von Oldenburg ein Terrain von 190—201 oldenburger Incl d. h.<lb/> 416—438 Morgen mugdcbmgisch, die es gestatten, das werthvolle Material des Kriegshafens<lb/> durch eine Umwallung und drei detachirte Forts zu decken. Die ganze Befestigung ist ein-<lb/> schließlich der Grundcrwcrbung und der Ausrüstung auf 3,220,000 Thlr. veranschlagt. Die<lb/> Entschädigung der Grundbesitzer für das Terrain zu den drei detachnten Forts hat dabei Olden¬<lb/> burg im Nachtragsvertrag für ein Pauschquantum von S0,000 Thlr. übernommen.</note><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten IV. 18K8. 3</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0027]
baggermaschinen, 2 Traßmühlen, 2 Mörtelmühlen, 6 Wasserhebungsmaschinen
(die letzteren 10 durch Dampf getrieben), 2 Holzkrahne, 1 eiserner Bugsir¬
dampfer, 1 großes gedecktes Segelboot für Materialientransport (zusammen
533,000 Thlr.) bringen durch die Kosten ihrer Anschaffung und Erhaltung
den Anschlag sämmtlicher Wasserbauten auf 7,926,000 Thlr.^). Rech¬
net man hierzu die oben specificirten Landbauten mit 1,849,000 Thlr. und
die Straßenbauten, so erhält man einen Gesammtanschlag von 10,900,000
Thlr. — doch werden schließlich die Kosten 11 Millionen Thlr. sicher nicht
unbedeutend übersteigen. Nach der Vorlage, welche dem Reichstag 1867
gemacht wurde, waren bis Ende 1866 verausgabt 6,626,550 Thlr., und man
hoffte, mit weiteren 4 Millionen in den Jahren 1868—70 die eigentlichen
Hafenbauten vollenden zu können, während man außerdem mit 3 Millionen
in den Jahren 1868—1874 die Befestigungen zu Ende bringen wollte (eine
sturmfreie Enceinte zur Abhaltung feindlicher Handstreiche, sodann detachirte
Forts auf der Landseite zur Abhaltung eines ernsten Angriffs oder Bombarde¬
ments durch eine Landarmee, endlich Strandbefestigungen im rüstringer Land
und bei Eckwarden zur Abhaltung einer feindlichen Flotte)."") Diese 7 Mil¬
lionen sollen in den genannten 7 Jahren dem Extraordinarium des auf
8 Millionen Thlr. jährlich normirten Marinebudgets entnommen werden.
Indessen scheint uns zweifelhaft, ob man trotz der solchergestalt gewährten
Mittel in der angegebnen Frist völlig zum Ziele kommen wird, nachdem
infolge des unglücklichen Zerwürfnisses zwischen Negierung und Reichstag
gelegentlich der Marineanleihe die Arbeiten eine Zeit lang halb geruht ha¬
ben. Jetzt allerdings herrscht wieder reges Leben und man arbeitet mit
allen Kräften — 4000—5000 Arbeiter sind gegenwärtig beschäftigt (dabei
ausfallend viel Schlesier) — auch ist für dieses Jahr, wie ursprünglich festgesetzt
war, ein Betrag von 918,376 Thlrn. ausgeworfen und angewiesen worden.
Ferner ist noch zu berücksichtigen, daß bei Weitem die größten Schwierig¬
keiten bereits überwunden sind: die örtlichen Verhältnisse, der schwere Klei¬
boden, das Grundwasser, lauter Dinge, die sich während des Baues un¬
endlich viel ungünstiger gezeigt haben, als anfangs erwartet werden konnte,
") Einschließlich der bereits ausgeführten Beschaffung von Dampfbagger „Ur, I", Dampf,
bugstrbvot „Royal Victoria" und „Jahde", Transportschiff „Neptun".
Die Anlage der Befestigungen gestattet später eine Erweiterung, sobald sich eine Ver¬
größerung des Binnenhafens durch neue Bassins wünschenswert!) zeigt. Für diese Befestigung
war namentlich der Nachtragsvcrtrag vom 14. Februar 1864 von hoher Wichtigkeit: denn erst
durch diesen erwarb Preußen von Oldenburg ein Terrain von 190—201 oldenburger Incl d. h.
416—438 Morgen mugdcbmgisch, die es gestatten, das werthvolle Material des Kriegshafens
durch eine Umwallung und drei detachirte Forts zu decken. Die ganze Befestigung ist ein-
schließlich der Grundcrwcrbung und der Ausrüstung auf 3,220,000 Thlr. veranschlagt. Die
Entschädigung der Grundbesitzer für das Terrain zu den drei detachnten Forts hat dabei Olden¬
burg im Nachtragsvertrag für ein Pauschquantum von S0,000 Thlr. übernommen.
Grenzboten IV. 18K8. 3
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |