Die Grenzboten. Jg. 27, 1868, II. Semester. II Band.Katheten des Dreiecks gerade nach Norden und nach Osten gehn und in dem ") Sie haben zusammen 160,000 Thlr. gekostet.
Katheten des Dreiecks gerade nach Norden und nach Osten gehn und in dem ") Sie haben zusammen 160,000 Thlr. gekostet.
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Katheten des Dreiecks gerade nach Norden und nach Osten gehn und in dem
alten Deich, soweit er nicht die Ecke abschneidet, beiderseits ihre gerade Fort-
sehung finden: wo jedoch dieser die Hypotenuse des Dreiecks bildet, bricht
fast durch seine Mitte der aus dem Binnenland kommende Hafencanal
und geht (zuerst Hafencanal, dann Vorhafen, dann Hafeneinfahrt genannt)
gerade auf die Spitze des rechtwinkligen Dreiecks los (gleichsam als dessen
mathematische Höhe), indem er beiderseits von zwei Erddämmen („Flügel¬
deichen") begleitet wird, welche in der Spitze selbst mit den beiden Schutz¬
deichen zusammen laufend als Molenköpfe so zu sagen die Pfosten des Ein¬
trittsthors zum ganzen Hafen bilden. Doch sind diese Flügeldeiche (je 240
Ruthen I., 28 Fuß über der mittleren Ebbe des Jahdepegels)") nicht genau
parallel, sondern in ihren Ausgangspunkten (die in dem die Ecke abschneiden¬
den Hauptdeich liegen) zweihundert Ruthen von einander entfernt und con-
vergiren dann natürlich nach der Spitze des beschriebenen Dreiecks, ohne
indessen bei dieser zusammenzutreffen, da die Wasserstraße zwischen ihnen hin¬
durchgeht und behufs Gewinnung von Platz für die Baugruben zu der Ein¬
fahrt und dem Vorhafen ihre Enden mit einem Kreisbogen ausgeweidet wer¬
den mußten. Sie schließen außer dem Canal auch noch ein Stück des dauens-
felder Grodens ein und beschützen es. — Die oben erwähnten Schutzdeiche laufen,
als Katheten des dreieckigen Außendeichlandes, etwas außerhalb seiner Grenze
im Watt, auf dem zur Fluthzeit überschwemmten Meeresboden. Der eine
geht von der heppenser Batterie bis zur Spitze des dauensfelder Grodens,
der andere von hier bis zum bandter Groden. Sie haben zusammen 427,000
Thlr. (bis Ende 1866 362.000 Thlr.) gekostet und sind außer zum Schutz
des Ufers auch zur Beförderung der Verschickung des Watts bestimmt: denn
da sie in der Mitte durchbrochen sind und je einen Durchlaß haben, ermög¬
lichen sie ein Ansetzen des Schlicks auf ihrer Binnenseite und vermindern
somit einerseits die Gefahr der Verstopfung in der Hafeneinfahrt, während
sie andererseits Land gewinnen und den Groden stärken helfen, indem sie den
dahinter liegenden Damm als Wellenbrecher schützen. Natürlich sind beide,
da der Fluthandrang auf sie wirkt, (welcher bis Ende 1866 ihnen Be¬
schädigungen verursacht hat, deren Ausbesserung 29.000 Thlr. kostete) ganz
mit Steinen beziehentlich Steindämmen bekleidet, und hinter dem südlichen
ist außerdem von seiner Lücke gerade auf das Land los im Waldboden eine
Rinne dreizehn Fuß tief ausgebaggert, welche als „interimistischer Liege¬
hafen" dient, d. h. als Zufluchtsort für die Vermessungsfahrzeuge und für
die Bagger der Rhede. und of die Kauffahrteischiffe, welche Holz, schwedischen
Granit. Steine u. s. w. bringen, ihre Ladung löschen oder fassen können.
") Sie haben zusammen 160,000 Thlr. gekostet.
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