Die Grenzboten. Jg. 27, 1868, I. Semester. I. Band.chung zu verweisen haben. Der vorliegende zweite Band (XXIV und 490 eng¬ Album mittelalterlicher Baudenkmale in Photographien von Johannes Nöhring (Hamburg, Commissionsverlag von Hermann Grüning). Dieses auf 12 Hefte zu je 2 Blättern angelegte Album, über dessen Structur An der Schwelle des europäischen Krieges von A. Otto-Walster (Dresden. Bachsche Buchhandlung. 31 S. in ki. 8°). Für Sensativnsbroschüren ist Deutschland nie ein so günstiger Boden gewesen, Nachdem der Verfasser auf diese Weise den Schlüssel zum Geheimniß der Si¬ chung zu verweisen haben. Der vorliegende zweite Band (XXIV und 490 eng¬ Album mittelalterlicher Baudenkmale in Photographien von Johannes Nöhring (Hamburg, Commissionsverlag von Hermann Grüning). Dieses auf 12 Hefte zu je 2 Blättern angelegte Album, über dessen Structur An der Schwelle des europäischen Krieges von A. Otto-Walster (Dresden. Bachsche Buchhandlung. 31 S. in ki. 8°). Für Sensativnsbroschüren ist Deutschland nie ein so günstiger Boden gewesen, Nachdem der Verfasser auf diese Weise den Schlüssel zum Geheimniß der Si¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0447" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/117451"/> <p xml:id="ID_1468" prev="#ID_1467"> chung zu verweisen haben. Der vorliegende zweite Band (XXIV und 490 eng¬<lb/> gedruckte S.) enthält außer einem Nachtrage zu der im ersten Bande ausführlich<lb/> entwickelten Organisation des Zollvereins ein ausführliches chronologisches Verzeichnis<lb/> aller von-1818 bis 1867 erlassenen Geschäftsinstructionen. Gesetze und Verträge,<lb/> u. A. das Zollgcsetz. die Zollordnung und das Gesetz wegen Untersuchung und Be¬<lb/> strafung der Zollvergehen vom Jahre 1838, und zum Schluß den am 8. Juli 1867<lb/> zu Berlin unterzeichneten Vertrag über die Fortdauer des Zoll- und Handelsvereins<lb/> zwischen dem norddeutschen Bunde, Baiern, Würtemberg, Baden und Hessen, so wie<lb/> das Schloßprotokoll. Ein sorgfältig ausgearbeitetes Sachregister erhöht die praktische<lb/> Brauchbarkeit dieses fleißigen und gründlichen Buchs, auf welches nochmals hinzu¬<lb/> weisen wir am Vorabend des deutschen Zollparlaments für besondere Pflicht hielten.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="2"> <head> Album mittelalterlicher Baudenkmale in Photographien von Johannes<lb/> Nöhring (Hamburg, Commissionsverlag von Hermann Grüning).</head><lb/> <p xml:id="ID_1469"> Dieses auf 12 Hefte zu je 2 Blättern angelegte Album, über dessen Structur<lb/> uns keine ausführlicheren Mittheilungen vorliegen, scheint es vorzugsweise auf die<lb/> photographische Wiedergabe norddeutscher und hanseatischer Städte abgesehen zu haben.<lb/> Die uns vorliegenden beiden ersten Blätter enthalten Ansichten der Marienkirche und<lb/> des Rathhauses zu Lübeck, welche in Bezug auf Sauberkeit und Correctheit der<lb/> Ausführung nichts zu wünschen übrig lassen und die Annahme nahe legen, das<lb/> Unternehmen sei in guten Händen. Für die nächsten Hefte sind Hildesheim (das<lb/> Nürnberg des deutschen Nordens), Stendal, Tangermünde und Brandenburg in Aus¬<lb/> sicht genommen. Von der Aufnahme des ersten Cyclus wird es wahrscheinlich ab¬<lb/> hängen, ob das Unternehmen den Main überschreiten und die architektonischen Schätze,<lb/> an denen unser Süden überreich ist, in sein Bereich ziehen wird — eine Erweiterung<lb/> des ursprünglichen Programms, welche ebenso im Interesse des Unternehmers, wie<lb/> der Sache zu wünschen ist.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="2"> <head> An der Schwelle des europäischen Krieges von A. Otto-Walster<lb/> (Dresden. Bachsche Buchhandlung. 31 S. in ki. 8°).</head><lb/> <p xml:id="ID_1470"> Für Sensativnsbroschüren ist Deutschland nie ein so günstiger Boden gewesen,<lb/> Wie Frankreich, und seit es Journale von allen Farben, Größen und Richtungen<lb/> L'de, werden Broschüren eigentlich nur noch zum Zweck der Sensation geschrieben.<lb/> Daß. die unter dem Titel „An der Schwelle des europäischen Krieges" veröffent¬<lb/> lichten zwei Druckbogen europäischer Politik darauf gerechnet haben, Aufsehen zu<lb/> Aachen, ist allerdings kaum zu glauben, denn die „Rundschau" welche der Verfasser<lb/> "ber Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft der Beziehungen Preußens und Oese-<lb/> ^>ass zu Rußland hält, ist wenig mehr, als ein dürftiger Auszug aus dem be¬<lb/> liebigen ersten politischen Dresdner A-B-C-Buch. Der Verfasser schildert in einem<lb/> --Borwort" die Bedrohlichkeit der gegenwärtigen Situation: Preußen wolle den Frie¬<lb/> dn, Frankreich wolle den Frieden, der „erleuchtete" k. k. Staatskanzler gleichfalls. Daß<lb/> trotzdem der Krieg vor der Thüre stehe, sei allein Rußlands Schuld. Wer hat an Ru߬<lb/> end gedacht? Nur wenige und kaum Jemand mit dem Ernste, den die Lage erheischte."</p><lb/> <p xml:id="ID_1471" next="#ID_1472"> Nachdem der Verfasser auf diese Weise den Schlüssel zum Geheimniß der Si¬<lb/> tuation gefunden, und alle lebenden Politiker der Unfähigkeit zur Beurtheilung des<lb/> Letzten europäischen Continentalstaats angeklagt hat, geht er zur Beweisführung</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0447]
chung zu verweisen haben. Der vorliegende zweite Band (XXIV und 490 eng¬
gedruckte S.) enthält außer einem Nachtrage zu der im ersten Bande ausführlich
entwickelten Organisation des Zollvereins ein ausführliches chronologisches Verzeichnis
aller von-1818 bis 1867 erlassenen Geschäftsinstructionen. Gesetze und Verträge,
u. A. das Zollgcsetz. die Zollordnung und das Gesetz wegen Untersuchung und Be¬
strafung der Zollvergehen vom Jahre 1838, und zum Schluß den am 8. Juli 1867
zu Berlin unterzeichneten Vertrag über die Fortdauer des Zoll- und Handelsvereins
zwischen dem norddeutschen Bunde, Baiern, Würtemberg, Baden und Hessen, so wie
das Schloßprotokoll. Ein sorgfältig ausgearbeitetes Sachregister erhöht die praktische
Brauchbarkeit dieses fleißigen und gründlichen Buchs, auf welches nochmals hinzu¬
weisen wir am Vorabend des deutschen Zollparlaments für besondere Pflicht hielten.
Album mittelalterlicher Baudenkmale in Photographien von Johannes
Nöhring (Hamburg, Commissionsverlag von Hermann Grüning).
Dieses auf 12 Hefte zu je 2 Blättern angelegte Album, über dessen Structur
uns keine ausführlicheren Mittheilungen vorliegen, scheint es vorzugsweise auf die
photographische Wiedergabe norddeutscher und hanseatischer Städte abgesehen zu haben.
Die uns vorliegenden beiden ersten Blätter enthalten Ansichten der Marienkirche und
des Rathhauses zu Lübeck, welche in Bezug auf Sauberkeit und Correctheit der
Ausführung nichts zu wünschen übrig lassen und die Annahme nahe legen, das
Unternehmen sei in guten Händen. Für die nächsten Hefte sind Hildesheim (das
Nürnberg des deutschen Nordens), Stendal, Tangermünde und Brandenburg in Aus¬
sicht genommen. Von der Aufnahme des ersten Cyclus wird es wahrscheinlich ab¬
hängen, ob das Unternehmen den Main überschreiten und die architektonischen Schätze,
an denen unser Süden überreich ist, in sein Bereich ziehen wird — eine Erweiterung
des ursprünglichen Programms, welche ebenso im Interesse des Unternehmers, wie
der Sache zu wünschen ist.
An der Schwelle des europäischen Krieges von A. Otto-Walster
(Dresden. Bachsche Buchhandlung. 31 S. in ki. 8°).
Für Sensativnsbroschüren ist Deutschland nie ein so günstiger Boden gewesen,
Wie Frankreich, und seit es Journale von allen Farben, Größen und Richtungen
L'de, werden Broschüren eigentlich nur noch zum Zweck der Sensation geschrieben.
Daß. die unter dem Titel „An der Schwelle des europäischen Krieges" veröffent¬
lichten zwei Druckbogen europäischer Politik darauf gerechnet haben, Aufsehen zu
Aachen, ist allerdings kaum zu glauben, denn die „Rundschau" welche der Verfasser
"ber Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft der Beziehungen Preußens und Oese-
^>ass zu Rußland hält, ist wenig mehr, als ein dürftiger Auszug aus dem be¬
liebigen ersten politischen Dresdner A-B-C-Buch. Der Verfasser schildert in einem
--Borwort" die Bedrohlichkeit der gegenwärtigen Situation: Preußen wolle den Frie¬
dn, Frankreich wolle den Frieden, der „erleuchtete" k. k. Staatskanzler gleichfalls. Daß
trotzdem der Krieg vor der Thüre stehe, sei allein Rußlands Schuld. Wer hat an Ru߬
end gedacht? Nur wenige und kaum Jemand mit dem Ernste, den die Lage erheischte."
Nachdem der Verfasser auf diese Weise den Schlüssel zum Geheimniß der Si¬
tuation gefunden, und alle lebenden Politiker der Unfähigkeit zur Beurtheilung des
Letzten europäischen Continentalstaats angeklagt hat, geht er zur Beweisführung
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