Die Grenzboten. Jg. 27, 1868, I. Semester. I. Band.ersetzt ist, während die Courtine auf Null reducirt ist, die Bastionsflanken ersetzt ist, während die Courtine auf Null reducirt ist, die Bastionsflanken <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0154" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/117160"/> <p xml:id="ID_425" prev="#ID_424" next="#ID_426"> ersetzt ist, während die Courtine auf Null reducirt ist, die Bastionsflanken<lb/> also in Winkeln zusammenstoßen, so hat man vollständig den Grundriß einer<lb/> Panzerfregattenbatterie mit Reedschen „Jndents". Bisher haben die Eng¬<lb/> länder die „Jndents" nur bei den beiden äußersten Pforten der Batterie auf<lb/> jeder Seite angewandt, sodaß bloß die beiden vordersten und die beiden hin¬<lb/> tersten Geschütze jeder Batterie nach vorn bez. nach hinten feuern können.<lb/> Wir möchten vorschlagen, diese Einrichtung für alle Pforten, der Batterie<lb/> anzunehmen und zu Gunsten dieser größeren Verwendbarkeit der Geschütze<lb/> deren Zahl noch mehr zu vermindern. Die Pforten werden dann, dem neueren<lb/> schweren Kaliber entsprechend, sehr bequem und weit von einander zu liegen<lb/> kommen, wobei die „Irdene" - Wände außerdem noch den Geschützen gegen<lb/> Enfilirfeuer oder Granatsplitter in der Art Schutz gewähren, wie die Tra¬<lb/> versen der Fortification. Ferner möchten wir, behufs Ersparniß an Panzer¬<lb/> gewicht und an gedeckten Raum die innere Spitze jedes „Irdene" durch eine<lb/> längsschiffs laufende Panzerwand abgeschnitten haben, welche die inneren<lb/> Schartenbacken der „Jndents"-Pforten verbindet, die Stellung der Courtine<lb/> einer Festung einnimmt, und somit die innere Spitze der jetzigen Panzerwände<lb/> wegzulassen erlaubt. Endlich bringe man noch leichte Schiebethüren von<lb/> Pfortenhöhe aus V° zölligen Stahlblech über oder unter den Jndents an,<lb/> die im Gefecht weggeschoben sind und die Irdene-Pforten demaskiren, auf<lb/> Seereisen aber vorgeschoben sind, sodaß die Wellen sich in dem Ausschnitt<lb/> nicht fangen können. Dann wird das Bveitseitensystem soweit als möglich<lb/> verbessert sein; sämmtliche Geschütze könnten in einem Winkel von etwa 30<lb/> Grad mit dem Kiel nach vorn und nach hinten feuern; das Schiff braucht<lb/> sich bei Beschießung eines Gegners blos schräg mit dem Bug gegen denselben<lb/> hinzulegen und wird so einmal die Zielfläche um mehr als die Hälfte ver¬<lb/> mindern und dann die Panzerung durch ihre schräge Stellung ganz außer¬<lb/> ordentlich verstärken. Der Umstand, daß dabei wegen der vielen Ausschnitte<lb/> die Panzerwand etwas weniger deckt, kommt nach dem Grundsatz, daß die<lb/> Möglichkeit, etwas zu leisten, wichtiger ist als die gute Deckung, nicht in<lb/> Betracht, und ebensowenig gilt dies von der Anforderung, daß die oberen<lb/> Theile der Spanten theilweise etwas anders geformt werden müssen. Will<lb/> man überhaupt neue Breitseiten-Panzerfregatten bauen, so möchten wir sie<lb/> ausschließlich nach den eben beschriebenen Borschlägen ausgeführt sehen, und<lb/> ebenso sollte man vor allem untersuchen, ob nicht auch bei den beiden fertigen<lb/> Panzerfregatten und denjenigen Fregatten, die sonst auf irgend eine Weise<lb/> in unsern Besitz kommen könnten, sich eine Modification dieser Art herbei¬<lb/> führen ließe, welche die Verwendbarkeit der Geschütze geradezu um das Drei¬<lb/> fache steigert. Namentlich aber beim „Wilhelm", der ja noch im Bau be¬<lb/> griffen ist, sollte man diese Aenderung vornehmen und ihm außerdem auf</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0154]
ersetzt ist, während die Courtine auf Null reducirt ist, die Bastionsflanken
also in Winkeln zusammenstoßen, so hat man vollständig den Grundriß einer
Panzerfregattenbatterie mit Reedschen „Jndents". Bisher haben die Eng¬
länder die „Jndents" nur bei den beiden äußersten Pforten der Batterie auf
jeder Seite angewandt, sodaß bloß die beiden vordersten und die beiden hin¬
tersten Geschütze jeder Batterie nach vorn bez. nach hinten feuern können.
Wir möchten vorschlagen, diese Einrichtung für alle Pforten, der Batterie
anzunehmen und zu Gunsten dieser größeren Verwendbarkeit der Geschütze
deren Zahl noch mehr zu vermindern. Die Pforten werden dann, dem neueren
schweren Kaliber entsprechend, sehr bequem und weit von einander zu liegen
kommen, wobei die „Irdene" - Wände außerdem noch den Geschützen gegen
Enfilirfeuer oder Granatsplitter in der Art Schutz gewähren, wie die Tra¬
versen der Fortification. Ferner möchten wir, behufs Ersparniß an Panzer¬
gewicht und an gedeckten Raum die innere Spitze jedes „Irdene" durch eine
längsschiffs laufende Panzerwand abgeschnitten haben, welche die inneren
Schartenbacken der „Jndents"-Pforten verbindet, die Stellung der Courtine
einer Festung einnimmt, und somit die innere Spitze der jetzigen Panzerwände
wegzulassen erlaubt. Endlich bringe man noch leichte Schiebethüren von
Pfortenhöhe aus V° zölligen Stahlblech über oder unter den Jndents an,
die im Gefecht weggeschoben sind und die Irdene-Pforten demaskiren, auf
Seereisen aber vorgeschoben sind, sodaß die Wellen sich in dem Ausschnitt
nicht fangen können. Dann wird das Bveitseitensystem soweit als möglich
verbessert sein; sämmtliche Geschütze könnten in einem Winkel von etwa 30
Grad mit dem Kiel nach vorn und nach hinten feuern; das Schiff braucht
sich bei Beschießung eines Gegners blos schräg mit dem Bug gegen denselben
hinzulegen und wird so einmal die Zielfläche um mehr als die Hälfte ver¬
mindern und dann die Panzerung durch ihre schräge Stellung ganz außer¬
ordentlich verstärken. Der Umstand, daß dabei wegen der vielen Ausschnitte
die Panzerwand etwas weniger deckt, kommt nach dem Grundsatz, daß die
Möglichkeit, etwas zu leisten, wichtiger ist als die gute Deckung, nicht in
Betracht, und ebensowenig gilt dies von der Anforderung, daß die oberen
Theile der Spanten theilweise etwas anders geformt werden müssen. Will
man überhaupt neue Breitseiten-Panzerfregatten bauen, so möchten wir sie
ausschließlich nach den eben beschriebenen Borschlägen ausgeführt sehen, und
ebenso sollte man vor allem untersuchen, ob nicht auch bei den beiden fertigen
Panzerfregatten und denjenigen Fregatten, die sonst auf irgend eine Weise
in unsern Besitz kommen könnten, sich eine Modification dieser Art herbei¬
führen ließe, welche die Verwendbarkeit der Geschütze geradezu um das Drei¬
fache steigert. Namentlich aber beim „Wilhelm", der ja noch im Bau be¬
griffen ist, sollte man diese Aenderung vornehmen und ihm außerdem auf
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