Die Grenzboten. Jg. 27, 1868, I. Semester. I. Band.Form der mittleren Panzerschiffspanten (Rippenpaare) auch im Bug an (II- Auch die Form des Hinterschiffs weicht von der bei Holzschiffen gewöhn¬ ") Dieselbe Bugform IM Rced auch bei den Corvetten der neuen englischen "Amazon"- Closse und dem oben (gelegentlich der "Grille") erwähnten Aviso "Helicon" angewandt. Grenzboten I. 18
Form der mittleren Panzerschiffspanten (Rippenpaare) auch im Bug an (II- Auch die Form des Hinterschiffs weicht von der bei Holzschiffen gewöhn¬ ") Dieselbe Bugform IM Rced auch bei den Corvetten der neuen englischen „Amazon"- Closse und dem oben (gelegentlich der „Grille") erwähnten Aviso „Helicon" angewandt. Grenzboten I. 18
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0145" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/117151"/> <p xml:id="ID_402" prev="#ID_401"> Form der mittleren Panzerschiffspanten (Rippenpaare) auch im Bug an (II-<lb/> KNg.xeä Ka>v*), ließ aber dafür über Wasser die Bugsorm schmaler und schärfer<lb/> werden, wie es durch die längere, schmalere Form der englischen Schiffe sich<lb/> von selbst ergab, und führte so den „Pflugschaarbug" ein, den wir auch an<lb/> unserem Panzerschiff „König Wilhelm" finden.</p><lb/> <p xml:id="ID_403" next="#ID_404"> Auch die Form des Hinterschiffs weicht von der bei Holzschiffen gewöhn¬<lb/> lichen Gestalt ab, und ist dem neueren französischen Typus sehr ähnlich, indem<lb/> sein Grundriß in dem Theile über Wasser einem Spitzbogen gleicht. Im<lb/> Profil dagegen fällt das Hinterschiff, das oben weit über das Kielende über¬<lb/> gebaut ist, vom Deck aus mit ziemlich senkrechter Linie in das Wasser ab.<lb/> und geht leicht gekrümmt noch ein Stück in dasselbe hinein, sodaß es mit<lb/> seinen Ueberhängen die riesige vierflüglige Bronzeschraube völlig schützt. Die<lb/> Flügel der Schraube sind übrigens ziemlich rechteckig, nur an der Are ein<lb/> wenig schmaler als an der entgegengesetzten Seite, und nach französischem Vor¬<lb/> bild in das kugelförmige Ende des Schraubenschafts so eingesetzt, daß sie<lb/> nach Bedürfniß unter einem anderen Winkel gestellt werden können. Hin¬<lb/> sichtlich der Form der Flügel müssen wir hier bemerken, daß dieselben bei<lb/> den neuen französischen Schiffen fast ganz ein Rechteck bilden, damit die<lb/> verhältnißmäßig breiten Enden einen ruhigeren Gang geben und das Schiff<lb/> weniger durch Vibration angreifen. Dagegen sind die Schraubenflügel der<lb/> meisten englischen Schiffe in der Mitte viel breiter als an den Enden, in<lb/> Form eines Buchenblattes, dessen Spitze abgeschnitten ist, was offenbar wegen<lb/> der Nähe ihres Mittelpunkts an der Achse, also wegen des kleineren Hebel¬<lb/> arms einen größeren Nutzeffect erzielen muß. In gleicher Weise wie die<lb/> Schraube wird durch das Hinterschiff auch das Steuerruder geschützt, ein<lb/> dalaneeä ruäcler, wie beim „Kronprinz" und beim englischen „Bellerophon".<lb/> Bei dem letzteren hatte die Einführung des bulanecxl ruciäczr für seine<lb/> Steuerfähigkeit und Wendbarkeit wahrhaft glänzende Erfolge gehabt: erfuhr<lb/> den Kreis und den Halbkreis, der behufs der Wendung beschrieben werden<lb/> muß, in weniger als der halben Zeit wie der „Warrior" mit dem gewöhn¬<lb/> lichen Ruder, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, daß der letztere ziemlich<lb/> 30 Fuß länger ist; denn er beschrieb' mit Volldampf den Halbkreis in 1<lb/> Minute 50 Secunden bis 2 Minuten, den ganzen Kreis in 4 Minuten<lb/> 22—28 Secunden, und unter Halbkraft den Halbkreis in 2 Minuten 28—32<lb/> Secunden, den ganzen Kreis in S Minuten 11—14 Secunden. Bei unserem<lb/> „König Wilhelm" werden trotz etwas größerer Länge die Resultate wahr¬<lb/> scheinlich kaum weniger gut ausfallen. Dennoch müssen wir uns dem Vor-</p><lb/> <note xml:id="FID_8" place="foot"> ") Dieselbe Bugform IM Rced auch bei den Corvetten der neuen englischen „Amazon"-<lb/> Closse und dem oben (gelegentlich der „Grille") erwähnten Aviso „Helicon" angewandt.</note><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten I. 18</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0145]
Form der mittleren Panzerschiffspanten (Rippenpaare) auch im Bug an (II-
KNg.xeä Ka>v*), ließ aber dafür über Wasser die Bugsorm schmaler und schärfer
werden, wie es durch die längere, schmalere Form der englischen Schiffe sich
von selbst ergab, und führte so den „Pflugschaarbug" ein, den wir auch an
unserem Panzerschiff „König Wilhelm" finden.
Auch die Form des Hinterschiffs weicht von der bei Holzschiffen gewöhn¬
lichen Gestalt ab, und ist dem neueren französischen Typus sehr ähnlich, indem
sein Grundriß in dem Theile über Wasser einem Spitzbogen gleicht. Im
Profil dagegen fällt das Hinterschiff, das oben weit über das Kielende über¬
gebaut ist, vom Deck aus mit ziemlich senkrechter Linie in das Wasser ab.
und geht leicht gekrümmt noch ein Stück in dasselbe hinein, sodaß es mit
seinen Ueberhängen die riesige vierflüglige Bronzeschraube völlig schützt. Die
Flügel der Schraube sind übrigens ziemlich rechteckig, nur an der Are ein
wenig schmaler als an der entgegengesetzten Seite, und nach französischem Vor¬
bild in das kugelförmige Ende des Schraubenschafts so eingesetzt, daß sie
nach Bedürfniß unter einem anderen Winkel gestellt werden können. Hin¬
sichtlich der Form der Flügel müssen wir hier bemerken, daß dieselben bei
den neuen französischen Schiffen fast ganz ein Rechteck bilden, damit die
verhältnißmäßig breiten Enden einen ruhigeren Gang geben und das Schiff
weniger durch Vibration angreifen. Dagegen sind die Schraubenflügel der
meisten englischen Schiffe in der Mitte viel breiter als an den Enden, in
Form eines Buchenblattes, dessen Spitze abgeschnitten ist, was offenbar wegen
der Nähe ihres Mittelpunkts an der Achse, also wegen des kleineren Hebel¬
arms einen größeren Nutzeffect erzielen muß. In gleicher Weise wie die
Schraube wird durch das Hinterschiff auch das Steuerruder geschützt, ein
dalaneeä ruäcler, wie beim „Kronprinz" und beim englischen „Bellerophon".
Bei dem letzteren hatte die Einführung des bulanecxl ruciäczr für seine
Steuerfähigkeit und Wendbarkeit wahrhaft glänzende Erfolge gehabt: erfuhr
den Kreis und den Halbkreis, der behufs der Wendung beschrieben werden
muß, in weniger als der halben Zeit wie der „Warrior" mit dem gewöhn¬
lichen Ruder, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, daß der letztere ziemlich
30 Fuß länger ist; denn er beschrieb' mit Volldampf den Halbkreis in 1
Minute 50 Secunden bis 2 Minuten, den ganzen Kreis in 4 Minuten
22—28 Secunden, und unter Halbkraft den Halbkreis in 2 Minuten 28—32
Secunden, den ganzen Kreis in S Minuten 11—14 Secunden. Bei unserem
„König Wilhelm" werden trotz etwas größerer Länge die Resultate wahr¬
scheinlich kaum weniger gut ausfallen. Dennoch müssen wir uns dem Vor-
") Dieselbe Bugform IM Rced auch bei den Corvetten der neuen englischen „Amazon"-
Closse und dem oben (gelegentlich der „Grille") erwähnten Aviso „Helicon" angewandt.
Grenzboten I. 18
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