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Die Grenzboten. Jg. 26, 1867, II. Semester. II. Band.

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politischen Unverstandes, klcinstaatlicher Bornirtheit und unpatriotischen Eigensinns,
über welche der Historiker des "Uebergangsjahrcs in Hannover" berichtet, ist so er¬
staunlich, daß es in der That all der Einzelnachweise und Dctailcrörterungen des
Verfassers bedurft hat. um ihre Wahrheit für Gegenwart und Zukunft zu beschei¬
nigen und außer Frage zu stellen. Drei Eingangscapitcl "Die letzten Welsen auf
Hannovers Thron", "die Entwickelung des Konflikts zwischen Preußen und Hanno¬
ver und die Katastrophe" -- "Die kommende und vollzogene Einverleibung" gehen
in eine ausführliche Schilderung der Personen und Verhältnisse ein, welche das
ehemalige Königreich beherrschten. -- Es hülle vielleicht nicht der Schärfe und
Bitterkeit bedurft, mit welcher der Autor dieselben kennzeichnet und verurtheilt,
um den Leser für eine Zustimmung zu den Resultaten zu gewinnen, auf welche
dieser Abschnitt der lehrreichen Schrift abzielt; der Ueberzeugung, daß Zustände so
abnormer Natur, wie die hannoverschen, ihre Verurtheilung seit lange in sich trugen,
kann sich niemand entziehen, der die nähere Bekanntschaft des fünften Georg, seiner
Freunde und Berather macht. -- Die dem Eingang folgenden sieben Capitel schil¬
dern all die einzelnen Stadien, welche die neue Provinz während der fünfzehn Mo¬
nate durchzumachen hatte, die zwischen der Occupation und dem Inkrafttreten der
preußischen Verfassung liegen. Der Verfasser entwirft ein ausführliches Bild der
früheren politischen, administrativen und judiciären Einrichtungen der hannoverschen
Lande, um die Nothwendigkeit der Neugestaltungen nachzuweisen, welche sich wäh¬
rend des in Rede stehenden Zeitraums vollzogen und vollziehen mußten. Auf diese
Weise ist dem Leser eine genaue Vorstellung davon ermöglicht, was Hannover von
seinen früheren Einrichtungen beibehalten hat, was es zum Wohl des Ganzen und
zum eigenen Wohl aufgeben mußte und im Einzelnen unwiderleglich nachgewiesen,
daß -- von gewissen unwesentlichen Mißgriffen abgesehen -- die preußische Regie¬
rung sorgfältig bemüht gewesen ist, alle diejenigen Institute zu schonen, welche
der Eigenthümlichkeit des Landes und seiner Bewohner entsprechen. Bei der Aus¬
führlichkeit, mit welcher der Verfasser nach dieser Seite hin zu Werke gegangen und
die wesentlichen Punkte (z. B. die Beibehaltung der alten Acmtcrvcrfassung) in
geradezu erschöpfender Weise behandelt, läßt sich voraussehen, daß das Hanpttcrrcün
Partikularistischer Verdächtigungen, der Boden, auf welchem die Gegner Preußens
immer neue Märchen pflückten, durch das Buch des Dr. Busch für die Zukunft
verschlossen worden ist. Gegenüber einer systematischen und zusammenhängenden
Darstellung der Motive, welche bei der Entscheidung der einzelnen Neugcstaltungs-
ftagen maßgebend sind, verlieren die aphoristischen Angaben, mit welchen Gustav
Rasch und andere Parteigänger des demokratischen Radikalismus eine rücksichtslose
"Vcrpreußung" nachzuweisen versucht haben, alle Kraft und Bedeutung, und es wird
fortan sehr häufig genügen, den einen oder den andern Abschnitt des "Uebcrgangs-
jcchreS in Hannover" anzuführen, um die Ankläger dieser Art zum Schweigen zu
bringen.

Weitaus den interessantesten Theil des vorliegenden Beitrags zur Geschichte der
Neubildung des deutschen Staats bilde" aber die Schilderungen, welche der Verf.
von den verschiedenen Schichten der Bevölkerung und ihrer Stellung zu der großen
Umwälzung von 18K6 entwirft. Charakteristisch genug bietet fast jeder der fünf-
Schn Monate, welche zwischen dem 1. Juli des vorigen und dem 1. Oktober des
laufenden Jahres liegen, ein neues Bild. Gewohnt, von gewissen "maßgebenden"
Kreisen die Impulse für ihr politisches Thun und Lassen zu empfangen, sind die in
das Interesse des Wclfcnthums gezogenen Partikularistcn der Hauptstadt und die
udeligcn Pensionäre des alten Regiments durchaus davon abhängig, ob man in
H'ching gutes Muths ist oder die Flügel hängen läßt; je nach der ausgegebenen
Parole wird demonstrirt und raisonirt oder abgewartet und geschwiegen. Die arti-


politischen Unverstandes, klcinstaatlicher Bornirtheit und unpatriotischen Eigensinns,
über welche der Historiker des „Uebergangsjahrcs in Hannover" berichtet, ist so er¬
staunlich, daß es in der That all der Einzelnachweise und Dctailcrörterungen des
Verfassers bedurft hat. um ihre Wahrheit für Gegenwart und Zukunft zu beschei¬
nigen und außer Frage zu stellen. Drei Eingangscapitcl „Die letzten Welsen auf
Hannovers Thron", „die Entwickelung des Konflikts zwischen Preußen und Hanno¬
ver und die Katastrophe" — „Die kommende und vollzogene Einverleibung" gehen
in eine ausführliche Schilderung der Personen und Verhältnisse ein, welche das
ehemalige Königreich beherrschten. — Es hülle vielleicht nicht der Schärfe und
Bitterkeit bedurft, mit welcher der Autor dieselben kennzeichnet und verurtheilt,
um den Leser für eine Zustimmung zu den Resultaten zu gewinnen, auf welche
dieser Abschnitt der lehrreichen Schrift abzielt; der Ueberzeugung, daß Zustände so
abnormer Natur, wie die hannoverschen, ihre Verurtheilung seit lange in sich trugen,
kann sich niemand entziehen, der die nähere Bekanntschaft des fünften Georg, seiner
Freunde und Berather macht. — Die dem Eingang folgenden sieben Capitel schil¬
dern all die einzelnen Stadien, welche die neue Provinz während der fünfzehn Mo¬
nate durchzumachen hatte, die zwischen der Occupation und dem Inkrafttreten der
preußischen Verfassung liegen. Der Verfasser entwirft ein ausführliches Bild der
früheren politischen, administrativen und judiciären Einrichtungen der hannoverschen
Lande, um die Nothwendigkeit der Neugestaltungen nachzuweisen, welche sich wäh¬
rend des in Rede stehenden Zeitraums vollzogen und vollziehen mußten. Auf diese
Weise ist dem Leser eine genaue Vorstellung davon ermöglicht, was Hannover von
seinen früheren Einrichtungen beibehalten hat, was es zum Wohl des Ganzen und
zum eigenen Wohl aufgeben mußte und im Einzelnen unwiderleglich nachgewiesen,
daß — von gewissen unwesentlichen Mißgriffen abgesehen — die preußische Regie¬
rung sorgfältig bemüht gewesen ist, alle diejenigen Institute zu schonen, welche
der Eigenthümlichkeit des Landes und seiner Bewohner entsprechen. Bei der Aus¬
führlichkeit, mit welcher der Verfasser nach dieser Seite hin zu Werke gegangen und
die wesentlichen Punkte (z. B. die Beibehaltung der alten Acmtcrvcrfassung) in
geradezu erschöpfender Weise behandelt, läßt sich voraussehen, daß das Hanpttcrrcün
Partikularistischer Verdächtigungen, der Boden, auf welchem die Gegner Preußens
immer neue Märchen pflückten, durch das Buch des Dr. Busch für die Zukunft
verschlossen worden ist. Gegenüber einer systematischen und zusammenhängenden
Darstellung der Motive, welche bei der Entscheidung der einzelnen Neugcstaltungs-
ftagen maßgebend sind, verlieren die aphoristischen Angaben, mit welchen Gustav
Rasch und andere Parteigänger des demokratischen Radikalismus eine rücksichtslose
„Vcrpreußung" nachzuweisen versucht haben, alle Kraft und Bedeutung, und es wird
fortan sehr häufig genügen, den einen oder den andern Abschnitt des „Uebcrgangs-
jcchreS in Hannover" anzuführen, um die Ankläger dieser Art zum Schweigen zu
bringen.

Weitaus den interessantesten Theil des vorliegenden Beitrags zur Geschichte der
Neubildung des deutschen Staats bilde» aber die Schilderungen, welche der Verf.
von den verschiedenen Schichten der Bevölkerung und ihrer Stellung zu der großen
Umwälzung von 18K6 entwirft. Charakteristisch genug bietet fast jeder der fünf-
Schn Monate, welche zwischen dem 1. Juli des vorigen und dem 1. Oktober des
laufenden Jahres liegen, ein neues Bild. Gewohnt, von gewissen „maßgebenden"
Kreisen die Impulse für ihr politisches Thun und Lassen zu empfangen, sind die in
das Interesse des Wclfcnthums gezogenen Partikularistcn der Hauptstadt und die
udeligcn Pensionäre des alten Regiments durchaus davon abhängig, ob man in
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Parole wird demonstrirt und raisonirt oder abgewartet und geschwiegen. Die arti-


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[0367] politischen Unverstandes, klcinstaatlicher Bornirtheit und unpatriotischen Eigensinns, über welche der Historiker des „Uebergangsjahrcs in Hannover" berichtet, ist so er¬ staunlich, daß es in der That all der Einzelnachweise und Dctailcrörterungen des Verfassers bedurft hat. um ihre Wahrheit für Gegenwart und Zukunft zu beschei¬ nigen und außer Frage zu stellen. Drei Eingangscapitcl „Die letzten Welsen auf Hannovers Thron", „die Entwickelung des Konflikts zwischen Preußen und Hanno¬ ver und die Katastrophe" — „Die kommende und vollzogene Einverleibung" gehen in eine ausführliche Schilderung der Personen und Verhältnisse ein, welche das ehemalige Königreich beherrschten. — Es hülle vielleicht nicht der Schärfe und Bitterkeit bedurft, mit welcher der Autor dieselben kennzeichnet und verurtheilt, um den Leser für eine Zustimmung zu den Resultaten zu gewinnen, auf welche dieser Abschnitt der lehrreichen Schrift abzielt; der Ueberzeugung, daß Zustände so abnormer Natur, wie die hannoverschen, ihre Verurtheilung seit lange in sich trugen, kann sich niemand entziehen, der die nähere Bekanntschaft des fünften Georg, seiner Freunde und Berather macht. — Die dem Eingang folgenden sieben Capitel schil¬ dern all die einzelnen Stadien, welche die neue Provinz während der fünfzehn Mo¬ nate durchzumachen hatte, die zwischen der Occupation und dem Inkrafttreten der preußischen Verfassung liegen. Der Verfasser entwirft ein ausführliches Bild der früheren politischen, administrativen und judiciären Einrichtungen der hannoverschen Lande, um die Nothwendigkeit der Neugestaltungen nachzuweisen, welche sich wäh¬ rend des in Rede stehenden Zeitraums vollzogen und vollziehen mußten. Auf diese Weise ist dem Leser eine genaue Vorstellung davon ermöglicht, was Hannover von seinen früheren Einrichtungen beibehalten hat, was es zum Wohl des Ganzen und zum eigenen Wohl aufgeben mußte und im Einzelnen unwiderleglich nachgewiesen, daß — von gewissen unwesentlichen Mißgriffen abgesehen — die preußische Regie¬ rung sorgfältig bemüht gewesen ist, alle diejenigen Institute zu schonen, welche der Eigenthümlichkeit des Landes und seiner Bewohner entsprechen. Bei der Aus¬ führlichkeit, mit welcher der Verfasser nach dieser Seite hin zu Werke gegangen und die wesentlichen Punkte (z. B. die Beibehaltung der alten Acmtcrvcrfassung) in geradezu erschöpfender Weise behandelt, läßt sich voraussehen, daß das Hanpttcrrcün Partikularistischer Verdächtigungen, der Boden, auf welchem die Gegner Preußens immer neue Märchen pflückten, durch das Buch des Dr. Busch für die Zukunft verschlossen worden ist. Gegenüber einer systematischen und zusammenhängenden Darstellung der Motive, welche bei der Entscheidung der einzelnen Neugcstaltungs- ftagen maßgebend sind, verlieren die aphoristischen Angaben, mit welchen Gustav Rasch und andere Parteigänger des demokratischen Radikalismus eine rücksichtslose „Vcrpreußung" nachzuweisen versucht haben, alle Kraft und Bedeutung, und es wird fortan sehr häufig genügen, den einen oder den andern Abschnitt des „Uebcrgangs- jcchreS in Hannover" anzuführen, um die Ankläger dieser Art zum Schweigen zu bringen. Weitaus den interessantesten Theil des vorliegenden Beitrags zur Geschichte der Neubildung des deutschen Staats bilde» aber die Schilderungen, welche der Verf. von den verschiedenen Schichten der Bevölkerung und ihrer Stellung zu der großen Umwälzung von 18K6 entwirft. Charakteristisch genug bietet fast jeder der fünf- Schn Monate, welche zwischen dem 1. Juli des vorigen und dem 1. Oktober des laufenden Jahres liegen, ein neues Bild. Gewohnt, von gewissen „maßgebenden" Kreisen die Impulse für ihr politisches Thun und Lassen zu empfangen, sind die in das Interesse des Wclfcnthums gezogenen Partikularistcn der Hauptstadt und die udeligcn Pensionäre des alten Regiments durchaus davon abhängig, ob man in H'ching gutes Muths ist oder die Flügel hängen läßt; je nach der ausgegebenen Parole wird demonstrirt und raisonirt oder abgewartet und geschwiegen. Die arti-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 26, 1867, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341805_349919/367>, abgerufen am 27.09.2024.