Die Grenzboten. Jg. 26, 1867, II. Semester. I. Band.dann H. Ulmanns "Fünf Jahre Würtembergischer Geschichte unter Herzog Ulrich", In längsivergangcne Jahrhunderte steigt die Monographie hinab, aber dann H. Ulmanns „Fünf Jahre Würtembergischer Geschichte unter Herzog Ulrich", In längsivergangcne Jahrhunderte steigt die Monographie hinab, aber <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0196" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/191426"/> <p xml:id="ID_546" prev="#ID_545"> dann H. Ulmanns „Fünf Jahre Würtembergischer Geschichte unter Herzog Ulrich",<lb/> j1515—1519j, jenem durch Volkssage und Roman gleichmäßig bekannten<lb/> Fürsten. In Ritters „Geschichte der deutschen Union von den Vorbereitungen<lb/> des Bundes bis zum Tod Rudolfs des Zweiten", deren erster Band vorliegt,<lb/> sollen die Geschicke der deutschen Union bis zum Jahre 1612, sowie die Politik<lb/> der deutschen und außerdeutschen Mächte dargestellt werden, welche die Be¬<lb/> strebungen der unirten Stände begünstigten oder bekämpften, während K. Reichard<lb/> in seiner Schrift „Die maritime Politik der Habsburger im siebzehnten Jahr¬<lb/> hundert" meist aus den Archiven der Hansestädte geschöpftes Material zu einer<lb/> Schilderung des Planes zusammenstellte, welchen die Habsburger zu Anfang<lb/> des dreißigjährigen Kriegs zur Gründung einer Ostseeflotte gefaßt hatten.<lb/> Jankos „Wallenstein. Ein Charakterbild im Sinne neuerer Geschichtsforschung"<lb/> fußt nur mittelbar auf archivalischen Studien. — Mit einem Sprunge<lb/> kommen wir in die Neuzeit und nennen zunächst „Aus den Papieren des ver¬<lb/> storbenen Generals von Hollebcn", eigentlich eine Biographie dieses Mannes,<lb/> hauptsächlich aber interessant als Beitrag zur Geschichte der Freiheitskriege.<lb/> Rlttwegers Schrift „Neuere Geschichte von Frankfurt a. M. seit 1792" greift<lb/> in ihrem ersten Hefte etwas weiter zurück, indem sie von Cüstine in Frank¬<lb/> furt und der Wiedereinnähme der Stadt durch die Deutschen handelt. Der<lb/> zweite (Schluß-) Theil von Paulis „Geschickte Englands" (aus „Stviaten-<lb/> geschichte der neusten Zeit") bildet einen Cemmentar zu den staatsrechtlichen<lb/> Werken der Gegenwart und umfaßt die Jahre 1830-1841. Von Prokeschs<lb/> „Geschichte des Abfalls der Griechen vom türkischen Reiche im Jahre 1821 und<lb/> der Gründung des hellenischen Königreichs", die sechs stattliche Bände (wovon<lb/> vier Bände Beilagen) umfassen soll, liegen die vier ersten Bände vor. Schlie߬<lb/> lich mag noch „Geschichte des polniscken Aufstandes vom Jahr 184K" von<lb/> M. Sala und Lorenjzs „Neueste Geschichte von den Wiener Verträgen bis zum<lb/> Frieden von Paris (1815—1856)", herausgegeben von Th. Bernhardt, als ein<lb/> Buch genannt werden, welches eine Uebersicht der Ereignisse jener Periode für<lb/> gebildete Leser zu geben bestimmt ist.</p><lb/> <p xml:id="ID_547" next="#ID_548"> In längsivergangcne Jahrhunderte steigt die Monographie hinab, aber<lb/> nur vorübergehend. Denn wir kommen über Dietrichs Monographie „Dionysius<lb/> der Große von Alexandrien" zu zwei Gestalten des Mittelalters, zur „Mark-<lb/> gräfin Barbara zu Brandenburg, verwittweten Herzogin in Schlesien", von<lb/> welcher C. Höflcr spricht, während ein anderes Schriftchen von Meiners die<lb/> „Geschichte Anton Günthers, des letzen regierenden Grafen von Oldenburg" er-<lb/> zählt. Martin Chemnitz, der s. Z. hauptsächlich gegen das trienter Concil und<lb/> den Jesuitenorden schrieb, nach seinem Leben und Wirken zu schildern, hat<lb/> H. Hachfeld unternommen, während I. L. Pasig. als Beitrag zur sächsischen<lb/> Kirchen- und Landesgeschichte, von „Johannes VI Bischof von Meißen" handelte</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0196]
dann H. Ulmanns „Fünf Jahre Würtembergischer Geschichte unter Herzog Ulrich",
j1515—1519j, jenem durch Volkssage und Roman gleichmäßig bekannten
Fürsten. In Ritters „Geschichte der deutschen Union von den Vorbereitungen
des Bundes bis zum Tod Rudolfs des Zweiten", deren erster Band vorliegt,
sollen die Geschicke der deutschen Union bis zum Jahre 1612, sowie die Politik
der deutschen und außerdeutschen Mächte dargestellt werden, welche die Be¬
strebungen der unirten Stände begünstigten oder bekämpften, während K. Reichard
in seiner Schrift „Die maritime Politik der Habsburger im siebzehnten Jahr¬
hundert" meist aus den Archiven der Hansestädte geschöpftes Material zu einer
Schilderung des Planes zusammenstellte, welchen die Habsburger zu Anfang
des dreißigjährigen Kriegs zur Gründung einer Ostseeflotte gefaßt hatten.
Jankos „Wallenstein. Ein Charakterbild im Sinne neuerer Geschichtsforschung"
fußt nur mittelbar auf archivalischen Studien. — Mit einem Sprunge
kommen wir in die Neuzeit und nennen zunächst „Aus den Papieren des ver¬
storbenen Generals von Hollebcn", eigentlich eine Biographie dieses Mannes,
hauptsächlich aber interessant als Beitrag zur Geschichte der Freiheitskriege.
Rlttwegers Schrift „Neuere Geschichte von Frankfurt a. M. seit 1792" greift
in ihrem ersten Hefte etwas weiter zurück, indem sie von Cüstine in Frank¬
furt und der Wiedereinnähme der Stadt durch die Deutschen handelt. Der
zweite (Schluß-) Theil von Paulis „Geschickte Englands" (aus „Stviaten-
geschichte der neusten Zeit") bildet einen Cemmentar zu den staatsrechtlichen
Werken der Gegenwart und umfaßt die Jahre 1830-1841. Von Prokeschs
„Geschichte des Abfalls der Griechen vom türkischen Reiche im Jahre 1821 und
der Gründung des hellenischen Königreichs", die sechs stattliche Bände (wovon
vier Bände Beilagen) umfassen soll, liegen die vier ersten Bände vor. Schlie߬
lich mag noch „Geschichte des polniscken Aufstandes vom Jahr 184K" von
M. Sala und Lorenjzs „Neueste Geschichte von den Wiener Verträgen bis zum
Frieden von Paris (1815—1856)", herausgegeben von Th. Bernhardt, als ein
Buch genannt werden, welches eine Uebersicht der Ereignisse jener Periode für
gebildete Leser zu geben bestimmt ist.
In längsivergangcne Jahrhunderte steigt die Monographie hinab, aber
nur vorübergehend. Denn wir kommen über Dietrichs Monographie „Dionysius
der Große von Alexandrien" zu zwei Gestalten des Mittelalters, zur „Mark-
gräfin Barbara zu Brandenburg, verwittweten Herzogin in Schlesien", von
welcher C. Höflcr spricht, während ein anderes Schriftchen von Meiners die
„Geschichte Anton Günthers, des letzen regierenden Grafen von Oldenburg" er-
zählt. Martin Chemnitz, der s. Z. hauptsächlich gegen das trienter Concil und
den Jesuitenorden schrieb, nach seinem Leben und Wirken zu schildern, hat
H. Hachfeld unternommen, während I. L. Pasig. als Beitrag zur sächsischen
Kirchen- und Landesgeschichte, von „Johannes VI Bischof von Meißen" handelte
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