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Die Grenzboten. Jg. 26, 1867, II. Semester. I. Band.

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nur sehr ungern, denn nach slawophiler Doctrin sind die Begriffe "Slawe" und
"grieckisch-orthodoxer Christ" identisch, ist mit den römisch-katholischen Brüdern
an der Moldau eigentlich nichts anzufangen. Ein Sendschreiben, das die Führer
dieser phantastischen Partei im Jahre 1860 an die Serben richteten uno das
im Uebrigen für das Programm der russischen Panslawisten gelten kann, enthält
die nachstehenden, für die'Stellung der'russisch-panslawistischen Idee zum Katho-
licismus höchst charakteristischen Worte: "Ein hohes Gut, ja das wichtigste und
unschätzbarste Eurer Güter. Ihr serbischen Brüder, ist Eure Freiheit in der recht¬
gläubigen Religion, d. h, in der Kunde und Fnndamentalwabrheit alles Seelen¬
heils. Eure Glaubenseinheit ist der Art beschaffen, daß die Begriffe ein "Serbe"
und ein "Rechtgläubiger" identisch sind. Jede gesunde Siaatsgemeinschaft ist
auf die Ansichten begründet, die ihre Glieder über Bruderliebe, Gesetz, Recht
und Barmherzigkeit hegen. Diese Ansichten können bei Bekennern verschiedener
Konfessionen nicht dieselben sein; außerhalb unserer wcibren. rechtgläubigen Kirche
kommen in der Christenheit nirgend richtige Glaubensbegnsfe, nirgend wahrhaft
brüderliche Gefühle vor: es kann darum kein Slawe, der nicht Recht¬
gläubigerist, wahrer echter Slawe sein. Es möge darum keiner, verricht
zur rechtgläubigen Kirche gehört, bei Euch Gesehgeber. Administrator oder Glied
der politischen Gemeinde werden können -- sein Gewissen ist ein anderes, wie
das Euere."

Die ungeheure Umwälzung, welche der polnische Aufstand von 1863 in
dem Staats- und Volksleben Rußlands hervorbrachte, war der weiteren Ausbrei¬
tung und Entwickelung panslawistischer Ideen so ungünstig als nur irgend
möglich. Die Panslawisten der herzcnschcn Schule verloren wegen ihrer offen
geäußerten Sympathien für die Sache des polnischen Aufstandes alle Sym¬
pathien und allen Einfluß, die Slawophilen wurden durch die russenfeindllcht
Haltung des polnischen Clerus in ihrer Theorie von der Unvereinbarkeit echt¬
slawischer Gesinnung mit römisch-katholischem Bekenntniß immer mehr bestärkt,
alle Wünsche concentrirten sich auf die Aufrechterhaltung des russischen Macht¬
gebiets und an die Stelle der poetischen Zukunfts- und Freiheitsträume, in
welchen man sich bis dahin gewiegt, trat die Herrschaft des klaren, nüchternen
russischen StaMgedankens, der jede Eigenthümlichkeit, welche die Neichseinheit
stören konnte, niederzutreten und in in^oiem ZMtr-ju,ö gloriam zu vernichten für
seine Aufgabe hielt. Die Mvskauscbe Zeitung, das Organ dieser Wandlung,
wollte das slawische durch ein specifisch russisches Bewußtsein' ersetzt wissen,
keinerlei Verschiedenheit innerhalb der Ncichsgrenzen anerkennen und war weit
davon entfernt, auf die Wünsche der außerrussischen Slawen für Schonung der
besiegten Polen irgendwelche Rücksicht zu nehmen; man ging soweit, selbst die
Bestrebungen einer auftauchenden kleinrussiscbcn Literatenschule zu verdächtigen
und als mit dem unbeschränkten Hoheitsrecht des großrussischen Staatsgedankens
unvereinbar zu verurtheilen. Von der anderen Seite thaten auch die Czechen
nichts, um sich die Sympathien der russischen Demokratie zu erhalten; mit den
galizischen Polen durch vielfache Interessen und gemeinsame Kämpfe für Aner¬
kennung des Föderativsystcms verbunden, nahmen die Czechen offen für den
polnischen Aufstand Partei, und die Narodny Listy. wie die übrigen Blatter
der böhmischen Nationalpartei ergingen sich in fulminanten Dcclamatwnen
gegen das barbarische Mvslvwitcrthuin und gaben deutlich zu verstehen, daß
ihnen die Bundesgenossen der Vergangenheit und Gegenwart sehr orei naher
ständen, als die blutsverwanden Alliirten der Zukunft. . ^

So ist es längere Zeit hindurch geblieben; während der Herrschaft des
Ministeriums Belcredi-Larisch waren die Bande zwischen Polen und Czechen
enger denn je geknüpft, die Geb.ankam an den panslaMstischcn Zukunftsbund


Grenzboten II. 1867, 20

nur sehr ungern, denn nach slawophiler Doctrin sind die Begriffe „Slawe" und
„grieckisch-orthodoxer Christ" identisch, ist mit den römisch-katholischen Brüdern
an der Moldau eigentlich nichts anzufangen. Ein Sendschreiben, das die Führer
dieser phantastischen Partei im Jahre 1860 an die Serben richteten uno das
im Uebrigen für das Programm der russischen Panslawisten gelten kann, enthält
die nachstehenden, für die'Stellung der'russisch-panslawistischen Idee zum Katho-
licismus höchst charakteristischen Worte: „Ein hohes Gut, ja das wichtigste und
unschätzbarste Eurer Güter. Ihr serbischen Brüder, ist Eure Freiheit in der recht¬
gläubigen Religion, d. h, in der Kunde und Fnndamentalwabrheit alles Seelen¬
heils. Eure Glaubenseinheit ist der Art beschaffen, daß die Begriffe ein „Serbe"
und ein „Rechtgläubiger" identisch sind. Jede gesunde Siaatsgemeinschaft ist
auf die Ansichten begründet, die ihre Glieder über Bruderliebe, Gesetz, Recht
und Barmherzigkeit hegen. Diese Ansichten können bei Bekennern verschiedener
Konfessionen nicht dieselben sein; außerhalb unserer wcibren. rechtgläubigen Kirche
kommen in der Christenheit nirgend richtige Glaubensbegnsfe, nirgend wahrhaft
brüderliche Gefühle vor: es kann darum kein Slawe, der nicht Recht¬
gläubigerist, wahrer echter Slawe sein. Es möge darum keiner, verricht
zur rechtgläubigen Kirche gehört, bei Euch Gesehgeber. Administrator oder Glied
der politischen Gemeinde werden können — sein Gewissen ist ein anderes, wie
das Euere."

Die ungeheure Umwälzung, welche der polnische Aufstand von 1863 in
dem Staats- und Volksleben Rußlands hervorbrachte, war der weiteren Ausbrei¬
tung und Entwickelung panslawistischer Ideen so ungünstig als nur irgend
möglich. Die Panslawisten der herzcnschcn Schule verloren wegen ihrer offen
geäußerten Sympathien für die Sache des polnischen Aufstandes alle Sym¬
pathien und allen Einfluß, die Slawophilen wurden durch die russenfeindllcht
Haltung des polnischen Clerus in ihrer Theorie von der Unvereinbarkeit echt¬
slawischer Gesinnung mit römisch-katholischem Bekenntniß immer mehr bestärkt,
alle Wünsche concentrirten sich auf die Aufrechterhaltung des russischen Macht¬
gebiets und an die Stelle der poetischen Zukunfts- und Freiheitsträume, in
welchen man sich bis dahin gewiegt, trat die Herrschaft des klaren, nüchternen
russischen StaMgedankens, der jede Eigenthümlichkeit, welche die Neichseinheit
stören konnte, niederzutreten und in in^oiem ZMtr-ju,ö gloriam zu vernichten für
seine Aufgabe hielt. Die Mvskauscbe Zeitung, das Organ dieser Wandlung,
wollte das slawische durch ein specifisch russisches Bewußtsein' ersetzt wissen,
keinerlei Verschiedenheit innerhalb der Ncichsgrenzen anerkennen und war weit
davon entfernt, auf die Wünsche der außerrussischen Slawen für Schonung der
besiegten Polen irgendwelche Rücksicht zu nehmen; man ging soweit, selbst die
Bestrebungen einer auftauchenden kleinrussiscbcn Literatenschule zu verdächtigen
und als mit dem unbeschränkten Hoheitsrecht des großrussischen Staatsgedankens
unvereinbar zu verurtheilen. Von der anderen Seite thaten auch die Czechen
nichts, um sich die Sympathien der russischen Demokratie zu erhalten; mit den
galizischen Polen durch vielfache Interessen und gemeinsame Kämpfe für Aner¬
kennung des Föderativsystcms verbunden, nahmen die Czechen offen für den
polnischen Aufstand Partei, und die Narodny Listy. wie die übrigen Blatter
der böhmischen Nationalpartei ergingen sich in fulminanten Dcclamatwnen
gegen das barbarische Mvslvwitcrthuin und gaben deutlich zu verstehen, daß
ihnen die Bundesgenossen der Vergangenheit und Gegenwart sehr orei naher
ständen, als die blutsverwanden Alliirten der Zukunft. . ^

So ist es längere Zeit hindurch geblieben; während der Herrschaft des
Ministeriums Belcredi-Larisch waren die Bande zwischen Polen und Czechen
enger denn je geknüpft, die Geb.ankam an den panslaMstischcn Zukunftsbund


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[0163] nur sehr ungern, denn nach slawophiler Doctrin sind die Begriffe „Slawe" und „grieckisch-orthodoxer Christ" identisch, ist mit den römisch-katholischen Brüdern an der Moldau eigentlich nichts anzufangen. Ein Sendschreiben, das die Führer dieser phantastischen Partei im Jahre 1860 an die Serben richteten uno das im Uebrigen für das Programm der russischen Panslawisten gelten kann, enthält die nachstehenden, für die'Stellung der'russisch-panslawistischen Idee zum Katho- licismus höchst charakteristischen Worte: „Ein hohes Gut, ja das wichtigste und unschätzbarste Eurer Güter. Ihr serbischen Brüder, ist Eure Freiheit in der recht¬ gläubigen Religion, d. h, in der Kunde und Fnndamentalwabrheit alles Seelen¬ heils. Eure Glaubenseinheit ist der Art beschaffen, daß die Begriffe ein „Serbe" und ein „Rechtgläubiger" identisch sind. Jede gesunde Siaatsgemeinschaft ist auf die Ansichten begründet, die ihre Glieder über Bruderliebe, Gesetz, Recht und Barmherzigkeit hegen. Diese Ansichten können bei Bekennern verschiedener Konfessionen nicht dieselben sein; außerhalb unserer wcibren. rechtgläubigen Kirche kommen in der Christenheit nirgend richtige Glaubensbegnsfe, nirgend wahrhaft brüderliche Gefühle vor: es kann darum kein Slawe, der nicht Recht¬ gläubigerist, wahrer echter Slawe sein. Es möge darum keiner, verricht zur rechtgläubigen Kirche gehört, bei Euch Gesehgeber. Administrator oder Glied der politischen Gemeinde werden können — sein Gewissen ist ein anderes, wie das Euere." Die ungeheure Umwälzung, welche der polnische Aufstand von 1863 in dem Staats- und Volksleben Rußlands hervorbrachte, war der weiteren Ausbrei¬ tung und Entwickelung panslawistischer Ideen so ungünstig als nur irgend möglich. Die Panslawisten der herzcnschcn Schule verloren wegen ihrer offen geäußerten Sympathien für die Sache des polnischen Aufstandes alle Sym¬ pathien und allen Einfluß, die Slawophilen wurden durch die russenfeindllcht Haltung des polnischen Clerus in ihrer Theorie von der Unvereinbarkeit echt¬ slawischer Gesinnung mit römisch-katholischem Bekenntniß immer mehr bestärkt, alle Wünsche concentrirten sich auf die Aufrechterhaltung des russischen Macht¬ gebiets und an die Stelle der poetischen Zukunfts- und Freiheitsträume, in welchen man sich bis dahin gewiegt, trat die Herrschaft des klaren, nüchternen russischen StaMgedankens, der jede Eigenthümlichkeit, welche die Neichseinheit stören konnte, niederzutreten und in in^oiem ZMtr-ju,ö gloriam zu vernichten für seine Aufgabe hielt. Die Mvskauscbe Zeitung, das Organ dieser Wandlung, wollte das slawische durch ein specifisch russisches Bewußtsein' ersetzt wissen, keinerlei Verschiedenheit innerhalb der Ncichsgrenzen anerkennen und war weit davon entfernt, auf die Wünsche der außerrussischen Slawen für Schonung der besiegten Polen irgendwelche Rücksicht zu nehmen; man ging soweit, selbst die Bestrebungen einer auftauchenden kleinrussiscbcn Literatenschule zu verdächtigen und als mit dem unbeschränkten Hoheitsrecht des großrussischen Staatsgedankens unvereinbar zu verurtheilen. Von der anderen Seite thaten auch die Czechen nichts, um sich die Sympathien der russischen Demokratie zu erhalten; mit den galizischen Polen durch vielfache Interessen und gemeinsame Kämpfe für Aner¬ kennung des Föderativsystcms verbunden, nahmen die Czechen offen für den polnischen Aufstand Partei, und die Narodny Listy. wie die übrigen Blatter der böhmischen Nationalpartei ergingen sich in fulminanten Dcclamatwnen gegen das barbarische Mvslvwitcrthuin und gaben deutlich zu verstehen, daß ihnen die Bundesgenossen der Vergangenheit und Gegenwart sehr orei naher ständen, als die blutsverwanden Alliirten der Zukunft. . ^ So ist es längere Zeit hindurch geblieben; während der Herrschaft des Ministeriums Belcredi-Larisch waren die Bande zwischen Polen und Czechen enger denn je geknüpft, die Geb.ankam an den panslaMstischcn Zukunftsbund Grenzboten II. 1867, 20

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 26, 1867, II. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341805_191229/163>, abgerufen am 15.01.2025.