Die Grenzboten. Jg. 26, 1867, I. Semester. I. Band.werden muß, wie es eine am Bord befindliche Destillirmaschine liefert. In Wenn es dagegen zwei andern amerikanischen Monitors, dem Passaik und werden muß, wie es eine am Bord befindliche Destillirmaschine liefert. In Wenn es dagegen zwei andern amerikanischen Monitors, dem Passaik und <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0137" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/190296"/> <p xml:id="ID_403" prev="#ID_402"> werden muß, wie es eine am Bord befindliche Destillirmaschine liefert. In<lb/> diesem Raume liegen auch die Kohlen. Es ist der wunde Fleck aller nach dem,<lb/> Monitorsysteme gebauten Schiffe, daß der Mangel an Hcizungsmaterial ihnen<lb/> keine weiten Fahrten gestattet. Viel Kohlen vermag kein Panzerschiff einzu¬<lb/> nehmen wegen des eigenen großen Gewichts; aber den Panzerschiffen anderer<lb/> Systeme, welche eine Takelage führen, gestattet die letztere, bei günstigem Winde<lb/> auch ohne Kohlcnverbrauch vorwärts zu kommen, während die Monitors stets<lb/> dampfen müssen und überdies ihrer Bauart wegen nur sehr langsam fort¬<lb/> kommen. Deshalb hat denn auch jeder Monitor, der länger als eine Woche<lb/> in See bleiben will, stets einen Tender mit sich, einen anderen Dampfer, .der<lb/> ihm die Kohlen nachbringt und auch sonst ihm zu helfen bestimmt ist; doch<lb/> leuchtet ein, wie schwierig es bei schlechtem Wetter für den Monitor sein muß,<lb/> Kohlen von dem Tender an Bord zu nehmen. Dem Mantonomoh war als<lb/> Tender der Raddampfer Augusta beigegeben. Dem Kohlcnmangel kann also,<lb/> wenn das Wetter günstig ist, der Tender abhelfen; wobei er aber nicht helfen<lb/> kann, das ist, wenn dem Monitor an seiner Maschine ein Unglück passirt oder<lb/> wenn die über die Thürme brechenden Wellen ihm die Feuer unter den Kesseln<lb/> auslöschen. Dann ist das Ungethüm bei dem gänzlichen-Mangel an Masten und<lb/> Segeln völlig unbeweglich, und durch die Unbeweglichkeit unfähig zu steuern,<lb/> ein unglückliches willenloses Spiel der Wellen, die ihm bald sicheren Untergang<lb/> bringen, wenn es dem Tender nicht gelingt, das Panzerschiff in den nächsten<lb/> Hasen zu bugsiren. In dieser Weise sind denn schon mehrfach Monitors unter¬<lb/> gegangen, so der erste dieser Gattung bei Cap Hatteras und noch einige vor<lb/> Charleston, sowie zwei russische in dem Geschwader, das zur Theilnahme am<lb/> Flottenfest von Chervourg bestimmt gewesen war, und der italienische „Affon-<lb/> datore" vor Ancona, während Panzerschiffe des Breitseitcnsystcms bisher noch<lb/> nie untergegangen sind.</p><lb/> <p xml:id="ID_404" next="#ID_405"> Wenn es dagegen zwei andern amerikanischen Monitors, dem Passaik und<lb/> dem Monadnoik, die wie der Mantonomoh indianische Namen sühren, gelungen<lb/> ist, bis in den großen Ocean zu gelangen, so möchten wir dies als einen reinen<lb/> Ausnahmefall betrachten. Die Monitors sind nämlich in See nicht blos durch<lb/> Unglücksfälle an der Maschine gefährdet, sondern mehr noch dadurch, daß das<lb/> ungeheure Gewicht der Thürme nicht fest mit dem Schiff verbunden, sondern<lb/> beweglich ist und bei dem furchtbaren Hin- und Herschleudern in See oder bei<lb/> starken aufschlagenden Schüssen natürlich gelockert wird. Beim Miantonomoh<lb/> haben sich die massiven eisernen Balken, welche die Thürme tragen, in See<lb/> um volle 2'/^ Zoll gegeben, und bei den Monitors vor Charleston wurden die<lb/> Thürme durch die feindlichen Schüsse gar oft festgeklemmt und unbeweglich und<lb/> unnütz gemacht. Sowohl in dieser Beziehung, in Rücksicht auf die Solidität,<lb/> wie hinsichtlich der Takelage ist das Breitseitcnsystcm der Panzerfregattcn ent-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0137]
werden muß, wie es eine am Bord befindliche Destillirmaschine liefert. In
diesem Raume liegen auch die Kohlen. Es ist der wunde Fleck aller nach dem,
Monitorsysteme gebauten Schiffe, daß der Mangel an Hcizungsmaterial ihnen
keine weiten Fahrten gestattet. Viel Kohlen vermag kein Panzerschiff einzu¬
nehmen wegen des eigenen großen Gewichts; aber den Panzerschiffen anderer
Systeme, welche eine Takelage führen, gestattet die letztere, bei günstigem Winde
auch ohne Kohlcnverbrauch vorwärts zu kommen, während die Monitors stets
dampfen müssen und überdies ihrer Bauart wegen nur sehr langsam fort¬
kommen. Deshalb hat denn auch jeder Monitor, der länger als eine Woche
in See bleiben will, stets einen Tender mit sich, einen anderen Dampfer, .der
ihm die Kohlen nachbringt und auch sonst ihm zu helfen bestimmt ist; doch
leuchtet ein, wie schwierig es bei schlechtem Wetter für den Monitor sein muß,
Kohlen von dem Tender an Bord zu nehmen. Dem Mantonomoh war als
Tender der Raddampfer Augusta beigegeben. Dem Kohlcnmangel kann also,
wenn das Wetter günstig ist, der Tender abhelfen; wobei er aber nicht helfen
kann, das ist, wenn dem Monitor an seiner Maschine ein Unglück passirt oder
wenn die über die Thürme brechenden Wellen ihm die Feuer unter den Kesseln
auslöschen. Dann ist das Ungethüm bei dem gänzlichen-Mangel an Masten und
Segeln völlig unbeweglich, und durch die Unbeweglichkeit unfähig zu steuern,
ein unglückliches willenloses Spiel der Wellen, die ihm bald sicheren Untergang
bringen, wenn es dem Tender nicht gelingt, das Panzerschiff in den nächsten
Hasen zu bugsiren. In dieser Weise sind denn schon mehrfach Monitors unter¬
gegangen, so der erste dieser Gattung bei Cap Hatteras und noch einige vor
Charleston, sowie zwei russische in dem Geschwader, das zur Theilnahme am
Flottenfest von Chervourg bestimmt gewesen war, und der italienische „Affon-
datore" vor Ancona, während Panzerschiffe des Breitseitcnsystcms bisher noch
nie untergegangen sind.
Wenn es dagegen zwei andern amerikanischen Monitors, dem Passaik und
dem Monadnoik, die wie der Mantonomoh indianische Namen sühren, gelungen
ist, bis in den großen Ocean zu gelangen, so möchten wir dies als einen reinen
Ausnahmefall betrachten. Die Monitors sind nämlich in See nicht blos durch
Unglücksfälle an der Maschine gefährdet, sondern mehr noch dadurch, daß das
ungeheure Gewicht der Thürme nicht fest mit dem Schiff verbunden, sondern
beweglich ist und bei dem furchtbaren Hin- und Herschleudern in See oder bei
starken aufschlagenden Schüssen natürlich gelockert wird. Beim Miantonomoh
haben sich die massiven eisernen Balken, welche die Thürme tragen, in See
um volle 2'/^ Zoll gegeben, und bei den Monitors vor Charleston wurden die
Thürme durch die feindlichen Schüsse gar oft festgeklemmt und unbeweglich und
unnütz gemacht. Sowohl in dieser Beziehung, in Rücksicht auf die Solidität,
wie hinsichtlich der Takelage ist das Breitseitcnsystcm der Panzerfregattcn ent-
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