Die Grenzboten. Jg. 25, 1866, II. Semester. IV. Band.aus drei Kanonenbooten und besetzte, nachdem sie diese wiederholt zurückgetrieben, Garibaldi hatte nach dem vorerwähnten Gefechte am 26. Juni die Grenze Die Schlappe hatte keine weiteren Folgen, und da Garibaldis Heer auf Grenzboten IV. 1866. 14
aus drei Kanonenbooten und besetzte, nachdem sie diese wiederholt zurückgetrieben, Garibaldi hatte nach dem vorerwähnten Gefechte am 26. Juni die Grenze Die Schlappe hatte keine weiteren Folgen, und da Garibaldis Heer auf Grenzboten IV. 1866. 14
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aus drei Kanonenbooten und besetzte, nachdem sie diese wiederholt zurückgetrieben,
Riva mit einer Abtheilung von Matrosen.
Garibaldi hatte nach dem vorerwähnten Gefechte am 26. Juni die Grenze
von Judicarien überschritten und daselbst Storo. Bordone, Lodrone und Darzo
besetzt, sich aber am 30. Juni wieder vom tiroler Boden zurückgezogen. Um
den Feind herauszufordern und hierdurch seine Stärke zu erkunden, unternahmen
sofort am 3.-Juli zwei östreichische Halbbrigaden unter Mitwirkung der Studenten-,
innsbrucker« und rattenbergcr Compagnie einen Streifzug gegen Rocca d'Arso.
wobei dem Jägerhauptmcum Gredler mit drei Compagnien vom Kaiserjäger-
regimente die Aufgabe wurde, ihre Verbindung zu erhalten. Er brachte dem
Feinde bei Monte Suello einen Verlust von 700 Mann bei und Garibaldi
selbst erhielt eine Wunde am Schenkel, die ihm durch mehre Wochen eine
Sänfte nöthig machte. Die Oestreicher zogen sich aber, nachdem sie gewahr
geworden, daß ihnen bei 7000 Mann gegenüberstanden, wieder über die Grenze
zurück. Bald nachher drang der Feind von neuem vor, was die beiden kleinen
Gefechte bei Lodrone vom 7. und 10., woran auch die Rattenbergcr Antheil
nahmen, nicht zu verhindern vermochten. Ihr Erfolg beschränkte sich auf 13 Ge¬
fangene, worunter auch eine Dame. Erst am 16., nachdem Garibaldi schon mit
mehren Regimentern im Chiesethal vorgerückt, fand bei Cimego wieder ein
namhafter Angriff der Oestreicher statt. Die Garivaldianer kämpften längs der
schnurgeraden Landstraße in ausgedehnten Marschcolonnen ohne Flankenbedcckung
und büßten diesen Fehler ihrer Aufstellung mit einem Verluste von zwei Com¬
pagnien, die in der Chiese ertranken, 200 Gefangenen und einem eiligen Rück¬
zug. Hätten die Oestreicher noch eine Stunde auf die Ankunft ihrer zweiten
Abtheilung gewartet, wäre auch Garibaldi mit seinem ganzen Stäbe in ihre
Hände gefallen.
Die Schlappe hatte keine weiteren Folgen, und da Garibaldis Heer auf
34,000 Mann angewachsen, konnte auch an eine größere Unternehmung gedacht
werden. Es handelte sich über Riva und das Sarcathal nach Trient vorzu¬
gehen, das General Medici von Osten her angreifen sollte. Um die Oestreicher
in Judicarien, zu beschäftigen, sandte ihnen Garibaldi dahin eine Abtheilung
seiner Truppen entgegen und drang mit seiner Hauptmacht von ungefähr
20.000 Mann ins Ledrothal. Erstere wurde am 18. Juli vom Generalmajor
v. Kann mit bedeutendem Verluste gegen Condino zurückgeworfen, letztere schloß
das Fort Ampola ein, das sich ihr nach kurzem Widerstande ergeben mußte.
Die blos 35 Mann starke Besatzung hatte umsonst um Hilfe gebeten, und die
Eingeschlossenen verzweifelten um so mehr an ihrer Rettung, als die Geschütze
wegen der schlechten Bauart der Schießscharten nicht einmal die feindliche Bat¬
terie auf dem gegenüberliegenden höheren Hügel bestreichen konnten. Die Ab-
Grenzboten IV. 1866. 14
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