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Die Grenzboten. Jg. 25, 1866, II. Semester. III. Band.

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hat eine sehr ausgebildete Organisation der Landeswehrkraft, indem es die all¬
gemeine Dienstpflicht ohne Stellvertretung und ohne Freiloosung eingeführt hat.
Die Dienstzeit im activen Heere beginnt mit dem 21. Jahre und beträgt drei
Jahre bei der Fahne und zwei in der Reserve. An das active Heer schließt
sich die Landwehr ersten Aufgebots, welche die Sechsundzwanzigjährigen bis zu
den Zweiunddreißigjährigen umfaßt, von der aber nach der neuesten Umgestaltung
der Armee noch die beiden jüngsten Jahrgänge zur Reserve des activen Heeres
zählen. Die Landwehr zweiten Aufgebots besteht aus den Kriegstauglichen
vom 33. bis 39. Jahre. Dazu kommt schließlich noch der Landsturm, gebildet
aus Männern von 40 bis SO Jahren.

Das active Heer zählt 9 Garde- und 72 Linieninsanterieregimenter sowie
10 Jägerbataillone, im Ganzen auf Kriegsfuß, den wir bei allen folgenden
Zahlen im Auge haben werden, aus 255,599 Mann Fußvolk; ferner 8 Garde-
cavalerie-, 40 Linien- und 12 Landwehrcavalerieregimenter, zusammen 37,561
Mann Reiterei; sodann 9 Brigaden Artillerie (9 Feld-und 9 Festungsartillerie¬
regimenter) 28,091 Mann und 864 Geschütze, 9 Pionierbataillone, zusammen
5,454, endlich 9 Trainbataillone, zusammen 30.200 Mann.

Zu diesem activen Heere, welches sonach im Ganzen 350,905 Mann mit
864 Geschützen zählt, treten bei großer Mobilmachung, wie sie jetzt verfügt und
vollzogen wurde, noch Ersatztruppen in der Gesammtstärke von 123,923 Mann
mit 144 Geschützen, ein Bataillon für jedes Infanterieregiment, eine Compagnie
für jedes Jäger- und jedes Pionierbataillon, eine Schwadron für jedes Reiter¬
regiment, vier Batterien für jedes Artillerieregiment und eine Abtheilung für
jedes Trainbataillon, so daß die Feldarmee auf die Ziffer von 474,828 Mann
mit 1,008 Feldgeschützen steigt.

Die Besatzungstruppen, die in 12 Garde-, 104 Provinzlandwehrbataillonen.
10 Jägerabtheilungen, 37 Schwadronen Reiterei, 72 Compagnien Artillerie,
6 Compagnien Handwerker und 2 Pionierabtheilungen bestehen, haben eine
Gesammtstärke von 158,797 Mann. Das gesammte preußische Heer zählt mit
Einschluß der Offiziere und Militärbeamten sowie der Gensdarmerie 647,002
Mann. Außerdem können aber noch 116 Bataillone Landwehr zweiten Auf¬
gebots gebildet werden, die zusammen 96,496 Mann stark sind.

Mecklenburg hat 651.072 Einwohner und besitzt eine Kriegsmacht von
5 Bataillonen Infanterie. 1 Reiterregiment und 2 Batterien Artillerie, die mit
dem Ersatzcontingent zusammen 7,564 Mann zählt und in der Weise der preu¬
ßischen Truppen bewaffnet und geübt ist. Oldenburg hat 301.812 Ein¬
wohner und eine Armee, die aus 1 Regiment Infanterie, 1 Regiment Cavalerie
und 2 Batterien Artillerie besteht und 4.007 Mann stark ist. Die Verstärkung,
welche die übrigen norddeutschen und die thüringischen Kleinstaaten der preu¬
ßischen Armee zuführen würden, zeigt die folgende Tabelle:


hat eine sehr ausgebildete Organisation der Landeswehrkraft, indem es die all¬
gemeine Dienstpflicht ohne Stellvertretung und ohne Freiloosung eingeführt hat.
Die Dienstzeit im activen Heere beginnt mit dem 21. Jahre und beträgt drei
Jahre bei der Fahne und zwei in der Reserve. An das active Heer schließt
sich die Landwehr ersten Aufgebots, welche die Sechsundzwanzigjährigen bis zu
den Zweiunddreißigjährigen umfaßt, von der aber nach der neuesten Umgestaltung
der Armee noch die beiden jüngsten Jahrgänge zur Reserve des activen Heeres
zählen. Die Landwehr zweiten Aufgebots besteht aus den Kriegstauglichen
vom 33. bis 39. Jahre. Dazu kommt schließlich noch der Landsturm, gebildet
aus Männern von 40 bis SO Jahren.

Das active Heer zählt 9 Garde- und 72 Linieninsanterieregimenter sowie
10 Jägerbataillone, im Ganzen auf Kriegsfuß, den wir bei allen folgenden
Zahlen im Auge haben werden, aus 255,599 Mann Fußvolk; ferner 8 Garde-
cavalerie-, 40 Linien- und 12 Landwehrcavalerieregimenter, zusammen 37,561
Mann Reiterei; sodann 9 Brigaden Artillerie (9 Feld-und 9 Festungsartillerie¬
regimenter) 28,091 Mann und 864 Geschütze, 9 Pionierbataillone, zusammen
5,454, endlich 9 Trainbataillone, zusammen 30.200 Mann.

Zu diesem activen Heere, welches sonach im Ganzen 350,905 Mann mit
864 Geschützen zählt, treten bei großer Mobilmachung, wie sie jetzt verfügt und
vollzogen wurde, noch Ersatztruppen in der Gesammtstärke von 123,923 Mann
mit 144 Geschützen, ein Bataillon für jedes Infanterieregiment, eine Compagnie
für jedes Jäger- und jedes Pionierbataillon, eine Schwadron für jedes Reiter¬
regiment, vier Batterien für jedes Artillerieregiment und eine Abtheilung für
jedes Trainbataillon, so daß die Feldarmee auf die Ziffer von 474,828 Mann
mit 1,008 Feldgeschützen steigt.

Die Besatzungstruppen, die in 12 Garde-, 104 Provinzlandwehrbataillonen.
10 Jägerabtheilungen, 37 Schwadronen Reiterei, 72 Compagnien Artillerie,
6 Compagnien Handwerker und 2 Pionierabtheilungen bestehen, haben eine
Gesammtstärke von 158,797 Mann. Das gesammte preußische Heer zählt mit
Einschluß der Offiziere und Militärbeamten sowie der Gensdarmerie 647,002
Mann. Außerdem können aber noch 116 Bataillone Landwehr zweiten Auf¬
gebots gebildet werden, die zusammen 96,496 Mann stark sind.

Mecklenburg hat 651.072 Einwohner und besitzt eine Kriegsmacht von
5 Bataillonen Infanterie. 1 Reiterregiment und 2 Batterien Artillerie, die mit
dem Ersatzcontingent zusammen 7,564 Mann zählt und in der Weise der preu¬
ßischen Truppen bewaffnet und geübt ist. Oldenburg hat 301.812 Ein¬
wohner und eine Armee, die aus 1 Regiment Infanterie, 1 Regiment Cavalerie
und 2 Batterien Artillerie besteht und 4.007 Mann stark ist. Die Verstärkung,
welche die übrigen norddeutschen und die thüringischen Kleinstaaten der preu¬
ßischen Armee zuführen würden, zeigt die folgende Tabelle:


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 25, 1866, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341803_285587/34>, abgerufen am 22.07.2024.