Die Grenzboten. Jg. 25, 1866, II. Semester. III. Band.litisch-so cialer Hinsicht zum Heile beider Theile, vor chinesischer Abgeschlossenheit .und Nicht umsonst führen so viele Wege heraus und herein , über die Grenzen des < ! - Nicht mit Unrecht ist von jeher, die Eiche als das Bild basi.deutschen ,Charakters . .. Dieses .richtig mo.dificirte Phlegma mit seinen heilsamen Folgen ist nun . auch ' , .. Sachsen ist ein Land, welches das ganze Deutschland im Kleinen wiedergiebt, So weit Herr B. Haas, Oberlehrer an einer großen Realschule der Residenzstadt Bkrantw^tlicher RcdattwrV Gustav Freytan. Verlag von F. L. Herbig. -- Druck von Hüthel Legler (früher C. Ä. Elbert).in Leipzig.' litisch-so cialer Hinsicht zum Heile beider Theile, vor chinesischer Abgeschlossenheit .und Nicht umsonst führen so viele Wege heraus und herein , über die Grenzen des < ! - Nicht mit Unrecht ist von jeher, die Eiche als das Bild basi.deutschen ,Charakters . .. Dieses .richtig mo.dificirte Phlegma mit seinen heilsamen Folgen ist nun . auch ' , .. Sachsen ist ein Land, welches das ganze Deutschland im Kleinen wiedergiebt, So weit Herr B. Haas, Oberlehrer an einer großen Realschule der Residenzstadt Bkrantw^tlicher RcdattwrV Gustav Freytan. Verlag von F. L. Herbig. — Druck von Hüthel Legler (früher C. Ä. Elbert).in Leipzig.' <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0302" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/285890"/> <p xml:id="ID_917" prev="#ID_916"> litisch-so cialer Hinsicht zum Heile beider Theile, vor chinesischer Abgeschlossenheit .und<lb/> dem-damit.'involvirten Stillstande zu bewahren, ist es nun mit, seiner. Ujipgehun.g<lb/> durch die vielfältigsten natürlichen, wie künstlichen Verkehrswege verbunden. .. . ,>..-.<lb/> lsff Mas erstere, die natürlichen Verkehrswege, anlangt,, . so ist nach, jNorden.,.un..d.<lb/> Nordwesten ^ hin der Verbindung mit dem intelligenteren, dem protestantischen Theils<lb/> Deutschlands, welcher den. Süden in Bezug auf Wissenschaft und Industrie, cheiweitM<lb/> überragt, nicht das mindeste Hinderniß von der Natur in den Weg gelegt; Sachsen,<lb/> liegt für diesen Theil offen da, um günstige Einflüsse zu empfangen. <Kleichsam mit<lb/> mehr Vorsicht ist es von der gütigen Natur gegen Süden verwahrt. Wie Deutsch¬<lb/> land vor den „welschen" Einflüssen durch die Alpen, so ist Sachsen vor den von<lb/> Süden cher drohenden hemmenden Gewalten durch das Erzgebirge geschützt...Da.indeß<lb/> diese, zumal jetzt, nicht mehr so gefährlich sind, wie jenes Wclschthum.es früher den<lb/> Deutschen war, so ist hier ein Thor -offen gelassen, welches dort, fehlt, und die Elbe<lb/> -bietet, durch ihren Durchbruch durch das Elbsqndsteingebirge einen ja auch, leicht zu<lb/> controlirenden Verkehrsweg dar, während diese Elbe unparteiisch ebenso auch' nach<lb/> Norden hin, jalso quer durch Sachsen hindurch, und nach Norden und.Süden hinaus<lb/> die . dem Handel so zuträgliche. Wasserstraße bildet. ., > ,</p><lb/> <p xml:id="ID_918"> Nicht umsonst führen so viele Wege heraus und herein , über die Grenzen des<lb/> kleinen, scheinbar, unbedeutenden. Sachsen. Ist die. Existenz dieser, vtelsältigen Ver-<lb/> .kehrswege an sich schon ein .Beweis dafür, daß ,fie nöthig erachtet worden, sind, so<lb/> wird uns der Hinblick auf Sachsens Eultur, Industrie, und Handel, den wir uns.<lb/> jetzt--gestatten wollen, genügend erkennen lassen, daß durch diese drei Fcictoren ein<lb/> ungemein lebhafter Verkehr des glücklichen Ländchens mit seiner Umgebung entstehen<lb/> muß , dem jene künstlichen Verkehrsverbindungen ihr Dasein und, zugleich-mit. den<lb/> .natürlichen, ihre Frequenz verdanken. Dieser Hinblick wird ganz besonders yazu.M,-<lb/> eignet sein, in dem Bewohner, des gesegneten Landes jene Hochachtung vyr Diesem,<lb/> -seinem engeren Vaterlande zu erwecken, die ihn, sowohl mit Stolz erfüllen, demselben<lb/> .anzugehören, als auch infolge davon die Liebe und Anhänglichkeit empfinden Wen<lb/> . wird, die .ihn vor unpatriotischen Jn.differcntismus und gedankenlosem Ausgehenwollen<lb/> in einem unbestimmten Ganzen bewahren sollen.</p><lb/> <p xml:id="ID_919"> < ! - Nicht mit Unrecht ist von jeher, die Eiche als das Bild basi.deutschen ,Charakters<lb/> uhingesteflt. worden, l Ihr langsames Wachsen, , bei dem ihr,Holz so eisenfest und<lb/> brauchbar wird, die Gründlichkeit, mit der. sie im Boden Wurzel.-saßt, Md die Festig¬<lb/> keit,, mit der. sie den .Stürmen der Zeit zu trotzen vermag, ihre Gediegenheit und ihr<lb/> : Werth , bei siüßcrlich eckigen und rauhen Formen geben treu das deutsche .Wesen<lb/> wieder.. Ebenso finden wir in der Thierwelt in dem sonst Deutschlands Wälder be¬<lb/> lohnender, und hier in .unbeschränkter Freiheit hausenden Auerochsen, in dem mäch¬<lb/> tigen Ur, das Bild deutscher, unbezwinglicher Starke und stetig und ruhig, aber<lb/> . ebenso.^unwiderstehlich thätigen, energischen Phlegmas.—</p><lb/> <p xml:id="ID_920"> . .. Dieses .richtig mo.dificirte Phlegma mit seinen heilsamen Folgen ist nun . auch<lb/> von jeher Eigenschaft der Sachsen gewesen.</p><lb/> <p xml:id="ID_921"> ' , .. Sachsen ist ein Land, welches das ganze Deutschland im Kleinen wiedergiebt,<lb/> .die^Sachsen sind ein, Volk , welches den Typus echt deutschen Charakters zur An-<lb/> schauung. bringt, und.somit ist der, der sich als wahrer Sachse fühlt und weiß, der<lb/> sich seiner sächsischen Heimath rühmt und freut., sq. ipso., auch echt deutscher. Gesin¬<lb/> nung,.und. darf sich gewissermaßen unbeschadet dieser deutschen Gesinnung zu einem<lb/> gewissen.Particularismus hinneigen mit mehr Recht als Angehörige .anderer deut¬<lb/> scher Länder, die .sich, dadurch von rein deutschem Wesen .weiter. entfernen MÜpMs</p><lb/> <p xml:id="ID_922"> So weit Herr B. Haas, Oberlehrer an einer großen Realschule der Residenzstadt<lb/> 'Dresdens -.molli^ ^ >- --.:--!? ti>Zs-i1.'s.it.i»in!,W chii-et la-l in^all,!'-'.» ___.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> Bkrantw^tlicher RcdattwrV Gustav Freytan.<lb/> Verlag von F. L. Herbig. — Druck von Hüthel Legler (früher C. Ä. Elbert).in Leipzig.'</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0302]
litisch-so cialer Hinsicht zum Heile beider Theile, vor chinesischer Abgeschlossenheit .und
dem-damit.'involvirten Stillstande zu bewahren, ist es nun mit, seiner. Ujipgehun.g
durch die vielfältigsten natürlichen, wie künstlichen Verkehrswege verbunden. .. . ,>..-.
lsff Mas erstere, die natürlichen Verkehrswege, anlangt,, . so ist nach, jNorden.,.un..d.
Nordwesten ^ hin der Verbindung mit dem intelligenteren, dem protestantischen Theils
Deutschlands, welcher den. Süden in Bezug auf Wissenschaft und Industrie, cheiweitM
überragt, nicht das mindeste Hinderniß von der Natur in den Weg gelegt; Sachsen,
liegt für diesen Theil offen da, um günstige Einflüsse zu empfangen. <Kleichsam mit
mehr Vorsicht ist es von der gütigen Natur gegen Süden verwahrt. Wie Deutsch¬
land vor den „welschen" Einflüssen durch die Alpen, so ist Sachsen vor den von
Süden cher drohenden hemmenden Gewalten durch das Erzgebirge geschützt...Da.indeß
diese, zumal jetzt, nicht mehr so gefährlich sind, wie jenes Wclschthum.es früher den
Deutschen war, so ist hier ein Thor -offen gelassen, welches dort, fehlt, und die Elbe
-bietet, durch ihren Durchbruch durch das Elbsqndsteingebirge einen ja auch, leicht zu
controlirenden Verkehrsweg dar, während diese Elbe unparteiisch ebenso auch' nach
Norden hin, jalso quer durch Sachsen hindurch, und nach Norden und.Süden hinaus
die . dem Handel so zuträgliche. Wasserstraße bildet. ., > ,
Nicht umsonst führen so viele Wege heraus und herein , über die Grenzen des
kleinen, scheinbar, unbedeutenden. Sachsen. Ist die. Existenz dieser, vtelsältigen Ver-
.kehrswege an sich schon ein .Beweis dafür, daß ,fie nöthig erachtet worden, sind, so
wird uns der Hinblick auf Sachsens Eultur, Industrie, und Handel, den wir uns.
jetzt--gestatten wollen, genügend erkennen lassen, daß durch diese drei Fcictoren ein
ungemein lebhafter Verkehr des glücklichen Ländchens mit seiner Umgebung entstehen
muß , dem jene künstlichen Verkehrsverbindungen ihr Dasein und, zugleich-mit. den
.natürlichen, ihre Frequenz verdanken. Dieser Hinblick wird ganz besonders yazu.M,-
eignet sein, in dem Bewohner, des gesegneten Landes jene Hochachtung vyr Diesem,
-seinem engeren Vaterlande zu erwecken, die ihn, sowohl mit Stolz erfüllen, demselben
.anzugehören, als auch infolge davon die Liebe und Anhänglichkeit empfinden Wen
. wird, die .ihn vor unpatriotischen Jn.differcntismus und gedankenlosem Ausgehenwollen
in einem unbestimmten Ganzen bewahren sollen.
< ! - Nicht mit Unrecht ist von jeher, die Eiche als das Bild basi.deutschen ,Charakters
uhingesteflt. worden, l Ihr langsames Wachsen, , bei dem ihr,Holz so eisenfest und
brauchbar wird, die Gründlichkeit, mit der. sie im Boden Wurzel.-saßt, Md die Festig¬
keit,, mit der. sie den .Stürmen der Zeit zu trotzen vermag, ihre Gediegenheit und ihr
: Werth , bei siüßcrlich eckigen und rauhen Formen geben treu das deutsche .Wesen
wieder.. Ebenso finden wir in der Thierwelt in dem sonst Deutschlands Wälder be¬
lohnender, und hier in .unbeschränkter Freiheit hausenden Auerochsen, in dem mäch¬
tigen Ur, das Bild deutscher, unbezwinglicher Starke und stetig und ruhig, aber
. ebenso.^unwiderstehlich thätigen, energischen Phlegmas.—
. .. Dieses .richtig mo.dificirte Phlegma mit seinen heilsamen Folgen ist nun . auch
von jeher Eigenschaft der Sachsen gewesen.
' , .. Sachsen ist ein Land, welches das ganze Deutschland im Kleinen wiedergiebt,
.die^Sachsen sind ein, Volk , welches den Typus echt deutschen Charakters zur An-
schauung. bringt, und.somit ist der, der sich als wahrer Sachse fühlt und weiß, der
sich seiner sächsischen Heimath rühmt und freut., sq. ipso., auch echt deutscher. Gesin¬
nung,.und. darf sich gewissermaßen unbeschadet dieser deutschen Gesinnung zu einem
gewissen.Particularismus hinneigen mit mehr Recht als Angehörige .anderer deut¬
scher Länder, die .sich, dadurch von rein deutschem Wesen .weiter. entfernen MÜpMs
So weit Herr B. Haas, Oberlehrer an einer großen Realschule der Residenzstadt
'Dresdens -.molli^ ^ >- --.:--!? ti>Zs-i1.'s.it.i»in!,W chii-et la-l in^all,!'-'.» ___.
Bkrantw^tlicher RcdattwrV Gustav Freytan.
Verlag von F. L. Herbig. — Druck von Hüthel Legler (früher C. Ä. Elbert).in Leipzig.'
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |