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Die Grenzboten. Jg. 25, 1866, II. Semester. III. Band.

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trieben worden war, der Großmuth Frankreichs verdanken sollte, war ein Hohn,
wie er nicht bittrer zu denken ist. Niemand in Italien konnte wissen, welche Pression
auf die Regierung ausgeübt würde, und vielen drängte sich die Befürchtung auf,
man werde durch Annahme der Gabe von zwei Uebeln das kleinere erwählen. Die
Italiener haben sich mit Ehren aus der östreichischen Falle gezogen; wer niedrig von
ihnen gedacht hat, mag sich jetzt beruhigen. Sie halten fest an der preußischen
Allianz und weisen jeden Waffenstillstand ab, wenn er nicht zum Zwecke von Frie¬
denspräliminarien geschlossen wird, deren Voraussetzung die directe Abtretung Ve-
netiens und Welschtirols an die Krone Italien bildet.

Das östreichische Flankenmanöver ist also resultatlos; jetzt entsteht die kurz¬
weilige Frage: wem gehört Venetien? Bis heute hat Frankreich keinen Schritt ge¬
than, die famose Cession für effectiv zu erklären; die Oestreicher machen Miene, den
saubern Handel als abgemacht anzusehen, die Italiener endlich nehmen, wie es
scheint, den Grundsatz zur Richtschnur! daß factischer Besitz der beste Rechtstitel ist;
res nullius eeäit xrimo ooeuxsnti, das ist die Moral davon. Wenigstens hatte
man italicnischerscits kaum Wind von der Wendung, als auch die Offensivoperationen
wieder aufgenommen wurden. Am 4. Juli begann das Bombardement des Brücken¬
kopfs von Borgoforte und die Zusammenziehung der Armee am untern Po. Während
dessen setzten die Oestreichs auf der ganzen Linie ihren Rückzug ins Werk. Nach
den glücklichen Gefechten mit Garibaldi bei Monte Suello und mit dem andern
Freicorps am Tonale und Stclvio zogen siej aus ihren Positionen hinweg und
ließen dem Feinde den Einmarsch nach allen Seiten offen; das lombardische Ufer
der Etsch wurde geräumt, die Festungen dem Schutze ihrer Garnisonen übergeben.

Mittlerweile wurde im italienischen Hauptquartier ein militärischer McinungS-
kampf bedenklicher Art ausgefochten. Lamarmora ging darauf aus, - das Viereck
direct anzugreifen, Cialdini erklärte sich dagegen für Umgehung der Festungen und
für Feldoperation außerhalb ihres Bereichs in der Richtung der östreichischen Nück-
zugslinic. Der König hat allem Anschein nach den Plan CialdiniS gutgeheißen.
Lamarmora gab infolge dessen seine Demission und dieselbe ist seitdem angenommen
worden. Nun erfolgte die neue Zusammenziehung der Armee bei Ferrara, und am
9. Juli überschritten die Töten der zehn Divisionen den Po zwischen Ostiglia und
Ficarolo im Marsch auf Trecenta. Bei ihrer Annäherung sprengten die Oestreicher
die Werke von Rovigo und die Etschbrücke bei Boara in die Luft. Am 11. zog
Cialdini in Rovigo ein, und seitdem hat seine Cavalerie bereits bis Padua und
Vicenza geschwärmt. Aus den letzten Nachrichten der Zeitungen geht hervor, daß
die italienische Armee mit der auf dem Rückmarsch begriffenen östreichischen Fühlung
hält. Am wichtigsten ist hierbei, das erstere bereits K etieval der Eisenbahn von
Venedig nach Veiona und Tirol steht. Ob die Absicht wirklich ausgeführt wird, die
Festungen links liegen zu lassen und nördlich und nordöstlich dem Feinde auf der
Ferse zu folgen, müssen die nächsten Tage lehren.

Beiläufig verdient bemerkt zu werden, daß Lamarmora im gegenwärtigen Kriege
der einzige Overcommandirende ist, welcher der Presse jeden Zutritt zu seinem Haupt¬
quartier verweigerte; und ihm allein ist begegnet, daß wie wir neulich bei der
Besprechung der ersten Ereignisse voraussetzte" -- sein Feldzug"plan dem Feinde
verrathen wurde. Es ist jetzt evident, daß die Oestreicher ihn unbehelligt über den
Mincw kommen und den Vormarsch auf Peschiera und Villafranca antreten ließen,
um seine Truppen durch ganz genau vereinbarte und vorher festgestellte Bewegungen
zu erdrücken, und zwar an einem Tage, an welchem dieselben kein ernstliches Gefecht
^. v. erwarteten. Das war das ganze Geheimniß des Siegs bei Custozza.




Verantwortlicher Redacteur: Gustav Freytag.
Verlag von F. L. Herbig. -- Druck von Hüthel Segler (früher C. E. Elbert) in Leipzig.

trieben worden war, der Großmuth Frankreichs verdanken sollte, war ein Hohn,
wie er nicht bittrer zu denken ist. Niemand in Italien konnte wissen, welche Pression
auf die Regierung ausgeübt würde, und vielen drängte sich die Befürchtung auf,
man werde durch Annahme der Gabe von zwei Uebeln das kleinere erwählen. Die
Italiener haben sich mit Ehren aus der östreichischen Falle gezogen; wer niedrig von
ihnen gedacht hat, mag sich jetzt beruhigen. Sie halten fest an der preußischen
Allianz und weisen jeden Waffenstillstand ab, wenn er nicht zum Zwecke von Frie¬
denspräliminarien geschlossen wird, deren Voraussetzung die directe Abtretung Ve-
netiens und Welschtirols an die Krone Italien bildet.

Das östreichische Flankenmanöver ist also resultatlos; jetzt entsteht die kurz¬
weilige Frage: wem gehört Venetien? Bis heute hat Frankreich keinen Schritt ge¬
than, die famose Cession für effectiv zu erklären; die Oestreicher machen Miene, den
saubern Handel als abgemacht anzusehen, die Italiener endlich nehmen, wie es
scheint, den Grundsatz zur Richtschnur! daß factischer Besitz der beste Rechtstitel ist;
res nullius eeäit xrimo ooeuxsnti, das ist die Moral davon. Wenigstens hatte
man italicnischerscits kaum Wind von der Wendung, als auch die Offensivoperationen
wieder aufgenommen wurden. Am 4. Juli begann das Bombardement des Brücken¬
kopfs von Borgoforte und die Zusammenziehung der Armee am untern Po. Während
dessen setzten die Oestreichs auf der ganzen Linie ihren Rückzug ins Werk. Nach
den glücklichen Gefechten mit Garibaldi bei Monte Suello und mit dem andern
Freicorps am Tonale und Stclvio zogen siej aus ihren Positionen hinweg und
ließen dem Feinde den Einmarsch nach allen Seiten offen; das lombardische Ufer
der Etsch wurde geräumt, die Festungen dem Schutze ihrer Garnisonen übergeben.

Mittlerweile wurde im italienischen Hauptquartier ein militärischer McinungS-
kampf bedenklicher Art ausgefochten. Lamarmora ging darauf aus, - das Viereck
direct anzugreifen, Cialdini erklärte sich dagegen für Umgehung der Festungen und
für Feldoperation außerhalb ihres Bereichs in der Richtung der östreichischen Nück-
zugslinic. Der König hat allem Anschein nach den Plan CialdiniS gutgeheißen.
Lamarmora gab infolge dessen seine Demission und dieselbe ist seitdem angenommen
worden. Nun erfolgte die neue Zusammenziehung der Armee bei Ferrara, und am
9. Juli überschritten die Töten der zehn Divisionen den Po zwischen Ostiglia und
Ficarolo im Marsch auf Trecenta. Bei ihrer Annäherung sprengten die Oestreicher
die Werke von Rovigo und die Etschbrücke bei Boara in die Luft. Am 11. zog
Cialdini in Rovigo ein, und seitdem hat seine Cavalerie bereits bis Padua und
Vicenza geschwärmt. Aus den letzten Nachrichten der Zeitungen geht hervor, daß
die italienische Armee mit der auf dem Rückmarsch begriffenen östreichischen Fühlung
hält. Am wichtigsten ist hierbei, das erstere bereits K etieval der Eisenbahn von
Venedig nach Veiona und Tirol steht. Ob die Absicht wirklich ausgeführt wird, die
Festungen links liegen zu lassen und nördlich und nordöstlich dem Feinde auf der
Ferse zu folgen, müssen die nächsten Tage lehren.

Beiläufig verdient bemerkt zu werden, daß Lamarmora im gegenwärtigen Kriege
der einzige Overcommandirende ist, welcher der Presse jeden Zutritt zu seinem Haupt¬
quartier verweigerte; und ihm allein ist begegnet, daß wie wir neulich bei der
Besprechung der ersten Ereignisse voraussetzte» — sein Feldzug»plan dem Feinde
verrathen wurde. Es ist jetzt evident, daß die Oestreicher ihn unbehelligt über den
Mincw kommen und den Vormarsch auf Peschiera und Villafranca antreten ließen,
um seine Truppen durch ganz genau vereinbarte und vorher festgestellte Bewegungen
zu erdrücken, und zwar an einem Tage, an welchem dieselben kein ernstliches Gefecht
^. v. erwarteten. Das war das ganze Geheimniß des Siegs bei Custozza.




Verantwortlicher Redacteur: Gustav Freytag.
Verlag von F. L. Herbig. — Druck von Hüthel Segler (früher C. E. Elbert) in Leipzig.
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[0176] trieben worden war, der Großmuth Frankreichs verdanken sollte, war ein Hohn, wie er nicht bittrer zu denken ist. Niemand in Italien konnte wissen, welche Pression auf die Regierung ausgeübt würde, und vielen drängte sich die Befürchtung auf, man werde durch Annahme der Gabe von zwei Uebeln das kleinere erwählen. Die Italiener haben sich mit Ehren aus der östreichischen Falle gezogen; wer niedrig von ihnen gedacht hat, mag sich jetzt beruhigen. Sie halten fest an der preußischen Allianz und weisen jeden Waffenstillstand ab, wenn er nicht zum Zwecke von Frie¬ denspräliminarien geschlossen wird, deren Voraussetzung die directe Abtretung Ve- netiens und Welschtirols an die Krone Italien bildet. Das östreichische Flankenmanöver ist also resultatlos; jetzt entsteht die kurz¬ weilige Frage: wem gehört Venetien? Bis heute hat Frankreich keinen Schritt ge¬ than, die famose Cession für effectiv zu erklären; die Oestreicher machen Miene, den saubern Handel als abgemacht anzusehen, die Italiener endlich nehmen, wie es scheint, den Grundsatz zur Richtschnur! daß factischer Besitz der beste Rechtstitel ist; res nullius eeäit xrimo ooeuxsnti, das ist die Moral davon. Wenigstens hatte man italicnischerscits kaum Wind von der Wendung, als auch die Offensivoperationen wieder aufgenommen wurden. Am 4. Juli begann das Bombardement des Brücken¬ kopfs von Borgoforte und die Zusammenziehung der Armee am untern Po. Während dessen setzten die Oestreichs auf der ganzen Linie ihren Rückzug ins Werk. Nach den glücklichen Gefechten mit Garibaldi bei Monte Suello und mit dem andern Freicorps am Tonale und Stclvio zogen siej aus ihren Positionen hinweg und ließen dem Feinde den Einmarsch nach allen Seiten offen; das lombardische Ufer der Etsch wurde geräumt, die Festungen dem Schutze ihrer Garnisonen übergeben. Mittlerweile wurde im italienischen Hauptquartier ein militärischer McinungS- kampf bedenklicher Art ausgefochten. Lamarmora ging darauf aus, - das Viereck direct anzugreifen, Cialdini erklärte sich dagegen für Umgehung der Festungen und für Feldoperation außerhalb ihres Bereichs in der Richtung der östreichischen Nück- zugslinic. Der König hat allem Anschein nach den Plan CialdiniS gutgeheißen. Lamarmora gab infolge dessen seine Demission und dieselbe ist seitdem angenommen worden. Nun erfolgte die neue Zusammenziehung der Armee bei Ferrara, und am 9. Juli überschritten die Töten der zehn Divisionen den Po zwischen Ostiglia und Ficarolo im Marsch auf Trecenta. Bei ihrer Annäherung sprengten die Oestreicher die Werke von Rovigo und die Etschbrücke bei Boara in die Luft. Am 11. zog Cialdini in Rovigo ein, und seitdem hat seine Cavalerie bereits bis Padua und Vicenza geschwärmt. Aus den letzten Nachrichten der Zeitungen geht hervor, daß die italienische Armee mit der auf dem Rückmarsch begriffenen östreichischen Fühlung hält. Am wichtigsten ist hierbei, das erstere bereits K etieval der Eisenbahn von Venedig nach Veiona und Tirol steht. Ob die Absicht wirklich ausgeführt wird, die Festungen links liegen zu lassen und nördlich und nordöstlich dem Feinde auf der Ferse zu folgen, müssen die nächsten Tage lehren. Beiläufig verdient bemerkt zu werden, daß Lamarmora im gegenwärtigen Kriege der einzige Overcommandirende ist, welcher der Presse jeden Zutritt zu seinem Haupt¬ quartier verweigerte; und ihm allein ist begegnet, daß wie wir neulich bei der Besprechung der ersten Ereignisse voraussetzte» — sein Feldzug»plan dem Feinde verrathen wurde. Es ist jetzt evident, daß die Oestreicher ihn unbehelligt über den Mincw kommen und den Vormarsch auf Peschiera und Villafranca antreten ließen, um seine Truppen durch ganz genau vereinbarte und vorher festgestellte Bewegungen zu erdrücken, und zwar an einem Tage, an welchem dieselben kein ernstliches Gefecht ^. v. erwarteten. Das war das ganze Geheimniß des Siegs bei Custozza. Verantwortlicher Redacteur: Gustav Freytag. Verlag von F. L. Herbig. — Druck von Hüthel Segler (früher C. E. Elbert) in Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 25, 1866, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341803_285587/176>, abgerufen am 22.07.2024.