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Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, II. Semester. I. Band.

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Studien über Jütland von Edmund v. Wittken. Berlin, 1865.
Verlag von Julius Springer. 129 S, 8.

Der Verfasser hat. als Landwchroffizicr zum ersten schlesischen Grcnadierregimcnt
Ur. 10. commandirt, den vorjährigen Feldzug der Preußen in Jütland mitgemacht,
bei dieser Gelegenheit einen großen Theil des Landes durchwandert, in den meisten
jütischen Städten und vielen Dörfern längere oder kürzere Zeit gelebt und das, was
ihm Autopsie verschaffte, mit allerlei literarischen Studien zu einem Ganzen verbunden,
welches mancherlei Neues, wenigstens für uns Deutsche, enthält. Aus dem zweiten
seiner Abschnitte theilten diese Blätter vor Erscheinen des Buches das Wissenswertheste
über die Bewohner Jütlands mit. Das erste Capitel bespricht die natürliche Be¬
schaffenheit, das dritte die staatlichen Einrichtungen, das vierte die Städte und
Landschaften Jütlands diesseits und jenseits des Lymfjord, Das Schlußcapitel bringt
einen Abriß der Geschichte dieser dänischen Provinz bis zu Ende des letzten deutsch¬
dänischen Krieges.


Eine Fahrt durch das Lahnthal. Von Wolfgang Müller von Königs-
winter. Mit Illustrationen von F. C. Klimsch. Wiesbaden, KreidelS Verlag.
184. S.

Die zahlreichen Illustrationen (Holzschnitte) sind großentheils recht hübsch. Der
Text dagegen ist leichte Waare, weder besonders belehrend, noch besonders unter¬
haltend. Die eingestreuten Gedichte, meist in Verse gebrachte Sagen, erhöhen den
Werth des Buches als ziemlich wässrige Producte auch nicht.


Ebarakterzeichnungen der vorzüglichsten deutschen Singvögel.
Von Adolf und Karl Müller. Mil elf Illustrationen, entworfen und auf Holz
gezeichnet von Adolf Müller, sowie mit acht in den Text gedruckten Figuren. Leipzig
und Heidelberg, 1865. C. F. Wintersche Verlagshandlung. 1l2 gr. 8.

Der Inhalt dieser Charakteristiken ist gut, obwohl nicht grade in allen Stücken
neu, der Ton, in dem der Verfasser spricht, ist ein gesucht naiver, der sich bisweilen
dem Läppischen nähert, dann aber wieder in sentimentale oder blümelnde Wendungen
verfällt. Schreibe man doch wie man in guter Gesellschaft spricht ; man wird weit
mehr Lesern zu Dank schreiben als mit dieser grade in Populären Darstellungen
von Dingen der Natur heutzutage Mode gewordenen Manier.




Verantwortlicher Redacteur: Dr. Moritz Busch.
Verlag von F, L. Her dig. -- Druck von C. E. Elbert in Leipzig.
Studien über Jütland von Edmund v. Wittken. Berlin, 1865.
Verlag von Julius Springer. 129 S, 8.

Der Verfasser hat. als Landwchroffizicr zum ersten schlesischen Grcnadierregimcnt
Ur. 10. commandirt, den vorjährigen Feldzug der Preußen in Jütland mitgemacht,
bei dieser Gelegenheit einen großen Theil des Landes durchwandert, in den meisten
jütischen Städten und vielen Dörfern längere oder kürzere Zeit gelebt und das, was
ihm Autopsie verschaffte, mit allerlei literarischen Studien zu einem Ganzen verbunden,
welches mancherlei Neues, wenigstens für uns Deutsche, enthält. Aus dem zweiten
seiner Abschnitte theilten diese Blätter vor Erscheinen des Buches das Wissenswertheste
über die Bewohner Jütlands mit. Das erste Capitel bespricht die natürliche Be¬
schaffenheit, das dritte die staatlichen Einrichtungen, das vierte die Städte und
Landschaften Jütlands diesseits und jenseits des Lymfjord, Das Schlußcapitel bringt
einen Abriß der Geschichte dieser dänischen Provinz bis zu Ende des letzten deutsch¬
dänischen Krieges.


Eine Fahrt durch das Lahnthal. Von Wolfgang Müller von Königs-
winter. Mit Illustrationen von F. C. Klimsch. Wiesbaden, KreidelS Verlag.
184. S.

Die zahlreichen Illustrationen (Holzschnitte) sind großentheils recht hübsch. Der
Text dagegen ist leichte Waare, weder besonders belehrend, noch besonders unter¬
haltend. Die eingestreuten Gedichte, meist in Verse gebrachte Sagen, erhöhen den
Werth des Buches als ziemlich wässrige Producte auch nicht.


Ebarakterzeichnungen der vorzüglichsten deutschen Singvögel.
Von Adolf und Karl Müller. Mil elf Illustrationen, entworfen und auf Holz
gezeichnet von Adolf Müller, sowie mit acht in den Text gedruckten Figuren. Leipzig
und Heidelberg, 1865. C. F. Wintersche Verlagshandlung. 1l2 gr. 8.

Der Inhalt dieser Charakteristiken ist gut, obwohl nicht grade in allen Stücken
neu, der Ton, in dem der Verfasser spricht, ist ein gesucht naiver, der sich bisweilen
dem Läppischen nähert, dann aber wieder in sentimentale oder blümelnde Wendungen
verfällt. Schreibe man doch wie man in guter Gesellschaft spricht ; man wird weit
mehr Lesern zu Dank schreiben als mit dieser grade in Populären Darstellungen
von Dingen der Natur heutzutage Mode gewordenen Manier.




Verantwortlicher Redacteur: Dr. Moritz Busch.
Verlag von F, L. Her dig. — Druck von C. E. Elbert in Leipzig.
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[0424] Studien über Jütland von Edmund v. Wittken. Berlin, 1865. Verlag von Julius Springer. 129 S, 8. Der Verfasser hat. als Landwchroffizicr zum ersten schlesischen Grcnadierregimcnt Ur. 10. commandirt, den vorjährigen Feldzug der Preußen in Jütland mitgemacht, bei dieser Gelegenheit einen großen Theil des Landes durchwandert, in den meisten jütischen Städten und vielen Dörfern längere oder kürzere Zeit gelebt und das, was ihm Autopsie verschaffte, mit allerlei literarischen Studien zu einem Ganzen verbunden, welches mancherlei Neues, wenigstens für uns Deutsche, enthält. Aus dem zweiten seiner Abschnitte theilten diese Blätter vor Erscheinen des Buches das Wissenswertheste über die Bewohner Jütlands mit. Das erste Capitel bespricht die natürliche Be¬ schaffenheit, das dritte die staatlichen Einrichtungen, das vierte die Städte und Landschaften Jütlands diesseits und jenseits des Lymfjord, Das Schlußcapitel bringt einen Abriß der Geschichte dieser dänischen Provinz bis zu Ende des letzten deutsch¬ dänischen Krieges. Eine Fahrt durch das Lahnthal. Von Wolfgang Müller von Königs- winter. Mit Illustrationen von F. C. Klimsch. Wiesbaden, KreidelS Verlag. 184. S. Die zahlreichen Illustrationen (Holzschnitte) sind großentheils recht hübsch. Der Text dagegen ist leichte Waare, weder besonders belehrend, noch besonders unter¬ haltend. Die eingestreuten Gedichte, meist in Verse gebrachte Sagen, erhöhen den Werth des Buches als ziemlich wässrige Producte auch nicht. Ebarakterzeichnungen der vorzüglichsten deutschen Singvögel. Von Adolf und Karl Müller. Mil elf Illustrationen, entworfen und auf Holz gezeichnet von Adolf Müller, sowie mit acht in den Text gedruckten Figuren. Leipzig und Heidelberg, 1865. C. F. Wintersche Verlagshandlung. 1l2 gr. 8. Der Inhalt dieser Charakteristiken ist gut, obwohl nicht grade in allen Stücken neu, der Ton, in dem der Verfasser spricht, ist ein gesucht naiver, der sich bisweilen dem Läppischen nähert, dann aber wieder in sentimentale oder blümelnde Wendungen verfällt. Schreibe man doch wie man in guter Gesellschaft spricht ; man wird weit mehr Lesern zu Dank schreiben als mit dieser grade in Populären Darstellungen von Dingen der Natur heutzutage Mode gewordenen Manier. Verantwortlicher Redacteur: Dr. Moritz Busch. Verlag von F, L. Her dig. — Druck von C. E. Elbert in Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, II. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341801_283352/424>, abgerufen am 15.01.2025.