Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, II. Semester. I. Band.anschaulichen Vorführung der betreffend Zustände. Ereignisse und Personen ein LWKösxearo in Kerman?. ^"re volrn. London, ^Stier et (.0. Kerim. 1865. Eine sehr willkommne Gabe für den Freund der Literaturgeschichte. ni der sie 5*
anschaulichen Vorführung der betreffend Zustände. Ereignisse und Personen ein LWKösxearo in Kerman?. ^«re volrn. London, ^Stier et (.0. Kerim. 1865. Eine sehr willkommne Gabe für den Freund der Literaturgeschichte. ni der sie 5*
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0041" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/283394"/> <p xml:id="ID_99" prev="#ID_98"> anschaulichen Vorführung der betreffend Zustände. Ereignisse und Personen ein<lb/> wahres historisches Kunstwerk ist und sieh in dieser Eigenschaft würdig den besten<lb/> Arbeiten der hirzclschen Sammlung anreiht. Wir behalten uns vor, in einer der<lb/> nächsten Um. d. Bl. ans das Werk zurückzukommen und dann ein charakteristisches<lb/> Anspiel von den Funden des Verfassers mitzutheilen. Für setzt nur diese kurze<lb/> Anzeige und warme Empfehlung.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> LWKösxearo in Kerman?. ^«re volrn. London, ^Stier et (.0.<lb/> Kerim. 1865.</head><lb/> <p xml:id="ID_100" next="#ID_101"> Eine sehr willkommne Gabe für den Freund der Literaturgeschichte. ni der sie<lb/> eine bis auf die neueste Zeit halbmythisch gebliebene Stelle in vollkommen befriedigender<lb/> Weise zu historischer Gewißheit erhebt. Wir wissen jetzt aus sicheren Quellen, daß<lb/> die Dramen Shakespeares bereits im letzten Viertel des sechzehnten Jahrhunderts in<lb/> Deutschland bekannt gewesen und gespielt worden und daß die sogenannten „englischen<lb/> Komödianten", welche in dieser Zeit und später noch in Deutschland auftraten,<lb/> wirklich, wie bisher nur vermuthet und vielfach bestritten wurde. englische Schau¬<lb/> spieler gewesen sind. Im Folgenden ein Ueberblick über die Resultat- der Forschungen<lb/> des Verfassers. Durch deutsche Reisende, welche den Hof der Königin Elisabeth be¬<lb/> sucht, war namentlich an den Höfen und in den Kreisen des Adels in Deutschland<lb/> in den letzten Jahrzehnten des sechzehnten Jahrhunderts die Kunde von den Vor.<lb/> »ügcn der lvndcner Bühne verbreitet worden. Als sich in England die Zahl der<lb/> Schauspieler mehrte, trat Ueberfüllung der Bühnen mit Beschäftigung und Verdienst<lb/> suchenden Mimen ein. und so sah man sie!, genöthigt, sein Brod auswärts zu<lb/> suchen. Der Umstand, daß englische Musiker, Kunstreiter und Seiltänzer schon kurz<lb/> nach der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts in den Niederlanden und Deutschland<lb/> gern gesehen worden waren und guten Verdienst gefunden hatten, lenkte die Blicke<lb/> hierher, und als im Jahre 1586 eine londoner Schauspielcrgcscllschaft. zu welcher<lb/> Thomas Pope, ein Freund Shakespeares, gehörte, in Dresden am Hofe Kurfürst<lb/> Christians des Ersten befriedigende Geschäfte gemacht, gingen verschiedene Truppen<lb/> von englischen Musikanten und Komödianten nach Deutschland, um ihre Künste zu<lb/> zeigen. Die erste scheint die gewesen zu sein, deren wichtigste Mitglieder Robert<lb/> Browne, John Broadstrcct. Thomas Sackville oder Saxsield und Richard Jones<lb/> waren, und welche nach einem von Cohn mitgetheilten französischen Passe im Jahre<lb/> 1591 die Reise nach Deutschland antrat, um dort „ä'exerczr laurs qualite?<lb/> co. tale-t <Ze musiyue, agilite-! (Luftspringcr- und Seiltänzerkünste) et Meux as<lb/> oommeclies, tragoclies ot rustoirss." Diese Truppe blieb, wenigstens in einzelnen<lb/> ihrer Mitglieder, längere Zeit in Dentschland. Sackville war noch zwanzig Jahre<lb/> später hier und zwar am herzoglichen Hofe zu Wolfenbüttel, Browne begegnet uns<lb/> einige Zeit nach dem ersten Auftreten der Gesellschaft, deren Führer er war, bei<lb/> Landgraf Moritz von Hessen in Kassel wieder. Von Kassel und Wolfenbüttel wird<lb/> sich der Ruf dieser fremden Schauspieler zunächst an andere Fürstensitze und dann<lb/> weiter verbreitet haben. Zu gleicher Zeit lockte aber auch der Erfolg, den sie hatten,<lb/> andere englische Komödianten nach Dentschland, und bald wird keine größere deutsche<lb/> Stadt gewesen sein, die nicht ihre Bekanntschaft gemacht hätte. Urkundlich zu be¬<lb/> weisen ist jedenfalls, daß sie in Frankfurt a. M. und in Hildesheim. also im Norden</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> 5*</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0041]
anschaulichen Vorführung der betreffend Zustände. Ereignisse und Personen ein
wahres historisches Kunstwerk ist und sieh in dieser Eigenschaft würdig den besten
Arbeiten der hirzclschen Sammlung anreiht. Wir behalten uns vor, in einer der
nächsten Um. d. Bl. ans das Werk zurückzukommen und dann ein charakteristisches
Anspiel von den Funden des Verfassers mitzutheilen. Für setzt nur diese kurze
Anzeige und warme Empfehlung.
LWKösxearo in Kerman?. ^«re volrn. London, ^Stier et (.0.
Kerim. 1865.
Eine sehr willkommne Gabe für den Freund der Literaturgeschichte. ni der sie
eine bis auf die neueste Zeit halbmythisch gebliebene Stelle in vollkommen befriedigender
Weise zu historischer Gewißheit erhebt. Wir wissen jetzt aus sicheren Quellen, daß
die Dramen Shakespeares bereits im letzten Viertel des sechzehnten Jahrhunderts in
Deutschland bekannt gewesen und gespielt worden und daß die sogenannten „englischen
Komödianten", welche in dieser Zeit und später noch in Deutschland auftraten,
wirklich, wie bisher nur vermuthet und vielfach bestritten wurde. englische Schau¬
spieler gewesen sind. Im Folgenden ein Ueberblick über die Resultat- der Forschungen
des Verfassers. Durch deutsche Reisende, welche den Hof der Königin Elisabeth be¬
sucht, war namentlich an den Höfen und in den Kreisen des Adels in Deutschland
in den letzten Jahrzehnten des sechzehnten Jahrhunderts die Kunde von den Vor.
»ügcn der lvndcner Bühne verbreitet worden. Als sich in England die Zahl der
Schauspieler mehrte, trat Ueberfüllung der Bühnen mit Beschäftigung und Verdienst
suchenden Mimen ein. und so sah man sie!, genöthigt, sein Brod auswärts zu
suchen. Der Umstand, daß englische Musiker, Kunstreiter und Seiltänzer schon kurz
nach der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts in den Niederlanden und Deutschland
gern gesehen worden waren und guten Verdienst gefunden hatten, lenkte die Blicke
hierher, und als im Jahre 1586 eine londoner Schauspielcrgcscllschaft. zu welcher
Thomas Pope, ein Freund Shakespeares, gehörte, in Dresden am Hofe Kurfürst
Christians des Ersten befriedigende Geschäfte gemacht, gingen verschiedene Truppen
von englischen Musikanten und Komödianten nach Deutschland, um ihre Künste zu
zeigen. Die erste scheint die gewesen zu sein, deren wichtigste Mitglieder Robert
Browne, John Broadstrcct. Thomas Sackville oder Saxsield und Richard Jones
waren, und welche nach einem von Cohn mitgetheilten französischen Passe im Jahre
1591 die Reise nach Deutschland antrat, um dort „ä'exerczr laurs qualite?
co. tale-t <Ze musiyue, agilite-! (Luftspringcr- und Seiltänzerkünste) et Meux as
oommeclies, tragoclies ot rustoirss." Diese Truppe blieb, wenigstens in einzelnen
ihrer Mitglieder, längere Zeit in Dentschland. Sackville war noch zwanzig Jahre
später hier und zwar am herzoglichen Hofe zu Wolfenbüttel, Browne begegnet uns
einige Zeit nach dem ersten Auftreten der Gesellschaft, deren Führer er war, bei
Landgraf Moritz von Hessen in Kassel wieder. Von Kassel und Wolfenbüttel wird
sich der Ruf dieser fremden Schauspieler zunächst an andere Fürstensitze und dann
weiter verbreitet haben. Zu gleicher Zeit lockte aber auch der Erfolg, den sie hatten,
andere englische Komödianten nach Dentschland, und bald wird keine größere deutsche
Stadt gewesen sein, die nicht ihre Bekanntschaft gemacht hätte. Urkundlich zu be¬
weisen ist jedenfalls, daß sie in Frankfurt a. M. und in Hildesheim. also im Norden
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