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Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, II. Semester. I. Band.

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Se el er mark, welche letztere nicht ganz 100 Quadratmeilen größer eine fast
entsprechende Seelenzahl auf der Quadratmeile ausweist: Steiermark 2896,
Schleswig-Holstein 2630 Einwohner auf 1 Quadratmeile. -- Beide Vergleichun-
gen können zu lehrreichen Schlüssen führen.

Kommen wir nun zu den Lasten, welche auf Schleswig-Holstein seit seiner
Befreiung von Dänemark durch den wiener Frieden vom 30. Oct. 1864 zu
liegen haben, so ergiebt zunächst das Budget der Bundescommissare für Holstein
und das der preußisch-östreichischen Jnterimsverwaltung für Schleswig im Fi¬
nanzjahr 1864/66 Folgendes:

Holstein trägt vorab an Apanagen 136,760 Mrk> Cre. und Bundesausgaben
220,000 Mrk. Cre.,*) welche beide Posten für Schleswig noch wegfallen, zusammen:

365,760 Mrk. Cre.
Für die Landesregierung:
Holstein 160.062, Schleswig 130.000 beide 280.062 " "
Das Justizwescn:
162,280.101,975264,266
Geisel. u. Unter¬
richtsanstalten:287.900.298.116586,016
Innere Verwal¬
tung :1.017.664.1.066.9112,074.466
Finanzverwaltung:3,996,462,3.387.2217.383.673
Holstein 5.960.000. Schleswig 4.974,224 Mrk. Cre.. zus. 10.934.224**) Mrk. Cre.

Für Holstein stellt sich so in Thalern und Gulden berechnet die Ausgabe
auf 2,460.165 Ü)ir. 16 sgr. 8 Pf. oder 4.304.118 si. 18 kr.

Für Schleswig auf 2.053.258 thir. 6 sgr. 10 Pf. oder 3,693,201 si.
64 kr.

Für Schleswig-Holstein zusammen auf 4.513,413 thir. 23 sgr. 6 Pf. oder
7.897.316 si. 12 kr.

Hier haben wir nun die Budgets zweier verschiedener Verwaltungen vor
uns; vielleicht läßt ein unter einer Verwaltung vereinigtes Schleswig-Holstein
voraussetzen, daß die Kosten der Centralverwaltung eine Ermäßigung erfahren.
Diese Voraussetzung läßt sich indessen nach in einigen Zeitungen stattgehabten
Veröffentlichungen über das für 1865/66 festgestellte Budget der östreichisch-
preußischen Civilcommissäre kaum aufrecht erhalten. Der Apanageposten, der
oben für Holstein allein angegeben ist, erhöht sich auf 230,000 Mrk. Cre.; das




') 1 Mark Courant -- 12 Sgr. 4,, Pf. oder 43,zz kr. rhein. Die Hauptsummen
sind hier sofort in Thaler Courant und Gulden rheinisch berechnet, um den allseitigen Ge¬
brauch dieser Untersuchung möglichst zu erleichtern.
") Die Gesammtsumme" sind hier angegeben mit Zurechnung der der Erleichterung
wegen bei den Einzeiposten weggelassenen kleinen Schllluigsposicn,

Se el er mark, welche letztere nicht ganz 100 Quadratmeilen größer eine fast
entsprechende Seelenzahl auf der Quadratmeile ausweist: Steiermark 2896,
Schleswig-Holstein 2630 Einwohner auf 1 Quadratmeile. — Beide Vergleichun-
gen können zu lehrreichen Schlüssen führen.

Kommen wir nun zu den Lasten, welche auf Schleswig-Holstein seit seiner
Befreiung von Dänemark durch den wiener Frieden vom 30. Oct. 1864 zu
liegen haben, so ergiebt zunächst das Budget der Bundescommissare für Holstein
und das der preußisch-östreichischen Jnterimsverwaltung für Schleswig im Fi¬
nanzjahr 1864/66 Folgendes:

Holstein trägt vorab an Apanagen 136,760 Mrk> Cre. und Bundesausgaben
220,000 Mrk. Cre.,*) welche beide Posten für Schleswig noch wegfallen, zusammen:

365,760 Mrk. Cre.
Für die Landesregierung:
Holstein 160.062, Schleswig 130.000 beide 280.062 „ „
Das Justizwescn:
162,280.101,975264,266
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tung :1.017.664.1.066.9112,074.466
Finanzverwaltung:3,996,462,3.387.2217.383.673
Holstein 5.960.000. Schleswig 4.974,224 Mrk. Cre.. zus. 10.934.224**) Mrk. Cre.

Für Holstein stellt sich so in Thalern und Gulden berechnet die Ausgabe
auf 2,460.165 Ü)ir. 16 sgr. 8 Pf. oder 4.304.118 si. 18 kr.

Für Schleswig auf 2.053.258 thir. 6 sgr. 10 Pf. oder 3,693,201 si.
64 kr.

Für Schleswig-Holstein zusammen auf 4.513,413 thir. 23 sgr. 6 Pf. oder
7.897.316 si. 12 kr.

Hier haben wir nun die Budgets zweier verschiedener Verwaltungen vor
uns; vielleicht läßt ein unter einer Verwaltung vereinigtes Schleswig-Holstein
voraussetzen, daß die Kosten der Centralverwaltung eine Ermäßigung erfahren.
Diese Voraussetzung läßt sich indessen nach in einigen Zeitungen stattgehabten
Veröffentlichungen über das für 1865/66 festgestellte Budget der östreichisch-
preußischen Civilcommissäre kaum aufrecht erhalten. Der Apanageposten, der
oben für Holstein allein angegeben ist, erhöht sich auf 230,000 Mrk. Cre.; das




') 1 Mark Courant — 12 Sgr. 4,, Pf. oder 43,zz kr. rhein. Die Hauptsummen
sind hier sofort in Thaler Courant und Gulden rheinisch berechnet, um den allseitigen Ge¬
brauch dieser Untersuchung möglichst zu erleichtern.
") Die Gesammtsumme» sind hier angegeben mit Zurechnung der der Erleichterung
wegen bei den Einzeiposten weggelassenen kleinen Schllluigsposicn,
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, II. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341801_283352/262>, abgerufen am 15.01.2025.