Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, I. Semester. I. Band.Bereits am 10. Juli verschwand C. Gen. Lee von der Front Mac Clellans; Zur Deckung der Unionshauptstadt standen, wie schon angedeutet: Mac Der Präsident stellte nunmehr die gesammten Streitkräfte der Union in Die Well erwartete eine Entscheidungsschlacht, aber von beiden Seiten wich Grenzbote-l, I. 186S. 9
Bereits am 10. Juli verschwand C. Gen. Lee von der Front Mac Clellans; Zur Deckung der Unionshauptstadt standen, wie schon angedeutet: Mac Der Präsident stellte nunmehr die gesammten Streitkräfte der Union in Die Well erwartete eine Entscheidungsschlacht, aber von beiden Seiten wich Grenzbote-l, I. 186S. 9
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Bereits am 10. Juli verschwand C. Gen. Lee von der Front Mac Clellans;
die Conföderirten, bis dahin in ihrer eigenen Hauptstadt angegriffen und ge¬
nöthigt, alle andern Punkte von Truppen zu entblößen, gingen jetzt am Missis¬
sippi sowohl als auch gegen Washington zur Offensive über, wahrend dem
70—80,000 Mann starken Mac Clellan gegenüber nur 30,000 Mann stehen
blieben. Freilich ging auch bei ihnen zur Erholung und Stärkung der Truppen
der Monat Juli ohne äußere Thaten vorüber und erst mit dem Anfang August
traten sie wieder vor den Feind.
Zur Deckung der Unionshauptstadt standen, wie schon angedeutet: Mac
Dowell bei Fredcricksburg, nach Abgabe von zwei Divisionen an Mac Clellan
nur noch zwei Divisionen, also 20.000 Mann stark. Westlich davon Gen. Pope
mit den ebenso starken Corps von Banks und Sigel; der Rapidann und
Rappahannvck, an welchem Fredericksburg liegt, bildeten die Front der Vor¬
posten. Am Z, August rückte Jackson längs der Eisenbahn von Gordonsville
an den Rapidann, übeischiitt ihn und stieß aus Banks, es kam zu einem leb¬
haften Gefecht bei Ccdar Mountain. das bis in die Nackt wähne und Jackson
zum Rückzug und zum Abwarten größerer Streitkräfte bestimmte. — Mac Clellan
halte inzwischen auch den Befehl zur Rückkehr erhalte» und begann die Ein¬
schiffung unier dem Schutze eines Angriffs ohne Belästigung. Am 14, August
war die ganze Armee aus dem Rückzüge.
Der Präsident stellte nunmehr die gesammten Streitkräfte der Union in
Pirginien unter d^n Befehl des Generals Pope, um den sich ebensalls con-
ccntnrenden und gegen Washington heranrrückenden Conföderivlen unter Lee
entgegenzutreten. ,
Die Well erwartete eine Entscheidungsschlacht, aber von beiden Seiten wich
man derselben aus, von dem angreifenden Süden, indem man statt einfach
drauf los zu gehen durch Jackson und den Reitergeneral Stuart eine großartige
Umgehung mit weitem Bogen durch das Sbenandoah-Thal machte, von dem
Vertheidigenden Norden, indem Pope unter einzelnen Gefechten sich eiligst zurück-
zog. Dabei gelang es den U. Gen. Hooker und Sigel, dem C. Gen. Ewell bei
seiner Umgehung nicht unbedeutende Berluste beizubringen. — Am 30. August
hatte Pope in der alten Stellung am Bull Rum einen Theil seiner Macht
concentrirt und wurde hier von Lee angegriffen und geschlagen. Die Conföde¬
rirten folgten am nächsten Tage, aber nur mit geringen Kräften, deren Angriffen
Pope bei Ccntrevilte glücklich genug widerstand, um zu ungestörtem Rückzüge
nach Washington Zeit zu gewinnen. Die Conföderirten gingen wieder vom
geraden Wege ab. passirten sechs Meilen oberhalb der Hauptstadt den Potomac
und drangen in Maryland ein, wahrscheinlich in der Voraussetzung, daß dieser
Staat ihnen zufallen und damit die Union ohne Kampf noch weiter nördlich
verwiesen würde. Sie täuschten sich aber. So lange das feindliche Heer im
Grenzbote-l, I. 186S. 9
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