Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, II. Semester. IV. Band.der Möglichkeit eines austroborussischen Systems die Rede sein. Ein Blick auf Der Krieg in Nordamerika vom militärischen Standpunkt. 4. Schluß des Knegsjahrcs 1861. Die leidenschaftlichen Kämpfe in Missouri, welche der vorige Artikel skizzirte. der Möglichkeit eines austroborussischen Systems die Rede sein. Ein Blick auf Der Krieg in Nordamerika vom militärischen Standpunkt. 4. Schluß des Knegsjahrcs 1861. Die leidenschaftlichen Kämpfe in Missouri, welche der vorige Artikel skizzirte. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0457" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/190081"/> <p xml:id="ID_1534" prev="#ID_1533"> der Möglichkeit eines austroborussischen Systems die Rede sein. Ein Blick auf<lb/> die innere Lage Oestreichs, sowie auf die Veränderungen in seiner Stellung<lb/> zu den europäischen Mächten wird uns überzeugen, daß, auch abgesehen von<lb/> den Verwickelungen der deutschen Frage, der Augenl'kick dazu noch nicht ge¬<lb/> kommen ist.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Der Krieg in Nordamerika vom militärischen Standpunkt.<lb/> 4. Schluß des Knegsjahrcs 1861. </head><lb/> <p xml:id="ID_1535" next="#ID_1536"> Die leidenschaftlichen Kämpfe in Missouri, welche der vorige Artikel skizzirte.<lb/> steckten auch die benachbarten Bezirke an. Im Westen waren es vorzüglich die<lb/> Indianer, die von den ConföderirtenMlfgeregt sich theils gegen einander, theils<lb/> furchtbar verwüstend auf nördliche deutsche Ansiedler stürzten und erst im Win¬<lb/> ter wieder zur Ruhe kamen, — Im Osten wurden Tennessee und Kentucky in<lb/> den Bürgerkrieg hineingezogen. Kentucky hatte sich neutral erklärt, aber bewaffnet,<lb/> um beide Theile von seinem Boden abzuhalten; Bevölkerung und Truppen jedoch<lb/> standen mit ihren Interessen so sehr auf beiden Seiten, daß sie unwillkürlich<lb/> in den Strom hineinverwickelt wurden. Tennessee folgte und im September<lb/> begann auch hier der Kampf. Der wichtigste Zweck desselben auf diesem mitt¬<lb/> leren Kriegstheater war von vornherein die Beherrschung des Mississippi, dieser<lb/> Hauptlebensader der Wcststaaten. — Von Seiten der Union commandirte hier<lb/> Anfangs der vom Fort Sünder her bekannte thatenlose Anderson. jetzt<lb/> General, aber schon im October mühte er seine Stelle dem Gi. Sherman<lb/> räumen, der bis auf den heutigen Tag das Commando auf diesem Kriegsschau¬<lb/> platze behauptet. Ihm gegenüber stand Gi. Pott. der bis dahin Bischof der<lb/> Hochkirche gewesen war. Als Unterführer zeichnen sich zwei Deutsche aus. Oberst<lb/> Willich bei der Union. G. v. Zollikofer bei den Consöderirten. In Westkentucky<lb/> gelang es der Union in diesem Jahre noch nicht, mit ihren Kanonen den<lb/> Mississippi zu beherrschen; der Süden hatte, unterstützt von Lcmdbattericn, in<lb/> allen Wassergefechten das Uebergewicht. Cairo. Padurah und Smithsield. in<lb/> Illinois und an dessen Grenze gelegen, wurden jedoch festgehalten und dadurch<lb/> n» Ausgangspunkt für die zukünftigen Unternehmungen behauptet. Gi. Grant<lb/> War es, der hier commandirte und die bedeutenden Fortschritte auf diesem</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0457]
der Möglichkeit eines austroborussischen Systems die Rede sein. Ein Blick auf
die innere Lage Oestreichs, sowie auf die Veränderungen in seiner Stellung
zu den europäischen Mächten wird uns überzeugen, daß, auch abgesehen von
den Verwickelungen der deutschen Frage, der Augenl'kick dazu noch nicht ge¬
kommen ist.
Der Krieg in Nordamerika vom militärischen Standpunkt.
4. Schluß des Knegsjahrcs 1861.
Die leidenschaftlichen Kämpfe in Missouri, welche der vorige Artikel skizzirte.
steckten auch die benachbarten Bezirke an. Im Westen waren es vorzüglich die
Indianer, die von den ConföderirtenMlfgeregt sich theils gegen einander, theils
furchtbar verwüstend auf nördliche deutsche Ansiedler stürzten und erst im Win¬
ter wieder zur Ruhe kamen, — Im Osten wurden Tennessee und Kentucky in
den Bürgerkrieg hineingezogen. Kentucky hatte sich neutral erklärt, aber bewaffnet,
um beide Theile von seinem Boden abzuhalten; Bevölkerung und Truppen jedoch
standen mit ihren Interessen so sehr auf beiden Seiten, daß sie unwillkürlich
in den Strom hineinverwickelt wurden. Tennessee folgte und im September
begann auch hier der Kampf. Der wichtigste Zweck desselben auf diesem mitt¬
leren Kriegstheater war von vornherein die Beherrschung des Mississippi, dieser
Hauptlebensader der Wcststaaten. — Von Seiten der Union commandirte hier
Anfangs der vom Fort Sünder her bekannte thatenlose Anderson. jetzt
General, aber schon im October mühte er seine Stelle dem Gi. Sherman
räumen, der bis auf den heutigen Tag das Commando auf diesem Kriegsschau¬
platze behauptet. Ihm gegenüber stand Gi. Pott. der bis dahin Bischof der
Hochkirche gewesen war. Als Unterführer zeichnen sich zwei Deutsche aus. Oberst
Willich bei der Union. G. v. Zollikofer bei den Consöderirten. In Westkentucky
gelang es der Union in diesem Jahre noch nicht, mit ihren Kanonen den
Mississippi zu beherrschen; der Süden hatte, unterstützt von Lcmdbattericn, in
allen Wassergefechten das Uebergewicht. Cairo. Padurah und Smithsield. in
Illinois und an dessen Grenze gelegen, wurden jedoch festgehalten und dadurch
n» Ausgangspunkt für die zukünftigen Unternehmungen behauptet. Gi. Grant
War es, der hier commandirte und die bedeutenden Fortschritte auf diesem
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |