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Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, II. Semester. IV. Band.

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Süd-Carolina 249,073 502.741 703.708
Georgia i82,548 340.987 1.057.286
Maryland__ 319,728_407,350__687X)49^
1.793.408 2,955.286 5.036,983

Maryland ist hier zu den Südstaaten gerechnet, da es, wie bekannt, bei Be¬
ginn des Krieges nur durch Gewalt von der Secession abgehalten worden ist.
vermöge seiner Interessen stets mit dem Süden vereint war.

Neben diesen Staaten haben sich in den unten angegebenen Jahren neue
Staaten constituirt und hatten im Jahre 1860 folgende Bevölkerung:

Nord 1860.Süd 1860.
Conseil.:1820 Maine682.279Conseil.:1845 Florida140,425
1791 Vermont315.0981819 Alabama964.201
1802 Ohio2.339,5021817 Mississippi791,305
1837 Michigan749,1131812 Louisiana708.002
,/1816 Jndiana1,350.4281845 Texas603,215
1818 Illinois1,711,9511836 Arkansas435,450
1848 Wisconsin775,8811796 Tennesee1,109.801
1858 Minnesota173.8551792 Kentucki1,155,684
1846 Iowa674.9481821 Missouri1.182.012
8,773,0557,057.095

Bon den hier bei den Nvrdiandstaatcn genannten gehören die beiden ersten
zu den Neu-Englandstaa den, während die übrigen mit 7,776,678 Seelen die
(5 e mer alstaalen bilden. In den drei zuletzt ausgeführten neuen Südstaaten lebt
eine bedeutende Zahl freier Ackerbürger, welche hier eigentlich zu den angrenzen¬
den Novdstaaten gezählt werden müßten. Es sei noch erwähnt, daß mit Kali¬
fornien (379,994 Einw.) und den sogenannten "Territorien," den Ländereien,
welche noch keine eigenen Staaten bilden, sondern ihre Gouverneure voni Prä¬
sidenten erhalten (455,946 Einw.) die Vereinigten Staaten 1860 im Ganzen
31^2 Million Einwohner zählten.

Diese Zahlen ergeben, daß 1790 die Bevölkerung in den beiden Schwer¬
punkten Nord und Süd der Union ziemlich gleich war, seit 1820 aber, nach¬
dem der Krieg mit England (Friede 1815) in den Nordstaaten. welche bis
dahin ihre Waaren aus England bezogen, eine Industrie entwickelt hatte, be¬
reits der Norden ein Uebergewicht enthielt. Dieses Uebergewicht war aber
zunächst ohne Bedeutung, da der Kern der nördlichen Bevölkerung in den
Principien mit dem Süden übereinstimmend blieb. -- Die Negierung blieb in
den Händen der größern Grundbesitzer und war nach dem Muster des Mutterlandes
eine aristokratische, der sich die reichen Handels- und Fabrikherrn bekanntlich
sehr leicht anschließe", selbst unterordnen. -- Von jener Zeit an verschiebt sich
aber das aristokratische Element, indem Vertreter der Aristokratie anfangen ein


Süd-Carolina 249,073 502.741 703.708
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Maryland ist hier zu den Südstaaten gerechnet, da es, wie bekannt, bei Be¬
ginn des Krieges nur durch Gewalt von der Secession abgehalten worden ist.
vermöge seiner Interessen stets mit dem Süden vereint war.

Neben diesen Staaten haben sich in den unten angegebenen Jahren neue
Staaten constituirt und hatten im Jahre 1860 folgende Bevölkerung:

Nord 1860.Süd 1860.
Conseil.:1820 Maine682.279Conseil.:1845 Florida140,425
1791 Vermont315.0981819 Alabama964.201
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1846 Iowa674.9481821 Missouri1.182.012
8,773,0557,057.095

Bon den hier bei den Nvrdiandstaatcn genannten gehören die beiden ersten
zu den Neu-Englandstaa den, während die übrigen mit 7,776,678 Seelen die
(5 e mer alstaalen bilden. In den drei zuletzt ausgeführten neuen Südstaaten lebt
eine bedeutende Zahl freier Ackerbürger, welche hier eigentlich zu den angrenzen¬
den Novdstaaten gezählt werden müßten. Es sei noch erwähnt, daß mit Kali¬
fornien (379,994 Einw.) und den sogenannten „Territorien," den Ländereien,
welche noch keine eigenen Staaten bilden, sondern ihre Gouverneure voni Prä¬
sidenten erhalten (455,946 Einw.) die Vereinigten Staaten 1860 im Ganzen
31^2 Million Einwohner zählten.

Diese Zahlen ergeben, daß 1790 die Bevölkerung in den beiden Schwer¬
punkten Nord und Süd der Union ziemlich gleich war, seit 1820 aber, nach¬
dem der Krieg mit England (Friede 1815) in den Nordstaaten. welche bis
dahin ihre Waaren aus England bezogen, eine Industrie entwickelt hatte, be¬
reits der Norden ein Uebergewicht enthielt. Dieses Uebergewicht war aber
zunächst ohne Bedeutung, da der Kern der nördlichen Bevölkerung in den
Principien mit dem Süden übereinstimmend blieb. — Die Negierung blieb in
den Händen der größern Grundbesitzer und war nach dem Muster des Mutterlandes
eine aristokratische, der sich die reichen Handels- und Fabrikherrn bekanntlich
sehr leicht anschließe», selbst unterordnen. — Von jener Zeit an verschiebt sich
aber das aristokratische Element, indem Vertreter der Aristokratie anfangen ein


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[0288] Süd-Carolina 249,073 502.741 703.708 Georgia i82,548 340.987 1.057.286 Maryland__ 319,728_407,350__687X)49^ 1.793.408 2,955.286 5.036,983 Maryland ist hier zu den Südstaaten gerechnet, da es, wie bekannt, bei Be¬ ginn des Krieges nur durch Gewalt von der Secession abgehalten worden ist. vermöge seiner Interessen stets mit dem Süden vereint war. Neben diesen Staaten haben sich in den unten angegebenen Jahren neue Staaten constituirt und hatten im Jahre 1860 folgende Bevölkerung: Nord 1860.Süd 1860. Conseil.:1820 Maine682.279Conseil.:1845 Florida140,425 1791 Vermont315.0981819 Alabama964.201 1802 Ohio2.339,5021817 Mississippi791,305 1837 Michigan749,1131812 Louisiana708.002 ,/1816 Jndiana1,350.4281845 Texas603,215 1818 Illinois1,711,9511836 Arkansas435,450 1848 Wisconsin775,8811796 Tennesee1,109.801 1858 Minnesota173.8551792 Kentucki1,155,684 1846 Iowa674.9481821 Missouri1.182.012 8,773,0557,057.095 Bon den hier bei den Nvrdiandstaatcn genannten gehören die beiden ersten zu den Neu-Englandstaa den, während die übrigen mit 7,776,678 Seelen die (5 e mer alstaalen bilden. In den drei zuletzt ausgeführten neuen Südstaaten lebt eine bedeutende Zahl freier Ackerbürger, welche hier eigentlich zu den angrenzen¬ den Novdstaaten gezählt werden müßten. Es sei noch erwähnt, daß mit Kali¬ fornien (379,994 Einw.) und den sogenannten „Territorien," den Ländereien, welche noch keine eigenen Staaten bilden, sondern ihre Gouverneure voni Prä¬ sidenten erhalten (455,946 Einw.) die Vereinigten Staaten 1860 im Ganzen 31^2 Million Einwohner zählten. Diese Zahlen ergeben, daß 1790 die Bevölkerung in den beiden Schwer¬ punkten Nord und Süd der Union ziemlich gleich war, seit 1820 aber, nach¬ dem der Krieg mit England (Friede 1815) in den Nordstaaten. welche bis dahin ihre Waaren aus England bezogen, eine Industrie entwickelt hatte, be¬ reits der Norden ein Uebergewicht enthielt. Dieses Uebergewicht war aber zunächst ohne Bedeutung, da der Kern der nördlichen Bevölkerung in den Principien mit dem Süden übereinstimmend blieb. — Die Negierung blieb in den Händen der größern Grundbesitzer und war nach dem Muster des Mutterlandes eine aristokratische, der sich die reichen Handels- und Fabrikherrn bekanntlich sehr leicht anschließe», selbst unterordnen. — Von jener Zeit an verschiebt sich aber das aristokratische Element, indem Vertreter der Aristokratie anfangen ein

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341799_360480/288>, abgerufen am 25.08.2024.