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Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, II. Semester. III. Band.

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marschiren, um dort die weiteren Befehle zu erwarten. Schon die Erscheinung
des Adjutanten, die Hast, mit welcher er nach dem Major fragt, verkünden den
Soldaten den Zweck seiner Ankunft. Ohne nur auf die Allarmtrommel zu war¬
ten, eilen sie sich zu rüsten, uiid kaum haben die Tambours auf ihren Trommeln
das Allarmsignal gewirbelt, so stehen die Compagnien schon aufmarschirt da.

Bei e"lar plötzlichen Mannirung, dem Feinde gegenüber fällt natürlich
jede strengt Musterung wie vor einer Fricdcnsparade fort. Ob der Waffen-
rock offen oder zugeknöpft, die Hose hoch in die Stiefelschäfte gesteckt, der Hals
durch ein buntes Tuch besser geschützt ist, auf alle solche Kleinigkeiten kommt
es jetzt nicht an, wenn nur das Gewehr gut in Ordnung und die Muni¬
tion vorrcithig ist. In der größten Schnelligkeit sehen die Unteroffiziere ihre
Korporalschaften nacb, und kaum einige Minuten sind vergangen, so steht das
Bataillon schon vollsicindig zum Abmarsch bereit. Der Major und sein Adju¬
tant, hoch zu !)loß, setzen sich an die spitze, die Eommandoworte ertönen,
die Trommler schlagen an, und im Geschwindschritt geht es vorwärts.

Schon tönen dumpf einzelne Kanonenschüsse aus der Ferne durch die klare
Frühlingsluft. Aufmerksam lauschen die Soldaten diesen Klängen, jedes laute
Gespräch stockt, ebenso der Gesang, den einzelne iltotten anstimmten. Immer
lauter werden die Schüsse, immer kürzer die Zwischenräume, in denen sie auf¬
einander folgen. Unwillkürlich, und ohne daß die Befehle dazu nöthig sind,
beschleunigen die Soldaten von selbst ihre Schritte, so gewaltig treibt sie die
Ungeduld dazu, ja nicht zu spät zu kommen, um noch rechtzeitig in das Ge-
fecht mit eingreifen zu können. Jetzt trällern auch schon einzelne Flintenschüsse,
und man kann die scharfen Klänge der preußischen Zündnadelgewehrc von den
dumpferen der dänischen Musketen deutlich unterscheiden. Das Gefecht da
vornen gegen die Schanzen zu scheint sich schon vollständig entwickelt zu
haben, und wie von selbst brechen die Soldaten in ein lautes freudiges Hurrah
aus. -- Mit stolzem Lächeln wendet sich der Major aus seinem Rosse nach der
muthigen Schaar um, und seine sonst ernsten Züge erhalten dabei einen frohen
Ausdruck. Jetzt ist eine kleine Anhöhe im Geschwindschritt erstiegen. Eine weite
Aussicht auf den alscner Sund, und hinter ihm auf die Insel Alsen und auf
der anderen Seite auf die mächtigen Höhen der düppelcr Schanzen eröffnet
sich von hier aus den Soldaten. Auf dem alsener Sunde fährt mit voller
Maschinenkrast das dänische Panzerschiff "Noth-Krake" umher und tauscht
eifrig gut gemeinte Schüsse mit einer preußischen Strandbatterie aus. Wie
eine'breite. lange dunkle Schildkröte schwimmt er. vom Soldatenwitz "Rudolph
Arrak" genannt, auf dem Wasser umher. Aus seinem kurzen dicken Nauch-
fangrohr steigt eine mächtige schwarze Wolke in die Luft, während aus dem
niederen mit Eisenschienen dickgepanzerten Thurme auf seiner Mitte bisweilen
die feurigen Blitze der Kanonenschüsse hervorsprudelt.

Während eine preußische Strandbattcric sich sehr lebhaft mit diesem Un-
gethüm herumschießt, ohne daß beide Gegner sich besonders vielen Schaden zu¬
zufügen vermöge", hat sich vor den Schanzen schon ein lebhaftes Jnsantcriegefecht
entsponnen. Hinter den Hecken. Grabenrändern, einzelnen Baumstämmen,
kleinen Steinhaufen, Erdhügeln. kurz überall, wo sie nur die mindeste Deckung
zu finden hoffen können, haben sich die tiraillircnden Soldaten versteckt,
und ihre Schüsse blitzen dahinter hervor, ohne daß man die Schützen selbst
sehen kann. Der hier commandirende preußische Bngadcgeneral hatte bisher
nur so viel Mannschaft, daß er das Gefecht nur hinzuhalten, nicht aber die
Dänen wieder hinter ihre Wälle zurückzutreiben vermochte; jetzt aber, da er Ber-
stärlung erhalten hat, faßt er den Entschluß, sogleich zur Offensive überzugehen.
Ein quer über Gräben und Hecken hinwegsprengender Brigadeadjutant bringt


marschiren, um dort die weiteren Befehle zu erwarten. Schon die Erscheinung
des Adjutanten, die Hast, mit welcher er nach dem Major fragt, verkünden den
Soldaten den Zweck seiner Ankunft. Ohne nur auf die Allarmtrommel zu war¬
ten, eilen sie sich zu rüsten, uiid kaum haben die Tambours auf ihren Trommeln
das Allarmsignal gewirbelt, so stehen die Compagnien schon aufmarschirt da.

Bei e»lar plötzlichen Mannirung, dem Feinde gegenüber fällt natürlich
jede strengt Musterung wie vor einer Fricdcnsparade fort. Ob der Waffen-
rock offen oder zugeknöpft, die Hose hoch in die Stiefelschäfte gesteckt, der Hals
durch ein buntes Tuch besser geschützt ist, auf alle solche Kleinigkeiten kommt
es jetzt nicht an, wenn nur das Gewehr gut in Ordnung und die Muni¬
tion vorrcithig ist. In der größten Schnelligkeit sehen die Unteroffiziere ihre
Korporalschaften nacb, und kaum einige Minuten sind vergangen, so steht das
Bataillon schon vollsicindig zum Abmarsch bereit. Der Major und sein Adju¬
tant, hoch zu !)loß, setzen sich an die spitze, die Eommandoworte ertönen,
die Trommler schlagen an, und im Geschwindschritt geht es vorwärts.

Schon tönen dumpf einzelne Kanonenschüsse aus der Ferne durch die klare
Frühlingsluft. Aufmerksam lauschen die Soldaten diesen Klängen, jedes laute
Gespräch stockt, ebenso der Gesang, den einzelne iltotten anstimmten. Immer
lauter werden die Schüsse, immer kürzer die Zwischenräume, in denen sie auf¬
einander folgen. Unwillkürlich, und ohne daß die Befehle dazu nöthig sind,
beschleunigen die Soldaten von selbst ihre Schritte, so gewaltig treibt sie die
Ungeduld dazu, ja nicht zu spät zu kommen, um noch rechtzeitig in das Ge-
fecht mit eingreifen zu können. Jetzt trällern auch schon einzelne Flintenschüsse,
und man kann die scharfen Klänge der preußischen Zündnadelgewehrc von den
dumpferen der dänischen Musketen deutlich unterscheiden. Das Gefecht da
vornen gegen die Schanzen zu scheint sich schon vollständig entwickelt zu
haben, und wie von selbst brechen die Soldaten in ein lautes freudiges Hurrah
aus. — Mit stolzem Lächeln wendet sich der Major aus seinem Rosse nach der
muthigen Schaar um, und seine sonst ernsten Züge erhalten dabei einen frohen
Ausdruck. Jetzt ist eine kleine Anhöhe im Geschwindschritt erstiegen. Eine weite
Aussicht auf den alscner Sund, und hinter ihm auf die Insel Alsen und auf
der anderen Seite auf die mächtigen Höhen der düppelcr Schanzen eröffnet
sich von hier aus den Soldaten. Auf dem alsener Sunde fährt mit voller
Maschinenkrast das dänische Panzerschiff „Noth-Krake" umher und tauscht
eifrig gut gemeinte Schüsse mit einer preußischen Strandbatterie aus. Wie
eine'breite. lange dunkle Schildkröte schwimmt er. vom Soldatenwitz „Rudolph
Arrak" genannt, auf dem Wasser umher. Aus seinem kurzen dicken Nauch-
fangrohr steigt eine mächtige schwarze Wolke in die Luft, während aus dem
niederen mit Eisenschienen dickgepanzerten Thurme auf seiner Mitte bisweilen
die feurigen Blitze der Kanonenschüsse hervorsprudelt.

Während eine preußische Strandbattcric sich sehr lebhaft mit diesem Un-
gethüm herumschießt, ohne daß beide Gegner sich besonders vielen Schaden zu¬
zufügen vermöge», hat sich vor den Schanzen schon ein lebhaftes Jnsantcriegefecht
entsponnen. Hinter den Hecken. Grabenrändern, einzelnen Baumstämmen,
kleinen Steinhaufen, Erdhügeln. kurz überall, wo sie nur die mindeste Deckung
zu finden hoffen können, haben sich die tiraillircnden Soldaten versteckt,
und ihre Schüsse blitzen dahinter hervor, ohne daß man die Schützen selbst
sehen kann. Der hier commandirende preußische Bngadcgeneral hatte bisher
nur so viel Mannschaft, daß er das Gefecht nur hinzuhalten, nicht aber die
Dänen wieder hinter ihre Wälle zurückzutreiben vermochte; jetzt aber, da er Ber-
stärlung erhalten hat, faßt er den Entschluß, sogleich zur Offensive überzugehen.
Ein quer über Gräben und Hecken hinwegsprengender Brigadeadjutant bringt


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[0326] marschiren, um dort die weiteren Befehle zu erwarten. Schon die Erscheinung des Adjutanten, die Hast, mit welcher er nach dem Major fragt, verkünden den Soldaten den Zweck seiner Ankunft. Ohne nur auf die Allarmtrommel zu war¬ ten, eilen sie sich zu rüsten, uiid kaum haben die Tambours auf ihren Trommeln das Allarmsignal gewirbelt, so stehen die Compagnien schon aufmarschirt da. Bei e»lar plötzlichen Mannirung, dem Feinde gegenüber fällt natürlich jede strengt Musterung wie vor einer Fricdcnsparade fort. Ob der Waffen- rock offen oder zugeknöpft, die Hose hoch in die Stiefelschäfte gesteckt, der Hals durch ein buntes Tuch besser geschützt ist, auf alle solche Kleinigkeiten kommt es jetzt nicht an, wenn nur das Gewehr gut in Ordnung und die Muni¬ tion vorrcithig ist. In der größten Schnelligkeit sehen die Unteroffiziere ihre Korporalschaften nacb, und kaum einige Minuten sind vergangen, so steht das Bataillon schon vollsicindig zum Abmarsch bereit. Der Major und sein Adju¬ tant, hoch zu !)loß, setzen sich an die spitze, die Eommandoworte ertönen, die Trommler schlagen an, und im Geschwindschritt geht es vorwärts. Schon tönen dumpf einzelne Kanonenschüsse aus der Ferne durch die klare Frühlingsluft. Aufmerksam lauschen die Soldaten diesen Klängen, jedes laute Gespräch stockt, ebenso der Gesang, den einzelne iltotten anstimmten. Immer lauter werden die Schüsse, immer kürzer die Zwischenräume, in denen sie auf¬ einander folgen. Unwillkürlich, und ohne daß die Befehle dazu nöthig sind, beschleunigen die Soldaten von selbst ihre Schritte, so gewaltig treibt sie die Ungeduld dazu, ja nicht zu spät zu kommen, um noch rechtzeitig in das Ge- fecht mit eingreifen zu können. Jetzt trällern auch schon einzelne Flintenschüsse, und man kann die scharfen Klänge der preußischen Zündnadelgewehrc von den dumpferen der dänischen Musketen deutlich unterscheiden. Das Gefecht da vornen gegen die Schanzen zu scheint sich schon vollständig entwickelt zu haben, und wie von selbst brechen die Soldaten in ein lautes freudiges Hurrah aus. — Mit stolzem Lächeln wendet sich der Major aus seinem Rosse nach der muthigen Schaar um, und seine sonst ernsten Züge erhalten dabei einen frohen Ausdruck. Jetzt ist eine kleine Anhöhe im Geschwindschritt erstiegen. Eine weite Aussicht auf den alscner Sund, und hinter ihm auf die Insel Alsen und auf der anderen Seite auf die mächtigen Höhen der düppelcr Schanzen eröffnet sich von hier aus den Soldaten. Auf dem alsener Sunde fährt mit voller Maschinenkrast das dänische Panzerschiff „Noth-Krake" umher und tauscht eifrig gut gemeinte Schüsse mit einer preußischen Strandbatterie aus. Wie eine'breite. lange dunkle Schildkröte schwimmt er. vom Soldatenwitz „Rudolph Arrak" genannt, auf dem Wasser umher. Aus seinem kurzen dicken Nauch- fangrohr steigt eine mächtige schwarze Wolke in die Luft, während aus dem niederen mit Eisenschienen dickgepanzerten Thurme auf seiner Mitte bisweilen die feurigen Blitze der Kanonenschüsse hervorsprudelt. Während eine preußische Strandbattcric sich sehr lebhaft mit diesem Un- gethüm herumschießt, ohne daß beide Gegner sich besonders vielen Schaden zu¬ zufügen vermöge», hat sich vor den Schanzen schon ein lebhaftes Jnsantcriegefecht entsponnen. Hinter den Hecken. Grabenrändern, einzelnen Baumstämmen, kleinen Steinhaufen, Erdhügeln. kurz überall, wo sie nur die mindeste Deckung zu finden hoffen können, haben sich die tiraillircnden Soldaten versteckt, und ihre Schüsse blitzen dahinter hervor, ohne daß man die Schützen selbst sehen kann. Der hier commandirende preußische Bngadcgeneral hatte bisher nur so viel Mannschaft, daß er das Gefecht nur hinzuhalten, nicht aber die Dänen wieder hinter ihre Wälle zurückzutreiben vermochte; jetzt aber, da er Ber- stärlung erhalten hat, faßt er den Entschluß, sogleich zur Offensive überzugehen. Ein quer über Gräben und Hecken hinwegsprengender Brigadeadjutant bringt

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341799_189094/326>, abgerufen am 28.09.2024.