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Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, II. Semester. III. Band.

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Verhandlungen des Hochverrathsprocesses aus dem Rathsmanuale heraus'
geschnitten und mit den übrigen Acten vertilgt.

Hier folgt nun ein Auszug aus dem von Henzi geschriebenen Trauerspiel.
Das Stück ist anonym erschienen. Daß Henzi der Verfasser ist, wurde durch
Regierungsrath B. N. Fetscherin unumstößlich nachgewiesen in den Blättern
des berner Litcrar. Vereins; vgl. auch Simmer, Schweiz. Bibliographie S. 141.

Orislvr, on I'Ambition punie. l'rk.MÄis en eiuy aews. (Anonym, o. O.)
1762. 8". 77 Seiten, durchweg in gereimten Alexandrinern.

^etöui-s.
1. (?risl6r, Llouverueur et'IIi-i et as LeKnitiz.
2. iMickaröl, (üonseillkr ssei-et 6e irisier.
3. V^erner, Laron et'^ttiriAlrg.us8.
4. ^.clolMk, eilf (-rislsr.
3. teil, (ülentüliomms Helvotisn.
6. Kcwigö, ullo cle leU.
7. Rosins, Lorrüäizriw ä'KclwiM.

I^o LvQLeil ^uliMö. vsux paMS ä'^äolplre. I'roupe ä'HtZlvötiöns
(Fg.rÄ68 Ac drislei'. --

I^g. Leerre "8t u ^.Itäork.

Act I, enthält 7 Scenen, spielt im Schloßgemach.

Leinhard, Grislers Rathgeber, bewundert seines Herren Plan, durch einen
bloßen Hut alle Widerspenstigen und ihr Complott ausfindig zu machen.
Wernher Freiherr v. Attinghausen theilt nicht den Glauben an diesen Erfolg
und sucht vielmehr zur Milde zu rathen. Ebendahin neigt sich Adolph. Grislers
Sohn, er bittet, den Hut aus den Augen des gekränkten Volkes ganz hinweg¬
zuräumen. Dies reizt nur den Landvogt, und als ein Bote mit der Meldung
eintritt. daß ein Mann Namens Wilhelm Tell ohne Verbeugung eben am Hute
vorübergeschritten sei. freut sich der Vogt und schickt jenem Aufrührer eilends
Häscher nach.

Act II, enthält 10 Scenen, spielt am Schloßplatz.

Grislers Sohn Adolph erzählt seinem Bekannten, dem Freiherr" Werner
v. Attinghausen (mit Gefolge) die Geschichte seiner Liebe; er habe Hedwig,
Teils Tochter, in der idyllischen Schönheit ihres Hirtenlebens kennen gelernt,
ihre Abkunft erforscht (denn ihr Vater ist von gutem Adel) und sich mit ihr
verlobt. Um sie nun Grislers etwaiger Mißgunst zu entziehen, wünscht er sie
in die Verborgenheit zu flüchten. Dafür empfiehlt ihm Werner ein befreundetes
Haus, und Adolph geht dahin ab. Werner überläßt sich der Hoffnung, daß
Hedwig durch die Sanftmuth ihrer Sitten vielleicht einst noch Grislers Härte
zügeln könnte. Zu ihm tritt Tell (ein Edelmann) und begrüßt ihn als einen
wackern Vorkämpfer der Freiheit. Dieser zeigt ihm eine Wahrsagung vor,


Verhandlungen des Hochverrathsprocesses aus dem Rathsmanuale heraus'
geschnitten und mit den übrigen Acten vertilgt.

Hier folgt nun ein Auszug aus dem von Henzi geschriebenen Trauerspiel.
Das Stück ist anonym erschienen. Daß Henzi der Verfasser ist, wurde durch
Regierungsrath B. N. Fetscherin unumstößlich nachgewiesen in den Blättern
des berner Litcrar. Vereins; vgl. auch Simmer, Schweiz. Bibliographie S. 141.

Orislvr, on I'Ambition punie. l'rk.MÄis en eiuy aews. (Anonym, o. O.)
1762. 8". 77 Seiten, durchweg in gereimten Alexandrinern.

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1. (?risl6r, Llouverueur et'IIi-i et as LeKnitiz.
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6. Kcwigö, ullo cle leU.
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Act I, enthält 7 Scenen, spielt im Schloßgemach.

Leinhard, Grislers Rathgeber, bewundert seines Herren Plan, durch einen
bloßen Hut alle Widerspenstigen und ihr Complott ausfindig zu machen.
Wernher Freiherr v. Attinghausen theilt nicht den Glauben an diesen Erfolg
und sucht vielmehr zur Milde zu rathen. Ebendahin neigt sich Adolph. Grislers
Sohn, er bittet, den Hut aus den Augen des gekränkten Volkes ganz hinweg¬
zuräumen. Dies reizt nur den Landvogt, und als ein Bote mit der Meldung
eintritt. daß ein Mann Namens Wilhelm Tell ohne Verbeugung eben am Hute
vorübergeschritten sei. freut sich der Vogt und schickt jenem Aufrührer eilends
Häscher nach.

Act II, enthält 10 Scenen, spielt am Schloßplatz.

Grislers Sohn Adolph erzählt seinem Bekannten, dem Freiherr» Werner
v. Attinghausen (mit Gefolge) die Geschichte seiner Liebe; er habe Hedwig,
Teils Tochter, in der idyllischen Schönheit ihres Hirtenlebens kennen gelernt,
ihre Abkunft erforscht (denn ihr Vater ist von gutem Adel) und sich mit ihr
verlobt. Um sie nun Grislers etwaiger Mißgunst zu entziehen, wünscht er sie
in die Verborgenheit zu flüchten. Dafür empfiehlt ihm Werner ein befreundetes
Haus, und Adolph geht dahin ab. Werner überläßt sich der Hoffnung, daß
Hedwig durch die Sanftmuth ihrer Sitten vielleicht einst noch Grislers Härte
zügeln könnte. Zu ihm tritt Tell (ein Edelmann) und begrüßt ihn als einen
wackern Vorkämpfer der Freiheit. Dieser zeigt ihm eine Wahrsagung vor,


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[0234] Verhandlungen des Hochverrathsprocesses aus dem Rathsmanuale heraus' geschnitten und mit den übrigen Acten vertilgt. Hier folgt nun ein Auszug aus dem von Henzi geschriebenen Trauerspiel. Das Stück ist anonym erschienen. Daß Henzi der Verfasser ist, wurde durch Regierungsrath B. N. Fetscherin unumstößlich nachgewiesen in den Blättern des berner Litcrar. Vereins; vgl. auch Simmer, Schweiz. Bibliographie S. 141. Orislvr, on I'Ambition punie. l'rk.MÄis en eiuy aews. (Anonym, o. O.) 1762. 8". 77 Seiten, durchweg in gereimten Alexandrinern. ^etöui-s. 1. (?risl6r, Llouverueur et'IIi-i et as LeKnitiz. 2. iMickaröl, (üonseillkr ssei-et 6e irisier. 3. V^erner, Laron et'^ttiriAlrg.us8. 4. ^.clolMk, eilf (-rislsr. 3. teil, (ülentüliomms Helvotisn. 6. Kcwigö, ullo cle leU. 7. Rosins, Lorrüäizriw ä'KclwiM. I^o LvQLeil ^uliMö. vsux paMS ä'^äolplre. I'roupe ä'HtZlvötiöns (Fg.rÄ68 Ac drislei'. — I^g. Leerre «8t u ^.Itäork. Act I, enthält 7 Scenen, spielt im Schloßgemach. Leinhard, Grislers Rathgeber, bewundert seines Herren Plan, durch einen bloßen Hut alle Widerspenstigen und ihr Complott ausfindig zu machen. Wernher Freiherr v. Attinghausen theilt nicht den Glauben an diesen Erfolg und sucht vielmehr zur Milde zu rathen. Ebendahin neigt sich Adolph. Grislers Sohn, er bittet, den Hut aus den Augen des gekränkten Volkes ganz hinweg¬ zuräumen. Dies reizt nur den Landvogt, und als ein Bote mit der Meldung eintritt. daß ein Mann Namens Wilhelm Tell ohne Verbeugung eben am Hute vorübergeschritten sei. freut sich der Vogt und schickt jenem Aufrührer eilends Häscher nach. Act II, enthält 10 Scenen, spielt am Schloßplatz. Grislers Sohn Adolph erzählt seinem Bekannten, dem Freiherr» Werner v. Attinghausen (mit Gefolge) die Geschichte seiner Liebe; er habe Hedwig, Teils Tochter, in der idyllischen Schönheit ihres Hirtenlebens kennen gelernt, ihre Abkunft erforscht (denn ihr Vater ist von gutem Adel) und sich mit ihr verlobt. Um sie nun Grislers etwaiger Mißgunst zu entziehen, wünscht er sie in die Verborgenheit zu flüchten. Dafür empfiehlt ihm Werner ein befreundetes Haus, und Adolph geht dahin ab. Werner überläßt sich der Hoffnung, daß Hedwig durch die Sanftmuth ihrer Sitten vielleicht einst noch Grislers Härte zügeln könnte. Zu ihm tritt Tell (ein Edelmann) und begrüßt ihn als einen wackern Vorkämpfer der Freiheit. Dieser zeigt ihm eine Wahrsagung vor,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341799_189094/234>, abgerufen am 28.09.2024.