Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, II. Semester. III. Band.

Bild:
<< vorherige Seite

Seine Gegner sind die damaligen Pannerherren und Kriegshauptleute aus den
Urcantonen, die sich ebenso heftig brüsten, die allein echten Abkömmlinge Teils
zu sein, als sie hier und in Wirklichkeit für die Fortdauer des Söldnerdienstes
und für die Anbetung des fremden Filzhutes sich ereifern. Dies ist die Ideen"
Verbindung, in welcher der Elter Heini mit dem folgenden und letzten Schau-
spiel Ruvffs steht.

7) Ein hüpsch vnd lustig Spyl. vorzyten gehalten zur Vry in dem löb¬
lichen Ort der Eydgnvschafft, von dem frommen vnd ersten Eydgnossen Wilhelm
Theilen, jrem Landtmann. Jetzt nüwlich gebessert, korrigiert, gemacht vnd
gespilt am ruwen Jarstag von einer löblichen vnd jungen Bürgerschaft zu
Zürich im Jar NVXIuV. ?ör ^evdum Kuck, urbis ligurmas MrurZuW.
getruckt zuo Zürich bei Augustin Frieß.

Das Original liegt auf der Münchner Staatsbibliothek. Das Schauspiel
hat 9 Auslagen erlebt: Zürich 1548. -- Straßburgi ca. 1645. -- Basel bei"
Apiario 1579. -- o. O. 1648. -- o. O. (Basel) 1698. -- o. O. 1740 und 1765.
Neu herausgegeben ist es endlich von Fried. Mayer, Pforzheim 1843. (Neben¬
bei mag hier bemerkt sein, daß Ettmüllers Lid.-Gesch.. sich aus Kottingers
Ausgabe des Elter Heim stützend, dem Ruoff über diese sieben Schauspiele
hinaus noch drei andere zuschreibt; also Ur. 8.: Ein schön Spyl von dem
gläubigen Vater Abraham, vor 1552. -- Ur. 9.: Ein tröstlich Spiel von La-
zmo. Zürich 1552. -- Ur. 10: Ein geistlich Spiel von der Geburt Christi.
Zürich 1552.)

Ruoffs Tellenschaufpiel hat 35 Personen, solche mit activen Rollen va^
gegen nur folgende:

Landvogt Grisler.
Heinz Vögeli sammt dem andern, Knecht des Landvogtes.
Landvogt Landenberg zu Samen, sammt zwei Schloßknechten.
Die Vögeln zu Tamm und ihre Jungfrau.
Wilhelm Tel! von Um, das Haupt der 4 Eidgenossen.
Dessen Frau und seine drei Kinder, sämmtlich ohne Namen.
Stoffacher von Schwyz. Erster Eidgenosse.
Erni vß Melchthal, von Unterwalden ob dem Wald. Zweiter Eidgenosse.
Vly von Gruob, von Unterwalden ob dem Wald, Dritter Eidgenosse.
Cuno- ab Alzella, von Unterwalden nid dem Wald, Vierter Eidgenosse.
Zwölf Bauern der Landsgemeinde.
Drei Schiffknechte.
Erster Herold, als Prolog und in den Zwischenacten auftretend!.
Zweitsr Herold, ein Stadtschüler Zürichs , spricht das Argument des Stückes
und den Epiloge
Der Platznarr, stumme Person.

Seine Gegner sind die damaligen Pannerherren und Kriegshauptleute aus den
Urcantonen, die sich ebenso heftig brüsten, die allein echten Abkömmlinge Teils
zu sein, als sie hier und in Wirklichkeit für die Fortdauer des Söldnerdienstes
und für die Anbetung des fremden Filzhutes sich ereifern. Dies ist die Ideen»
Verbindung, in welcher der Elter Heini mit dem folgenden und letzten Schau-
spiel Ruvffs steht.

7) Ein hüpsch vnd lustig Spyl. vorzyten gehalten zur Vry in dem löb¬
lichen Ort der Eydgnvschafft, von dem frommen vnd ersten Eydgnossen Wilhelm
Theilen, jrem Landtmann. Jetzt nüwlich gebessert, korrigiert, gemacht vnd
gespilt am ruwen Jarstag von einer löblichen vnd jungen Bürgerschaft zu
Zürich im Jar NVXIuV. ?ör ^evdum Kuck, urbis ligurmas MrurZuW.
getruckt zuo Zürich bei Augustin Frieß.

Das Original liegt auf der Münchner Staatsbibliothek. Das Schauspiel
hat 9 Auslagen erlebt: Zürich 1548. — Straßburgi ca. 1645. — Basel bei»
Apiario 1579. — o. O. 1648. — o. O. (Basel) 1698. — o. O. 1740 und 1765.
Neu herausgegeben ist es endlich von Fried. Mayer, Pforzheim 1843. (Neben¬
bei mag hier bemerkt sein, daß Ettmüllers Lid.-Gesch.. sich aus Kottingers
Ausgabe des Elter Heim stützend, dem Ruoff über diese sieben Schauspiele
hinaus noch drei andere zuschreibt; also Ur. 8.: Ein schön Spyl von dem
gläubigen Vater Abraham, vor 1552. — Ur. 9.: Ein tröstlich Spiel von La-
zmo. Zürich 1552. — Ur. 10: Ein geistlich Spiel von der Geburt Christi.
Zürich 1552.)

Ruoffs Tellenschaufpiel hat 35 Personen, solche mit activen Rollen va^
gegen nur folgende:

Landvogt Grisler.
Heinz Vögeli sammt dem andern, Knecht des Landvogtes.
Landvogt Landenberg zu Samen, sammt zwei Schloßknechten.
Die Vögeln zu Tamm und ihre Jungfrau.
Wilhelm Tel! von Um, das Haupt der 4 Eidgenossen.
Dessen Frau und seine drei Kinder, sämmtlich ohne Namen.
Stoffacher von Schwyz. Erster Eidgenosse.
Erni vß Melchthal, von Unterwalden ob dem Wald. Zweiter Eidgenosse.
Vly von Gruob, von Unterwalden ob dem Wald, Dritter Eidgenosse.
Cuno- ab Alzella, von Unterwalden nid dem Wald, Vierter Eidgenosse.
Zwölf Bauern der Landsgemeinde.
Drei Schiffknechte.
Erster Herold, als Prolog und in den Zwischenacten auftretend!.
Zweitsr Herold, ein Stadtschüler Zürichs , spricht das Argument des Stückes
und den Epiloge
Der Platznarr, stumme Person.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0190" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/189285"/>
          <p xml:id="ID_624" prev="#ID_623"> Seine Gegner sind die damaligen Pannerherren und Kriegshauptleute aus den<lb/>
Urcantonen, die sich ebenso heftig brüsten, die allein echten Abkömmlinge Teils<lb/>
zu sein, als sie hier und in Wirklichkeit für die Fortdauer des Söldnerdienstes<lb/>
und für die Anbetung des fremden Filzhutes sich ereifern. Dies ist die Ideen»<lb/>
Verbindung, in welcher der Elter Heini mit dem folgenden und letzten Schau-<lb/>
spiel Ruvffs steht.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_625"> 7) Ein hüpsch vnd lustig Spyl. vorzyten gehalten zur Vry in dem löb¬<lb/>
lichen Ort der Eydgnvschafft, von dem frommen vnd ersten Eydgnossen Wilhelm<lb/>
Theilen, jrem Landtmann. Jetzt nüwlich gebessert, korrigiert, gemacht vnd<lb/>
gespilt am ruwen Jarstag von einer löblichen vnd jungen Bürgerschaft zu<lb/>
Zürich im Jar NVXIuV. ?ör ^evdum Kuck, urbis ligurmas MrurZuW.<lb/>
getruckt zuo Zürich bei Augustin Frieß.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_626"> Das Original liegt auf der Münchner Staatsbibliothek. Das Schauspiel<lb/>
hat 9 Auslagen erlebt: Zürich 1548. &#x2014; Straßburgi ca. 1645. &#x2014; Basel bei»<lb/>
Apiario 1579. &#x2014; o. O. 1648. &#x2014; o. O. (Basel) 1698. &#x2014; o. O. 1740 und 1765.<lb/>
Neu herausgegeben ist es endlich von Fried. Mayer, Pforzheim 1843. (Neben¬<lb/>
bei mag hier bemerkt sein, daß Ettmüllers Lid.-Gesch.. sich aus Kottingers<lb/>
Ausgabe des Elter Heim stützend, dem Ruoff über diese sieben Schauspiele<lb/>
hinaus noch drei andere zuschreibt; also Ur. 8.: Ein schön Spyl von dem<lb/>
gläubigen Vater Abraham, vor 1552. &#x2014; Ur. 9.: Ein tröstlich Spiel von La-<lb/>
zmo. Zürich 1552. &#x2014; Ur. 10: Ein geistlich Spiel von der Geburt Christi.<lb/>
Zürich 1552.)</p><lb/>
          <p xml:id="ID_627"> Ruoffs Tellenschaufpiel hat 35 Personen, solche mit activen Rollen va^<lb/>
gegen nur folgende:</p><lb/>
          <list>
            <item> Landvogt Grisler.</item>
            <item> Heinz Vögeli sammt dem andern, Knecht des Landvogtes.</item>
            <item> Landvogt Landenberg zu Samen, sammt zwei Schloßknechten.</item>
            <item> Die Vögeln zu Tamm und ihre Jungfrau.</item>
            <item> Wilhelm Tel! von Um, das Haupt der 4 Eidgenossen.</item>
            <item> Dessen Frau und seine drei Kinder, sämmtlich ohne Namen.</item>
            <item> Stoffacher von Schwyz. Erster Eidgenosse.</item>
            <item> Erni vß Melchthal, von Unterwalden ob dem Wald. Zweiter Eidgenosse.</item>
            <item> Vly von Gruob, von Unterwalden ob dem Wald, Dritter Eidgenosse.</item>
            <item> Cuno- ab Alzella, von Unterwalden nid dem Wald, Vierter Eidgenosse.</item>
            <item> Zwölf Bauern der Landsgemeinde.</item>
            <item> Drei Schiffknechte.</item>
            <item> Erster Herold, als Prolog und in den Zwischenacten auftretend!.</item>
            <item> Zweitsr Herold, ein Stadtschüler Zürichs , spricht das Argument des Stückes<lb/>
und den Epiloge</item>
            <item> Der Platznarr, stumme Person.</item>
          </list><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0190] Seine Gegner sind die damaligen Pannerherren und Kriegshauptleute aus den Urcantonen, die sich ebenso heftig brüsten, die allein echten Abkömmlinge Teils zu sein, als sie hier und in Wirklichkeit für die Fortdauer des Söldnerdienstes und für die Anbetung des fremden Filzhutes sich ereifern. Dies ist die Ideen» Verbindung, in welcher der Elter Heini mit dem folgenden und letzten Schau- spiel Ruvffs steht. 7) Ein hüpsch vnd lustig Spyl. vorzyten gehalten zur Vry in dem löb¬ lichen Ort der Eydgnvschafft, von dem frommen vnd ersten Eydgnossen Wilhelm Theilen, jrem Landtmann. Jetzt nüwlich gebessert, korrigiert, gemacht vnd gespilt am ruwen Jarstag von einer löblichen vnd jungen Bürgerschaft zu Zürich im Jar NVXIuV. ?ör ^evdum Kuck, urbis ligurmas MrurZuW. getruckt zuo Zürich bei Augustin Frieß. Das Original liegt auf der Münchner Staatsbibliothek. Das Schauspiel hat 9 Auslagen erlebt: Zürich 1548. — Straßburgi ca. 1645. — Basel bei» Apiario 1579. — o. O. 1648. — o. O. (Basel) 1698. — o. O. 1740 und 1765. Neu herausgegeben ist es endlich von Fried. Mayer, Pforzheim 1843. (Neben¬ bei mag hier bemerkt sein, daß Ettmüllers Lid.-Gesch.. sich aus Kottingers Ausgabe des Elter Heim stützend, dem Ruoff über diese sieben Schauspiele hinaus noch drei andere zuschreibt; also Ur. 8.: Ein schön Spyl von dem gläubigen Vater Abraham, vor 1552. — Ur. 9.: Ein tröstlich Spiel von La- zmo. Zürich 1552. — Ur. 10: Ein geistlich Spiel von der Geburt Christi. Zürich 1552.) Ruoffs Tellenschaufpiel hat 35 Personen, solche mit activen Rollen va^ gegen nur folgende: Landvogt Grisler. Heinz Vögeli sammt dem andern, Knecht des Landvogtes. Landvogt Landenberg zu Samen, sammt zwei Schloßknechten. Die Vögeln zu Tamm und ihre Jungfrau. Wilhelm Tel! von Um, das Haupt der 4 Eidgenossen. Dessen Frau und seine drei Kinder, sämmtlich ohne Namen. Stoffacher von Schwyz. Erster Eidgenosse. Erni vß Melchthal, von Unterwalden ob dem Wald. Zweiter Eidgenosse. Vly von Gruob, von Unterwalden ob dem Wald, Dritter Eidgenosse. Cuno- ab Alzella, von Unterwalden nid dem Wald, Vierter Eidgenosse. Zwölf Bauern der Landsgemeinde. Drei Schiffknechte. Erster Herold, als Prolog und in den Zwischenacten auftretend!. Zweitsr Herold, ein Stadtschüler Zürichs , spricht das Argument des Stückes und den Epiloge Der Platznarr, stumme Person.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341799_189094
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341799_189094/190
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341799_189094/190>, abgerufen am 28.09.2024.