Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, I. Semester. II. Band.daß vereinzelte Popularisirungsversuche gemacht wurden, die letzten zusammen¬ Die Geschichte der preußischen Politik. Nach Droyscns gleichnamigen Werke. . , 2/ Das Haus und das Land, welche durch die Uebertragung der Marken an daß vereinzelte Popularisirungsversuche gemacht wurden, die letzten zusammen¬ Die Geschichte der preußischen Politik. Nach Droyscns gleichnamigen Werke. . , 2/ Das Haus und das Land, welche durch die Uebertragung der Marken an <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0015" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/188576"/> <p xml:id="ID_22" prev="#ID_21"> daß vereinzelte Popularisirungsversuche gemacht wurden, die letzten zusammen¬<lb/> fassenden Werke Baurs nicht ausschließlich für die theologischen Kreise bestimmt<lb/> waren und Schwarz in seiner Geschichte der neuesten Theologie ausdrücklich<lb/> einen größern Leserkreis vor Augen hatte. Indessen macht sich doch unläugbar<lb/> das Bedürfniß einer Verständigung über die Hauptpunkte, die hier zur Sprache<lb/> kommen, täglich fühlbarer. Renan hat im Grund zuerst die zunftmäßige Be¬<lb/> handlung des Lebens Jesu kühn durchbrochen, und dasselbe als ein Laie für<lb/> die Laien zu schreiben versucht. Aber die Ratlosigkeit, mit welcher das große<lb/> Publicum diesem Buch gegenüberstand, wäre weniger groß gewesen, wenn die<lb/> Grundfragen, deren Erörterung die Wissenschaft beschäftigt, allgemeiner verständ¬<lb/> lich und bekannt waren. Indessen, wie gesagt, der Zug der Zeit geht entschieden<lb/> dahin, näher in die Geheimnisse der Werkstätte einzudringen, aus welcher unsere<lb/> Religion hervorgegangen ist. Am sichtbarsten ist dieses Interesse gegenwärtig bei<lb/> unsern Nachbarn über dem Rhein, sowohl nach der Vielseitigkeit der betreffenden<lb/> Literatur zu schließen, als nach der Aufnahme, welche dieselbe findet. Von hier<lb/> aus ist die Ansteckung für die übrigen romanischen Völker von selbst gegeben.<lb/> England hat bezeichnend genug — wie die Processe gegen die Neviewers und<lb/> den Bischof Colenso zeigen — eben noch an den Untersuchungen über die<lb/> fünf Bücher Mosis zu verdauen. Ist diese schwierige Arbeit erst gethan, so<lb/> kann es nicht ausbleiben, daß die Reihe auch an das neue Testament kommt.<lb/> In Deutschland, aus dessen Schooß alle diese Forschungen hervorgegangen sind,<lb/> legt die neue Bearbeitung des Straußfeder Werth, das sich nunmehr nicht an<lb/> die Gelehrten.-nicht an das theologische Publicum, sondern an das deutsche<lb/> Volk wendet, den gebildeten Laienkreisen es nahe, sich über den Gang, welchen<lb/> die theologische Wissenschaft und Kritik seit dreißig Jahren genommen, zu orientiren.<lb/> Im Unterschied von der ersten Bearbeitung wird die jetzige erst verständlich<lb/> durch die Kenntniß der dazwischen liegenden Untersuchungen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Die Geschichte der preußischen Politik.<lb/> Nach Droyscns gleichnamigen Werke.<lb/> . , 2/</head><lb/> <p xml:id="ID_23" next="#ID_24"> Das Haus und das Land, welche durch die Uebertragung der Marken an<lb/> die Hohenzollern auf einander angewiesen wurden, sind erst auf der Höhe des<lb/> Mittelalters hervorgetreten. Jedes h.atte eine eigenthümliche selbständige Ge-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0015]
daß vereinzelte Popularisirungsversuche gemacht wurden, die letzten zusammen¬
fassenden Werke Baurs nicht ausschließlich für die theologischen Kreise bestimmt
waren und Schwarz in seiner Geschichte der neuesten Theologie ausdrücklich
einen größern Leserkreis vor Augen hatte. Indessen macht sich doch unläugbar
das Bedürfniß einer Verständigung über die Hauptpunkte, die hier zur Sprache
kommen, täglich fühlbarer. Renan hat im Grund zuerst die zunftmäßige Be¬
handlung des Lebens Jesu kühn durchbrochen, und dasselbe als ein Laie für
die Laien zu schreiben versucht. Aber die Ratlosigkeit, mit welcher das große
Publicum diesem Buch gegenüberstand, wäre weniger groß gewesen, wenn die
Grundfragen, deren Erörterung die Wissenschaft beschäftigt, allgemeiner verständ¬
lich und bekannt waren. Indessen, wie gesagt, der Zug der Zeit geht entschieden
dahin, näher in die Geheimnisse der Werkstätte einzudringen, aus welcher unsere
Religion hervorgegangen ist. Am sichtbarsten ist dieses Interesse gegenwärtig bei
unsern Nachbarn über dem Rhein, sowohl nach der Vielseitigkeit der betreffenden
Literatur zu schließen, als nach der Aufnahme, welche dieselbe findet. Von hier
aus ist die Ansteckung für die übrigen romanischen Völker von selbst gegeben.
England hat bezeichnend genug — wie die Processe gegen die Neviewers und
den Bischof Colenso zeigen — eben noch an den Untersuchungen über die
fünf Bücher Mosis zu verdauen. Ist diese schwierige Arbeit erst gethan, so
kann es nicht ausbleiben, daß die Reihe auch an das neue Testament kommt.
In Deutschland, aus dessen Schooß alle diese Forschungen hervorgegangen sind,
legt die neue Bearbeitung des Straußfeder Werth, das sich nunmehr nicht an
die Gelehrten.-nicht an das theologische Publicum, sondern an das deutsche
Volk wendet, den gebildeten Laienkreisen es nahe, sich über den Gang, welchen
die theologische Wissenschaft und Kritik seit dreißig Jahren genommen, zu orientiren.
Im Unterschied von der ersten Bearbeitung wird die jetzige erst verständlich
durch die Kenntniß der dazwischen liegenden Untersuchungen.
Die Geschichte der preußischen Politik.
Nach Droyscns gleichnamigen Werke.
. , 2/
Das Haus und das Land, welche durch die Uebertragung der Marken an
die Hohenzollern auf einander angewiesen wurden, sind erst auf der Höhe des
Mittelalters hervorgetreten. Jedes h.atte eine eigenthümliche selbständige Ge-
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