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Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, I. Semester. II. Band.

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Land bis zum mexicanischen Golfe bedecken; wo ebenfalls die Hochthäler des Felsen¬
gebirges die Spuren einstiger großartiger Ausdehnung von Gletschern zeigen.

Wir haben Belege dafür/das, eine solche Eiszeit nicht auf die nördliche
gemäßigte Zone sich beschränkte. Im südöstlichen Himalaya sah I. D. Hooker
auf den Moränen einstiger Gletscher Mais wachsen. Hohe Moränenwälle durch¬
sehen quer die chilenischen Andcnthäler innerhalb des Bereiches der Wein- und
Oelcultur. In den Gebirgen Neuseelands, in den Thälern des Hochgebirges
Neuhollands'sinden sich die unzweifelhaften Spuren einstmaliger Gletschcrthätig-
kcit. Es ist sicher, daß die Eiszeit der nördlichen und die der südlichen Hemi¬
sphäre in die nämliche, sehr neue geologische Periode fällt, und es liegt kein
Grund vor zu bezweifeln, daß sie in beiden Erdhälften gleichzeitig war.

Die von den Polen nach dem Aequator hin vorrückende AlMhlung der
Erdoberfläche erkältete die äquatorialen Gegenden nicht in dem Maße, daß in
den Tiefländern die Pflanzen kälterer Klimate Alleinbesitz vom Boden hätten
ergreifen können. In den günstigsten, wärmsten Lagen mochte ein beträcht¬
licher Theil der Gewächse auch der heißesten Zone sich erhalten. Die Erfahrung
der Gegenwart zeigt uns, daß die Pflanzen, an welche man bei dem Worte
tropische Vegetation zunächst zu denken Pflegt, wie Palmen, Pisang u. f. w.,
in ihrem Gedeihen nicht so sehr an eine sehr hohe Temperatur der Luft, als
an einen hohen Feuchtigkeitsgehalt derselben, bei einem Wärmegrad gekniivft
sind, der in trockenen Gegenden der Erde oft überschritten wird. Die Verhält¬
nisse mußten die Pflanzenarten der gemäßigten Zonen dem Aequator näher
bringen, als die der kalten. Die letzteren konnten nur da bis in die heiße
Zone gelangen, wo von höheren Breiten aus hohe Gelnrgsketten in derjenigen
der Meridiane sich annähernder Richtung bis unter niedere Breitengrade sich er¬
streckten. Unter solchen Umständen aber, wie sie der Westküste Amerikas, der
Ostküste Afrikas entlang, in einigermaßen ähnlichem Grade zwischen der hinter¬
indischen Halbinsel und den Sundainseln obwalten, konnten leicht Formen der
nördlichen und der südlichen gemäßigten Klimate, ja selbst arktische und ant¬
arktische Formen auf den Gebirgskämmen sich begegnen und nebeneinanderwachsen.'

Die allgemeine Gestaltung der Festländer der Erde, die seit der Eiszeit in
den Hauptzügen bis heute die nämliche geblieben ist, mußte es mit sich bringen,
daß die nordischen Formen, aus weit ausgedehnten Heimathhezirken herkommend
und auf breiteren Wegen wandernd, in ungleich größerer Menge in den äqua¬
torialen Gegenden anlangten, als die südlichen. Äus der Minderzahl der letz¬
teren werden nur einzelne Arten unter ganz ausnahmsweise begünstigenden
Verhältnissen im Stande gewesen sein, einige Verbreitung nordwärts vom
Aequator sich zu erringen.'

Endlich kam einebessere Zeit. Die Temperatur begann wieder zu steigen.
Die Gletscher der Gebirge verkleinerten sich und verschwanden. Gleichzeitig be¬
gannen weite Strecken bisherigen Meeresbodens über die Wasserfläche sich zu
erheben. Jetzt hob die Zeit der Vergeltung an für die den Pflanzen der wär¬
meren Klimate widerfahrene Unbill. In dem Maße, als die Wärme der Land¬
striche, aus denen sie durch die von kälteren Ländern gekommenen Eindringlinge
verdrängt worden waren, der früheren Temperatur sich wieder näherte, nahmen sie
ehre früheren Wohnplätze wieder ein. Diejenigen eingewanderten Arten, welche unter
den zu Gunsten der Pflanzen wärmeren Klimas geänderten äußeren Umstände
w üppigem Wuchs und in VerbrcitungsfäKigkei't mit diesen nicht wetteifern
konnten, wichen allmcilig zurück nach den Polen hin und.auf die Bergeshv'hen.
So vollzog sich eine langsame Wiedereroberung der Verlornen Gebiete. Aber
nur eine unvollständige; um so unvollständiger, je weiter ab vom Aequator
das wiederzugewinnende Land lag, je zahlreicher örtliche Begünstigungen des
Gedeihens der Arten kälterer Zonen auf Gebirgen, Mooren, in' der Nähe


Land bis zum mexicanischen Golfe bedecken; wo ebenfalls die Hochthäler des Felsen¬
gebirges die Spuren einstiger großartiger Ausdehnung von Gletschern zeigen.

Wir haben Belege dafür/das, eine solche Eiszeit nicht auf die nördliche
gemäßigte Zone sich beschränkte. Im südöstlichen Himalaya sah I. D. Hooker
auf den Moränen einstiger Gletscher Mais wachsen. Hohe Moränenwälle durch¬
sehen quer die chilenischen Andcnthäler innerhalb des Bereiches der Wein- und
Oelcultur. In den Gebirgen Neuseelands, in den Thälern des Hochgebirges
Neuhollands'sinden sich die unzweifelhaften Spuren einstmaliger Gletschcrthätig-
kcit. Es ist sicher, daß die Eiszeit der nördlichen und die der südlichen Hemi¬
sphäre in die nämliche, sehr neue geologische Periode fällt, und es liegt kein
Grund vor zu bezweifeln, daß sie in beiden Erdhälften gleichzeitig war.

Die von den Polen nach dem Aequator hin vorrückende AlMhlung der
Erdoberfläche erkältete die äquatorialen Gegenden nicht in dem Maße, daß in
den Tiefländern die Pflanzen kälterer Klimate Alleinbesitz vom Boden hätten
ergreifen können. In den günstigsten, wärmsten Lagen mochte ein beträcht¬
licher Theil der Gewächse auch der heißesten Zone sich erhalten. Die Erfahrung
der Gegenwart zeigt uns, daß die Pflanzen, an welche man bei dem Worte
tropische Vegetation zunächst zu denken Pflegt, wie Palmen, Pisang u. f. w.,
in ihrem Gedeihen nicht so sehr an eine sehr hohe Temperatur der Luft, als
an einen hohen Feuchtigkeitsgehalt derselben, bei einem Wärmegrad gekniivft
sind, der in trockenen Gegenden der Erde oft überschritten wird. Die Verhält¬
nisse mußten die Pflanzenarten der gemäßigten Zonen dem Aequator näher
bringen, als die der kalten. Die letzteren konnten nur da bis in die heiße
Zone gelangen, wo von höheren Breiten aus hohe Gelnrgsketten in derjenigen
der Meridiane sich annähernder Richtung bis unter niedere Breitengrade sich er¬
streckten. Unter solchen Umständen aber, wie sie der Westküste Amerikas, der
Ostküste Afrikas entlang, in einigermaßen ähnlichem Grade zwischen der hinter¬
indischen Halbinsel und den Sundainseln obwalten, konnten leicht Formen der
nördlichen und der südlichen gemäßigten Klimate, ja selbst arktische und ant¬
arktische Formen auf den Gebirgskämmen sich begegnen und nebeneinanderwachsen.'

Die allgemeine Gestaltung der Festländer der Erde, die seit der Eiszeit in
den Hauptzügen bis heute die nämliche geblieben ist, mußte es mit sich bringen,
daß die nordischen Formen, aus weit ausgedehnten Heimathhezirken herkommend
und auf breiteren Wegen wandernd, in ungleich größerer Menge in den äqua¬
torialen Gegenden anlangten, als die südlichen. Äus der Minderzahl der letz¬
teren werden nur einzelne Arten unter ganz ausnahmsweise begünstigenden
Verhältnissen im Stande gewesen sein, einige Verbreitung nordwärts vom
Aequator sich zu erringen.'

Endlich kam einebessere Zeit. Die Temperatur begann wieder zu steigen.
Die Gletscher der Gebirge verkleinerten sich und verschwanden. Gleichzeitig be¬
gannen weite Strecken bisherigen Meeresbodens über die Wasserfläche sich zu
erheben. Jetzt hob die Zeit der Vergeltung an für die den Pflanzen der wär¬
meren Klimate widerfahrene Unbill. In dem Maße, als die Wärme der Land¬
striche, aus denen sie durch die von kälteren Ländern gekommenen Eindringlinge
verdrängt worden waren, der früheren Temperatur sich wieder näherte, nahmen sie
ehre früheren Wohnplätze wieder ein. Diejenigen eingewanderten Arten, welche unter
den zu Gunsten der Pflanzen wärmeren Klimas geänderten äußeren Umstände
w üppigem Wuchs und in VerbrcitungsfäKigkei't mit diesen nicht wetteifern
konnten, wichen allmcilig zurück nach den Polen hin und.auf die Bergeshv'hen.
So vollzog sich eine langsame Wiedereroberung der Verlornen Gebiete. Aber
nur eine unvollständige; um so unvollständiger, je weiter ab vom Aequator
das wiederzugewinnende Land lag, je zahlreicher örtliche Begünstigungen des
Gedeihens der Arten kälterer Zonen auf Gebirgen, Mooren, in' der Nähe


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[0321] Land bis zum mexicanischen Golfe bedecken; wo ebenfalls die Hochthäler des Felsen¬ gebirges die Spuren einstiger großartiger Ausdehnung von Gletschern zeigen. Wir haben Belege dafür/das, eine solche Eiszeit nicht auf die nördliche gemäßigte Zone sich beschränkte. Im südöstlichen Himalaya sah I. D. Hooker auf den Moränen einstiger Gletscher Mais wachsen. Hohe Moränenwälle durch¬ sehen quer die chilenischen Andcnthäler innerhalb des Bereiches der Wein- und Oelcultur. In den Gebirgen Neuseelands, in den Thälern des Hochgebirges Neuhollands'sinden sich die unzweifelhaften Spuren einstmaliger Gletschcrthätig- kcit. Es ist sicher, daß die Eiszeit der nördlichen und die der südlichen Hemi¬ sphäre in die nämliche, sehr neue geologische Periode fällt, und es liegt kein Grund vor zu bezweifeln, daß sie in beiden Erdhälften gleichzeitig war. Die von den Polen nach dem Aequator hin vorrückende AlMhlung der Erdoberfläche erkältete die äquatorialen Gegenden nicht in dem Maße, daß in den Tiefländern die Pflanzen kälterer Klimate Alleinbesitz vom Boden hätten ergreifen können. In den günstigsten, wärmsten Lagen mochte ein beträcht¬ licher Theil der Gewächse auch der heißesten Zone sich erhalten. Die Erfahrung der Gegenwart zeigt uns, daß die Pflanzen, an welche man bei dem Worte tropische Vegetation zunächst zu denken Pflegt, wie Palmen, Pisang u. f. w., in ihrem Gedeihen nicht so sehr an eine sehr hohe Temperatur der Luft, als an einen hohen Feuchtigkeitsgehalt derselben, bei einem Wärmegrad gekniivft sind, der in trockenen Gegenden der Erde oft überschritten wird. Die Verhält¬ nisse mußten die Pflanzenarten der gemäßigten Zonen dem Aequator näher bringen, als die der kalten. Die letzteren konnten nur da bis in die heiße Zone gelangen, wo von höheren Breiten aus hohe Gelnrgsketten in derjenigen der Meridiane sich annähernder Richtung bis unter niedere Breitengrade sich er¬ streckten. Unter solchen Umständen aber, wie sie der Westküste Amerikas, der Ostküste Afrikas entlang, in einigermaßen ähnlichem Grade zwischen der hinter¬ indischen Halbinsel und den Sundainseln obwalten, konnten leicht Formen der nördlichen und der südlichen gemäßigten Klimate, ja selbst arktische und ant¬ arktische Formen auf den Gebirgskämmen sich begegnen und nebeneinanderwachsen.' Die allgemeine Gestaltung der Festländer der Erde, die seit der Eiszeit in den Hauptzügen bis heute die nämliche geblieben ist, mußte es mit sich bringen, daß die nordischen Formen, aus weit ausgedehnten Heimathhezirken herkommend und auf breiteren Wegen wandernd, in ungleich größerer Menge in den äqua¬ torialen Gegenden anlangten, als die südlichen. Äus der Minderzahl der letz¬ teren werden nur einzelne Arten unter ganz ausnahmsweise begünstigenden Verhältnissen im Stande gewesen sein, einige Verbreitung nordwärts vom Aequator sich zu erringen.' Endlich kam einebessere Zeit. Die Temperatur begann wieder zu steigen. Die Gletscher der Gebirge verkleinerten sich und verschwanden. Gleichzeitig be¬ gannen weite Strecken bisherigen Meeresbodens über die Wasserfläche sich zu erheben. Jetzt hob die Zeit der Vergeltung an für die den Pflanzen der wär¬ meren Klimate widerfahrene Unbill. In dem Maße, als die Wärme der Land¬ striche, aus denen sie durch die von kälteren Ländern gekommenen Eindringlinge verdrängt worden waren, der früheren Temperatur sich wieder näherte, nahmen sie ehre früheren Wohnplätze wieder ein. Diejenigen eingewanderten Arten, welche unter den zu Gunsten der Pflanzen wärmeren Klimas geänderten äußeren Umstände w üppigem Wuchs und in VerbrcitungsfäKigkei't mit diesen nicht wetteifern konnten, wichen allmcilig zurück nach den Polen hin und.auf die Bergeshv'hen. So vollzog sich eine langsame Wiedereroberung der Verlornen Gebiete. Aber nur eine unvollständige; um so unvollständiger, je weiter ab vom Aequator das wiederzugewinnende Land lag, je zahlreicher örtliche Begünstigungen des Gedeihens der Arten kälterer Zonen auf Gebirgen, Mooren, in' der Nähe

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341797_360476/321>, abgerufen am 27.09.2024.