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Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, I. Semester. II. Band.

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Der von Edo. Forbes gebahnte Weg ist von allen den Forschern be¬
treten und weiter verfolgt worden, die seither mit diesem Gegenstande sich be¬
schäftigt haben, wie I/D. Hooker, Atys. de Candolle, Unger, Heer, Dar¬
win. Ueber das Zutreffende einzelner Schlüsse, welche aus den vorliegenden
Thatsachen gezogen sind, mag noch eine Verschieden lM der Meinungen ob¬
walten. Mit Recht hebt z, B. Darwin gegen die letzterwähnte Annahme
Forbes' und deren von Anderen versuchte weitere Ausführung hervor, daß es
unzulässig erscheint, lediglich auf pflanzcngeographische Erfahrungen gestützt,
großartige Aenderungen in der Verkeilung des Festen und Flüssigen auf der
Erdoberfläche anzunehmen, die nicht anderweit, durch geologische Beobachtung,
beglaubigt sind. Auch unter der Voraussetzung der Verbreitung der Arten
von einem einzigen Entstchuiigsccntrum aus, und bei Einräumung des Er¬
fahrungssatzes, daß gegenwärtig die Einbürgerung fremder Arten kaum je ver¬
mittelst der Übertragung der Samen durch Winde. Strömungen, Thiere er¬
folgt, liegt kein zwingender Grund vor, die teilweise Uebereinstimmung-der
Flora oceanischer Inseln mit der gewisser Gegenden der nächsten Continente
durch die Annahme des einstigen unmittelbare" continentalen Zusammenhanges
beider zu erklären. Allerdings erweisen sich gegenwärtig die natürlichen
Transportmittel, bei ihrer im Vergleich mit der Thätigkeit der Menschen in
verkehrsreichen Ländern seltenen und vereinzelten Einschleppung fremder Samen
als unfähig, seit Jahrtausenden von Pflanzen dicht bevölkerten Gebieten neue
Bürger zuzuführen, die im Kampfe mit altemgebürgerten, ihren Standorten
genau angepaßten sich eine" Wohnplatz erst erringen müßten. Nur el" Zu¬
sammentreffen günstiger Umstände vermag die Entwickelung aus der Fremde
kommender Samen zu ermöglichen; nnr ein fortgesetztes Eintreten solcher Be¬
günstigungen zur Ausbreitung der -neuen Art zu führen. Es liegt auf der
Hand, daß eine Unzahl der Fremdlinge, selbst wenn ihre Samen zur Keimung
gelangten, wieder zu Grunde gehen; daß sie, selbst wenn sie durch einige Ge¬
nerationen sich fortpflanzten, wieder verschwinden werden, überwuchert, erstickt
und verdrängt durch ihre altheimischen Mitbewerber um Licht, Luft und Boden.
In der Negel wird nur eine fortgesetzte und massenhafte Einführung von
neuen Individuen diesen ungünstigen Wahrscheinlichkeiten zu begegnen vermögen;
eine Einführung, wie sie der Mensch theils mit, theils wider Willen übt. Allein
diese Verhältnisse sind andere aus einem noch vegetationslosen, vor nicht langer
Zeit erst aus dem Ocean cmporgetauchlen Boden. Hier hat jeder von Außen
kommende Keim eine leidliche Wahrscheinlichkeit für sich, sich zu entwickeln,
fortzupflanzen und zu vermehren, dafern nur die physikalischen Verhältnisse
seinem Gedeihen nicht hinderlich sind. Die Concurrenz anderer Pflanzen hemmt
ihn nicht. Die Arten, welche eine vereinzelt im Meere liegende Insel oder
Inselgruppe mit dem ihr nächsten, wenn auch ziemlich fernen Festlande gemein
hat, können demnach recht wohl durch Ursachen ihr zugeführt worden sein, welche
lange vor dem Auftreten des Mensche" auf der Erde thätig waren. -- In der
Hauptsache aber spreche" die festgestellte" Thatsache" so deutlich u"d mit so
zwingender Gewalt, daß eben nur in untergeordneten Einzelfragen die An¬
sichten auseinandergehen es""e". Die nächste in die Augen spri"ge"de Folge¬
rung ist die des hohe" Alters der gegenwärtigen Arte". Die Pflanzenreste
aus den älteren quaternären, vor Eintritt der Eiszeit abgelagerten Schichten
sind identisch mit jetztlebenden. In ebensolchen Schichten haben sich von
Menschenhand bearbeitete Werkzeuge gefunden, ganz neuerdings, an einem der¬
selben Fundorte, auch menschliche Gebeine. Die Zeit dieser Ablagerungen ist,
nach Jahren bemessen, eine überaus weit zurückliegende. Zwischen ihr und
der Gegenwart liegt eine Senkung des größeren Theiles des Festlandes der
nördlichen Halbkugel, welche auf dem europäischen Continent z. B. alles Land


Der von Edo. Forbes gebahnte Weg ist von allen den Forschern be¬
treten und weiter verfolgt worden, die seither mit diesem Gegenstande sich be¬
schäftigt haben, wie I/D. Hooker, Atys. de Candolle, Unger, Heer, Dar¬
win. Ueber das Zutreffende einzelner Schlüsse, welche aus den vorliegenden
Thatsachen gezogen sind, mag noch eine Verschieden lM der Meinungen ob¬
walten. Mit Recht hebt z, B. Darwin gegen die letzterwähnte Annahme
Forbes' und deren von Anderen versuchte weitere Ausführung hervor, daß es
unzulässig erscheint, lediglich auf pflanzcngeographische Erfahrungen gestützt,
großartige Aenderungen in der Verkeilung des Festen und Flüssigen auf der
Erdoberfläche anzunehmen, die nicht anderweit, durch geologische Beobachtung,
beglaubigt sind. Auch unter der Voraussetzung der Verbreitung der Arten
von einem einzigen Entstchuiigsccntrum aus, und bei Einräumung des Er¬
fahrungssatzes, daß gegenwärtig die Einbürgerung fremder Arten kaum je ver¬
mittelst der Übertragung der Samen durch Winde. Strömungen, Thiere er¬
folgt, liegt kein zwingender Grund vor, die teilweise Uebereinstimmung-der
Flora oceanischer Inseln mit der gewisser Gegenden der nächsten Continente
durch die Annahme des einstigen unmittelbare» continentalen Zusammenhanges
beider zu erklären. Allerdings erweisen sich gegenwärtig die natürlichen
Transportmittel, bei ihrer im Vergleich mit der Thätigkeit der Menschen in
verkehrsreichen Ländern seltenen und vereinzelten Einschleppung fremder Samen
als unfähig, seit Jahrtausenden von Pflanzen dicht bevölkerten Gebieten neue
Bürger zuzuführen, die im Kampfe mit altemgebürgerten, ihren Standorten
genau angepaßten sich eine» Wohnplatz erst erringen müßten. Nur el» Zu¬
sammentreffen günstiger Umstände vermag die Entwickelung aus der Fremde
kommender Samen zu ermöglichen; nnr ein fortgesetztes Eintreten solcher Be¬
günstigungen zur Ausbreitung der -neuen Art zu führen. Es liegt auf der
Hand, daß eine Unzahl der Fremdlinge, selbst wenn ihre Samen zur Keimung
gelangten, wieder zu Grunde gehen; daß sie, selbst wenn sie durch einige Ge¬
nerationen sich fortpflanzten, wieder verschwinden werden, überwuchert, erstickt
und verdrängt durch ihre altheimischen Mitbewerber um Licht, Luft und Boden.
In der Negel wird nur eine fortgesetzte und massenhafte Einführung von
neuen Individuen diesen ungünstigen Wahrscheinlichkeiten zu begegnen vermögen;
eine Einführung, wie sie der Mensch theils mit, theils wider Willen übt. Allein
diese Verhältnisse sind andere aus einem noch vegetationslosen, vor nicht langer
Zeit erst aus dem Ocean cmporgetauchlen Boden. Hier hat jeder von Außen
kommende Keim eine leidliche Wahrscheinlichkeit für sich, sich zu entwickeln,
fortzupflanzen und zu vermehren, dafern nur die physikalischen Verhältnisse
seinem Gedeihen nicht hinderlich sind. Die Concurrenz anderer Pflanzen hemmt
ihn nicht. Die Arten, welche eine vereinzelt im Meere liegende Insel oder
Inselgruppe mit dem ihr nächsten, wenn auch ziemlich fernen Festlande gemein
hat, können demnach recht wohl durch Ursachen ihr zugeführt worden sein, welche
lange vor dem Auftreten des Mensche» auf der Erde thätig waren. — In der
Hauptsache aber spreche» die festgestellte» Thatsache» so deutlich u»d mit so
zwingender Gewalt, daß eben nur in untergeordneten Einzelfragen die An¬
sichten auseinandergehen es»«e». Die nächste in die Augen spri»ge»de Folge¬
rung ist die des hohe» Alters der gegenwärtigen Arte». Die Pflanzenreste
aus den älteren quaternären, vor Eintritt der Eiszeit abgelagerten Schichten
sind identisch mit jetztlebenden. In ebensolchen Schichten haben sich von
Menschenhand bearbeitete Werkzeuge gefunden, ganz neuerdings, an einem der¬
selben Fundorte, auch menschliche Gebeine. Die Zeit dieser Ablagerungen ist,
nach Jahren bemessen, eine überaus weit zurückliegende. Zwischen ihr und
der Gegenwart liegt eine Senkung des größeren Theiles des Festlandes der
nördlichen Halbkugel, welche auf dem europäischen Continent z. B. alles Land


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[0318] Der von Edo. Forbes gebahnte Weg ist von allen den Forschern be¬ treten und weiter verfolgt worden, die seither mit diesem Gegenstande sich be¬ schäftigt haben, wie I/D. Hooker, Atys. de Candolle, Unger, Heer, Dar¬ win. Ueber das Zutreffende einzelner Schlüsse, welche aus den vorliegenden Thatsachen gezogen sind, mag noch eine Verschieden lM der Meinungen ob¬ walten. Mit Recht hebt z, B. Darwin gegen die letzterwähnte Annahme Forbes' und deren von Anderen versuchte weitere Ausführung hervor, daß es unzulässig erscheint, lediglich auf pflanzcngeographische Erfahrungen gestützt, großartige Aenderungen in der Verkeilung des Festen und Flüssigen auf der Erdoberfläche anzunehmen, die nicht anderweit, durch geologische Beobachtung, beglaubigt sind. Auch unter der Voraussetzung der Verbreitung der Arten von einem einzigen Entstchuiigsccntrum aus, und bei Einräumung des Er¬ fahrungssatzes, daß gegenwärtig die Einbürgerung fremder Arten kaum je ver¬ mittelst der Übertragung der Samen durch Winde. Strömungen, Thiere er¬ folgt, liegt kein zwingender Grund vor, die teilweise Uebereinstimmung-der Flora oceanischer Inseln mit der gewisser Gegenden der nächsten Continente durch die Annahme des einstigen unmittelbare» continentalen Zusammenhanges beider zu erklären. Allerdings erweisen sich gegenwärtig die natürlichen Transportmittel, bei ihrer im Vergleich mit der Thätigkeit der Menschen in verkehrsreichen Ländern seltenen und vereinzelten Einschleppung fremder Samen als unfähig, seit Jahrtausenden von Pflanzen dicht bevölkerten Gebieten neue Bürger zuzuführen, die im Kampfe mit altemgebürgerten, ihren Standorten genau angepaßten sich eine» Wohnplatz erst erringen müßten. Nur el» Zu¬ sammentreffen günstiger Umstände vermag die Entwickelung aus der Fremde kommender Samen zu ermöglichen; nnr ein fortgesetztes Eintreten solcher Be¬ günstigungen zur Ausbreitung der -neuen Art zu führen. Es liegt auf der Hand, daß eine Unzahl der Fremdlinge, selbst wenn ihre Samen zur Keimung gelangten, wieder zu Grunde gehen; daß sie, selbst wenn sie durch einige Ge¬ nerationen sich fortpflanzten, wieder verschwinden werden, überwuchert, erstickt und verdrängt durch ihre altheimischen Mitbewerber um Licht, Luft und Boden. In der Negel wird nur eine fortgesetzte und massenhafte Einführung von neuen Individuen diesen ungünstigen Wahrscheinlichkeiten zu begegnen vermögen; eine Einführung, wie sie der Mensch theils mit, theils wider Willen übt. Allein diese Verhältnisse sind andere aus einem noch vegetationslosen, vor nicht langer Zeit erst aus dem Ocean cmporgetauchlen Boden. Hier hat jeder von Außen kommende Keim eine leidliche Wahrscheinlichkeit für sich, sich zu entwickeln, fortzupflanzen und zu vermehren, dafern nur die physikalischen Verhältnisse seinem Gedeihen nicht hinderlich sind. Die Concurrenz anderer Pflanzen hemmt ihn nicht. Die Arten, welche eine vereinzelt im Meere liegende Insel oder Inselgruppe mit dem ihr nächsten, wenn auch ziemlich fernen Festlande gemein hat, können demnach recht wohl durch Ursachen ihr zugeführt worden sein, welche lange vor dem Auftreten des Mensche» auf der Erde thätig waren. — In der Hauptsache aber spreche» die festgestellte» Thatsache» so deutlich u»d mit so zwingender Gewalt, daß eben nur in untergeordneten Einzelfragen die An¬ sichten auseinandergehen es»«e». Die nächste in die Augen spri»ge»de Folge¬ rung ist die des hohe» Alters der gegenwärtigen Arte». Die Pflanzenreste aus den älteren quaternären, vor Eintritt der Eiszeit abgelagerten Schichten sind identisch mit jetztlebenden. In ebensolchen Schichten haben sich von Menschenhand bearbeitete Werkzeuge gefunden, ganz neuerdings, an einem der¬ selben Fundorte, auch menschliche Gebeine. Die Zeit dieser Ablagerungen ist, nach Jahren bemessen, eine überaus weit zurückliegende. Zwischen ihr und der Gegenwart liegt eine Senkung des größeren Theiles des Festlandes der nördlichen Halbkugel, welche auf dem europäischen Continent z. B. alles Land

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341797_360476/318>, abgerufen am 20.10.2024.