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Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, I. Semester. II. Band.

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Verkeilung dieser, im Allgemeinen betrachtet, zeigt viel Sonderbares; eine
scheinbare Willkür in der Vergesellschaftung der Arten. So z. B. wächst eine
Saxifraga, die 8. cernug., in'Lappland, auf den Gebirgen der skandinavischen
Halbinsel; in Daumen und Kamtschatka; im arktischen Amerika; ferner auf den
Shetlandinseln, im schottischen Hochlande; stellenweis in den schweizer und
steyrer Alpen; in den Hochgebirgen Siebenbürgens. Eine andre Art derselben
Gattung, die 8. s.äscöuä<Zlis, findet sich ebenfalls in Skandinavien , den Alpen;
ferner auf den Pyrenäen und den Hochgebirgen der Balkan-Halbinsel, fehlt
aber dafür Schottland und Siebenbürgen. -- Die Verbreitung einzelner Alpen-
gewächse ist merkwürdig durch die ungeheuern Lücken zwischen den Standorten.
Die Wohnorte beispielsweise der (Fevtimig. xl-oski-ata sind: Alpen, Kaukasus,
Altai, Ostsibirien, Unalaschka. russisches Amerika, Felsengebirge, Ostseite der
südamerikanischen Anden unter 35° südl. Br., Meeresufer am Cap Negro in
Chile und an der Magellansstraße. ?eäieulai'ii? g-splenifolig. wächst in den
östreichischen Alpen und aus dem Himalaya; sie fehlt im Taurus, Libanon
Kaukasus und Sibirien.

Auch einige Pflanzen ebener Gegenden haben weit von einander entlegene,
eng umschriebene Wohnplätze innerhalb jeder der gemäßigten Zonen 'wie
innerhalb der Tropen. Einige wenige sogar in der nördlichen gemäßigten
Zone einerseits, der südlichen andrerseits. Die Zahl dieser Arten ist verschwin¬
dend gering, verglichen mir der der bekannten Arten überhaupt. Sie sind ver¬
einzelt dem einander fremdartigen Pflanzengemisch ihrer weit auseinandergelegenen
Standorte eingestreut. Je zwei solche Wohnbezirke Pflegen nur eine derartige
Pflanze gemein zu haben, nicht mehre. Auch unter diesen Gewächsen herr¬
schen die'feuchten und nassen Standorte vor.

Diese Vereinsamung der Pflanzen gleicher Art an weit entlegenen Wohn¬
orten schließt die Wahrscheinlichkeit der Hervorrufung gleicher Formen durch
gleiche äußere Einwirkungen aus. Die Seltenheit des Vorkommens mehrer
getrennter Wohnplätze derselben Art, der als von nur wenigen Ausnahmen
gestörte Regel giltige stetige Zusammenhang der Wohnbezirke der Pflanzen¬
arten spricht deutlich für die Verbreitung jeder einzelnen Form von einem ein¬
zigen Entstehungsorte aus. Die durch vielfältige Beispiele erhärtete Möglich¬
keit der durch menschliche Thätigkeit vermittelten Einbürgerung von Pflanzen
rü fernen Ländern weiset darauf hin, daß an der gegenwärtigen Vertheilung
der Pflanzen geschichtliche Vorgänge den wesentlichsten Antheil haben. Geschicht¬
liche Vorgänge in des Wortes weitesten Sinn, auf die Geschichte des Erdballs,
nicht auf die des Menschengeschlechts bezogen.

Die Verbreitung jeder Art von einem einzigen Entstehungsorte aus zu¬
gegeben, entsteht zunächst die Frage nach den Mitteln dieser Verbreitung. Ihre
Beantwortung ist leicht für die La'ndpflanzen eines zusammenhänden Continents,
für die Wasserpflanzen eines und desselben Flußgebiets, für die Strandpflanzen
(seien es solche, die über oder die unter dem Wasserspiegel wachsen) eines und
desselben Meeres. Die Samen verbreiten sich durch den Wind oder durch
Wasserströmungen fortgeführt, auf mäßige Entfernungen. Viele gehen erfolg¬
los zu Grunde; einzelne aber gelangen an günstigen Standorten zur Entwicke¬
lung. Die aus ihnen entsproß'ten Pflanzen'werden die Ausgangspunkte neuer
Verbreitung. Die Samen von Wasserpflanzen haben in Folge der Gleich¬
artigkeit der Standorte der Wassergewächse, durch die das Wurzelschlagen
schwimmender Keimpflanzen begünstigenden Einrichtungen die größte Wahrschein¬
lichkeit des Eintretens ihrer Entwickelung günstiger Zufälle für sich. Bei zu¬
fälliger Verschleppung auch einzelner Samen durch Thiere in neu gebildete
oder an pflanzlichen Bewohnern arme Wasseransammlungen liegt die Möglich-


Verkeilung dieser, im Allgemeinen betrachtet, zeigt viel Sonderbares; eine
scheinbare Willkür in der Vergesellschaftung der Arten. So z. B. wächst eine
Saxifraga, die 8. cernug., in'Lappland, auf den Gebirgen der skandinavischen
Halbinsel; in Daumen und Kamtschatka; im arktischen Amerika; ferner auf den
Shetlandinseln, im schottischen Hochlande; stellenweis in den schweizer und
steyrer Alpen; in den Hochgebirgen Siebenbürgens. Eine andre Art derselben
Gattung, die 8. s.äscöuä<Zlis, findet sich ebenfalls in Skandinavien , den Alpen;
ferner auf den Pyrenäen und den Hochgebirgen der Balkan-Halbinsel, fehlt
aber dafür Schottland und Siebenbürgen. — Die Verbreitung einzelner Alpen-
gewächse ist merkwürdig durch die ungeheuern Lücken zwischen den Standorten.
Die Wohnorte beispielsweise der (Fevtimig. xl-oski-ata sind: Alpen, Kaukasus,
Altai, Ostsibirien, Unalaschka. russisches Amerika, Felsengebirge, Ostseite der
südamerikanischen Anden unter 35° südl. Br., Meeresufer am Cap Negro in
Chile und an der Magellansstraße. ?eäieulai'ii? g-splenifolig. wächst in den
östreichischen Alpen und aus dem Himalaya; sie fehlt im Taurus, Libanon
Kaukasus und Sibirien.

Auch einige Pflanzen ebener Gegenden haben weit von einander entlegene,
eng umschriebene Wohnplätze innerhalb jeder der gemäßigten Zonen 'wie
innerhalb der Tropen. Einige wenige sogar in der nördlichen gemäßigten
Zone einerseits, der südlichen andrerseits. Die Zahl dieser Arten ist verschwin¬
dend gering, verglichen mir der der bekannten Arten überhaupt. Sie sind ver¬
einzelt dem einander fremdartigen Pflanzengemisch ihrer weit auseinandergelegenen
Standorte eingestreut. Je zwei solche Wohnbezirke Pflegen nur eine derartige
Pflanze gemein zu haben, nicht mehre. Auch unter diesen Gewächsen herr¬
schen die'feuchten und nassen Standorte vor.

Diese Vereinsamung der Pflanzen gleicher Art an weit entlegenen Wohn¬
orten schließt die Wahrscheinlichkeit der Hervorrufung gleicher Formen durch
gleiche äußere Einwirkungen aus. Die Seltenheit des Vorkommens mehrer
getrennter Wohnplätze derselben Art, der als von nur wenigen Ausnahmen
gestörte Regel giltige stetige Zusammenhang der Wohnbezirke der Pflanzen¬
arten spricht deutlich für die Verbreitung jeder einzelnen Form von einem ein¬
zigen Entstehungsorte aus. Die durch vielfältige Beispiele erhärtete Möglich¬
keit der durch menschliche Thätigkeit vermittelten Einbürgerung von Pflanzen
rü fernen Ländern weiset darauf hin, daß an der gegenwärtigen Vertheilung
der Pflanzen geschichtliche Vorgänge den wesentlichsten Antheil haben. Geschicht¬
liche Vorgänge in des Wortes weitesten Sinn, auf die Geschichte des Erdballs,
nicht auf die des Menschengeschlechts bezogen.

Die Verbreitung jeder Art von einem einzigen Entstehungsorte aus zu¬
gegeben, entsteht zunächst die Frage nach den Mitteln dieser Verbreitung. Ihre
Beantwortung ist leicht für die La'ndpflanzen eines zusammenhänden Continents,
für die Wasserpflanzen eines und desselben Flußgebiets, für die Strandpflanzen
(seien es solche, die über oder die unter dem Wasserspiegel wachsen) eines und
desselben Meeres. Die Samen verbreiten sich durch den Wind oder durch
Wasserströmungen fortgeführt, auf mäßige Entfernungen. Viele gehen erfolg¬
los zu Grunde; einzelne aber gelangen an günstigen Standorten zur Entwicke¬
lung. Die aus ihnen entsproß'ten Pflanzen'werden die Ausgangspunkte neuer
Verbreitung. Die Samen von Wasserpflanzen haben in Folge der Gleich¬
artigkeit der Standorte der Wassergewächse, durch die das Wurzelschlagen
schwimmender Keimpflanzen begünstigenden Einrichtungen die größte Wahrschein¬
lichkeit des Eintretens ihrer Entwickelung günstiger Zufälle für sich. Bei zu¬
fälliger Verschleppung auch einzelner Samen durch Thiere in neu gebildete
oder an pflanzlichen Bewohnern arme Wasseransammlungen liegt die Möglich-


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[0315] Verkeilung dieser, im Allgemeinen betrachtet, zeigt viel Sonderbares; eine scheinbare Willkür in der Vergesellschaftung der Arten. So z. B. wächst eine Saxifraga, die 8. cernug., in'Lappland, auf den Gebirgen der skandinavischen Halbinsel; in Daumen und Kamtschatka; im arktischen Amerika; ferner auf den Shetlandinseln, im schottischen Hochlande; stellenweis in den schweizer und steyrer Alpen; in den Hochgebirgen Siebenbürgens. Eine andre Art derselben Gattung, die 8. s.äscöuä<Zlis, findet sich ebenfalls in Skandinavien , den Alpen; ferner auf den Pyrenäen und den Hochgebirgen der Balkan-Halbinsel, fehlt aber dafür Schottland und Siebenbürgen. — Die Verbreitung einzelner Alpen- gewächse ist merkwürdig durch die ungeheuern Lücken zwischen den Standorten. Die Wohnorte beispielsweise der (Fevtimig. xl-oski-ata sind: Alpen, Kaukasus, Altai, Ostsibirien, Unalaschka. russisches Amerika, Felsengebirge, Ostseite der südamerikanischen Anden unter 35° südl. Br., Meeresufer am Cap Negro in Chile und an der Magellansstraße. ?eäieulai'ii? g-splenifolig. wächst in den östreichischen Alpen und aus dem Himalaya; sie fehlt im Taurus, Libanon Kaukasus und Sibirien. Auch einige Pflanzen ebener Gegenden haben weit von einander entlegene, eng umschriebene Wohnplätze innerhalb jeder der gemäßigten Zonen 'wie innerhalb der Tropen. Einige wenige sogar in der nördlichen gemäßigten Zone einerseits, der südlichen andrerseits. Die Zahl dieser Arten ist verschwin¬ dend gering, verglichen mir der der bekannten Arten überhaupt. Sie sind ver¬ einzelt dem einander fremdartigen Pflanzengemisch ihrer weit auseinandergelegenen Standorte eingestreut. Je zwei solche Wohnbezirke Pflegen nur eine derartige Pflanze gemein zu haben, nicht mehre. Auch unter diesen Gewächsen herr¬ schen die'feuchten und nassen Standorte vor. Diese Vereinsamung der Pflanzen gleicher Art an weit entlegenen Wohn¬ orten schließt die Wahrscheinlichkeit der Hervorrufung gleicher Formen durch gleiche äußere Einwirkungen aus. Die Seltenheit des Vorkommens mehrer getrennter Wohnplätze derselben Art, der als von nur wenigen Ausnahmen gestörte Regel giltige stetige Zusammenhang der Wohnbezirke der Pflanzen¬ arten spricht deutlich für die Verbreitung jeder einzelnen Form von einem ein¬ zigen Entstehungsorte aus. Die durch vielfältige Beispiele erhärtete Möglich¬ keit der durch menschliche Thätigkeit vermittelten Einbürgerung von Pflanzen rü fernen Ländern weiset darauf hin, daß an der gegenwärtigen Vertheilung der Pflanzen geschichtliche Vorgänge den wesentlichsten Antheil haben. Geschicht¬ liche Vorgänge in des Wortes weitesten Sinn, auf die Geschichte des Erdballs, nicht auf die des Menschengeschlechts bezogen. Die Verbreitung jeder Art von einem einzigen Entstehungsorte aus zu¬ gegeben, entsteht zunächst die Frage nach den Mitteln dieser Verbreitung. Ihre Beantwortung ist leicht für die La'ndpflanzen eines zusammenhänden Continents, für die Wasserpflanzen eines und desselben Flußgebiets, für die Strandpflanzen (seien es solche, die über oder die unter dem Wasserspiegel wachsen) eines und desselben Meeres. Die Samen verbreiten sich durch den Wind oder durch Wasserströmungen fortgeführt, auf mäßige Entfernungen. Viele gehen erfolg¬ los zu Grunde; einzelne aber gelangen an günstigen Standorten zur Entwicke¬ lung. Die aus ihnen entsproß'ten Pflanzen'werden die Ausgangspunkte neuer Verbreitung. Die Samen von Wasserpflanzen haben in Folge der Gleich¬ artigkeit der Standorte der Wassergewächse, durch die das Wurzelschlagen schwimmender Keimpflanzen begünstigenden Einrichtungen die größte Wahrschein¬ lichkeit des Eintretens ihrer Entwickelung günstiger Zufälle für sich. Bei zu¬ fälliger Verschleppung auch einzelner Samen durch Thiere in neu gebildete oder an pflanzlichen Bewohnern arme Wasseransammlungen liegt die Möglich-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341797_360476/315>, abgerufen am 27.09.2024.