Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, II. Semester. IV. Band.holen. Das Vollkommenste aber hat innerhalb dieser Classe die berühmte Zucht Gegen diese Vereinigungszucht äußert sich Mentzel (Handbuch der rationellen Röscher (Nationalökonomie des Ackerbaus) sagt: "Kann es übrigens etwas Die Southdowns waren zu Hamburg aus der Zucht des Herrn G. Zöppritz, Die Racen anderer kurzwolligen englischen Schafe z. B. Gioucestershire holen. Das Vollkommenste aber hat innerhalb dieser Classe die berühmte Zucht Gegen diese Vereinigungszucht äußert sich Mentzel (Handbuch der rationellen Röscher (Nationalökonomie des Ackerbaus) sagt: „Kann es übrigens etwas Die Southdowns waren zu Hamburg aus der Zucht des Herrn G. Zöppritz, Die Racen anderer kurzwolligen englischen Schafe z. B. Gioucestershire <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0472" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/116400"/> <p xml:id="ID_1568" prev="#ID_1567"> holen. Das Vollkommenste aber hat innerhalb dieser Classe die berühmte Zucht<lb/> des Herrn Steiger zu Leutewitz erreicht, eine Heerde, die, einst für Classe I.<lb/> angelegt, seit der Wandelung der Schafzucht ins neue Lager einigermaßen über¬<lb/> zog und nun das bei Vereinigung mehrer Ziele höchste Mögliche leistet.</p><lb/> <p xml:id="ID_1569"> Gegen diese Vereinigungszucht äußert sich Mentzel (Handbuch der rationellen<lb/> Schafzucht). Er findet z. B. die Wolle der Rambouillet-Thiere „mittelmäßig"<lb/> und meint „ihre Menge entstehe aus der reichen Ernährung, die auch bei<lb/> anderen Stämmen gleiche Resultate hervorzubringen vermöge." Die Fleisch-<lb/> production dieser Schafe sei am wenigsten anzuerkennen, „denn der Körper ist<lb/> knochiger und hochbeiniger, als bei anderen Merinos, die procentische Fleisch¬<lb/> masse keineswegs günstig." —</p><lb/> <p xml:id="ID_1570"> Röscher (Nationalökonomie des Ackerbaus) sagt: „Kann es übrigens etwas<lb/> Verkehrteres geben, als eine Merinoschäferei zu Rambouillet, also dicht bei der<lb/> Hauptstadt?" Dagegen nimmt die Zuchtrichtung auf Fleischschafe immer größere<lb/> Dimensionen an. Das Schaf verwerthet durch Fleisch das Futter nicht niedriger<lb/> als ein anderes Thier, oft aber höher, jedoch nur dann, weren es, kaum ein<lb/> Jahr alt, schon einige Pfunde Wolle gibt und für den Fleischer fertig ist. Die<lb/> englischen Fleischracen sind sämmtlich Culturracen, sie stammen alle — wie<lb/> verschieden sie nach und nach auch wurden —.^„von der kleinen Dishley-Heerde<lb/> ab, deren Ursprung in Bezug auf die natürlichen Racen, aus denen sie gebildet<lb/> wurde, zweifelhaft ist." (Nathusius.)</p><lb/> <p xml:id="ID_1571"> Die Southdowns waren zu Hamburg aus der Zucht des Herrn G. Zöppritz,<lb/> Ganterhof, Württemberg, in einer Vorzüglichkeit vertreten, daß sie den Preis<lb/> errangen, allein als Ncinzucht wird sie für Deutschland gewiß nicht (oder noch<lb/> nicht) passen, indem sie, die viel Risico birgt, von deutschen Fleischern nicht<lb/> gebührend belohnt wird. Weit eher dringen Kreuzungen durch, wie sich denn<lb/> Merino-Southdowns eines gewissen Rufes erfreuen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1572" next="#ID_1573"> Die Racen anderer kurzwolligen englischen Schafe z. B. Gioucestershire<lb/> und Oxforddown, auch Hampshiredown werden, auf dem Kontinent heute noch<lb/> nicht sehr bekannt, besonders geeignet sein, Kreuzungen mit den grobwolligen<lb/> Landracen — z. B. Franken — vorzunehmen. Das Leicester-Schaf hat sich in<lb/> den Herzogthümern Schleswig und Holstein eingebürgert. Aus anderen Gegen¬<lb/> den des Continents waren keine Thiere dieser Race gekommen, welche bekannt¬<lb/> lich anspruchsvoll sowohl in Bezug aus Futter als auf Klima ist, aber Stücke<lb/> von kolossaler Größe stellt und enormen Wollreichthum vorführt. Merkwürdige<lb/> Gestalten hat die moderne Thierzucht in dieser Race hervorgebracht: breite<lb/> Rücken, wie ein Tisch gestaltet und fast rechtwinklig zu den Schenkeln abfallend.<lb/> Nicht weniger ist der Körperbau der Cotswold bewundert und mehr noch sind<lb/> die Züchter belobt worden. Diese haben bessere Wolle als die Leicester, und<lb/> erlangen sie geringeres Körpergewicht, so sind sie dafür bescheidener in Ansor«</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0472]
holen. Das Vollkommenste aber hat innerhalb dieser Classe die berühmte Zucht
des Herrn Steiger zu Leutewitz erreicht, eine Heerde, die, einst für Classe I.
angelegt, seit der Wandelung der Schafzucht ins neue Lager einigermaßen über¬
zog und nun das bei Vereinigung mehrer Ziele höchste Mögliche leistet.
Gegen diese Vereinigungszucht äußert sich Mentzel (Handbuch der rationellen
Schafzucht). Er findet z. B. die Wolle der Rambouillet-Thiere „mittelmäßig"
und meint „ihre Menge entstehe aus der reichen Ernährung, die auch bei
anderen Stämmen gleiche Resultate hervorzubringen vermöge." Die Fleisch-
production dieser Schafe sei am wenigsten anzuerkennen, „denn der Körper ist
knochiger und hochbeiniger, als bei anderen Merinos, die procentische Fleisch¬
masse keineswegs günstig." —
Röscher (Nationalökonomie des Ackerbaus) sagt: „Kann es übrigens etwas
Verkehrteres geben, als eine Merinoschäferei zu Rambouillet, also dicht bei der
Hauptstadt?" Dagegen nimmt die Zuchtrichtung auf Fleischschafe immer größere
Dimensionen an. Das Schaf verwerthet durch Fleisch das Futter nicht niedriger
als ein anderes Thier, oft aber höher, jedoch nur dann, weren es, kaum ein
Jahr alt, schon einige Pfunde Wolle gibt und für den Fleischer fertig ist. Die
englischen Fleischracen sind sämmtlich Culturracen, sie stammen alle — wie
verschieden sie nach und nach auch wurden —.^„von der kleinen Dishley-Heerde
ab, deren Ursprung in Bezug auf die natürlichen Racen, aus denen sie gebildet
wurde, zweifelhaft ist." (Nathusius.)
Die Southdowns waren zu Hamburg aus der Zucht des Herrn G. Zöppritz,
Ganterhof, Württemberg, in einer Vorzüglichkeit vertreten, daß sie den Preis
errangen, allein als Ncinzucht wird sie für Deutschland gewiß nicht (oder noch
nicht) passen, indem sie, die viel Risico birgt, von deutschen Fleischern nicht
gebührend belohnt wird. Weit eher dringen Kreuzungen durch, wie sich denn
Merino-Southdowns eines gewissen Rufes erfreuen.
Die Racen anderer kurzwolligen englischen Schafe z. B. Gioucestershire
und Oxforddown, auch Hampshiredown werden, auf dem Kontinent heute noch
nicht sehr bekannt, besonders geeignet sein, Kreuzungen mit den grobwolligen
Landracen — z. B. Franken — vorzunehmen. Das Leicester-Schaf hat sich in
den Herzogthümern Schleswig und Holstein eingebürgert. Aus anderen Gegen¬
den des Continents waren keine Thiere dieser Race gekommen, welche bekannt¬
lich anspruchsvoll sowohl in Bezug aus Futter als auf Klima ist, aber Stücke
von kolossaler Größe stellt und enormen Wollreichthum vorführt. Merkwürdige
Gestalten hat die moderne Thierzucht in dieser Race hervorgebracht: breite
Rücken, wie ein Tisch gestaltet und fast rechtwinklig zu den Schenkeln abfallend.
Nicht weniger ist der Körperbau der Cotswold bewundert und mehr noch sind
die Züchter belobt worden. Diese haben bessere Wolle als die Leicester, und
erlangen sie geringeres Körpergewicht, so sind sie dafür bescheidener in Ansor«
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