Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, II. Semester. IV. Band.datcnehre. Und aus welchem Grunde? Und um welchen Preis? -- Wir wissen Die Sache der Herzogthümer aber bat zwei Verbündete, welche jetzt ihre Der Sieg ist fern. Diese deutsche Ehrensache wird noch viele Phasen datcnehre. Und aus welchem Grunde? Und um welchen Preis? — Wir wissen Die Sache der Herzogthümer aber bat zwei Verbündete, welche jetzt ihre Der Sieg ist fern. Diese deutsche Ehrensache wird noch viele Phasen <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0454" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/116382"/> <p xml:id="ID_1500" prev="#ID_1499"> datcnehre. Und aus welchem Grunde? Und um welchen Preis? — Wir wissen<lb/> es nicht.</p><lb/> <p xml:id="ID_1501"> Die Sache der Herzogthümer aber bat zwei Verbündete, welche jetzt ihre<lb/> Kraft zu bewähren haben. Das eine ist der entschiedene Wille des deutschen<lb/> Volkes, das andere der entschiedene Wille des deutschen Fürsten, welcher seinen<lb/> Namen mit der Sache der Herzogtümer durch ein feierliches Gelöbniß verbun¬<lb/> den hat. Beide haben jetzt die Aufgabe, ihre Tüchtigkeit zu bewähren. Denn<lb/> wie viel auch Intriguen, böser Wille und Lauheit zu hindern und zu stören<lb/> vermögen, die Sache steht einfach so: wenn die Deutschen ihre Pflicht thun,<lb/> und wenn der Herzog von Schleswig-Holstein seine Pflicht thut, das heißt,<lb/> wenn er sich ganz, voll, mit festem Entschluß bis aufs Aeußerste für seine<lb/> Sache wagt, so wird die engherzige Klugheit der Gegner, kleinliche Aengstlich-<lb/> keit und schwächliche Bosheit völlig zu Schanden werden. Muth und dauer¬<lb/> hafter Entschluß sind hier, wenn jemals, Bürgen des Sieges.</p><lb/> <p xml:id="ID_1502"> Der Sieg ist fern. Diese deutsche Ehrensache wird noch viele Phasen<lb/> durchmachen, mehr als einmal mögen Kleinmüthige verzweifeln, Hoffnungs¬<lb/> volle triumphiren, sie wird nicht entschieden werden durch diese Execution oder<lb/> ihre Rücknahme, nicht durch einen vielleicht nahen Vertrag der Großmächte,<lb/> nicbt durch die dänenfreundliche Politik der östreichischen und preußischen Mi¬<lb/> nister, welche jetzt auf die deutsche Geduld zu viel vertrauen. Dies ist eine<lb/> schwere und verhängnisvolle Sache, welche viele Kampfplätze haben wird,<lb/> nicht nur an der Eider und Königsau, auch in den Städten und Königs-<lb/> schlösscrn des deutschen Landes. Und wer als ein kaltblütiger und gemäßigter<lb/> Mann den Streit und seine Wirkungen auf die Nation beobachtet, der darf<lb/> allerdings der Ansicht sein, daß diese Angelegenheit zuletzt für uns entschieden<lb/> wird. Wenn nicht durch das Ehrgefühl und Rechtsgefühl der deutschen sou-<lb/> veraine, dann langsam später, nach harten Stößen, nach Schmach und<lb/> Schande, durch eine andere Gewalt, deren Ehrgefühl und Rechtsgefühl mit<lb/> Füßen zu treten keine gefahrlose Arbeit ist.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0454]
datcnehre. Und aus welchem Grunde? Und um welchen Preis? — Wir wissen
es nicht.
Die Sache der Herzogthümer aber bat zwei Verbündete, welche jetzt ihre
Kraft zu bewähren haben. Das eine ist der entschiedene Wille des deutschen
Volkes, das andere der entschiedene Wille des deutschen Fürsten, welcher seinen
Namen mit der Sache der Herzogtümer durch ein feierliches Gelöbniß verbun¬
den hat. Beide haben jetzt die Aufgabe, ihre Tüchtigkeit zu bewähren. Denn
wie viel auch Intriguen, böser Wille und Lauheit zu hindern und zu stören
vermögen, die Sache steht einfach so: wenn die Deutschen ihre Pflicht thun,
und wenn der Herzog von Schleswig-Holstein seine Pflicht thut, das heißt,
wenn er sich ganz, voll, mit festem Entschluß bis aufs Aeußerste für seine
Sache wagt, so wird die engherzige Klugheit der Gegner, kleinliche Aengstlich-
keit und schwächliche Bosheit völlig zu Schanden werden. Muth und dauer¬
hafter Entschluß sind hier, wenn jemals, Bürgen des Sieges.
Der Sieg ist fern. Diese deutsche Ehrensache wird noch viele Phasen
durchmachen, mehr als einmal mögen Kleinmüthige verzweifeln, Hoffnungs¬
volle triumphiren, sie wird nicht entschieden werden durch diese Execution oder
ihre Rücknahme, nicht durch einen vielleicht nahen Vertrag der Großmächte,
nicbt durch die dänenfreundliche Politik der östreichischen und preußischen Mi¬
nister, welche jetzt auf die deutsche Geduld zu viel vertrauen. Dies ist eine
schwere und verhängnisvolle Sache, welche viele Kampfplätze haben wird,
nicht nur an der Eider und Königsau, auch in den Städten und Königs-
schlösscrn des deutschen Landes. Und wer als ein kaltblütiger und gemäßigter
Mann den Streit und seine Wirkungen auf die Nation beobachtet, der darf
allerdings der Ansicht sein, daß diese Angelegenheit zuletzt für uns entschieden
wird. Wenn nicht durch das Ehrgefühl und Rechtsgefühl der deutschen sou-
veraine, dann langsam später, nach harten Stößen, nach Schmach und
Schande, durch eine andere Gewalt, deren Ehrgefühl und Rechtsgefühl mit
Füßen zu treten keine gefahrlose Arbeit ist.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |