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Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, II. Semester. III. Band.

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meinenden Absichten des Herrn v. Bismarck oder gar des Herrn v. Roon an¬
erkennt, der bereits mit unveränderter Meinung in dem dritten Cabinete sitzt:
dann bleibt der liberalen Presse nur der eine Weg des Schweigens offen. Fern
sei es von uns, zu behaupten, die Redaction der Pr. Jahrbücher glaube im
Herzen nicht an jene Wohlmeinung des Ministeriums, die sie mit dem Munde
anerkennt. Wir wissen, daß wir zu thun haben mit Männern von Ehre, mit
Männern, die dann am wenigsten eine Unwahrheit zusagen im Stande sind, wenn sie
ihren Aufsatz mit dem Spruche schließen: gedient ist niemals Keinem mit der Lüge.
Doch um so bestimmter müssen wir den Jahrbüchern vorwerfen, daß sie unbewußt
in einen schweren politischen Fehler verfallen sind, den die übrige liberale
Presse nimmermehr nachahmen darf. Das ist der köstlichste Gewinn der herben
Erfahrungen des letzten Jahrzehnts, daß aus den alten Parteien des Centrums
und der Demokratie die rührigsten Elemente zu einer neuen Partei zusammen¬
getreten sind. Wohl ist es eine junge Partei, noch sehr unfertig und der
Fortbildung bedürftig, aber es ist ein guter, ein nothwendiger Bund, nicht
durch den Zufall zusammengewebt und so leicht nicht wieder zu lösen. Das
Tüchtige und Erprobte ist von den Parteien des frankfurter Parlaments auf
diese neue nationale als ein Erbtheil herübergekommen, von dem Centrum der
Grundsatz, daß der Neubau des deutschen Staats an Preußen sich anschließen
muß, von der Linken die Beweglichkeit und Opferwilligkeit und das heilsame
wache Mißtrauen gegen die noch unerstorbenen Mächte des Absolutismus. Und
wie die Demokratie unter allen Parteien der Gegenwart wohl das Meiste ge¬
lernt und manche banausische Gewohnheit ihrer alten Tage männlich abgeschüt¬
telt hat, so sind auch jene Männer des alten Centrums, welche heute zu der
nationalen Partei zählen, inzwischen frei geworden von manchen Schwächen
ihrer Vergangenheit, vornehmlich von jener Vertrauensseligkeit, die den Thaten
des Absolutismus als "rettenden Thaten" zujubelte. Widerwillig hat ein klei¬
ner Theil der Altliberalen in Preußen diesem Wandel der Dinge zugeschaut.
Noch war in ihnen allzuviel lebendig von dem Demokratenbaß einer überwun¬
denen Epoche. Von einem Minister der neuen Aera kennen wir das bezeich¬
nende Wort, die Regierung des Herrn v. Roggenbach werde zu einer neuen
Revolution in Baden führen! Den jüngeren Genossen stand es eine Zeit lang
wohl an, zu dieser Zurückhaltung der Aelteren zu schweigen, wie schwer mußte
es doch diesen fallen, alten ^tieferngewurzcltcn Antipathien zu entsagen. Aber
auch die hochachtungsvolle Rücksicht hat ihre Grenze, und wir meinen, diese
Grenze ist jetzt erreicht. Auch dem Ministerium Bismarck Vertrauen entgegen¬
zubringen in seine guten Absichten: -- das ist mehr, weit mehr als ein libe¬
rales Blatt sich erlauben darf. Um solchen Preis ist die "Freiheit der Rede"
für die preußische Presse zu theuer erkauft.

Doch mit Alledem ist die Frage noch nicht beantwortet, ob es nicht mög¬
lich sei, in der preußischen Presse das herrschende System zu bekämpfen, ohne
die Fiction von den guten Absichten des Herrn v. Bismarck auszusprechen.
Die Verordnung vom' 1. Juni bildet zwar nicht-, wie die Preußischen Jahr¬
bücher unverzeihlicherweise sich ausdrücken, "bis auf Weiteres den gesetzlich be¬
stehenden Zustand", Wohl aber den thatsächlich bestehenden, durch die Macht
aufrecht erhaltenen Zustand. Die Presse muß allerdings von diesem Zustand
ausgehen. Ist sie nun wirtlich, wie die Jahrbücher ihr vorwerfen, "noch hin¬
ter die Grenzen des Erlaubten zurückgewichen?" Wenn nur die Redaction der
Jahrbücher, wenn nur irgend ein Sterblicher uns sagen könnte, wo die Gren¬
zen des Erlaubten für die preußische Presse gegenwärtig liegen! Erlaubt ist,
was nach der Meinung der Regierung des Bezirks das Staatswohl nicht ge¬
fährdet, und mit dem besten wie mit dem schlechtesten Willen wird es keinem


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meinenden Absichten des Herrn v. Bismarck oder gar des Herrn v. Roon an¬
erkennt, der bereits mit unveränderter Meinung in dem dritten Cabinete sitzt:
dann bleibt der liberalen Presse nur der eine Weg des Schweigens offen. Fern
sei es von uns, zu behaupten, die Redaction der Pr. Jahrbücher glaube im
Herzen nicht an jene Wohlmeinung des Ministeriums, die sie mit dem Munde
anerkennt. Wir wissen, daß wir zu thun haben mit Männern von Ehre, mit
Männern, die dann am wenigsten eine Unwahrheit zusagen im Stande sind, wenn sie
ihren Aufsatz mit dem Spruche schließen: gedient ist niemals Keinem mit der Lüge.
Doch um so bestimmter müssen wir den Jahrbüchern vorwerfen, daß sie unbewußt
in einen schweren politischen Fehler verfallen sind, den die übrige liberale
Presse nimmermehr nachahmen darf. Das ist der köstlichste Gewinn der herben
Erfahrungen des letzten Jahrzehnts, daß aus den alten Parteien des Centrums
und der Demokratie die rührigsten Elemente zu einer neuen Partei zusammen¬
getreten sind. Wohl ist es eine junge Partei, noch sehr unfertig und der
Fortbildung bedürftig, aber es ist ein guter, ein nothwendiger Bund, nicht
durch den Zufall zusammengewebt und so leicht nicht wieder zu lösen. Das
Tüchtige und Erprobte ist von den Parteien des frankfurter Parlaments auf
diese neue nationale als ein Erbtheil herübergekommen, von dem Centrum der
Grundsatz, daß der Neubau des deutschen Staats an Preußen sich anschließen
muß, von der Linken die Beweglichkeit und Opferwilligkeit und das heilsame
wache Mißtrauen gegen die noch unerstorbenen Mächte des Absolutismus. Und
wie die Demokratie unter allen Parteien der Gegenwart wohl das Meiste ge¬
lernt und manche banausische Gewohnheit ihrer alten Tage männlich abgeschüt¬
telt hat, so sind auch jene Männer des alten Centrums, welche heute zu der
nationalen Partei zählen, inzwischen frei geworden von manchen Schwächen
ihrer Vergangenheit, vornehmlich von jener Vertrauensseligkeit, die den Thaten
des Absolutismus als „rettenden Thaten" zujubelte. Widerwillig hat ein klei¬
ner Theil der Altliberalen in Preußen diesem Wandel der Dinge zugeschaut.
Noch war in ihnen allzuviel lebendig von dem Demokratenbaß einer überwun¬
denen Epoche. Von einem Minister der neuen Aera kennen wir das bezeich¬
nende Wort, die Regierung des Herrn v. Roggenbach werde zu einer neuen
Revolution in Baden führen! Den jüngeren Genossen stand es eine Zeit lang
wohl an, zu dieser Zurückhaltung der Aelteren zu schweigen, wie schwer mußte
es doch diesen fallen, alten ^tieferngewurzcltcn Antipathien zu entsagen. Aber
auch die hochachtungsvolle Rücksicht hat ihre Grenze, und wir meinen, diese
Grenze ist jetzt erreicht. Auch dem Ministerium Bismarck Vertrauen entgegen¬
zubringen in seine guten Absichten: — das ist mehr, weit mehr als ein libe¬
rales Blatt sich erlauben darf. Um solchen Preis ist die „Freiheit der Rede"
für die preußische Presse zu theuer erkauft.

Doch mit Alledem ist die Frage noch nicht beantwortet, ob es nicht mög¬
lich sei, in der preußischen Presse das herrschende System zu bekämpfen, ohne
die Fiction von den guten Absichten des Herrn v. Bismarck auszusprechen.
Die Verordnung vom' 1. Juni bildet zwar nicht-, wie die Preußischen Jahr¬
bücher unverzeihlicherweise sich ausdrücken, „bis auf Weiteres den gesetzlich be¬
stehenden Zustand", Wohl aber den thatsächlich bestehenden, durch die Macht
aufrecht erhaltenen Zustand. Die Presse muß allerdings von diesem Zustand
ausgehen. Ist sie nun wirtlich, wie die Jahrbücher ihr vorwerfen, „noch hin¬
ter die Grenzen des Erlaubten zurückgewichen?" Wenn nur die Redaction der
Jahrbücher, wenn nur irgend ein Sterblicher uns sagen könnte, wo die Gren¬
zen des Erlaubten für die preußische Presse gegenwärtig liegen! Erlaubt ist,
was nach der Meinung der Regierung des Bezirks das Staatswohl nicht ge¬
fährdet, und mit dem besten wie mit dem schlechtesten Willen wird es keinem


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[0123] meinenden Absichten des Herrn v. Bismarck oder gar des Herrn v. Roon an¬ erkennt, der bereits mit unveränderter Meinung in dem dritten Cabinete sitzt: dann bleibt der liberalen Presse nur der eine Weg des Schweigens offen. Fern sei es von uns, zu behaupten, die Redaction der Pr. Jahrbücher glaube im Herzen nicht an jene Wohlmeinung des Ministeriums, die sie mit dem Munde anerkennt. Wir wissen, daß wir zu thun haben mit Männern von Ehre, mit Männern, die dann am wenigsten eine Unwahrheit zusagen im Stande sind, wenn sie ihren Aufsatz mit dem Spruche schließen: gedient ist niemals Keinem mit der Lüge. Doch um so bestimmter müssen wir den Jahrbüchern vorwerfen, daß sie unbewußt in einen schweren politischen Fehler verfallen sind, den die übrige liberale Presse nimmermehr nachahmen darf. Das ist der köstlichste Gewinn der herben Erfahrungen des letzten Jahrzehnts, daß aus den alten Parteien des Centrums und der Demokratie die rührigsten Elemente zu einer neuen Partei zusammen¬ getreten sind. Wohl ist es eine junge Partei, noch sehr unfertig und der Fortbildung bedürftig, aber es ist ein guter, ein nothwendiger Bund, nicht durch den Zufall zusammengewebt und so leicht nicht wieder zu lösen. Das Tüchtige und Erprobte ist von den Parteien des frankfurter Parlaments auf diese neue nationale als ein Erbtheil herübergekommen, von dem Centrum der Grundsatz, daß der Neubau des deutschen Staats an Preußen sich anschließen muß, von der Linken die Beweglichkeit und Opferwilligkeit und das heilsame wache Mißtrauen gegen die noch unerstorbenen Mächte des Absolutismus. Und wie die Demokratie unter allen Parteien der Gegenwart wohl das Meiste ge¬ lernt und manche banausische Gewohnheit ihrer alten Tage männlich abgeschüt¬ telt hat, so sind auch jene Männer des alten Centrums, welche heute zu der nationalen Partei zählen, inzwischen frei geworden von manchen Schwächen ihrer Vergangenheit, vornehmlich von jener Vertrauensseligkeit, die den Thaten des Absolutismus als „rettenden Thaten" zujubelte. Widerwillig hat ein klei¬ ner Theil der Altliberalen in Preußen diesem Wandel der Dinge zugeschaut. Noch war in ihnen allzuviel lebendig von dem Demokratenbaß einer überwun¬ denen Epoche. Von einem Minister der neuen Aera kennen wir das bezeich¬ nende Wort, die Regierung des Herrn v. Roggenbach werde zu einer neuen Revolution in Baden führen! Den jüngeren Genossen stand es eine Zeit lang wohl an, zu dieser Zurückhaltung der Aelteren zu schweigen, wie schwer mußte es doch diesen fallen, alten ^tieferngewurzcltcn Antipathien zu entsagen. Aber auch die hochachtungsvolle Rücksicht hat ihre Grenze, und wir meinen, diese Grenze ist jetzt erreicht. Auch dem Ministerium Bismarck Vertrauen entgegen¬ zubringen in seine guten Absichten: — das ist mehr, weit mehr als ein libe¬ rales Blatt sich erlauben darf. Um solchen Preis ist die „Freiheit der Rede" für die preußische Presse zu theuer erkauft. Doch mit Alledem ist die Frage noch nicht beantwortet, ob es nicht mög¬ lich sei, in der preußischen Presse das herrschende System zu bekämpfen, ohne die Fiction von den guten Absichten des Herrn v. Bismarck auszusprechen. Die Verordnung vom' 1. Juni bildet zwar nicht-, wie die Preußischen Jahr¬ bücher unverzeihlicherweise sich ausdrücken, „bis auf Weiteres den gesetzlich be¬ stehenden Zustand", Wohl aber den thatsächlich bestehenden, durch die Macht aufrecht erhaltenen Zustand. Die Presse muß allerdings von diesem Zustand ausgehen. Ist sie nun wirtlich, wie die Jahrbücher ihr vorwerfen, „noch hin¬ ter die Grenzen des Erlaubten zurückgewichen?" Wenn nur die Redaction der Jahrbücher, wenn nur irgend ein Sterblicher uns sagen könnte, wo die Gren¬ zen des Erlaubten für die preußische Presse gegenwärtig liegen! Erlaubt ist, was nach der Meinung der Regierung des Bezirks das Staatswohl nicht ge¬ fährdet, und mit dem besten wie mit dem schlechtesten Willen wird es keinem 1ö*

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341797_115393/123>, abgerufen am 01.09.2024.