Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, II. Semester. IV. Band.men 27.no Pfd.; an dem, was so allein die Stadtschuld verschlang, fehlten nur Die Zahlenverhältnisse werden uns noch anschaulicher, wenn wir die Nach dem durch reiche Ernte gesegneten Jahre 1372 galt im Jahre 1373: Daraus ergibt sich im wohlfeilen Jahre 1373 für 1 bayr. Scheffel Korn(i00 Der Wein wurde zum größten Theil aus den rebenreichen Gegenden Frankens, Es wird schließlich auch noch von Interesse sein, zu vernehmen, welche ") Ueber Preise und Arbeitslöhne finden sich auch wichtige Aufschlüsse in der 64, Publi-
cation des Stuttgarter liter, Vereins: Endres Tuchers Bnumeisterbuch der Stadt Nürnberg et4ö4--1475) mit einer Einleitung und sachlichen Anmerkungen von or. Fr. v, Weech heraus¬ gegeben durch or. M, Lerer, Stuttgart, 1862. men 27.no Pfd.; an dem, was so allein die Stadtschuld verschlang, fehlten nur Die Zahlenverhältnisse werden uns noch anschaulicher, wenn wir die Nach dem durch reiche Ernte gesegneten Jahre 1372 galt im Jahre 1373: Daraus ergibt sich im wohlfeilen Jahre 1373 für 1 bayr. Scheffel Korn(i00 Der Wein wurde zum größten Theil aus den rebenreichen Gegenden Frankens, Es wird schließlich auch noch von Interesse sein, zu vernehmen, welche ") Ueber Preise und Arbeitslöhne finden sich auch wichtige Aufschlüsse in der 64, Publi-
cation des Stuttgarter liter, Vereins: Endres Tuchers Bnumeisterbuch der Stadt Nürnberg et4ö4—1475) mit einer Einleitung und sachlichen Anmerkungen von or. Fr. v, Weech heraus¬ gegeben durch or. M, Lerer, Stuttgart, 1862. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0508" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/115360"/> <p xml:id="ID_1645" prev="#ID_1644"> men 27.no Pfd.; an dem, was so allein die Stadtschuld verschlang, fehlten nur<lb/> noch 3000 Pfd. bis zur Hälfte der Gesammtausgabe von 60.660 Pfd. und nur<lb/> noch 8000 Pfd. an der Gesammteinnahme-des Jahres — wenn man von dieser<lb/> zu 96,225 Pfd. den Kassarest des Vorjahres mit 42.273 Pfd. und die neu auf¬<lb/> genommene Schuld des laufenden Jahres mit 19,283 Pfd. abrechnet." —</p><lb/> <p xml:id="ID_1646"> Die Zahlenverhältnisse werden uns noch anschaulicher, wenn wir die<lb/> Preise der wichtigsten Lebensmittel damit in Parallele setzen, über die wir<lb/> durch den vorliegenden Band nicht minder interessante Aufschlüsse erhalten.</p><lb/> <p xml:id="ID_1647"> Nach dem durch reiche Ernte gesegneten Jahre 1372 galt im Jahre 1373:<lb/> 1 Simmer Korn 2V- Pfd. Heller — 5 Fi. 27^ Kr., i Simmer Hafer eben¬<lb/> soviel; dagegen 1375 im Februar: Korn 8 Pfd. 22 Fi. 8Kr.. Hafer 5 Pfd.<lb/> ^ 12 Fi. 35 Kr. und im April Korn 10 Pfd.25 Fi. 10 Kr.. Hafer 5 Pfd.<lb/> 5>ß. — 13 Fi. 13 Kr.; in dem Theuerungsjahre 1437 stieg Korn bis auf<lb/> 33 und 35 Fi.</p><lb/> <p xml:id="ID_1648"> Daraus ergibt sich im wohlfeilen Jahre 1373 für 1 bayr. Scheffel Korn(i00<lb/> Unruh. Kornsimmer ^ 143,^ bayr. Scheffel) der Preis von 2 Fi. 42 Kr,, für<lb/> 1 bayr. Scheffel Hafer (100 Unruh. Hafersimmer — 264.« bayr. Scheffel)<lb/> 1 Fi. 28 Kr., dagegen in dem Theuerungsjahre 1437 : Korn 16 Fi. 21 Kr..<lb/> Preise übrigens, welche in Vergleichung mit dem Theuerungsjahre 1817 und<lb/> den wohlfeilen Jahren 1824 und i»2E für Nürnberg nicht die halbe Höhe<lb/> der modernen erreichten.</p><lb/> <p xml:id="ID_1649"> Der Wein wurde zum größten Theil aus den rebenreichen Gegenden Frankens,<lb/> kostbarere Sorten wohl auch aus Welschland bezogen. Von jenem kostete 1373<lb/> der Eimer zu 64 Maß 24 Pfd. (12 Pfd. ^37 Fi. 12 Kr. bis 18 Fi.<lb/> 36 Kr.,) daher ein Maß guten Weines 35 bis i?»/^ Kr. Es wird aber aus¬<lb/> drücklich hinzugefügt, daß damals ein reicher Herbst war. 1375 dagegen im<lb/> Februar galt der Wein 70 bis 35 Pfd. -^125 Fi. bis 62^ Fi., daher ein Maß<lb/> zwischen 2 Fi. und 1 Fi. Von dem welschen Weine berechnet sich ein Maß<lb/> zu beinahe 30 Kr. Durchweg billigere Preise, als die heutigen. — Die Ar¬<lb/> beitslöhne, dem Anscheine nach von den heutigen wenig verschieden, galten in<lb/> der That mehr, weil das Brodkorn nur halb so theuer war." Hier ergeben<lb/> sich im Durchschnitt 26 Kr. als Lohn einer Tagesarbeit*). —</p><lb/> <p xml:id="ID_1650" next="#ID_1651"> Es wird schließlich auch noch von Interesse sein, zu vernehmen, welche<lb/> Maßregeln der Rath in dem öfter erwähnten Theuerungsjahre 1437 ergriff,<lb/> um der Noth seiner Untergebenen zu steuern. Da die Ausfuhr in den nächst¬<lb/> gelegenen Gegenden verboten worden und auch der Versuch, in entfernteren</p><lb/> <note xml:id="FID_51" place="foot"> ") Ueber Preise und Arbeitslöhne finden sich auch wichtige Aufschlüsse in der 64, Publi-<lb/> cation des Stuttgarter liter, Vereins: Endres Tuchers Bnumeisterbuch der Stadt Nürnberg<lb/> et4ö4—1475) mit einer Einleitung und sachlichen Anmerkungen von or. Fr. v, Weech heraus¬<lb/> gegeben durch or. M, Lerer, Stuttgart, 1862.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0508]
men 27.no Pfd.; an dem, was so allein die Stadtschuld verschlang, fehlten nur
noch 3000 Pfd. bis zur Hälfte der Gesammtausgabe von 60.660 Pfd. und nur
noch 8000 Pfd. an der Gesammteinnahme-des Jahres — wenn man von dieser
zu 96,225 Pfd. den Kassarest des Vorjahres mit 42.273 Pfd. und die neu auf¬
genommene Schuld des laufenden Jahres mit 19,283 Pfd. abrechnet." —
Die Zahlenverhältnisse werden uns noch anschaulicher, wenn wir die
Preise der wichtigsten Lebensmittel damit in Parallele setzen, über die wir
durch den vorliegenden Band nicht minder interessante Aufschlüsse erhalten.
Nach dem durch reiche Ernte gesegneten Jahre 1372 galt im Jahre 1373:
1 Simmer Korn 2V- Pfd. Heller — 5 Fi. 27^ Kr., i Simmer Hafer eben¬
soviel; dagegen 1375 im Februar: Korn 8 Pfd. 22 Fi. 8Kr.. Hafer 5 Pfd.
^ 12 Fi. 35 Kr. und im April Korn 10 Pfd.25 Fi. 10 Kr.. Hafer 5 Pfd.
5>ß. — 13 Fi. 13 Kr.; in dem Theuerungsjahre 1437 stieg Korn bis auf
33 und 35 Fi.
Daraus ergibt sich im wohlfeilen Jahre 1373 für 1 bayr. Scheffel Korn(i00
Unruh. Kornsimmer ^ 143,^ bayr. Scheffel) der Preis von 2 Fi. 42 Kr,, für
1 bayr. Scheffel Hafer (100 Unruh. Hafersimmer — 264.« bayr. Scheffel)
1 Fi. 28 Kr., dagegen in dem Theuerungsjahre 1437 : Korn 16 Fi. 21 Kr..
Preise übrigens, welche in Vergleichung mit dem Theuerungsjahre 1817 und
den wohlfeilen Jahren 1824 und i»2E für Nürnberg nicht die halbe Höhe
der modernen erreichten.
Der Wein wurde zum größten Theil aus den rebenreichen Gegenden Frankens,
kostbarere Sorten wohl auch aus Welschland bezogen. Von jenem kostete 1373
der Eimer zu 64 Maß 24 Pfd. (12 Pfd. ^37 Fi. 12 Kr. bis 18 Fi.
36 Kr.,) daher ein Maß guten Weines 35 bis i?»/^ Kr. Es wird aber aus¬
drücklich hinzugefügt, daß damals ein reicher Herbst war. 1375 dagegen im
Februar galt der Wein 70 bis 35 Pfd. -^125 Fi. bis 62^ Fi., daher ein Maß
zwischen 2 Fi. und 1 Fi. Von dem welschen Weine berechnet sich ein Maß
zu beinahe 30 Kr. Durchweg billigere Preise, als die heutigen. — Die Ar¬
beitslöhne, dem Anscheine nach von den heutigen wenig verschieden, galten in
der That mehr, weil das Brodkorn nur halb so theuer war." Hier ergeben
sich im Durchschnitt 26 Kr. als Lohn einer Tagesarbeit*). —
Es wird schließlich auch noch von Interesse sein, zu vernehmen, welche
Maßregeln der Rath in dem öfter erwähnten Theuerungsjahre 1437 ergriff,
um der Noth seiner Untergebenen zu steuern. Da die Ausfuhr in den nächst¬
gelegenen Gegenden verboten worden und auch der Versuch, in entfernteren
") Ueber Preise und Arbeitslöhne finden sich auch wichtige Aufschlüsse in der 64, Publi-
cation des Stuttgarter liter, Vereins: Endres Tuchers Bnumeisterbuch der Stadt Nürnberg
et4ö4—1475) mit einer Einleitung und sachlichen Anmerkungen von or. Fr. v, Weech heraus¬
gegeben durch or. M, Lerer, Stuttgart, 1862.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |