Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, II. Semester. IV. Band.würdigten. Wenn man sich einer Freundschaft durch Nachlässigkeit verlustig "50^!""- ez^' r"" ö oxX^os Ao;:^ So sind gewiß die meinigen von dieser Art; so darf ich ihre Vergebung hoffen; Herr Prof. Strande, der Ihnen diese Zeilen einzuhändigen das Vergnügen Er hat von mir den Auftrag, mir den Theil von dem ^ourng-l etravZer Sie sind verheyrathet, liebster Freund. Ich erinnere mich nicht sie ge¬ Ich bin Ihr ergebenster p. Breslau den 6. März 1764. 2. Mein lieber alter Freund, Das konnte ich ja wohl denken, daß Sie auch unaufgefordert diese Ge¬ würdigten. Wenn man sich einer Freundschaft durch Nachlässigkeit verlustig «50^!«»- ez^' r«» ö oxX^os Ao;:^ So sind gewiß die meinigen von dieser Art; so darf ich ihre Vergebung hoffen; Herr Prof. Strande, der Ihnen diese Zeilen einzuhändigen das Vergnügen Er hat von mir den Auftrag, mir den Theil von dem ^ourng-l etravZer Sie sind verheyrathet, liebster Freund. Ich erinnere mich nicht sie ge¬ Ich bin Ihr ergebenster p. Breslau den 6. März 1764. 2. Mein lieber alter Freund, Das konnte ich ja wohl denken, daß Sie auch unaufgefordert diese Ge¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0244" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/115096"/> <p xml:id="ID_762" prev="#ID_761"> würdigten. Wenn man sich einer Freundschaft durch Nachlässigkeit verlustig<lb/> machen kann: so darf ich mich nicht wundern, wenn ich mich auch der ihrigen<lb/> verlustig gemacht habe. Wenn es aber Nachlässigkeiten giebt, an welchen das<lb/> Herz keinen Theil hat, oder welche gar von einem allzuempfindlichen Herzen<lb/> herrühren^ denn</p><lb/> <p xml:id="ID_763" next="#ID_764"> «50^!«»- ez^' r«» ö oxX^os Ao;:^</p><lb/> <p xml:id="ID_764" prev="#ID_763"> So sind gewiß die meinigen von dieser Art; so darf ich ihre Vergebung hoffen;<lb/> so darf ich nicht fürchten, durch Verjährung des Rechts aus ihre Freundschaft<lb/> verlustig werden zu können.</p><lb/> <p xml:id="ID_765"> Herr Prof. Strande, der Ihnen diese Zeilen einzuhändigen das Vergnügen<lb/> hat, ist einer von unsern alten Belustigern. Ihm ist es in Leipzig so wohl<lb/> gegangen, daß er sich auch nach so vielen Jahren der Sehnsucht, es wieder<lb/> einmal zu besuchen, nicht entschlagen kann. Er wird seine ^unleserlich, wohl:<lb/> Schlegels), seine Kastners nicht mehr finden; aber seine Gottscheds wird<lb/> er noch finden. Liebster Freund, nehmen Sie sich also seiner an, wenn er die<lb/> gute Idee von Leipzig wieder zurückbringen soll, die er mit hinnimmt.<lb/> Machen Sie ihm seinen kurzen Aufenthalt alda so angenehm, als es ohne ihre<lb/> Unbequemlichkeit geschehen kann, und glauben Sie mir auf mein Wort, daß<lb/> Sie sich keinen ehrlicherem Mann verbinden können, als ihn.</p><lb/> <p xml:id="ID_766"> Er hat von mir den Auftrag, mir den Theil von dem ^ourng-l etravZer<lb/> zu kauffen. in welchem, nach den Briefen über die neueste Litteratur, einige<lb/> von meinen Geburthen recensirt sind. Haben Sie die Gütigkeit, ihm solche<lb/> nachzuweisen. Denn das kann ich Ihnen freylich nicht zumuthen, daß Sie ihr<lb/> Exemplar so weit aus den Händen laßen sollen.</p><lb/> <p xml:id="ID_767"> Sie sind verheyrathet, liebster Freund. Ich erinnere mich nicht sie ge¬<lb/> sehen zu haben, die ihre Liebe glücklich macht. Aber ich hoffe, sie wird ihrer<lb/> würdig seyn. Versichern Sie sie, wie sehr auch ich ihr für die Zufriedenheit<lb/> danke, welche der liebste meiner Freunde in der Vereinigung mit ihr findet.</p><lb/> <p xml:id="ID_768"> Ich bin</p><lb/> <p xml:id="ID_769"> Ihr</p><lb/> <p xml:id="ID_770"> ergebenster p.<lb/> Lessing.</p><lb/> <p xml:id="ID_771"> Breslau den 6. März 1764.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> 2.</head><lb/> <note type="salute"> Mein lieber alter Freund,</note><lb/> <p xml:id="ID_772" next="#ID_773"> Das konnte ich ja wohl denken, daß Sie auch unaufgefordert diese Ge¬<lb/> legenheit ergreiffen würden, mir einen Beweis Ihres fortdauernden Wohl¬<lb/> wollens zu geben. Sie werden die besprochnen Exemplare meines Rathaus<lb/> nun wohl schon erhalten haben, oder unmittelbar hierauf erhalten, wenn Sie<lb/> die Güte haben wollen, sie bey dem Buchhändler Voß aus Berlin abfedern<lb/> zu lassen. Das eingehende Geld starr auch Gold heißen) dafür bitte ich an</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0244]
würdigten. Wenn man sich einer Freundschaft durch Nachlässigkeit verlustig
machen kann: so darf ich mich nicht wundern, wenn ich mich auch der ihrigen
verlustig gemacht habe. Wenn es aber Nachlässigkeiten giebt, an welchen das
Herz keinen Theil hat, oder welche gar von einem allzuempfindlichen Herzen
herrühren^ denn
«50^!«»- ez^' r«» ö oxX^os Ao;:^
So sind gewiß die meinigen von dieser Art; so darf ich ihre Vergebung hoffen;
so darf ich nicht fürchten, durch Verjährung des Rechts aus ihre Freundschaft
verlustig werden zu können.
Herr Prof. Strande, der Ihnen diese Zeilen einzuhändigen das Vergnügen
hat, ist einer von unsern alten Belustigern. Ihm ist es in Leipzig so wohl
gegangen, daß er sich auch nach so vielen Jahren der Sehnsucht, es wieder
einmal zu besuchen, nicht entschlagen kann. Er wird seine ^unleserlich, wohl:
Schlegels), seine Kastners nicht mehr finden; aber seine Gottscheds wird
er noch finden. Liebster Freund, nehmen Sie sich also seiner an, wenn er die
gute Idee von Leipzig wieder zurückbringen soll, die er mit hinnimmt.
Machen Sie ihm seinen kurzen Aufenthalt alda so angenehm, als es ohne ihre
Unbequemlichkeit geschehen kann, und glauben Sie mir auf mein Wort, daß
Sie sich keinen ehrlicherem Mann verbinden können, als ihn.
Er hat von mir den Auftrag, mir den Theil von dem ^ourng-l etravZer
zu kauffen. in welchem, nach den Briefen über die neueste Litteratur, einige
von meinen Geburthen recensirt sind. Haben Sie die Gütigkeit, ihm solche
nachzuweisen. Denn das kann ich Ihnen freylich nicht zumuthen, daß Sie ihr
Exemplar so weit aus den Händen laßen sollen.
Sie sind verheyrathet, liebster Freund. Ich erinnere mich nicht sie ge¬
sehen zu haben, die ihre Liebe glücklich macht. Aber ich hoffe, sie wird ihrer
würdig seyn. Versichern Sie sie, wie sehr auch ich ihr für die Zufriedenheit
danke, welche der liebste meiner Freunde in der Vereinigung mit ihr findet.
Ich bin
Ihr
ergebenster p.
Lessing.
Breslau den 6. März 1764.
2.
Mein lieber alter Freund,
Das konnte ich ja wohl denken, daß Sie auch unaufgefordert diese Ge¬
legenheit ergreiffen würden, mir einen Beweis Ihres fortdauernden Wohl¬
wollens zu geben. Sie werden die besprochnen Exemplare meines Rathaus
nun wohl schon erhalten haben, oder unmittelbar hierauf erhalten, wenn Sie
die Güte haben wollen, sie bey dem Buchhändler Voß aus Berlin abfedern
zu lassen. Das eingehende Geld starr auch Gold heißen) dafür bitte ich an
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