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Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, II. Semester. III. Band.

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Unser Hermann ist Gottlob auch gesund, lernt bras, und grüßt seine
lieben GroßEltern herzlich; er hat 4: ?l> von seinem Taschengeld dieses Jahr
erspahrt, um sie seinen GroßEltern fehlten zu können, damit Sie sich eine
kleine Wcinachtsfreude machen, und auch ein gläschen guten Wein zu Ihrer
Erquikung trinken, thun Sie das doch ja mit der guten Grosmutter, die wir
herzlich grüßen, und gedenken Sie dabey unser.

Gott schenke Ihnen einen gesunden frohen Winter, und laße freudig in's
NeucIahr eintreten: das wünscht von ganzem Herzen Ihre Sie aufrichtig
Johanna Fichte
g : Ng.um liebende

Zum zweiten Male ging Fichte im Jahre 1810 nach Teplitz und auf der
Rückreise besuchte er seinen Geburtsort.


39

Dresden, d. 7. Jun. 1810.


Mein lieber Vater,

Gestern Abend sind wir hier zu Dresden angekommen, um übermorgen
nach Teplitz, zur völligen Wiederherstellung meiner Gesundheit zu reisen. Ich
bin jezt doch noch zu angegriffen, um die Reise nach Rammenau machen zu
können; ich werde aber bei meiner Rükkehr aus den Böhmischen Bädern, etwa
im August, ganz gewiß meine lieben Eltern besuchen

Ich bin im ganzen sehr gesund, nur ist der Gebrauch des einen Beins
noch schwierig. Meine Frau, und mein Herrmann sind gleichfalls wohl. Wir
bitten Sie herzlich, das beiliegende als ein kleines Feyertagsgeschenk anzu¬
nehmen.


Meine Frau, und mein Sohn grüßen herzlich.
Ihr Sie liebender Sohn
Gottlieb Fichte.
40.

Teplitz. d. 7. August. 1810.


Mein theurer Vater,

Ich werde, wenn alles nach meiner Berechnung geht, künftigen Montag
d. Nj. Abends mit den meinigen, Sie besuchen; auch d. 14ten noch größtentheils
bei Ihnen zuzubringen. Das Nachtlager jedoch werde ich, um Ihnen nicht
unangenehme Weitläuftigkeiten, und Zurüstungen zu verursachen, zu Bischofs-
werda im Oiastbofe nehmen

Ich hoffe S>e alle in der beste" Gesundheit anzutreffen, und dann mund-
>>et das mehrere. Je;t nimmt meine Arau, die lieber schreibt, denn ich, die
Feder. ' . > v.n -Mi?4 "^..-"Ä^l "^nit^-H

s?"er nächste Satz von Johannas


Unser Hermann ist Gottlob auch gesund, lernt bras, und grüßt seine
lieben GroßEltern herzlich; er hat 4: ?l> von seinem Taschengeld dieses Jahr
erspahrt, um sie seinen GroßEltern fehlten zu können, damit Sie sich eine
kleine Wcinachtsfreude machen, und auch ein gläschen guten Wein zu Ihrer
Erquikung trinken, thun Sie das doch ja mit der guten Grosmutter, die wir
herzlich grüßen, und gedenken Sie dabey unser.

Gott schenke Ihnen einen gesunden frohen Winter, und laße freudig in's
NeucIahr eintreten: das wünscht von ganzem Herzen Ihre Sie aufrichtig
Johanna Fichte
g : Ng.um liebende

Zum zweiten Male ging Fichte im Jahre 1810 nach Teplitz und auf der
Rückreise besuchte er seinen Geburtsort.


39

Dresden, d. 7. Jun. 1810.


Mein lieber Vater,

Gestern Abend sind wir hier zu Dresden angekommen, um übermorgen
nach Teplitz, zur völligen Wiederherstellung meiner Gesundheit zu reisen. Ich
bin jezt doch noch zu angegriffen, um die Reise nach Rammenau machen zu
können; ich werde aber bei meiner Rükkehr aus den Böhmischen Bädern, etwa
im August, ganz gewiß meine lieben Eltern besuchen

Ich bin im ganzen sehr gesund, nur ist der Gebrauch des einen Beins
noch schwierig. Meine Frau, und mein Herrmann sind gleichfalls wohl. Wir
bitten Sie herzlich, das beiliegende als ein kleines Feyertagsgeschenk anzu¬
nehmen.


Meine Frau, und mein Sohn grüßen herzlich.
Ihr Sie liebender Sohn
Gottlieb Fichte.
40.

Teplitz. d. 7. August. 1810.


Mein theurer Vater,

Ich werde, wenn alles nach meiner Berechnung geht, künftigen Montag
d. Nj. Abends mit den meinigen, Sie besuchen; auch d. 14ten noch größtentheils
bei Ihnen zuzubringen. Das Nachtlager jedoch werde ich, um Ihnen nicht
unangenehme Weitläuftigkeiten, und Zurüstungen zu verursachen, zu Bischofs-
werda im Oiastbofe nehmen

Ich hoffe S>e alle in der beste» Gesundheit anzutreffen, und dann mund-
>>et das mehrere. Je;t nimmt meine Arau, die lieber schreibt, denn ich, die
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[0226] Unser Hermann ist Gottlob auch gesund, lernt bras, und grüßt seine lieben GroßEltern herzlich; er hat 4: ?l> von seinem Taschengeld dieses Jahr erspahrt, um sie seinen GroßEltern fehlten zu können, damit Sie sich eine kleine Wcinachtsfreude machen, und auch ein gläschen guten Wein zu Ihrer Erquikung trinken, thun Sie das doch ja mit der guten Grosmutter, die wir herzlich grüßen, und gedenken Sie dabey unser. Gott schenke Ihnen einen gesunden frohen Winter, und laße freudig in's NeucIahr eintreten: das wünscht von ganzem Herzen Ihre Sie aufrichtig Johanna Fichte g : Ng.um liebende Zum zweiten Male ging Fichte im Jahre 1810 nach Teplitz und auf der Rückreise besuchte er seinen Geburtsort. 39 Dresden, d. 7. Jun. 1810. Mein lieber Vater, Gestern Abend sind wir hier zu Dresden angekommen, um übermorgen nach Teplitz, zur völligen Wiederherstellung meiner Gesundheit zu reisen. Ich bin jezt doch noch zu angegriffen, um die Reise nach Rammenau machen zu können; ich werde aber bei meiner Rükkehr aus den Böhmischen Bädern, etwa im August, ganz gewiß meine lieben Eltern besuchen Ich bin im ganzen sehr gesund, nur ist der Gebrauch des einen Beins noch schwierig. Meine Frau, und mein Herrmann sind gleichfalls wohl. Wir bitten Sie herzlich, das beiliegende als ein kleines Feyertagsgeschenk anzu¬ nehmen. Meine Frau, und mein Sohn grüßen herzlich. Ihr Sie liebender Sohn Gottlieb Fichte. 40. Teplitz. d. 7. August. 1810. Mein theurer Vater, Ich werde, wenn alles nach meiner Berechnung geht, künftigen Montag d. Nj. Abends mit den meinigen, Sie besuchen; auch d. 14ten noch größtentheils bei Ihnen zuzubringen. Das Nachtlager jedoch werde ich, um Ihnen nicht unangenehme Weitläuftigkeiten, und Zurüstungen zu verursachen, zu Bischofs- werda im Oiastbofe nehmen Ich hoffe S>e alle in der beste» Gesundheit anzutreffen, und dann mund- >>et das mehrere. Je;t nimmt meine Arau, die lieber schreibt, denn ich, die Feder. ' . > v.n -Mi?4 "^..-"Ä^l "^nit^-H s?"er nächste Satz von Johannas

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341795_114313/226>, abgerufen am 25.08.2024.