Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, II. Semester. III. Band.

Bild:
<< vorherige Seite

tärgrenze beigegebenen Referenten oder in letzter Instanz durch den Hofkriegs¬
rath umgestoßen werden konnte.

Die Zeit, während welcher ein Theil der Militärgrenze unter franzö¬
sischer Herrschaft stand, war zu kurz, als daß die napoleonischen Einrich¬
tungen hätten feste Wurzel fassen können, und zudem waren die Willkürlichkei-
ten und Erpressungen der neuen Gewalthaber so groß, daß die Grenzbewohner
mit glühender Sehnsucht auf ihre Befreiung harrten und 1813 mit freudiger
Bereitwilligkeit sich an die östreichischen Truppen anschlössen, um die gemein¬
samen Feinde zu verjagen. Nach der Wiedervereinigung der abgetrennten Grenz¬
gebiete führte die östreichische Regierung die alten Einrichtungen mit mehren
Erleichterungen wieder ein, und so blieben die "Grundgesetze" bis 1848 in vol¬
ler Kraft. Auch in allen übrigen Dingen erfuhr die Militärgrenze während
dieser langen Friedensperiode nur geringe Veränderungen. Statt des früher
bestandenen illyrisch-walachischen Grenzregiments wurde 1845 ein illyrisch-banater
und ein romanisch-banater Regiment errichtet, wodurch nur die Zahl der Regi¬
menter vermehrt, das Gebiet der Militärgrenze jedoch nicht vergrößert
wurde.

Zu dieser Zeit bestanden also nachstehende Grenztruppen:

1.Das Liccaner- Regimentmit dem Stäbe zu Gospich,
2.., Ottocaner- "" Ottocac,
3..,, Oguliner- "i ! " >, -" Ogulin,
4." Szluiner-s> " -Karlstadt.
5." Warasdiner-Kreuzer- Regiment" Bellowar.
6." Warasdiner-Se.Georger- "" Bellowar,
7." Brooder- Regiment" Brood,
'
8." Gradisialter- "Neu-Gradiska.
9." Peterwardeiner- "" VI z." Mitrowitz,
10." Erste Banat- "" Glina,
11." Zweite Banat- "" '" Petrinia,
12." Deutsch-banater- "" Pancsowa,
13." Romanen-banater-"" Karansebes,
14." Illyrisch-banater-"" Weißkirchen.

Jedes dieser Regimenter bestand aus zwei Feldbataillonen und einem
Reservcbataillon, zwei Sercssanercompagnien und einer Artillerieabtheilung.

15. Das Csaikistenbataillon mit dem Stäbe zu Titel.

Es bestand aus sechs Feld- und zwei Reservecompagnien. Diese Truppe
bildete damals die Bemannung der Kriegsflvttille auf der Donau, der untern
Theiß. Drau und save.

16. Das erste Szekler-Regiment mit dem Stäbe zu Csik-Spereda.
17. " zweite " " " " " " Kezic-Vasarhely.

Grenzboten III. 1862. 2

tärgrenze beigegebenen Referenten oder in letzter Instanz durch den Hofkriegs¬
rath umgestoßen werden konnte.

Die Zeit, während welcher ein Theil der Militärgrenze unter franzö¬
sischer Herrschaft stand, war zu kurz, als daß die napoleonischen Einrich¬
tungen hätten feste Wurzel fassen können, und zudem waren die Willkürlichkei-
ten und Erpressungen der neuen Gewalthaber so groß, daß die Grenzbewohner
mit glühender Sehnsucht auf ihre Befreiung harrten und 1813 mit freudiger
Bereitwilligkeit sich an die östreichischen Truppen anschlössen, um die gemein¬
samen Feinde zu verjagen. Nach der Wiedervereinigung der abgetrennten Grenz¬
gebiete führte die östreichische Regierung die alten Einrichtungen mit mehren
Erleichterungen wieder ein, und so blieben die „Grundgesetze" bis 1848 in vol¬
ler Kraft. Auch in allen übrigen Dingen erfuhr die Militärgrenze während
dieser langen Friedensperiode nur geringe Veränderungen. Statt des früher
bestandenen illyrisch-walachischen Grenzregiments wurde 1845 ein illyrisch-banater
und ein romanisch-banater Regiment errichtet, wodurch nur die Zahl der Regi¬
menter vermehrt, das Gebiet der Militärgrenze jedoch nicht vergrößert
wurde.

Zu dieser Zeit bestanden also nachstehende Grenztruppen:

1.Das Liccaner- Regimentmit dem Stäbe zu Gospich,
2.., Ottocaner- „„ Ottocac,
3..,, Oguliner- „i ! » >, -„ Ogulin,
4.„ Szluiner-s> « -Karlstadt.
5.„ Warasdiner-Kreuzer- Regiment„ Bellowar.
6.„ Warasdiner-Se.Georger- „„ Bellowar,
7.„ Brooder- Regiment„ Brood,
'
8.„ Gradisialter- „Neu-Gradiska.
9.„ Peterwardeiner- „» VI z.„ Mitrowitz,
10.„ Erste Banat- „„ Glina,
11.„ Zweite Banat- „» '„ Petrinia,
12.„ Deutsch-banater- „„ Pancsowa,
13.„ Romanen-banater-„„ Karansebes,
14.„ Illyrisch-banater-„„ Weißkirchen.

Jedes dieser Regimenter bestand aus zwei Feldbataillonen und einem
Reservcbataillon, zwei Sercssanercompagnien und einer Artillerieabtheilung.

15. Das Csaikistenbataillon mit dem Stäbe zu Titel.

Es bestand aus sechs Feld- und zwei Reservecompagnien. Diese Truppe
bildete damals die Bemannung der Kriegsflvttille auf der Donau, der untern
Theiß. Drau und save.

16. Das erste Szekler-Regiment mit dem Stäbe zu Csik-Spereda.
17. „ zweite „ „ „ „ „ „ Kezic-Vasarhely.

Grenzboten III. 1862. 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0017" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/114331"/>
            <p xml:id="ID_42" prev="#ID_41"> tärgrenze beigegebenen Referenten oder in letzter Instanz durch den Hofkriegs¬<lb/>
rath umgestoßen werden konnte.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_43"> Die Zeit, während welcher ein Theil der Militärgrenze unter franzö¬<lb/>
sischer Herrschaft stand, war zu kurz, als daß die napoleonischen Einrich¬<lb/>
tungen hätten feste Wurzel fassen können, und zudem waren die Willkürlichkei-<lb/>
ten und Erpressungen der neuen Gewalthaber so groß, daß die Grenzbewohner<lb/>
mit glühender Sehnsucht auf ihre Befreiung harrten und 1813 mit freudiger<lb/>
Bereitwilligkeit sich an die östreichischen Truppen anschlössen, um die gemein¬<lb/>
samen Feinde zu verjagen. Nach der Wiedervereinigung der abgetrennten Grenz¬<lb/>
gebiete führte die östreichische Regierung die alten Einrichtungen mit mehren<lb/>
Erleichterungen wieder ein, und so blieben die &#x201E;Grundgesetze" bis 1848 in vol¬<lb/>
ler Kraft. Auch in allen übrigen Dingen erfuhr die Militärgrenze während<lb/>
dieser langen Friedensperiode nur geringe Veränderungen. Statt des früher<lb/>
bestandenen illyrisch-walachischen Grenzregiments wurde 1845 ein illyrisch-banater<lb/>
und ein romanisch-banater Regiment errichtet, wodurch nur die Zahl der Regi¬<lb/>
menter vermehrt, das Gebiet der Militärgrenze jedoch nicht vergrößert<lb/>
wurde.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_44"> Zu dieser Zeit bestanden also nachstehende Grenztruppen:</p><lb/>
            <list>
              <item> 1.Das Liccaner- Regimentmit dem Stäbe zu Gospich,</item>
              <item> 2.., Ottocaner- &#x201E;&#x201E; Ottocac,</item>
              <item> 3..,, Oguliner- &#x201E;i ! »   &gt;, -&#x201E; Ogulin,</item>
              <item> 4.&#x201E; Szluiner-s&gt;      « -Karlstadt.</item>
              <item> 5.&#x201E;  Warasdiner-Kreuzer- Regiment&#x201E; Bellowar.</item>
              <item> 6.&#x201E;  Warasdiner-Se.Georger- &#x201E;&#x201E; Bellowar,</item>
              <item> 7.&#x201E; Brooder- Regiment&#x201E; Brood,<lb/>
'</item>
              <item> 8.&#x201E; Gradisialter- &#x201E;Neu-Gradiska.</item>
              <item> 9.&#x201E; Peterwardeiner- &#x201E;»    VI z.&#x201E; Mitrowitz,</item>
              <item> 10.&#x201E;  Erste Banat- &#x201E;&#x201E; Glina,</item>
              <item> 11.&#x201E; Zweite Banat- &#x201E;» '&#x201E; Petrinia,</item>
              <item> 12.&#x201E; Deutsch-banater- &#x201E;&#x201E; Pancsowa,</item>
              <item> 13.&#x201E; Romanen-banater-&#x201E;&#x201E; Karansebes,</item>
              <item> 14.&#x201E; Illyrisch-banater-&#x201E;&#x201E; Weißkirchen.</item>
            </list><lb/>
            <p xml:id="ID_45"> Jedes dieser Regimenter bestand aus zwei Feldbataillonen und einem<lb/>
Reservcbataillon, zwei Sercssanercompagnien und einer Artillerieabtheilung.</p><lb/>
            <list>
              <item> 15. Das Csaikistenbataillon mit dem Stäbe zu Titel.</item>
            </list><lb/>
            <p xml:id="ID_46"> Es bestand aus sechs Feld- und zwei Reservecompagnien. Diese Truppe<lb/>
bildete damals die Bemannung der Kriegsflvttille auf der Donau, der untern<lb/>
Theiß. Drau und save.</p><lb/>
            <list>
              <item> 16. Das erste Szekler-Regiment mit dem Stäbe zu Csik-Spereda.</item>
              <item> 17. &#x201E; zweite   &#x201E;    &#x201E; &#x201E;  &#x201E;   &#x201E;  &#x201E; Kezic-Vasarhely.</item>
            </list><lb/>
            <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten III. 1862. 2</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0017] tärgrenze beigegebenen Referenten oder in letzter Instanz durch den Hofkriegs¬ rath umgestoßen werden konnte. Die Zeit, während welcher ein Theil der Militärgrenze unter franzö¬ sischer Herrschaft stand, war zu kurz, als daß die napoleonischen Einrich¬ tungen hätten feste Wurzel fassen können, und zudem waren die Willkürlichkei- ten und Erpressungen der neuen Gewalthaber so groß, daß die Grenzbewohner mit glühender Sehnsucht auf ihre Befreiung harrten und 1813 mit freudiger Bereitwilligkeit sich an die östreichischen Truppen anschlössen, um die gemein¬ samen Feinde zu verjagen. Nach der Wiedervereinigung der abgetrennten Grenz¬ gebiete führte die östreichische Regierung die alten Einrichtungen mit mehren Erleichterungen wieder ein, und so blieben die „Grundgesetze" bis 1848 in vol¬ ler Kraft. Auch in allen übrigen Dingen erfuhr die Militärgrenze während dieser langen Friedensperiode nur geringe Veränderungen. Statt des früher bestandenen illyrisch-walachischen Grenzregiments wurde 1845 ein illyrisch-banater und ein romanisch-banater Regiment errichtet, wodurch nur die Zahl der Regi¬ menter vermehrt, das Gebiet der Militärgrenze jedoch nicht vergrößert wurde. Zu dieser Zeit bestanden also nachstehende Grenztruppen: 1.Das Liccaner- Regimentmit dem Stäbe zu Gospich, 2.., Ottocaner- „„ Ottocac, 3..,, Oguliner- „i ! » >, -„ Ogulin, 4.„ Szluiner-s> « -Karlstadt. 5.„ Warasdiner-Kreuzer- Regiment„ Bellowar. 6.„ Warasdiner-Se.Georger- „„ Bellowar, 7.„ Brooder- Regiment„ Brood, ' 8.„ Gradisialter- „Neu-Gradiska. 9.„ Peterwardeiner- „» VI z.„ Mitrowitz, 10.„ Erste Banat- „„ Glina, 11.„ Zweite Banat- „» '„ Petrinia, 12.„ Deutsch-banater- „„ Pancsowa, 13.„ Romanen-banater-„„ Karansebes, 14.„ Illyrisch-banater-„„ Weißkirchen. Jedes dieser Regimenter bestand aus zwei Feldbataillonen und einem Reservcbataillon, zwei Sercssanercompagnien und einer Artillerieabtheilung. 15. Das Csaikistenbataillon mit dem Stäbe zu Titel. Es bestand aus sechs Feld- und zwei Reservecompagnien. Diese Truppe bildete damals die Bemannung der Kriegsflvttille auf der Donau, der untern Theiß. Drau und save. 16. Das erste Szekler-Regiment mit dem Stäbe zu Csik-Spereda. 17. „ zweite „ „ „ „ „ „ Kezic-Vasarhely. Grenzboten III. 1862. 2

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341795_114313
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341795_114313/17
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341795_114313/17>, abgerufen am 01.10.2024.