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Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, I. Semester. II. Band.

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geordneten derselben baten bei der Hauptversammlung um satzungsgcmäße An¬
erkennung und Aufnahme in den Gesainmtvcrein, und diese wurde bereitwillig
gewährt, was beiläufig auel in Betreff eines Frauenvereins stattfand, welcher
in dem fernen walaclnschrn Städtchen Plvjescbti, einer Gemeinde,, die bisher
Unterstützung nur empfangen, nicht gespendet, zusammengetreten war.

Aus den' verschiedenen Hauptvereinen waren mannigfaltige Mittheilungen
erfreulicher Art eingelaufen. Der eine hatte von gleichmäßiger lebendiger Theil¬
nahme sämmtlicher Zweigvereine zu berichten, wie z. B. der rheinische und der
holsteinische. Ein anderer von zunehmender Theilnahme an der Thätigkeit für
die Zwecke der Stiftung trotz der noch immer nicht ruhenden Anfeindung
und Verdächtigung derselben. Wieder ein anderer von wachsenden oder sich
doch gleichbleibenden Einnahmen in vielen Zweigvereinen, selbst in Gegenden,
welche unter ungünstigen Zeitverhältnissen, Gewerblvsigkeit. kargen Ernten u. a.
litten, wie z. B. in Rudolstadt, Nassau und Braunschweig. Noch andere von
dem Wachsthum der Mitgliederzahl in den einzelnen Vereinen, was unter an¬
dern, von Schweden galt. Dann wieder liefen Berichte solcher Hauptvereine
ein, welche auf die an immer mehr Orten sich bemerklich machende Betheiligung
der Schuljugend hinwiesen, wie unter andern Wolfenvüttel, Coburg-Gotha,
Helmstädt, Osnabrück und Detmold, während andere von dem erwachenden
Interesse der Landgemeinden (so im Vraunschweigischen und Bremcnschen)
meldeten. Endlich schilderten mehre Berichte mit hoher Befriedigung die außer¬
ordentlich erfolgreiche Thätigkeit sehr vieler FrNuenvereine.

Andere Zeugnisse für die wachsende Theilnahme an der Stiftung lagen
in der noch immer zunehmenden Zahl von Vereinsblättcrn, die zum Theil in
vielen Tausenden Von Exemplaren abgesetzt wurden und von denen mehre einen
namhaften Reinertrag für die Vereinskasse lieferten. Die ersten Vercinsblcitter
hatten ihren Zweck, das öffentliche Interesse für die Gustav-Adolf-Stiftung zu
wecken und zu mehren, vortrefflich erfüllt. Dieses Interesse bekundete sich in
einem vermehrten Verlangen nach Nachrichten, und dieses veranlaßte rückwirkend
die Vermehrung der Vereinsblätter, so daß sich beides in einer gegenseitigen
Steigerung befand. Außer den schon seit Jabren regelmäßig erscheinenden
Blättern -- dem Darmstädter, dem Märkischen, dem Thüringer, dem Königs¬
berger und dem Stettiner Gustav-Adolf-Boten, den Rheinisch-Westphälischen
Gustav-Adolfs-Blättern*), den schlesischen Mittheilungen, den Oldenburger
Monatsberichten, den Darmstädter und Groß-Umstädter Gustav-Adolfs-Kalender
-- waren in dem in Rede stehenden Jahre noch verschiedene Versuche Ein¬
zelner, den Eifer für den Verein zu wecken, respective wiederzubeleben, gemacht



-) Der Stettiner Gustav-Adolfs-Bote wurde voriges Jcihr in circa 13.V00, die Nhcinisch-
Wcstphätischcn Gustav-Adolfs-Blätter in 7200 Exemplaren abgesetzt.
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geordneten derselben baten bei der Hauptversammlung um satzungsgcmäße An¬
erkennung und Aufnahme in den Gesainmtvcrein, und diese wurde bereitwillig
gewährt, was beiläufig auel in Betreff eines Frauenvereins stattfand, welcher
in dem fernen walaclnschrn Städtchen Plvjescbti, einer Gemeinde,, die bisher
Unterstützung nur empfangen, nicht gespendet, zusammengetreten war.

Aus den' verschiedenen Hauptvereinen waren mannigfaltige Mittheilungen
erfreulicher Art eingelaufen. Der eine hatte von gleichmäßiger lebendiger Theil¬
nahme sämmtlicher Zweigvereine zu berichten, wie z. B. der rheinische und der
holsteinische. Ein anderer von zunehmender Theilnahme an der Thätigkeit für
die Zwecke der Stiftung trotz der noch immer nicht ruhenden Anfeindung
und Verdächtigung derselben. Wieder ein anderer von wachsenden oder sich
doch gleichbleibenden Einnahmen in vielen Zweigvereinen, selbst in Gegenden,
welche unter ungünstigen Zeitverhältnissen, Gewerblvsigkeit. kargen Ernten u. a.
litten, wie z. B. in Rudolstadt, Nassau und Braunschweig. Noch andere von
dem Wachsthum der Mitgliederzahl in den einzelnen Vereinen, was unter an¬
dern, von Schweden galt. Dann wieder liefen Berichte solcher Hauptvereine
ein, welche auf die an immer mehr Orten sich bemerklich machende Betheiligung
der Schuljugend hinwiesen, wie unter andern Wolfenvüttel, Coburg-Gotha,
Helmstädt, Osnabrück und Detmold, während andere von dem erwachenden
Interesse der Landgemeinden (so im Vraunschweigischen und Bremcnschen)
meldeten. Endlich schilderten mehre Berichte mit hoher Befriedigung die außer¬
ordentlich erfolgreiche Thätigkeit sehr vieler FrNuenvereine.

Andere Zeugnisse für die wachsende Theilnahme an der Stiftung lagen
in der noch immer zunehmenden Zahl von Vereinsblättcrn, die zum Theil in
vielen Tausenden Von Exemplaren abgesetzt wurden und von denen mehre einen
namhaften Reinertrag für die Vereinskasse lieferten. Die ersten Vercinsblcitter
hatten ihren Zweck, das öffentliche Interesse für die Gustav-Adolf-Stiftung zu
wecken und zu mehren, vortrefflich erfüllt. Dieses Interesse bekundete sich in
einem vermehrten Verlangen nach Nachrichten, und dieses veranlaßte rückwirkend
die Vermehrung der Vereinsblätter, so daß sich beides in einer gegenseitigen
Steigerung befand. Außer den schon seit Jabren regelmäßig erscheinenden
Blättern — dem Darmstädter, dem Märkischen, dem Thüringer, dem Königs¬
berger und dem Stettiner Gustav-Adolf-Boten, den Rheinisch-Westphälischen
Gustav-Adolfs-Blättern*), den schlesischen Mittheilungen, den Oldenburger
Monatsberichten, den Darmstädter und Groß-Umstädter Gustav-Adolfs-Kalender
— waren in dem in Rede stehenden Jahre noch verschiedene Versuche Ein¬
zelner, den Eifer für den Verein zu wecken, respective wiederzubeleben, gemacht



-) Der Stettiner Gustav-Adolfs-Bote wurde voriges Jcihr in circa 13.V00, die Nhcinisch-
Wcstphätischcn Gustav-Adolfs-Blätter in 7200 Exemplaren abgesetzt.
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[0515] geordneten derselben baten bei der Hauptversammlung um satzungsgcmäße An¬ erkennung und Aufnahme in den Gesainmtvcrein, und diese wurde bereitwillig gewährt, was beiläufig auel in Betreff eines Frauenvereins stattfand, welcher in dem fernen walaclnschrn Städtchen Plvjescbti, einer Gemeinde,, die bisher Unterstützung nur empfangen, nicht gespendet, zusammengetreten war. Aus den' verschiedenen Hauptvereinen waren mannigfaltige Mittheilungen erfreulicher Art eingelaufen. Der eine hatte von gleichmäßiger lebendiger Theil¬ nahme sämmtlicher Zweigvereine zu berichten, wie z. B. der rheinische und der holsteinische. Ein anderer von zunehmender Theilnahme an der Thätigkeit für die Zwecke der Stiftung trotz der noch immer nicht ruhenden Anfeindung und Verdächtigung derselben. Wieder ein anderer von wachsenden oder sich doch gleichbleibenden Einnahmen in vielen Zweigvereinen, selbst in Gegenden, welche unter ungünstigen Zeitverhältnissen, Gewerblvsigkeit. kargen Ernten u. a. litten, wie z. B. in Rudolstadt, Nassau und Braunschweig. Noch andere von dem Wachsthum der Mitgliederzahl in den einzelnen Vereinen, was unter an¬ dern, von Schweden galt. Dann wieder liefen Berichte solcher Hauptvereine ein, welche auf die an immer mehr Orten sich bemerklich machende Betheiligung der Schuljugend hinwiesen, wie unter andern Wolfenvüttel, Coburg-Gotha, Helmstädt, Osnabrück und Detmold, während andere von dem erwachenden Interesse der Landgemeinden (so im Vraunschweigischen und Bremcnschen) meldeten. Endlich schilderten mehre Berichte mit hoher Befriedigung die außer¬ ordentlich erfolgreiche Thätigkeit sehr vieler FrNuenvereine. Andere Zeugnisse für die wachsende Theilnahme an der Stiftung lagen in der noch immer zunehmenden Zahl von Vereinsblättcrn, die zum Theil in vielen Tausenden Von Exemplaren abgesetzt wurden und von denen mehre einen namhaften Reinertrag für die Vereinskasse lieferten. Die ersten Vercinsblcitter hatten ihren Zweck, das öffentliche Interesse für die Gustav-Adolf-Stiftung zu wecken und zu mehren, vortrefflich erfüllt. Dieses Interesse bekundete sich in einem vermehrten Verlangen nach Nachrichten, und dieses veranlaßte rückwirkend die Vermehrung der Vereinsblätter, so daß sich beides in einer gegenseitigen Steigerung befand. Außer den schon seit Jabren regelmäßig erscheinenden Blättern — dem Darmstädter, dem Märkischen, dem Thüringer, dem Königs¬ berger und dem Stettiner Gustav-Adolf-Boten, den Rheinisch-Westphälischen Gustav-Adolfs-Blättern*), den schlesischen Mittheilungen, den Oldenburger Monatsberichten, den Darmstädter und Groß-Umstädter Gustav-Adolfs-Kalender — waren in dem in Rede stehenden Jahre noch verschiedene Versuche Ein¬ zelner, den Eifer für den Verein zu wecken, respective wiederzubeleben, gemacht -) Der Stettiner Gustav-Adolfs-Bote wurde voriges Jcihr in circa 13.V00, die Nhcinisch- Wcstphätischcn Gustav-Adolfs-Blätter in 7200 Exemplaren abgesetzt. 64*

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341795_113779/515>, abgerufen am 08.01.2025.