Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, I. Semester. II. Band.tels Steuer bilden. Seine Seitenwände sind senkrecht angelegt, seine Enden Auf dem Deck sieht man weder Schanzverkleidung noch Geländer, sondern Sobald das Fahrzeug in ein Gefecht eintritt, kommt zu der Panzerung Buche somit nur die Möglichkeit, das Fahrzeug durch Entern zu nehmen. 20*
tels Steuer bilden. Seine Seitenwände sind senkrecht angelegt, seine Enden Auf dem Deck sieht man weder Schanzverkleidung noch Geländer, sondern Sobald das Fahrzeug in ein Gefecht eintritt, kommt zu der Panzerung Buche somit nur die Möglichkeit, das Fahrzeug durch Entern zu nehmen. 20*
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tels Steuer bilden. Seine Seitenwände sind senkrecht angelegt, seine Enden
laufen nach vorn und hinten scharf zu, am Bug unter einem Winkel von 80
Graden. Während der untere Theil von Eifer ist und nur V« Zoll starke
Wandungen bat, besteht der obere aus dreißigzölligcn Eichenbohlen, die innen
nur eine dünne Eisenbekleidung haben, auswendig aber mit einem Panzer acht¬
zölliger Eisenplatten versehen sind.
Auf dem Deck sieht man weder Schanzverkleidung noch Geländer, sondern
nur einen Thurm, welcher die Geschütze des Fahrzeugs trägt, ein Steuerhäus¬
chen und den Schornstein, der mit einer Kappe gesichert ist und überdies bei
einem Kampf in den Schiffsrumpf geborgen werden kann, indem er sich wie
ein Fernrohr zusammenschieben läßt. Der Thurm erhebt sich im Centrum des
Fahrzeugs. Er ist rund, hat bei einer Höbe von 10 Fuß einen Umfang von
64 Fuß und muß, durch Dampfkraft drehbar und mit zwei elfzölligen Colum-
biaden armirt, als eine bewegliche Schanze bezeichnet werden. Seine Wände
bestehen aus acht Schichten einzölliger Eisenplatten, die innen mit Schrauben
befestigt sind, so daß sie, locker geworden, ohne Mühe wieder festgeschlossen
werden können. Die Verbindungen derselben sind so eingerichtet, daß niemals
zwei zugleich von einem Schuß getroffen werden. Das Dach des Thurms ist
flach und besteht aus Eisenplatten, die auf Balken von Schmiedeeisen ruhen und
durchbohrt sind, so daß das Tageslicht in das sonst finstere Innere fallen kann.
Ein Rad. welches durch eine doppelte Cylindermaschine bewegt wird, dreht den
Thurm nach dem Belieben des Befehlshabers, der durch einen in das Gestänge
der Maschine eingreifenden Stab die Richtung des Thurms und seiner Kanonen
bestimmt. Letztere, welche Kugeln von 1,84 Pfund schießen, bewegen sich auf
geschmiedeten Schienen, und ihre Lafetten erlauben die sorgfältigste Bedienung.
Sobald das Fahrzeug in ein Gefecht eintritt, kommt zu der Panzerung
mit Eisen, die den obern Theil schützt, noch eine andere. Die See.selbst muß
dem „Monitor" als Panzerkleid für den größern Theil seiner Wandungen dienen,
was durch eine Vorrichtung bewirkt wird, vermittelst welcher die ganze schwim¬
mende Batterie soweit versenkt werden kann, daß der untere blos aus dünnem
Eisen bestehende Theil derselben vollständig und der obere noch 3 Fuß L Zoll
ins Wasser taucht, letzterer also blos noch 18 Zoll über den Meeresspiegel her¬
vorragt. Die feindlichen Geschütze haben somit nur diese 18 Zoll Seitenwand,
das flache Deck, den Eiscnthurm und das ebenfalls stark gepanzerte Steuerhäuschen
zum Ziele. Der untere Körper aber liegt so tief, und seine Wandungen sind
so construirt, daß eine Kugel, um ihn zu erreichen, zunächst eine Strecke von
25 Fuß im Wasser durchlaufen müßte und dann immer nur unter einem Winkel
von 10 Graden auf die geneigte Eisenfläche treffen könnte.
Buche somit nur die Möglichkeit, das Fahrzeug durch Entern zu nehmen.
Aber auch dafür ist gesorgt. Die Enterer würden aus einem flachen, von der
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