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Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, I. Semester. I. Band.

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sich ein Deutscher an. qine chinesische Behörde wenden, so. muß er seine Vor¬
stellung vom Consul prüfen lassen, der sie weiter vefördM wenn er sie b.U>-
liHt^. Bei MißHelligkeiten zwischen Deutschen und Chinesen wird der Consul
zuerst eine gütliche Ausgleichung versuchen und. falls tiefet.de. nicht gelingt, mit
iMv. betreffen bey chinesischen Beamten gemeinsam schlichten,. Deutsche, welche
sich gegen el^ne,n, Chinesen. ni,ner, verbrecherischen Handlung schuldig wachen,
sollen, nach den Gesetzen ihres Staates vom Consulqrbeamten bestraft werden,
derselbe ist auch Richter über die Streitigkeiten seiner Angehörige,"! unter sich.,
die. chinesischen Behörden dürfen sich, syr.ein nichts mischen. Dieselben verpflich¬
ten sich allen deutschen, Unterthanen Schutz für Personen und Eigenthum an-
gedeihen zu lassen, flüchtige chinesische Schuldner zur Zahlung anzuhalten u. s. w.

Art. 40 gibt die wichtige Zusicherung, daß den deutschen Staaten und
ihren Unterthanen volle und gleiche Theilnnhipe an. allen Privilegien. Frei¬
heiten und Vortheilen zustehen soll,, welche der Regierung oder den Unter¬
thanen irgend'eiM andern. Nqtion gewährt sind oder noch gewährt werden
mögen. Art. 41 und 4.2 setzen die Dauer. Kündigung, und Ratification des
Vertrages fest.

Man wird aus. Vorstehendem ersetzen, daß die Reckte der Vereinigten
Staaten Von, Deutschland auf eine Grundlage gestellt sind, welche ihren An¬
gehörigen die Concurrenz mit andern Nationen vollständig möglich macht.
Sind einige derselben., namentlich die, Engländer, uns überlegen, indem sich
die Chinesen an- ihr.e, Wgaren gewöhnt haben, so haben wir bei vielen Ar¬
tikeln durch die wohlfeileren Preise Chancen, sie zu schlagen. Hierfür gibt
der Bericht beachtenswerthe Winke, welcher von den technischen Mitgliedern
der Expedition, den Herren Grube und Jacobs, über die Handelsbeziehungen
zriiu östlichen Wen abgestattet ist.

Der Wichtigste Einfuhrartikel sind Gewebe, und von diesen^hahen deutsche
Wollenwaaren die meiste Aussicht auf einen günstigen Markt, während in
Baumwollenwaaren und Garn England in einer Weise den Markt beherrscht, welche
deM.Verfasser vorläufig wenig Aussicht aus erfolgreiche Concurrenz läßt. Von
allen tuchartigen Stoffen finden in China den besten Absatz die sogenannten
Lpanisd Ltiixes, eine leichte, ziemlich dünne, den Uebergang von Flanell zu
T.und bildende ganz wollene Waare, wovon jetzt ca. 50.000 Stück jährlich ein¬
geführt werden, Deutsche Fabriken haben sich schon in.it der Anfertigung
dieses Stoffes beschgftigt. ohne jedoch rechten Erfolg, zu haben; der Bericht
gibt als Grund an, dqß dieselben in Länge, und Breite nicht reel^ seien,
was bei einem Volke welches so peinlich auf Jnnehaltuug aller Vorschriften
bei Aufmachung einer Waare siehj wie die, Chinesen, den Absatz, sofort stocken
macht; dies zeigt, sich, auch, bei der Verpackung, und Zeichnung, wo, die chine¬
sischen Kunden geiM das verlange^, was hergebracht ist. Di> meisten eng?


sich ein Deutscher an. qine chinesische Behörde wenden, so. muß er seine Vor¬
stellung vom Consul prüfen lassen, der sie weiter vefördM wenn er sie b.U>-
liHt^. Bei MißHelligkeiten zwischen Deutschen und Chinesen wird der Consul
zuerst eine gütliche Ausgleichung versuchen und. falls tiefet.de. nicht gelingt, mit
iMv. betreffen bey chinesischen Beamten gemeinsam schlichten,. Deutsche, welche
sich gegen el^ne,n, Chinesen. ni,ner, verbrecherischen Handlung schuldig wachen,
sollen, nach den Gesetzen ihres Staates vom Consulqrbeamten bestraft werden,
derselbe ist auch Richter über die Streitigkeiten seiner Angehörige,»! unter sich.,
die. chinesischen Behörden dürfen sich, syr.ein nichts mischen. Dieselben verpflich¬
ten sich allen deutschen, Unterthanen Schutz für Personen und Eigenthum an-
gedeihen zu lassen, flüchtige chinesische Schuldner zur Zahlung anzuhalten u. s. w.

Art. 40 gibt die wichtige Zusicherung, daß den deutschen Staaten und
ihren Unterthanen volle und gleiche Theilnnhipe an. allen Privilegien. Frei¬
heiten und Vortheilen zustehen soll,, welche der Regierung oder den Unter¬
thanen irgend'eiM andern. Nqtion gewährt sind oder noch gewährt werden
mögen. Art. 41 und 4.2 setzen die Dauer. Kündigung, und Ratification des
Vertrages fest.

Man wird aus. Vorstehendem ersetzen, daß die Reckte der Vereinigten
Staaten Von, Deutschland auf eine Grundlage gestellt sind, welche ihren An¬
gehörigen die Concurrenz mit andern Nationen vollständig möglich macht.
Sind einige derselben., namentlich die, Engländer, uns überlegen, indem sich
die Chinesen an- ihr.e, Wgaren gewöhnt haben, so haben wir bei vielen Ar¬
tikeln durch die wohlfeileren Preise Chancen, sie zu schlagen. Hierfür gibt
der Bericht beachtenswerthe Winke, welcher von den technischen Mitgliedern
der Expedition, den Herren Grube und Jacobs, über die Handelsbeziehungen
zriiu östlichen Wen abgestattet ist.

Der Wichtigste Einfuhrartikel sind Gewebe, und von diesen^hahen deutsche
Wollenwaaren die meiste Aussicht auf einen günstigen Markt, während in
Baumwollenwaaren und Garn England in einer Weise den Markt beherrscht, welche
deM.Verfasser vorläufig wenig Aussicht aus erfolgreiche Concurrenz läßt. Von
allen tuchartigen Stoffen finden in China den besten Absatz die sogenannten
Lpanisd Ltiixes, eine leichte, ziemlich dünne, den Uebergang von Flanell zu
T.und bildende ganz wollene Waare, wovon jetzt ca. 50.000 Stück jährlich ein¬
geführt werden, Deutsche Fabriken haben sich schon in.it der Anfertigung
dieses Stoffes beschgftigt. ohne jedoch rechten Erfolg, zu haben; der Bericht
gibt als Grund an, dqß dieselben in Länge, und Breite nicht reel^ seien,
was bei einem Volke welches so peinlich auf Jnnehaltuug aller Vorschriften
bei Aufmachung einer Waare siehj wie die, Chinesen, den Absatz, sofort stocken
macht; dies zeigt, sich, auch, bei der Verpackung, und Zeichnung, wo, die chine¬
sischen Kunden geiM das verlange^, was hergebracht ist. Di> meisten eng?


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[0338] sich ein Deutscher an. qine chinesische Behörde wenden, so. muß er seine Vor¬ stellung vom Consul prüfen lassen, der sie weiter vefördM wenn er sie b.U>- liHt^. Bei MißHelligkeiten zwischen Deutschen und Chinesen wird der Consul zuerst eine gütliche Ausgleichung versuchen und. falls tiefet.de. nicht gelingt, mit iMv. betreffen bey chinesischen Beamten gemeinsam schlichten,. Deutsche, welche sich gegen el^ne,n, Chinesen. ni,ner, verbrecherischen Handlung schuldig wachen, sollen, nach den Gesetzen ihres Staates vom Consulqrbeamten bestraft werden, derselbe ist auch Richter über die Streitigkeiten seiner Angehörige,»! unter sich., die. chinesischen Behörden dürfen sich, syr.ein nichts mischen. Dieselben verpflich¬ ten sich allen deutschen, Unterthanen Schutz für Personen und Eigenthum an- gedeihen zu lassen, flüchtige chinesische Schuldner zur Zahlung anzuhalten u. s. w. Art. 40 gibt die wichtige Zusicherung, daß den deutschen Staaten und ihren Unterthanen volle und gleiche Theilnnhipe an. allen Privilegien. Frei¬ heiten und Vortheilen zustehen soll,, welche der Regierung oder den Unter¬ thanen irgend'eiM andern. Nqtion gewährt sind oder noch gewährt werden mögen. Art. 41 und 4.2 setzen die Dauer. Kündigung, und Ratification des Vertrages fest. Man wird aus. Vorstehendem ersetzen, daß die Reckte der Vereinigten Staaten Von, Deutschland auf eine Grundlage gestellt sind, welche ihren An¬ gehörigen die Concurrenz mit andern Nationen vollständig möglich macht. Sind einige derselben., namentlich die, Engländer, uns überlegen, indem sich die Chinesen an- ihr.e, Wgaren gewöhnt haben, so haben wir bei vielen Ar¬ tikeln durch die wohlfeileren Preise Chancen, sie zu schlagen. Hierfür gibt der Bericht beachtenswerthe Winke, welcher von den technischen Mitgliedern der Expedition, den Herren Grube und Jacobs, über die Handelsbeziehungen zriiu östlichen Wen abgestattet ist. Der Wichtigste Einfuhrartikel sind Gewebe, und von diesen^hahen deutsche Wollenwaaren die meiste Aussicht auf einen günstigen Markt, während in Baumwollenwaaren und Garn England in einer Weise den Markt beherrscht, welche deM.Verfasser vorläufig wenig Aussicht aus erfolgreiche Concurrenz läßt. Von allen tuchartigen Stoffen finden in China den besten Absatz die sogenannten Lpanisd Ltiixes, eine leichte, ziemlich dünne, den Uebergang von Flanell zu T.und bildende ganz wollene Waare, wovon jetzt ca. 50.000 Stück jährlich ein¬ geführt werden, Deutsche Fabriken haben sich schon in.it der Anfertigung dieses Stoffes beschgftigt. ohne jedoch rechten Erfolg, zu haben; der Bericht gibt als Grund an, dqß dieselben in Länge, und Breite nicht reel^ seien, was bei einem Volke welches so peinlich auf Jnnehaltuug aller Vorschriften bei Aufmachung einer Waare siehj wie die, Chinesen, den Absatz, sofort stocken macht; dies zeigt, sich, auch, bei der Verpackung, und Zeichnung, wo, die chine¬ sischen Kunden geiM das verlange^, was hergebracht ist. Di> meisten eng?

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341795_113241/338>, abgerufen am 29.12.2024.