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Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, II. Semester. IV. Band.

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Feuer bräunen und träufte, nachdem es gahr geworden, ein paar Tropfen
C>tronensaft darauf.

Di e englische Austernsuppe. Man nehme ein Pfund mageres Rind¬
fleisch, ein halb Pfund mageres Hammelfleisch, eine Hand, voll Petersilie,
einige Mohrrüben und zwei oder drei Zwiebeln, wiege Alles klein und koche
es mit Würzkörnern, ganzem Pfeffer und Lorbeerblättern vier bis fünf Stun¬
den in Wasser. Dann wird die Bouillon durch ein Haarsieb gegossen, etwas
gebräuntes Weizenmehl und zwei Unzen Xeres oder Madeira hinzugethan und
die Mischung noch eine Stunde über das Feuer gestellt, worauf das Fett ab¬
geschöpft und ein halbes Dutzend Austern mit Bart und Saft sowie mit einer
tüchtigen Messerspitze Cayennepfeffer dazu geschüttet wird. Das Ganze läßt
man noch eine Viertelstunde kochen, und die Suppe ist fertig.

Die amerikanische Austernsuppe. Nimm eine halbe Kanne Milch
von der Kuh weg, drei Unzen Butter, koche es. quirle das Dotter von drei
Eiern hinein und schütte dazu ein Dutzend Austern mit Bart u,ut Saft, laß
es noch einmal kochen und thue beim Austragen ein wenig Cayennepfeffer
und ein paar Tropfen Citronensaft hinzu. (Wie das vorige Recept für eine
Person berechnet.)

Alexis Soyer.s Austernsauce (eingeführt im Reformclub zu Lon¬
don 1852). Mische drei Unzen Butter in einer Pfanne mit zwei Unzen Wei¬
zenmehl. Dann nimm drei Dutzend Austern den Bart und den Saft, wirf
die Austern in eine andere Pfanne, den Bart und den Saft zu der Butter
und dem Mehl, schütte darauf anderhalb Kannen Milch, einen Theelöffel
Salz, einen halben Theelöffel Cayennepfeffer, zwei Gewürznelken, ein wenig
Muskatlilüthe und sechs Körner gewöhnlichen Pfeffers, stelle es übers Feuer,
rühre es fleißig um und laß es zehn Minute" kochen. Dann gieß einen E߬
löffel Anchvvies-Essenz und ebensoviel von Hervey's Sauce dazu, laß es durch
ein Haarsieb über die Austern laufen und setze das Ganze noch einmal aufs
Feuer, bis es recht heiß wird. Doch darf es nicht wieder kochen.

Austern-Toast. Man schneidet vier Schnitten Weißbrot, nimmt ihnen
die Klüfte und röstet sie, worauf sie aus beiden Seiten mit Butter bestricken
werden. Dann wählt man sich ein Dutzend recht fetter Austern, hackt sie
klein, bestreut sie mit Cayennepfeffer und legt sie dick zwischen die gerösteten
Brodschnitten. Hierauf quirlt man das Gelbe von drei Eiern mit einer
Blcrtelkanne Nahm zusammen, thut ein paar Muskatblüthen dazu, läßt es in
einer Pfanne über dem Feuer dick werden (wobei darauf zu sehen ist, daß es
nicht kocht, und zugleich durch Umrühren gesorgt werden muß, daß es nicht
anbrennt) und gießt es, wenn es dem Sieden nahe ist, über die geröstete"
Brodschnitten.

Austernp astete Nachdem man das Innere einer tiefen Schüssel oder


Feuer bräunen und träufte, nachdem es gahr geworden, ein paar Tropfen
C>tronensaft darauf.

Di e englische Austernsuppe. Man nehme ein Pfund mageres Rind¬
fleisch, ein halb Pfund mageres Hammelfleisch, eine Hand, voll Petersilie,
einige Mohrrüben und zwei oder drei Zwiebeln, wiege Alles klein und koche
es mit Würzkörnern, ganzem Pfeffer und Lorbeerblättern vier bis fünf Stun¬
den in Wasser. Dann wird die Bouillon durch ein Haarsieb gegossen, etwas
gebräuntes Weizenmehl und zwei Unzen Xeres oder Madeira hinzugethan und
die Mischung noch eine Stunde über das Feuer gestellt, worauf das Fett ab¬
geschöpft und ein halbes Dutzend Austern mit Bart und Saft sowie mit einer
tüchtigen Messerspitze Cayennepfeffer dazu geschüttet wird. Das Ganze läßt
man noch eine Viertelstunde kochen, und die Suppe ist fertig.

Die amerikanische Austernsuppe. Nimm eine halbe Kanne Milch
von der Kuh weg, drei Unzen Butter, koche es. quirle das Dotter von drei
Eiern hinein und schütte dazu ein Dutzend Austern mit Bart u,ut Saft, laß
es noch einmal kochen und thue beim Austragen ein wenig Cayennepfeffer
und ein paar Tropfen Citronensaft hinzu. (Wie das vorige Recept für eine
Person berechnet.)

Alexis Soyer.s Austernsauce (eingeführt im Reformclub zu Lon¬
don 1852). Mische drei Unzen Butter in einer Pfanne mit zwei Unzen Wei¬
zenmehl. Dann nimm drei Dutzend Austern den Bart und den Saft, wirf
die Austern in eine andere Pfanne, den Bart und den Saft zu der Butter
und dem Mehl, schütte darauf anderhalb Kannen Milch, einen Theelöffel
Salz, einen halben Theelöffel Cayennepfeffer, zwei Gewürznelken, ein wenig
Muskatlilüthe und sechs Körner gewöhnlichen Pfeffers, stelle es übers Feuer,
rühre es fleißig um und laß es zehn Minute» kochen. Dann gieß einen E߬
löffel Anchvvies-Essenz und ebensoviel von Hervey's Sauce dazu, laß es durch
ein Haarsieb über die Austern laufen und setze das Ganze noch einmal aufs
Feuer, bis es recht heiß wird. Doch darf es nicht wieder kochen.

Austern-Toast. Man schneidet vier Schnitten Weißbrot, nimmt ihnen
die Klüfte und röstet sie, worauf sie aus beiden Seiten mit Butter bestricken
werden. Dann wählt man sich ein Dutzend recht fetter Austern, hackt sie
klein, bestreut sie mit Cayennepfeffer und legt sie dick zwischen die gerösteten
Brodschnitten. Hierauf quirlt man das Gelbe von drei Eiern mit einer
Blcrtelkanne Nahm zusammen, thut ein paar Muskatblüthen dazu, läßt es in
einer Pfanne über dem Feuer dick werden (wobei darauf zu sehen ist, daß es
nicht kocht, und zugleich durch Umrühren gesorgt werden muß, daß es nicht
anbrennt) und gießt es, wenn es dem Sieden nahe ist, über die geröstete»
Brodschnitten.

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[0431] Feuer bräunen und träufte, nachdem es gahr geworden, ein paar Tropfen C>tronensaft darauf. Di e englische Austernsuppe. Man nehme ein Pfund mageres Rind¬ fleisch, ein halb Pfund mageres Hammelfleisch, eine Hand, voll Petersilie, einige Mohrrüben und zwei oder drei Zwiebeln, wiege Alles klein und koche es mit Würzkörnern, ganzem Pfeffer und Lorbeerblättern vier bis fünf Stun¬ den in Wasser. Dann wird die Bouillon durch ein Haarsieb gegossen, etwas gebräuntes Weizenmehl und zwei Unzen Xeres oder Madeira hinzugethan und die Mischung noch eine Stunde über das Feuer gestellt, worauf das Fett ab¬ geschöpft und ein halbes Dutzend Austern mit Bart und Saft sowie mit einer tüchtigen Messerspitze Cayennepfeffer dazu geschüttet wird. Das Ganze läßt man noch eine Viertelstunde kochen, und die Suppe ist fertig. Die amerikanische Austernsuppe. Nimm eine halbe Kanne Milch von der Kuh weg, drei Unzen Butter, koche es. quirle das Dotter von drei Eiern hinein und schütte dazu ein Dutzend Austern mit Bart u,ut Saft, laß es noch einmal kochen und thue beim Austragen ein wenig Cayennepfeffer und ein paar Tropfen Citronensaft hinzu. (Wie das vorige Recept für eine Person berechnet.) Alexis Soyer.s Austernsauce (eingeführt im Reformclub zu Lon¬ don 1852). Mische drei Unzen Butter in einer Pfanne mit zwei Unzen Wei¬ zenmehl. Dann nimm drei Dutzend Austern den Bart und den Saft, wirf die Austern in eine andere Pfanne, den Bart und den Saft zu der Butter und dem Mehl, schütte darauf anderhalb Kannen Milch, einen Theelöffel Salz, einen halben Theelöffel Cayennepfeffer, zwei Gewürznelken, ein wenig Muskatlilüthe und sechs Körner gewöhnlichen Pfeffers, stelle es übers Feuer, rühre es fleißig um und laß es zehn Minute» kochen. Dann gieß einen E߬ löffel Anchvvies-Essenz und ebensoviel von Hervey's Sauce dazu, laß es durch ein Haarsieb über die Austern laufen und setze das Ganze noch einmal aufs Feuer, bis es recht heiß wird. Doch darf es nicht wieder kochen. Austern-Toast. Man schneidet vier Schnitten Weißbrot, nimmt ihnen die Klüfte und röstet sie, worauf sie aus beiden Seiten mit Butter bestricken werden. Dann wählt man sich ein Dutzend recht fetter Austern, hackt sie klein, bestreut sie mit Cayennepfeffer und legt sie dick zwischen die gerösteten Brodschnitten. Hierauf quirlt man das Gelbe von drei Eiern mit einer Blcrtelkanne Nahm zusammen, thut ein paar Muskatblüthen dazu, läßt es in einer Pfanne über dem Feuer dick werden (wobei darauf zu sehen ist, daß es nicht kocht, und zugleich durch Umrühren gesorgt werden muß, daß es nicht anbrennt) und gießt es, wenn es dem Sieden nahe ist, über die geröstete» Brodschnitten. Austernp astete Nachdem man das Innere einer tiefen Schüssel oder

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341793_112507/431>, abgerufen am 23.07.2024.