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Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, II. Semester. III. Band.

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Die Untersuchungen über diese Frage werden aber hoffentlich müssige sein,
wie denn überhaupt wol jeder Braunschweiger in tief wurzelnder und wahr-
lich wohlberechtigter Liebe und Verehrung für den regierenden Herzog Wil¬
helm den Eintritt des gefürchteten und. weil menschlich-natürlich, unabwend¬
baren Ereignisses in möglichst ferne Zeit hinausgeschoben wünscht. Möchte
das deutsche Volk in der den Braunschweigern noch gestatteten Frist sich von
ihrem Rechte auf Selbständigkeit und verfassungsmäßiges Leben überzeugen,
dann wird die gefürchtete Gefahr einer Vergewaltigung vorübergehen. Sollte
eine solche aber doch versucht werden, dann ist die Abgeordnetenversammlung
nach §. 113 Ur. 1 und 2 so, berechtigt als verpflichtet, kraft eigenen Rechts
zusammenzutreten und die zur Aufrechterhaltung der Verfassung erforderlichen
Maßregeln zu ergreifen, denen alsdann das ganze deutsche Volk zustimmen
und einen endlichen Sieg verleihen wird.*)




Zur deutschen Kriegsmarine.
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Die kleinen Staaten und eine Schraubenbootflotille.

Preußen hat für sich und für das übrige Deutschland die Anfänge einer Flotte
gelegt und dieselben wenigstens schon so weit geführt, daß es einem Staate
wie Dünemark gegenüber sein schwimmendes Eigenthum nicht ohne Kampf
Preiszugeben braucht, unter begünstigenden Umständen aber auf eine glück¬
liche Vertheidigung desselben rechnen darf.

Die übrigen deutschen Küstcnstaaten verharren dagegen noch heute in Gleich¬
gültigkeit gegen die eigenen maritimen Interessen, und die Interessen der Na¬
tion. In den'Bevölkerungen dieser Staaten zeigen sich die erste" Regungen
eines patriotischen Gefühls, welches bis jetzt aber auch noch tischt zu Thaten
gekommen ist. Die Regierungen der Küstenstaaten hüllen sich dagegen in den



i..') Welcher Art diese Maßregeln sein müßten, unterläßt der Herr Verfasser naher zu be¬
zeichnen. Wir glauben aber, daß dieselben, wenn sie wirksam sein sollten, >in Wesentlichen
mit dem zusammenfallen müßten rworttt^ , was die Eingang" erwähnte Broschüre b°"°
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Die Untersuchungen über diese Frage werden aber hoffentlich müssige sein,
wie denn überhaupt wol jeder Braunschweiger in tief wurzelnder und wahr-
lich wohlberechtigter Liebe und Verehrung für den regierenden Herzog Wil¬
helm den Eintritt des gefürchteten und. weil menschlich-natürlich, unabwend¬
baren Ereignisses in möglichst ferne Zeit hinausgeschoben wünscht. Möchte
das deutsche Volk in der den Braunschweigern noch gestatteten Frist sich von
ihrem Rechte auf Selbständigkeit und verfassungsmäßiges Leben überzeugen,
dann wird die gefürchtete Gefahr einer Vergewaltigung vorübergehen. Sollte
eine solche aber doch versucht werden, dann ist die Abgeordnetenversammlung
nach §. 113 Ur. 1 und 2 so, berechtigt als verpflichtet, kraft eigenen Rechts
zusammenzutreten und die zur Aufrechterhaltung der Verfassung erforderlichen
Maßregeln zu ergreifen, denen alsdann das ganze deutsche Volk zustimmen
und einen endlichen Sieg verleihen wird.*)




Zur deutschen Kriegsmarine.
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Die kleinen Staaten und eine Schraubenbootflotille.

Preußen hat für sich und für das übrige Deutschland die Anfänge einer Flotte
gelegt und dieselben wenigstens schon so weit geführt, daß es einem Staate
wie Dünemark gegenüber sein schwimmendes Eigenthum nicht ohne Kampf
Preiszugeben braucht, unter begünstigenden Umständen aber auf eine glück¬
liche Vertheidigung desselben rechnen darf.

Die übrigen deutschen Küstcnstaaten verharren dagegen noch heute in Gleich¬
gültigkeit gegen die eigenen maritimen Interessen, und die Interessen der Na¬
tion. In den'Bevölkerungen dieser Staaten zeigen sich die erste» Regungen
eines patriotischen Gefühls, welches bis jetzt aber auch noch tischt zu Thaten
gekommen ist. Die Regierungen der Küstenstaaten hüllen sich dagegen in den



i..') Welcher Art diese Maßregeln sein müßten, unterläßt der Herr Verfasser naher zu be¬
zeichnen. Wir glauben aber, daß dieselben, wenn sie wirksam sein sollten, >in Wesentlichen
mit dem zusammenfallen müßten rworttt^ , was die Eingang« erwähnte Broschüre b°"°
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[0029] Die Untersuchungen über diese Frage werden aber hoffentlich müssige sein, wie denn überhaupt wol jeder Braunschweiger in tief wurzelnder und wahr- lich wohlberechtigter Liebe und Verehrung für den regierenden Herzog Wil¬ helm den Eintritt des gefürchteten und. weil menschlich-natürlich, unabwend¬ baren Ereignisses in möglichst ferne Zeit hinausgeschoben wünscht. Möchte das deutsche Volk in der den Braunschweigern noch gestatteten Frist sich von ihrem Rechte auf Selbständigkeit und verfassungsmäßiges Leben überzeugen, dann wird die gefürchtete Gefahr einer Vergewaltigung vorübergehen. Sollte eine solche aber doch versucht werden, dann ist die Abgeordnetenversammlung nach §. 113 Ur. 1 und 2 so, berechtigt als verpflichtet, kraft eigenen Rechts zusammenzutreten und die zur Aufrechterhaltung der Verfassung erforderlichen Maßregeln zu ergreifen, denen alsdann das ganze deutsche Volk zustimmen und einen endlichen Sieg verleihen wird.*) Zur deutschen Kriegsmarine. . i'-in.lV.-«l,j-'»0' ^?See»Y^V »ley. i " Die kleinen Staaten und eine Schraubenbootflotille. Preußen hat für sich und für das übrige Deutschland die Anfänge einer Flotte gelegt und dieselben wenigstens schon so weit geführt, daß es einem Staate wie Dünemark gegenüber sein schwimmendes Eigenthum nicht ohne Kampf Preiszugeben braucht, unter begünstigenden Umständen aber auf eine glück¬ liche Vertheidigung desselben rechnen darf. Die übrigen deutschen Küstcnstaaten verharren dagegen noch heute in Gleich¬ gültigkeit gegen die eigenen maritimen Interessen, und die Interessen der Na¬ tion. In den'Bevölkerungen dieser Staaten zeigen sich die erste» Regungen eines patriotischen Gefühls, welches bis jetzt aber auch noch tischt zu Thaten gekommen ist. Die Regierungen der Küstenstaaten hüllen sich dagegen in den i..') Welcher Art diese Maßregeln sein müßten, unterläßt der Herr Verfasser naher zu be¬ zeichnen. Wir glauben aber, daß dieselben, wenn sie wirksam sein sollten, >in Wesentlichen mit dem zusammenfallen müßten rworttt^ , was die Eingang« erwähnte Broschüre b°"° 3*

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341793_111969/29>, abgerufen am 13.11.2024.