Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, I. Semester. II. Band.Klinge, sehr kurzem Griffe und auffallend dickem Knopfe für Richtschwcrter, H. Weininger. N'i>'>i .Mill'llG ''"jMnM',^ ?ji- II-"'(It.''"teilt-K 7"kj I!"is^ II>'^ tilli "ihn>5> Von der preußischen Grenze. Wir sind in der unangenehmen Lage gewesen, verschiedene Maaßregeln Klinge, sehr kurzem Griffe und auffallend dickem Knopfe für Richtschwcrter, H. Weininger. N'i>'>i .Mill'llG ''»jMnM',^ ?ji- II-»'(It.''»teilt-K 7»kj I!"is^ II>'^ tilli »ihn>5> Von der preußischen Grenze. Wir sind in der unangenehmen Lage gewesen, verschiedene Maaßregeln <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0206" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/111638"/> <p xml:id="ID_608" prev="#ID_607"> Klinge, sehr kurzem Griffe und auffallend dickem Knopfe für Richtschwcrter,<lb/> ohne zu bedenken, daß ein solches immer einen Griff zu zwei Händen, auch<lb/> die Klinge eine entsprechende Länge haben mußte. In der Regel besaß<lb/> das große, ausschließend zum Köpfen bestimmte Richtschwert des Mittelalters<lb/> keine Scheide, aber das obere Klingcnende (die Stärke) ein Loch, mittelst dessen<lb/> es an der Wand hing. Klingen mit solchem Loch trifft man bereits selten^<lb/> am seltensten jene mit dem dreieckigen. Sind an der Stärke drei Löcher be¬<lb/> findlich, so deutet dieses auf die Eigenheit, daselbst Bleikugeln zur Vermeh¬<lb/> rung des Zuges einzusetzen. Doch scheint diese Künstelei wie der Gebraus<lb/> des Daumenringes an der Parirstange eine Neuerung der Scharfrichter zu<lb/> Ende des Mittelalters gewesen zu sein. An sehr alten Richtschwertern kommen<lb/> diese nie vor. Im Naturaliencabinet der Benedictiner-Abtei Göttweih befin¬<lb/> det sich ein Richtschwert aus dem 15. Jahrhundert (1444) mit einer Inschrift,<lb/> welche unter den Scharfrichtern der Donaulande ziemlich beliebt gewesen zu<lb/> sein scheint, denn auch auf dem Richtschwert jenes Franz Johann Wohlmuth<lb/> liest man den ähnlichen Spruch. Er lautet: „Wer etwas findet, eh' daß es<lb/> verloren, etwas kauft, eh' daß es feil ist, der stirbt, eh' daß er krank wird."<lb/> „„in^ ni'inn l'i'I ,>/-' 'Im, in (illsnli^.in ^chiiiiij^die!!.</p><lb/> <note type="byline"> H. Weininger.<lb/> N'i>'>i</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> .Mill'llG ''»jMnM',^ ?ji- II-»'(It.''»teilt-K 7»kj I!"is^ II>'^ tilli »ihn>5><lb/> Von der preußischen Grenze.</head><lb/> <p xml:id="ID_609" next="#ID_610"> Wir sind in der unangenehmen Lage gewesen, verschiedene Maaßregeln<lb/> der preußischen Regierung angreifen zu müssen; desto erfreulicher ist es, ihr<lb/> einmal aus vollem Herzen betreten zu können. Die Note vom 27. Februar,<lb/> in welcher Herr von Grüner auf die rücksichtslose Brutalität des Lord John<lb/> Russell geantwortet, gehört zu den gelungensten Ackerstücken der neuen preußi¬<lb/> schen Politik. Zwar hätte die Art und Weise, wie Lord John zur preußischen<lb/> Regierung zu reden sich erdreistet, unseres Bedünkens ein förmliches Absehen<lb/> von den diplomatischen Formen gerechtfertigt; aber was innerhalb derselben<lb/> gesagt werden konnte, ist dem edlen Lord wirklich gesagt worden. Möchte er<lb/> und das gesammte englische Volk daraus lernen, daß man mit Preußen auf</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0206]
Klinge, sehr kurzem Griffe und auffallend dickem Knopfe für Richtschwcrter,
ohne zu bedenken, daß ein solches immer einen Griff zu zwei Händen, auch
die Klinge eine entsprechende Länge haben mußte. In der Regel besaß
das große, ausschließend zum Köpfen bestimmte Richtschwert des Mittelalters
keine Scheide, aber das obere Klingcnende (die Stärke) ein Loch, mittelst dessen
es an der Wand hing. Klingen mit solchem Loch trifft man bereits selten^
am seltensten jene mit dem dreieckigen. Sind an der Stärke drei Löcher be¬
findlich, so deutet dieses auf die Eigenheit, daselbst Bleikugeln zur Vermeh¬
rung des Zuges einzusetzen. Doch scheint diese Künstelei wie der Gebraus
des Daumenringes an der Parirstange eine Neuerung der Scharfrichter zu
Ende des Mittelalters gewesen zu sein. An sehr alten Richtschwertern kommen
diese nie vor. Im Naturaliencabinet der Benedictiner-Abtei Göttweih befin¬
det sich ein Richtschwert aus dem 15. Jahrhundert (1444) mit einer Inschrift,
welche unter den Scharfrichtern der Donaulande ziemlich beliebt gewesen zu
sein scheint, denn auch auf dem Richtschwert jenes Franz Johann Wohlmuth
liest man den ähnlichen Spruch. Er lautet: „Wer etwas findet, eh' daß es
verloren, etwas kauft, eh' daß es feil ist, der stirbt, eh' daß er krank wird."
„„in^ ni'inn l'i'I ,>/-' 'Im, in (illsnli^.in ^chiiiiij^die!!.
H. Weininger.
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Von der preußischen Grenze.
Wir sind in der unangenehmen Lage gewesen, verschiedene Maaßregeln
der preußischen Regierung angreifen zu müssen; desto erfreulicher ist es, ihr
einmal aus vollem Herzen betreten zu können. Die Note vom 27. Februar,
in welcher Herr von Grüner auf die rücksichtslose Brutalität des Lord John
Russell geantwortet, gehört zu den gelungensten Ackerstücken der neuen preußi¬
schen Politik. Zwar hätte die Art und Weise, wie Lord John zur preußischen
Regierung zu reden sich erdreistet, unseres Bedünkens ein förmliches Absehen
von den diplomatischen Formen gerechtfertigt; aber was innerhalb derselben
gesagt werden konnte, ist dem edlen Lord wirklich gesagt worden. Möchte er
und das gesammte englische Volk daraus lernen, daß man mit Preußen auf
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