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Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, I. Semester. I. Band.

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darin seine Erklärung findet, daß Alabama 1813 noch der spanischen Krone
gehörte.

Mohne ist nächst Neuorleans der wichtigste Hafen der Union am Golf
von Mexiko. Es verschifft jetzt schon mehr Baumwolle nach den Nordstaaten
und Europa als Charleston und Savanncch und wird vermuthlich in kurzer
Zeit beide Handelsplätze auch in andern Beziehungen überflügeln. Es führt
nicht nur die Baumwolle von ganz Süd- und Mittelalabama aus, sondern auch die
der südöstlichen Counties des benachbarten Mississippi, da dieses am Golf keinen
guten Hafen besitzt, während Mohne wie zum Stapelplatz für die Erzeugnisse
jener Landstriche geschaffen ist. Der Mobilefluß, an dessen Mündung es liegt,
ist eine Vereinigung der beiden Hauptströme des Staates: des Alabama und
des Tombigby, die sammt ihren Nebenflüssen, dem Coosa und dem Black
Warrior, bis 400 englische Meilen aufwärts schiffbar sind, sich vielfach winden
und an ihren Usern das fruchtbarste Land haben. Die Bai von Mohne ist
zwar in der unmittelbaren Nähe der Stadt seicht, aber man hilft sich, indem
man etwa eine deutsche Meile südlich Anker wirft und die Waaren mit Leichter¬
booten an oder von Bord bringt. Mohne wird von den Forts Morgan und
Hurst Castle, die auf einer flachen, die Bai vom offnen Meer trennenden Land¬
zunge liegen, sowie von einem Thurm an der Durchfahrt zwischen der Dau-
phine- und der Horninscl vertheidigt.

Von den übrigen Orten Alabamas heben wir nur noch Tuscaloosa her¬
vor, welches früher die Hauptstadt des Staates war und etwa 4500 Ein¬
wohner hat. Man sieht, der Süden ist eben nicht das Land der großen
Städte.




Klosterleben im Mittelalter.

Schluß aus voriger Nummer.

Machen wir von der Mönchsliteratur einen Rückschluß auf die Schulen,
aus denen ihre Vertreter hervorgegangen waren, und die wiederum unter ih¬
rer Obhut standen, so werden wir keine sehr hohe Vorstellung von ihnen gewin¬
nen. Mit den meisten Klöstern und so auch mit dem Petersbcrger. waren
Schulen verbunden; zum Theil wurden in denselben die Novizen unterrichtet,
die später als Mönche in das Kloster selbst eintreten sollten, anderntheils w"r-


darin seine Erklärung findet, daß Alabama 1813 noch der spanischen Krone
gehörte.

Mohne ist nächst Neuorleans der wichtigste Hafen der Union am Golf
von Mexiko. Es verschifft jetzt schon mehr Baumwolle nach den Nordstaaten
und Europa als Charleston und Savanncch und wird vermuthlich in kurzer
Zeit beide Handelsplätze auch in andern Beziehungen überflügeln. Es führt
nicht nur die Baumwolle von ganz Süd- und Mittelalabama aus, sondern auch die
der südöstlichen Counties des benachbarten Mississippi, da dieses am Golf keinen
guten Hafen besitzt, während Mohne wie zum Stapelplatz für die Erzeugnisse
jener Landstriche geschaffen ist. Der Mobilefluß, an dessen Mündung es liegt,
ist eine Vereinigung der beiden Hauptströme des Staates: des Alabama und
des Tombigby, die sammt ihren Nebenflüssen, dem Coosa und dem Black
Warrior, bis 400 englische Meilen aufwärts schiffbar sind, sich vielfach winden
und an ihren Usern das fruchtbarste Land haben. Die Bai von Mohne ist
zwar in der unmittelbaren Nähe der Stadt seicht, aber man hilft sich, indem
man etwa eine deutsche Meile südlich Anker wirft und die Waaren mit Leichter¬
booten an oder von Bord bringt. Mohne wird von den Forts Morgan und
Hurst Castle, die auf einer flachen, die Bai vom offnen Meer trennenden Land¬
zunge liegen, sowie von einem Thurm an der Durchfahrt zwischen der Dau-
phine- und der Horninscl vertheidigt.

Von den übrigen Orten Alabamas heben wir nur noch Tuscaloosa her¬
vor, welches früher die Hauptstadt des Staates war und etwa 4500 Ein¬
wohner hat. Man sieht, der Süden ist eben nicht das Land der großen
Städte.




Klosterleben im Mittelalter.

Schluß aus voriger Nummer.

Machen wir von der Mönchsliteratur einen Rückschluß auf die Schulen,
aus denen ihre Vertreter hervorgegangen waren, und die wiederum unter ih¬
rer Obhut standen, so werden wir keine sehr hohe Vorstellung von ihnen gewin¬
nen. Mit den meisten Klöstern und so auch mit dem Petersbcrger. waren
Schulen verbunden; zum Theil wurden in denselben die Novizen unterrichtet,
die später als Mönche in das Kloster selbst eintreten sollten, anderntheils w»r-


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[0434] darin seine Erklärung findet, daß Alabama 1813 noch der spanischen Krone gehörte. Mohne ist nächst Neuorleans der wichtigste Hafen der Union am Golf von Mexiko. Es verschifft jetzt schon mehr Baumwolle nach den Nordstaaten und Europa als Charleston und Savanncch und wird vermuthlich in kurzer Zeit beide Handelsplätze auch in andern Beziehungen überflügeln. Es führt nicht nur die Baumwolle von ganz Süd- und Mittelalabama aus, sondern auch die der südöstlichen Counties des benachbarten Mississippi, da dieses am Golf keinen guten Hafen besitzt, während Mohne wie zum Stapelplatz für die Erzeugnisse jener Landstriche geschaffen ist. Der Mobilefluß, an dessen Mündung es liegt, ist eine Vereinigung der beiden Hauptströme des Staates: des Alabama und des Tombigby, die sammt ihren Nebenflüssen, dem Coosa und dem Black Warrior, bis 400 englische Meilen aufwärts schiffbar sind, sich vielfach winden und an ihren Usern das fruchtbarste Land haben. Die Bai von Mohne ist zwar in der unmittelbaren Nähe der Stadt seicht, aber man hilft sich, indem man etwa eine deutsche Meile südlich Anker wirft und die Waaren mit Leichter¬ booten an oder von Bord bringt. Mohne wird von den Forts Morgan und Hurst Castle, die auf einer flachen, die Bai vom offnen Meer trennenden Land¬ zunge liegen, sowie von einem Thurm an der Durchfahrt zwischen der Dau- phine- und der Horninscl vertheidigt. Von den übrigen Orten Alabamas heben wir nur noch Tuscaloosa her¬ vor, welches früher die Hauptstadt des Staates war und etwa 4500 Ein¬ wohner hat. Man sieht, der Süden ist eben nicht das Land der großen Städte. Klosterleben im Mittelalter. Schluß aus voriger Nummer. Machen wir von der Mönchsliteratur einen Rückschluß auf die Schulen, aus denen ihre Vertreter hervorgegangen waren, und die wiederum unter ih¬ rer Obhut standen, so werden wir keine sehr hohe Vorstellung von ihnen gewin¬ nen. Mit den meisten Klöstern und so auch mit dem Petersbcrger. waren Schulen verbunden; zum Theil wurden in denselben die Novizen unterrichtet, die später als Mönche in das Kloster selbst eintreten sollten, anderntheils w»r-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341793_110893/434>, abgerufen am 02.10.2024.