Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, I. Semester. I. Band.herstellen kann, und wer ist zweifelhaft darüber, ob ein eisernes Schiff neur Wie dem aber auch sei, und wie beruhigend für England auch in dieser renzbotenI. 1861. 32
herstellen kann, und wer ist zweifelhaft darüber, ob ein eisernes Schiff neur Wie dem aber auch sei, und wie beruhigend für England auch in dieser renzbotenI. 1861. 32
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herstellen kann, und wer ist zweifelhaft darüber, ob ein eisernes Schiff neur
kostet als ein hölzernes? wer in Zweifel, daß England an Geldkraft selbst
Frankreich überbietet?
Wie dem aber auch sei, und wie beruhigend für England auch in dieser
Beziehung die Aussichten in die Zukunft sein mögen, so ist damit die durch
Dampf und Schraube so sehr gesteigerte Leichtigkeit, schnell eine bedeutende
Macht an irgend eine nahe Küste zu werfen nicht beseitigt und also bei der
unbestrittenen Überlegenheit der regulären großen Armeen des Festlandes die
Gefahr einer Invasion keineswegs abgewendet. Es ist dies vielmehr erst
dann der Fall, wenn auch eine englische Landmacht da ist, welche hof¬
fen läßt, den Feind, der eine Landung gewagt, sein Unternehmen büßen zu
lassen. Dazu war bei der bisherigen Organisation der englischen Streit-
rrnfle kaum eine Hoffnung vorhanden. Dem Mangel aber und der mög¬
lichen Gefahr durch eine festländischen Muster nachgebildete Einrichtung
zu begegnen, hätte englischen Freiheitsbegriffen in höhern und niedern Regio¬
nen, bei Torys eben so gut wie bei Whigs und Radikalen, so sehr wider¬
sprochen, daß etwas der Art der Regierung auch zur Zeit der größten Besorgniß
Mehl in den Sinn gekommen zu sein scheint. Aber das ist der Sieg einer
Verfassung wie die englische, daß sie in dem ganzen.Volke eine tüchtige Ge¬
sinnung verbreitet, eine Liebe zum Vaterlande und seinen Einrichtungen wach¬
sen läßt, welche aus freier Entschließung und in freien Opfern zur Zeit einer
drohenden Gefahr leicht und unerwartet die Mittel finden läßt ihr zu begeg¬
nen. So ist es schon einmal un Anfange des Jahrhunderts, ,n der Zeit des
"sten Napoleon, durch ein vortrefflich geordnetes MUrzsystem geschehen. So sehen
Um es jetzt wieder in der FreiwiUigenbewegung, die seit Kurzem eine Macht
von nahe an 200,000 Mann solcher Kräfte geschaffen, von denen Männer
wie Lord Clyde und Lord Scarlet, also höchste Autoritäten des Faches, ge¬
eilt, daß sie Freiwilligencorps gesehn, welche mit noch etwas mehr Uebung
»NviM Mirko «.ämiradle! tiooxij/ mit denen unter kenntnißreicher Führung
»"e monta M 011 -lämirM?.« Und von solchen Truppen würde das ein¬
ige Lancashire ein ganzes Armeecorps stellen! Es gibt Herrn vom Fach,
^lebe hiezu etwas ungläubig und vornehm lächeln werden; aber, ihre Ansicht
und ihr Ansehn in Ehren, wird es doch gestattet sein, zu glauben, daß sie.
Auch Art der Männer vom Fach das eine Element, das wir das freiwillige
nennen möchten, und welches überall im Kriege, so weit es die Trupps' selbst
""geht, den Erfolg gibt, stets geneigt sind zu gering anzuschlagen, während sich doch
^>ehe nachweisen' ließe, daß die Eigenschaft, welche eine Truppe erst zur Truppe
wacht, die Disciplin, eben ihrer Hauptsache nach jenes freiwillige Element zur
Unterlage hat. Es wäre wol überall unmöglich, den unbedingten Gehorsam.
Worindoch am Ende die Disciplin zur Erscheinung kommt, in irgend einer
renzbotenI. 1861. 32
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