Die Grenzboten. Jg. 19, 1860, I. Semester. I. Band.des Königs kann ihm überall bei der Ausführung seiner Pläne zu Statten. Es Bö" Bedeutung war unter dieser Regierung die Erfindung der eisernen Mit 60,000 Mann von dem Heere seines Vaters eroberte Friedrich 27*
des Königs kann ihm überall bei der Ausführung seiner Pläne zu Statten. Es Bö» Bedeutung war unter dieser Regierung die Erfindung der eisernen Mit 60,000 Mann von dem Heere seines Vaters eroberte Friedrich 27*
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0223" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/108945"/> <p xml:id="ID_637" prev="#ID_636"> des Königs kann ihm überall bei der Ausführung seiner Pläne zu Statten. Es<lb/> tastete damals ein Infanterieregiment jährlich 63,863, ein Cavallerie>eg>neue<lb/> 78,51.1 Thaler. Zu letzterem zahlte das Land 10,790, und die Gcneralknegs-<lb/> kasse 67.721 Thaler. Im Jahr 1740 kostete das Heer im Ganzen: die In¬<lb/> fanterie 2,485,679 Thlr., die Cavallerie 2,115.437 Thlr.. die Fcldartillerie<lb/> 46,765 Thlr.. die Garnisonartillerie 28,003 Thlr., die Garnisontruppen<lb/> 127.911 Thlr., die Landregimentcr 22,601 Thlr., das Jngenuurcorps 7.884<lb/> Thlr.: zusammen 4,933,730 Thaler. Die Kosten für das stehende Heer, welche<lb/> unter dem großen Kurfürsten bei einer Bevölkerung von 1,500,000 Einwohnern<lb/> nur etwas über eine Million betragen hatten, beliefen sich unter seinem Enkel<lb/> bei einer Bevölkerung von 2,200,000 Seelen schon fast ans 5 Millionen.<lb/> Der König, welcher der Accise um das Jahr 1720 eine neue und bessere Ein-<lb/> nchtung gegeben, hatte seine Einkünfte dadurch sehr vermehrt, und obgleich<lb/> er ein Heer von 80,000 Mann unterhielt, so hinterliess er doch einen Schatz<lb/> von acht Millionen Thalern. Die Größe des Staates betrag bei seinem Tode<lb/> 2200 Quadratmeile-n.</p><lb/> <p xml:id="ID_638"> Bö» Bedeutung war unter dieser Regierung die Erfindung der eisernen<lb/> Ladstöcke im Jahr 1730 durch Fürst Leopold vou Dessau, eine Erfindung, die,<lb/> so geringfügig sie scheinen mag, bekanntlich einen großen Einfluß ans die<lb/> neuere Kriegskunst üble und namentlich zu Anfang der Kriege Friedrichs des<lb/> Großen den Preußen ein Uebergewicht über ihre Gegner gab. Auch wurde<lb/> von jenem Fürsten im Jahre 1730 der Gleichtritt eingeführt, den man früher<lb/> noch nicht gekannt. Der Dessauer Marsch wurde das erste National-Kriegs-<lb/> stück, das sich fast ein ganzes Jahrhundert hindurch im Volke erhalten hat.</p><lb/> <p xml:id="ID_639" next="#ID_640"> Mit 60,000 Mann von dem Heere seines Vaters eroberte Friedrich<lb/> der Große in den Jahren 1740 und 1741 Schlesien. Die schweren Kriege,<lb/> zu denen der König später genöthigt war, führten zu einer beträchtlichen Ver¬<lb/> mehrung des Heeres, welche durch den Besitz der neuen Provinz ermöglicht<lb/> wurde, die gegen 700 Quadratmeilen und damals nahe an zwei Millionen<lb/> Einwohner zählte. Später, im Jahre 1775. kam noch die Theilung von Polen<lb/> hinzu, wodurch der Besitz wieder bedeutend vermehrt wurde und das Heer<lb/> in demselben Grade verstärkt werden konnte. In der langen und glorreichen<lb/> Regierungszeit von 1740 bis 1786 errichtete Friedrich der Große zu den alten<lb/> Regimentern, die er von seinem Bater erhalten, noch folgende neue: 23 In¬<lb/> fanterie-Regimenter von Ur. 33 bis 55./ 1 Kürassier-Regiment Ur. 13.. 2<lb/> Dragoner-Regimenter Ur. 11 und 12.. 8 Husaren-Regimenter Ur. 3 bis 10.;<lb/> 34 Feld-Artillerie-Compagnien, 4 Mincur-Compagnien. ein Fußjnger-Regi-<lb/> ment, 1 reitendes Feldjäger-Corps, 7 Grenadier-Garnison-Bataillone, 8 Gar¬<lb/> nison-Regimenter von 32 Bataillonen. Das preußische Heer bestand beim<lb/> Tode Friedrich des Großen aus: 120,000 Mann Infanterie, 40,000 Mann</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> 27*</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0223]
des Königs kann ihm überall bei der Ausführung seiner Pläne zu Statten. Es
tastete damals ein Infanterieregiment jährlich 63,863, ein Cavallerie>eg>neue
78,51.1 Thaler. Zu letzterem zahlte das Land 10,790, und die Gcneralknegs-
kasse 67.721 Thaler. Im Jahr 1740 kostete das Heer im Ganzen: die In¬
fanterie 2,485,679 Thlr., die Cavallerie 2,115.437 Thlr.. die Fcldartillerie
46,765 Thlr.. die Garnisonartillerie 28,003 Thlr., die Garnisontruppen
127.911 Thlr., die Landregimentcr 22,601 Thlr., das Jngenuurcorps 7.884
Thlr.: zusammen 4,933,730 Thaler. Die Kosten für das stehende Heer, welche
unter dem großen Kurfürsten bei einer Bevölkerung von 1,500,000 Einwohnern
nur etwas über eine Million betragen hatten, beliefen sich unter seinem Enkel
bei einer Bevölkerung von 2,200,000 Seelen schon fast ans 5 Millionen.
Der König, welcher der Accise um das Jahr 1720 eine neue und bessere Ein-
nchtung gegeben, hatte seine Einkünfte dadurch sehr vermehrt, und obgleich
er ein Heer von 80,000 Mann unterhielt, so hinterliess er doch einen Schatz
von acht Millionen Thalern. Die Größe des Staates betrag bei seinem Tode
2200 Quadratmeile-n.
Bö» Bedeutung war unter dieser Regierung die Erfindung der eisernen
Ladstöcke im Jahr 1730 durch Fürst Leopold vou Dessau, eine Erfindung, die,
so geringfügig sie scheinen mag, bekanntlich einen großen Einfluß ans die
neuere Kriegskunst üble und namentlich zu Anfang der Kriege Friedrichs des
Großen den Preußen ein Uebergewicht über ihre Gegner gab. Auch wurde
von jenem Fürsten im Jahre 1730 der Gleichtritt eingeführt, den man früher
noch nicht gekannt. Der Dessauer Marsch wurde das erste National-Kriegs-
stück, das sich fast ein ganzes Jahrhundert hindurch im Volke erhalten hat.
Mit 60,000 Mann von dem Heere seines Vaters eroberte Friedrich
der Große in den Jahren 1740 und 1741 Schlesien. Die schweren Kriege,
zu denen der König später genöthigt war, führten zu einer beträchtlichen Ver¬
mehrung des Heeres, welche durch den Besitz der neuen Provinz ermöglicht
wurde, die gegen 700 Quadratmeilen und damals nahe an zwei Millionen
Einwohner zählte. Später, im Jahre 1775. kam noch die Theilung von Polen
hinzu, wodurch der Besitz wieder bedeutend vermehrt wurde und das Heer
in demselben Grade verstärkt werden konnte. In der langen und glorreichen
Regierungszeit von 1740 bis 1786 errichtete Friedrich der Große zu den alten
Regimentern, die er von seinem Bater erhalten, noch folgende neue: 23 In¬
fanterie-Regimenter von Ur. 33 bis 55./ 1 Kürassier-Regiment Ur. 13.. 2
Dragoner-Regimenter Ur. 11 und 12.. 8 Husaren-Regimenter Ur. 3 bis 10.;
34 Feld-Artillerie-Compagnien, 4 Mincur-Compagnien. ein Fußjnger-Regi-
ment, 1 reitendes Feldjäger-Corps, 7 Grenadier-Garnison-Bataillone, 8 Gar¬
nison-Regimenter von 32 Bataillonen. Das preußische Heer bestand beim
Tode Friedrich des Großen aus: 120,000 Mann Infanterie, 40,000 Mann
27*
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |