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Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, I. Semester. I. Band.

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jetzt mit einem kräftigen Ruck aus dem Gebiete hinausgeworfen. Das alte
Alesia ist wieder erobert, und wir sehen die Herrn Delacroix und Quichenrt
ohne Truppen und Waffen nach dein Mont Pvupet in ihre Bergschlucht vo"
Alaise zurückgeschlagen. Der Sicherheit, mit welcher Herr Rossignol das sihlo'
rische Material zu handhaben versteht, geht eine vortreffliche Kampfweise
Seite, die bald mit Feinheit ihre Schlingen um den Gegner wirft, bald mit
schneidender Schürfe ihn in das Angesicht trifft, oft von sprudelndem Witze be'
gleitet, wo die Lächerlichkeit vor Augen liegt, und immer voll Ernst An°
Würde, wo es die Sache erfordert. Und alles dies in dem Gewände einer
höchst geschmackvollen Darstellung, welche selbst gedrungene Einzelheiten u"d
dürre Untersuchungen, wie in dem beweglichen Lusthauche des Windes, vor'
überführt. Größere Auszüge, die dies veranschaulichen könnten, würden
weit führen; ich beschränke mich, den Gang im Allgemeinen kenntlich zu mache"'

Die Druckschrift führt den Titel: ^uso. ^talos sur uno va-MMML ^
^uIo8-L6La,r. Der Verfasser weist zunächst die Glaubwürdigkeit der spätere"
Hellenen, wie Plutarchos und Dio Cassius, welche Herr Delacroix in den Vordem
grünt gestellt hat, in gebührende Grenzen zurück, und behält sich das Recht
vor, die Thaten Cäsars aus Cäsar selbst zu erläutern. Einige Bemerkung"
reichen hin, die vollständige Nichtigkeit der Etymologie*) nachzuweisen,
welcher/' wie Herr Rossignol sagt, "die Herrn Delacroix und Quicherat
ihrer ganzen Expedition herumgeritten sind." Nachdem er mit den Quellen des
Gegenstandes aufgeräumt hat, geht er zur Darstellung des Feldzugs über, de"c"
letzten Knotenpunkt die Ereignisse vor Alesia bilden. Auf die erste Nachr^
von der neuen Erhebung eilt Cäsar aus Italien herbei, und wirft si'U"
Truppen in die Mitte der aufrührerischen Gegenden hinein, um durch diese"
kühnen Schlag die Vereinigung der feindlichen Streitkräfte zu verhindern-
Er erleidet vor Gcrgovia empfindliche Verluste, wendet sich aber in geordnete"'
Rückzüge gegen die Grenzen der. Aeduer, und erwirkt durch eine Bewegt
gegen Sens die Vereinigung mit Labienus. Hierauf finden wir ihn in de"
Hügelgcländen des Arman^on, in einer Stellung, welche ihm die Möglichkeit g>^'
links die zweideutig gewordenen Aeduer zu beobachten, rechts die Verbindn"^
mit den Reinern, Lingonen und Trevirern offen zu erhalten. "Herr Delacr^
mag immer rufen: marsch! das römische Heer bleibt unbeweglich, und
ihn allein nach der Franchecomt6 laufen!"**)




") Davon einige Proben, Der Name der Stadt Bcsanoon besteht aus den keltischen WM'^"'
Lo2<z-!UI8<Z-0I1 und bedeutet: I>IÜ pio-t, äans I'"uso av lariviülö; (v<zi!>,Li'oix, ^Vlesili'I>- .
Die Stadt Epomanduodurum heißt eigentlich elievs.l-in"n-eint>i<zir-äou-i'c!u, (1IM, x- ^
Der Name der Mandubicr kommt von dem deutschen! Man und dem keltischen: Dubis- ^
solche Art, meint Herr Rossignol, könnte man aus dem britischen Namen Mandubrat
weisen, daß die Mandubicr eigentlich an der Themse gewohnt hätten,
"
) Rossignol, Alise, x, 133,

jetzt mit einem kräftigen Ruck aus dem Gebiete hinausgeworfen. Das alte
Alesia ist wieder erobert, und wir sehen die Herrn Delacroix und Quichenrt
ohne Truppen und Waffen nach dein Mont Pvupet in ihre Bergschlucht vo»
Alaise zurückgeschlagen. Der Sicherheit, mit welcher Herr Rossignol das sihlo'
rische Material zu handhaben versteht, geht eine vortreffliche Kampfweise
Seite, die bald mit Feinheit ihre Schlingen um den Gegner wirft, bald mit
schneidender Schürfe ihn in das Angesicht trifft, oft von sprudelndem Witze be'
gleitet, wo die Lächerlichkeit vor Augen liegt, und immer voll Ernst An°
Würde, wo es die Sache erfordert. Und alles dies in dem Gewände einer
höchst geschmackvollen Darstellung, welche selbst gedrungene Einzelheiten u»d
dürre Untersuchungen, wie in dem beweglichen Lusthauche des Windes, vor'
überführt. Größere Auszüge, die dies veranschaulichen könnten, würden
weit führen; ich beschränke mich, den Gang im Allgemeinen kenntlich zu mache»'

Die Druckschrift führt den Titel: ^uso. ^talos sur uno va-MMML ^
^uIo8-L6La,r. Der Verfasser weist zunächst die Glaubwürdigkeit der spätere»
Hellenen, wie Plutarchos und Dio Cassius, welche Herr Delacroix in den Vordem
grünt gestellt hat, in gebührende Grenzen zurück, und behält sich das Recht
vor, die Thaten Cäsars aus Cäsar selbst zu erläutern. Einige Bemerkung»
reichen hin, die vollständige Nichtigkeit der Etymologie*) nachzuweisen,
welcher/' wie Herr Rossignol sagt, „die Herrn Delacroix und Quicherat
ihrer ganzen Expedition herumgeritten sind." Nachdem er mit den Quellen des
Gegenstandes aufgeräumt hat, geht er zur Darstellung des Feldzugs über, de»c»
letzten Knotenpunkt die Ereignisse vor Alesia bilden. Auf die erste Nachr^
von der neuen Erhebung eilt Cäsar aus Italien herbei, und wirft si'U"
Truppen in die Mitte der aufrührerischen Gegenden hinein, um durch diese»
kühnen Schlag die Vereinigung der feindlichen Streitkräfte zu verhindern-
Er erleidet vor Gcrgovia empfindliche Verluste, wendet sich aber in geordnete»'
Rückzüge gegen die Grenzen der. Aeduer, und erwirkt durch eine Bewegt
gegen Sens die Vereinigung mit Labienus. Hierauf finden wir ihn in de»
Hügelgcländen des Arman^on, in einer Stellung, welche ihm die Möglichkeit g>^'
links die zweideutig gewordenen Aeduer zu beobachten, rechts die Verbindn»^
mit den Reinern, Lingonen und Trevirern offen zu erhalten. „Herr Delacr^
mag immer rufen: marsch! das römische Heer bleibt unbeweglich, und
ihn allein nach der Franchecomt6 laufen!"**)




") Davon einige Proben, Der Name der Stadt Bcsanoon besteht aus den keltischen WM'^"'
Lo2<z-!UI8<Z-0I1 und bedeutet: I>IÜ pio-t, äans I'»uso av lariviülö; (v<zi!>,Li'oix, ^Vlesili'I>- .
Die Stadt Epomanduodurum heißt eigentlich elievs.l-in»n-eint>i<zir-äou-i'c!u, (1IM, x- ^
Der Name der Mandubicr kommt von dem deutschen! Man und dem keltischen: Dubis- ^
solche Art, meint Herr Rossignol, könnte man aus dem britischen Namen Mandubrat
weisen, daß die Mandubicr eigentlich an der Themse gewohnt hätten,
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[0308] jetzt mit einem kräftigen Ruck aus dem Gebiete hinausgeworfen. Das alte Alesia ist wieder erobert, und wir sehen die Herrn Delacroix und Quichenrt ohne Truppen und Waffen nach dein Mont Pvupet in ihre Bergschlucht vo» Alaise zurückgeschlagen. Der Sicherheit, mit welcher Herr Rossignol das sihlo' rische Material zu handhaben versteht, geht eine vortreffliche Kampfweise Seite, die bald mit Feinheit ihre Schlingen um den Gegner wirft, bald mit schneidender Schürfe ihn in das Angesicht trifft, oft von sprudelndem Witze be' gleitet, wo die Lächerlichkeit vor Augen liegt, und immer voll Ernst An° Würde, wo es die Sache erfordert. Und alles dies in dem Gewände einer höchst geschmackvollen Darstellung, welche selbst gedrungene Einzelheiten u»d dürre Untersuchungen, wie in dem beweglichen Lusthauche des Windes, vor' überführt. Größere Auszüge, die dies veranschaulichen könnten, würden weit führen; ich beschränke mich, den Gang im Allgemeinen kenntlich zu mache»' Die Druckschrift führt den Titel: ^uso. ^talos sur uno va-MMML ^ ^uIo8-L6La,r. Der Verfasser weist zunächst die Glaubwürdigkeit der spätere» Hellenen, wie Plutarchos und Dio Cassius, welche Herr Delacroix in den Vordem grünt gestellt hat, in gebührende Grenzen zurück, und behält sich das Recht vor, die Thaten Cäsars aus Cäsar selbst zu erläutern. Einige Bemerkung» reichen hin, die vollständige Nichtigkeit der Etymologie*) nachzuweisen, welcher/' wie Herr Rossignol sagt, „die Herrn Delacroix und Quicherat ihrer ganzen Expedition herumgeritten sind." Nachdem er mit den Quellen des Gegenstandes aufgeräumt hat, geht er zur Darstellung des Feldzugs über, de»c» letzten Knotenpunkt die Ereignisse vor Alesia bilden. Auf die erste Nachr^ von der neuen Erhebung eilt Cäsar aus Italien herbei, und wirft si'U" Truppen in die Mitte der aufrührerischen Gegenden hinein, um durch diese» kühnen Schlag die Vereinigung der feindlichen Streitkräfte zu verhindern- Er erleidet vor Gcrgovia empfindliche Verluste, wendet sich aber in geordnete»' Rückzüge gegen die Grenzen der. Aeduer, und erwirkt durch eine Bewegt gegen Sens die Vereinigung mit Labienus. Hierauf finden wir ihn in de» Hügelgcländen des Arman^on, in einer Stellung, welche ihm die Möglichkeit g>^' links die zweideutig gewordenen Aeduer zu beobachten, rechts die Verbindn»^ mit den Reinern, Lingonen und Trevirern offen zu erhalten. „Herr Delacr^ mag immer rufen: marsch! das römische Heer bleibt unbeweglich, und ihn allein nach der Franchecomt6 laufen!"**) ") Davon einige Proben, Der Name der Stadt Bcsanoon besteht aus den keltischen WM'^"' Lo2<z-!UI8<Z-0I1 und bedeutet: I>IÜ pio-t, äans I'»uso av lariviülö; (v<zi!>,Li'oix, ^Vlesili'I>- . Die Stadt Epomanduodurum heißt eigentlich elievs.l-in»n-eint>i<zir-äou-i'c!u, (1IM, x- ^ Der Name der Mandubicr kommt von dem deutschen! Man und dem keltischen: Dubis- ^ solche Art, meint Herr Rossignol, könnte man aus dem britischen Namen Mandubrat weisen, daß die Mandubicr eigentlich an der Themse gewohnt hätten, " ) Rossignol, Alise, x, 133,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341590_186950/308>, abgerufen am 24.07.2024.