Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, I. Semester. I. Band.Und die Arbeiten blieben liegen. Erst 1854 nahm Ferdinand v. Lesseps. ein Nach diesem Bericht wäre die Landenge von Suez keine die afrikanischen Und die Arbeiten blieben liegen. Erst 1854 nahm Ferdinand v. Lesseps. ein Nach diesem Bericht wäre die Landenge von Suez keine die afrikanischen <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0297" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/187249"/> <p xml:id="ID_843" prev="#ID_842"> Und die Arbeiten blieben liegen. Erst 1854 nahm Ferdinand v. Lesseps. ein<lb/> verwandter der Kaiserin der Franzosen und bis dahin französischer General¬<lb/> konsul in Aegypten, in Verbindung mit dem Vicekönig Sand Pascha das<lb/> -project wiederum aus und erhielt von letzterem die Bewilligung zu dessen<lb/> Ausführung, vorbehaltlich der Ratifikation des Sultans. Da Talabot sich<lb/> ^ur einen Kanal vom rothen Meer nach dem Nil und Alexandrien ausgesprochen<lb/> ^etc, v. Lesseps aber eine directe Verbindung der beiden Meere beabsichtigte,<lb/> ^ wurde die Oertlichkeit von einer Commission von Sachverständigen noch¬<lb/> mals untersucht. Diese Commission, zu welcher Frankreich die Ingenieure<lb/> ^enand und Lieussou, Oestreich Negrelli, Preußen Lentze. England Nendel<lb/> Und Maclenn, Sardinien Paleocapa und Holland Conrad stellte, ging im<lb/> ^oder 1855 nach Aegypten ab, vereinigte sich dort mit den ägyptischen Jn-<lb/> gemeuren Linnnt Bei und Mougel Bei (beide sind" Franzosen) und stattete<lb/> ^n folgenden Jahre einen Bericht ab, welcher dem Unternehmen günstig war.</p><lb/> <p xml:id="ID_844" next="#ID_845"> Nach diesem Bericht wäre die Landenge von Suez keine die afrikanischen<lb/> ud asiatischen Gebirgsketten des rothen Meeres verbindende Rippe, sondern<lb/> ^n von drei der Quere uach, d. h. von Osten nach Westen laufenden Boden-<lb/> ^Xbungen durchschnittenes Thal, und der Niveauunterschied zwischen beiden<lb/> eeren betrüge etwa sieben Fuß, nicht dreißig, wie Napoleons Ingenieure<lb/> Pfunden haben wollten. Von Suez bis zum Golf von Pelusium. nicht weit<lb/> Fort Times. ist es 18V- deutsche Meilen. Etwa in der Mitte dieser<lb/> ^'cake findet sich das Becken des jetzt ausgetrockneten Bittersees, bis zu wel-<lb/> d^. von Suez ganz eben ist, woraus man in Verbindung mit der<lb/> Utdeckung, daß der Boden hier bis zu bedeutender Tiefe aus Alluvium be-<lb/> schließen kann, das rothe Meer sei einst bis hierher gegangen. Auge-<lb/> ^' Zwei Meilen nördlich liegt ein zweites Wasserbecken, der Timsach- oder<lb/> ^okodilsee. Das Ternin zwischen den beiden Becken ist wellenförmig, und<lb/> u Boden zeigt bis zu einer beträchtlichen Tiefe nur Saud und Kies. Der<lb/> ^nisnchsee liegt so tief, daß der Nil in Jahren, wo seine Fluten mehr als<lb/> ^en steigen, durch das Wadi Tumilat bis hierher vordringt. In wei-<lb/> ^ Verfolgung des Thalwegs zwischen dem rothen und dem Mittelmeer<lb/> . et »ran eine Küstenlagune, den See von Menßaleh, der nur durch einen<lb/> Analen, ungefähr 150 Schritt breiten Sandwnll vom Mittelmeer getrennt<lb/> ' Zwischen den letzten beiden Wasserbecken begegnet man einer Boden-<lb/> ^dung. die bei El Gisr vierzig Fuß Höhe über dem Spiegel des Mittelmeers<lb/> ^'ehe und aus Flugsand besteht. Die Rhede von Suez bietet für 50« Schiffe<lb/> Um sicher unveränderlichen, aus Schlammboden bestehenden Ankergrund<lb/> ^ 2^ 7 Faden Tiefe. Die herrschenden Winde sind nicht gefährlich,<lb/> w d^, stürmische S. S. O. hält selten lange an. Der Golf von Pelusium<lb/> ^cher als der von Suez, er erreicht erst auf Vs deutsche Meilen Entfernung</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0297]
Und die Arbeiten blieben liegen. Erst 1854 nahm Ferdinand v. Lesseps. ein
verwandter der Kaiserin der Franzosen und bis dahin französischer General¬
konsul in Aegypten, in Verbindung mit dem Vicekönig Sand Pascha das
-project wiederum aus und erhielt von letzterem die Bewilligung zu dessen
Ausführung, vorbehaltlich der Ratifikation des Sultans. Da Talabot sich
^ur einen Kanal vom rothen Meer nach dem Nil und Alexandrien ausgesprochen
^etc, v. Lesseps aber eine directe Verbindung der beiden Meere beabsichtigte,
^ wurde die Oertlichkeit von einer Commission von Sachverständigen noch¬
mals untersucht. Diese Commission, zu welcher Frankreich die Ingenieure
^enand und Lieussou, Oestreich Negrelli, Preußen Lentze. England Nendel
Und Maclenn, Sardinien Paleocapa und Holland Conrad stellte, ging im
^oder 1855 nach Aegypten ab, vereinigte sich dort mit den ägyptischen Jn-
gemeuren Linnnt Bei und Mougel Bei (beide sind" Franzosen) und stattete
^n folgenden Jahre einen Bericht ab, welcher dem Unternehmen günstig war.
Nach diesem Bericht wäre die Landenge von Suez keine die afrikanischen
ud asiatischen Gebirgsketten des rothen Meeres verbindende Rippe, sondern
^n von drei der Quere uach, d. h. von Osten nach Westen laufenden Boden-
^Xbungen durchschnittenes Thal, und der Niveauunterschied zwischen beiden
eeren betrüge etwa sieben Fuß, nicht dreißig, wie Napoleons Ingenieure
Pfunden haben wollten. Von Suez bis zum Golf von Pelusium. nicht weit
Fort Times. ist es 18V- deutsche Meilen. Etwa in der Mitte dieser
^'cake findet sich das Becken des jetzt ausgetrockneten Bittersees, bis zu wel-
d^. von Suez ganz eben ist, woraus man in Verbindung mit der
Utdeckung, daß der Boden hier bis zu bedeutender Tiefe aus Alluvium be-
schließen kann, das rothe Meer sei einst bis hierher gegangen. Auge-
^' Zwei Meilen nördlich liegt ein zweites Wasserbecken, der Timsach- oder
^okodilsee. Das Ternin zwischen den beiden Becken ist wellenförmig, und
u Boden zeigt bis zu einer beträchtlichen Tiefe nur Saud und Kies. Der
^nisnchsee liegt so tief, daß der Nil in Jahren, wo seine Fluten mehr als
^en steigen, durch das Wadi Tumilat bis hierher vordringt. In wei-
^ Verfolgung des Thalwegs zwischen dem rothen und dem Mittelmeer
. et »ran eine Küstenlagune, den See von Menßaleh, der nur durch einen
Analen, ungefähr 150 Schritt breiten Sandwnll vom Mittelmeer getrennt
' Zwischen den letzten beiden Wasserbecken begegnet man einer Boden-
^dung. die bei El Gisr vierzig Fuß Höhe über dem Spiegel des Mittelmeers
^'ehe und aus Flugsand besteht. Die Rhede von Suez bietet für 50« Schiffe
Um sicher unveränderlichen, aus Schlammboden bestehenden Ankergrund
^ 2^ 7 Faden Tiefe. Die herrschenden Winde sind nicht gefährlich,
w d^, stürmische S. S. O. hält selten lange an. Der Golf von Pelusium
^cher als der von Suez, er erreicht erst auf Vs deutsche Meilen Entfernung
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |